| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. XVI., S. 71 | 
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                        XVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Séguier's Beobachtungen über die Explosionen der
                              Dampfmaschinen.
                           Der ruͤhmlich bekannte Baron Séguier, dem
                              wir schon so viele schaͤzenswerthe Aufsaͤze uͤber die
                              Dampfmaschinen verdanken, und der auch schon mehrere nahmhafte Verbesserungen an
                              diesen Maschinen eingefuͤhrt hat, trug im Laufe dieses Fruͤhlinges vor
                              der Akademie der Wissenschaften in Paris seine neuesten Beobachtungen uͤber
                              die zur Verhuͤtung der Explosionen empfohlenen Vorkehrungen vor. Er stellte
                              in diesem Vortrage nach vorlaͤufiger Erlaͤuterung der Ursachen, aus
                              denen Explosionen entstehen koͤnnen, dem Echo du monde
                                 savant No. 436 zu Folge nachstehende Bedingungen als diejenigen auf, durch
                              welche die Explosionen beinahe unbedeutend und gefahrlos gemacht werden
                              koͤnnen: 1) man theile das Wasser oder den bereits gebildeten Dampf in eine
                              gewisse Anzahl einander gleicher Raumtheile ab, damit das Ungluͤk auf die
                              Verhaͤltnisse des ersten berstenden Gefaͤßes reducirt werde. 2) man
                              verbinde die einzelnen Raumtheile auf eine solche Weise mit einander, daß sie in
                              Bezug auf die Speisung solidarisch, in Bezug auf ihren Bau und die an ihnen
                              vorkommenden Reparaturen dagegen von einander unabhaͤngig sind. 3) man gebe
                              den das Wasser enthaltenden Raͤumen eine solche Anordnung, daß die Veraͤnderungen,
                              welche in der Stellung des Fahrzeuges eintreten, keinen Einfluß auf das Wasser
                              uͤben. 4) man richte den Apparat auf solche Weise ein, daß dadurch die
                              Moͤglichkeit gegeben ist, seinen verschiedenen Theilen verschiedene
                              Temperaturen zu verschaffen) d.h. daß das Feuer unter den heißesten Theil komme,
                              damit die aus dem Brennmateriale sich entwikelnden Gase sich entflammen, und damit
                              der Rauch nicht eher entweichen kann, als bis er zur Erwaͤrmung der
                              kaͤltesten Theile gedient hat. 5) man richte endlich die dampferzeugenden
                              Oberflaͤchen so ein, daß, wenn die Speisung nach einem bedeutenden Fallen des
                              Wasserstandes von Neuem beginnt, die durch die Speisungspumpe eingetriebene
                              Fluͤssigkeit nie mit einer Flaͤche von solcher Ausdehnung in
                              Beruͤhrung kommt, daß dadurch ploͤzlich ein großer Ueberschuß erzeugt
                              werden koͤnnte. – Nie diesen Bedingungen, die großen Theils schon
                              laͤngst bekannt und erkannt sind, Genuͤge geleistet werden soll und
                              kann, ist uns Hr. Séguier bisher noch anzugeben
                              schuldig geblieben.
                           
                        
                           Ueber die Beaufsichtigung der Dampfschiffe.
                           Bei den zahlreichen Unfaͤllen, welche in England, noch mehr aber in Amerika
                              sich mit den Dampfbooten ereigneten, glaubte auch die englische Regierung einige
                              Sicherheitsmaßregeln dagegen vorkehren zu muͤssen. Man dachte an die
                              Aufstellung eigener Dampfschiff-Untersucher oder Inspectoren: ein Institut,
                              welches jedoch allgemein mit entschiedener Ungunst aufgenommen wurde. Als ein
                              Beispiel der hieruͤber vorherrschenden Ansichten, ziehen wir Einiges aus
                              einem Aufsaze aus, der im Civil-Engineer and
                                 Architects Journal in dieser Beziehung erschien. „Mit Bedauern
                                 hoͤrten wir, heißt es naͤmlich daselbst, daß die Regierung,
                                 einigen muͤßigen Scriblern nachgebend, im Begriffe steht, dem Parlamente
                                 Maßregeln vorzuschlagen, welche der Dampfschifffahrt in hohem Grade nachtheilig
                                 werden muͤßten. Es handelt sich naͤmlich um die Aufstellung von
                                 Inspectoren, welche alle Maschinen zu untersuchen und uͤber deren
                                 Sicherheit abzuurtheilen haͤtten: eine Maßregel, die nicht nur ihren Zwek
                                 verfehlen, sondern auch den wichtigsten Unternehmungen den Todesstoß geben
                                 wuͤrde. Thatsachen, und nicht das Geschwaͤz einer Thoren,
                                 muͤssen hier als Anhaltspunkte dienen; und es laͤßt sich durch
                                 Zahlen beweisen, daß durch die gewoͤhnliche Schifffahrt und durch die
                                 gewoͤhnlichen Kutschen jaͤhrlich verhaͤltnißmaͤßig
                                 weit mehr Menschen umkommen, als durch die Dampfschisse und Dampfwagen. Dabei
                                 darf man nicht vergessen, daß viele von den mit Dampfschiffen vorgekommenen
                                 Ungluͤksfaͤllen auf Rechnung der Stuͤrme etc. kommen, und
                                 daß andere der Habsucht der Eigenthuͤmer und der Unwissenheit der
                                 Maschinisten zugeschrieben werden muͤssen. Wir sehen demnach keinen
                                 Grund, warum man ein Communicationsmittel, durch welches schon so viele
                                 Millionen Menschen mit verhaͤltnißmaͤßig hoͤchst seltenen
                                 Unfaͤllen von einem Orte zum anderen geschafft wurden, einer wahren
                                 Unterdruͤkung preisgeben will. Warum geht man nicht lieber an die
                                 Schiffseigner, welche Tausende von Menschenleben opfern? Weil Niemand daran
                                 denkt, ein Interesse anzugreifen, welches Macht und Mittel genug zur Abwehr hat.
                                 Warum stellt man keine Inspectoren auf, die zu entscheiden haben, ob ein Wagen
                                 mit einer schlechten Achse noch laͤnger fahren darf oder nicht? Nur die
                                 Dampfschiffbesizer, die man nicht fuͤr hinreichend geschuͤzt
                                 haͤlt, hat man sich als das Opfer ausersehen, welches dem Vorurtheile
                                 Unkundiger und der Unwissenheit der Administration gebracht werden soll! Durch
                                 die Aufstellung der Inspectoren wuͤrden die Talente aller Fabrikanten
                                 Maͤnnern untergeordnet, die, wie competente Richter sie auch in vielen
                                 Dingen seyn moͤgen, doch immer Vorurtheilen unterliegen werden, welche
                                 der Wissenschaft und den Interessen der Parteien gleich nachtheilig seyn
                                 muͤssen. Allen Verbesserungen und allen Versuchen wird ein Ende gesezt
                                 seyn, und ein Paar Maͤnner werden die Controle uͤber diesen ganzen
                                 so hoͤchst wichtigen Industriezweig in Haͤnden haben. Welcher
                                 Fabrikant wird es wagen, sich dem Veto dieser Despoten auszusezen, und welcher
                                 Capitalist wild unter diesen Umstaͤnden sein Geld noch an Versuche wagen?
                                 Wahrlich es braucht nicht viel, um einzusehen, daß dieß das notwendige Resultat
                                 einer derlei Maßregel seyn wuͤrde; denn wir haben es hier mit einer
                                 Wissenschaft zu thun, welche nichts weniger als abgeschlossen, sondern in
                                 raschem Fortschreiten begriffen ist, und in welcher nur die Zeit und Erfahrung
                                 uͤber Vieles entscheiden koͤnnen. Nehmen wir nur, wie
                                 hartnaͤkig sich Watt der Hochdrukdampfmaschine
                                 widersezte, und welche Meinungsverschiedenheit sogar noch dermalen in dieser
                                 Hinsicht obwaltet. Ware Watt ein
                                 Dampfboot-Inspector gewesen, so haͤtten wir dermalen weder die
                                 Locomotiven, noch die Trevithik'sche Maschine, welche
                                 an den Gruben von Peru Wunder that! Was waͤre geworden, wenn Lardner die Frage zu entscheiden gehabt
                                 haͤtte, ob die Dampfschifffahrt uͤber den atlantischen Ocean
                                 thunlich ist oder nicht? Wie weit waͤren wir zuruͤk, wenn man vor
                                 30 Jahren dieses System eingefuͤhrt haͤtte! Und sollen wir jezt
                                 nach so vielen Anstrengungen als Opfer fallen, und verdammt seyn, hinter allen
                                 Nationen, die so vernuͤnftig sind, die Wissenschaft nicht in Fesseln zu
                                 legen, zuruͤkzubleiben! Ueberdieß wird aber auch noch die Maßregel ihren
                                 Zwek gar nicht erreichen. Die Inspektoren muͤßten so zahlreich seyn als
                                 das Zollpersonal, wenn die Untersuchungen auf eine Weise vorgenommen werden
                                 sollen, daß sie wirklich einen Schuz gewaͤhren koͤnnen. Und die
                                 Folge der Untersuchungen wird seyn, daß sich die Maschinisten etc. aller
                                 Verantwortlichkeit uͤberhoben waͤhnen, und noch groͤßere
                                 Sorglosigkeit und mithin groͤßeres Unheil daraus entsteht. Wie schon oben
                                 gesagt, liegt der Fehler nicht an den Fabrikanten, sondern hauptsaͤchlich
                                 in der Habsucht der Schiffseigner und in der Unwissenheit der Maschinisten.
                                 Gegen diese Uebel sind die amerikanischen Verordnungen auch
                                 hauptsaͤchlich gerichtet. Das Genie des Fabrikanten kann keiner
                                 Regulirung von Seite eines Inspectors unterliegen; dadurch aber, daß man die
                                 Schiffseigner und Capitaͤne einer groͤßeren Verantwortlichkeit
                                 unterwirft, kann Manchem abgeholfen werden.“
                              
                           
                        
                           Postdampfschifffahrt zwischen England und Nordamerika.
                           Die englische Regierung hat sich, nachdem die Privat-Dampfschiffgesellschaften
                              so gute Erfolge hatten, entschlossen, zwischen England und den
                              nordamerikanisch-englischen Colonien eine Postdampfschifffahrt einzurichten,
                              welche vom 1. April 1840 an in Gang kommen soll. Man hat sich fuͤr Schiffe
                              von 1200 Tonnen, welche Maschinen von 430 Pferdekraͤften bekommen sollen,
                              entschieden, und deren Bau aus dem besten Materiale bereits begonnen. Die
                              Einrichtung, bei der fuͤr alle Bequemlichkeit und Eleganz Sorge getragen
                              wird, wird fuͤr 70 Passagiere getroffen. Von England aus werden die Schiffe
                              nach Halifax und Boston fahren. (United Service
                                 Gazette.)
                           
                        
                           Weitere Nachrichten über die Anwendung des Thones in den
                              Dampfkesseln.
                           Als Nachtrag zu dem, was wir kuͤrzlich im polyt. Journal Bd. LXXII. G. 75 uͤber die Anwendung
                              des Thones zur Verhuͤtung der Incrustationen in den Dampfkesseln mittheilten,
                              bemerken wir, daß auch Hr. Major Poussin in neuester Zeit
                              ein sehr guͤnstig lautendes Schreiben uͤber die Erfindung des Hrn. Chaix an die Société
                                 d'encouragement in Paris richtete. Der Hr. Major pruͤfte bei seiner
                              Anwesenheit im Arsenale in Toulon saͤmmtliche Berichte, welche von den
                              Commandanten der koͤnigl. franzoͤsischen Dampfboote im Mittelmeere
                              uͤber die Anwendung des Thones erstattet worden, und fand diese Berichte
                              beinahe durchaus in gleichem Grade guͤnstig fuͤr das Verfahren des
                              Hrn. Chaix. Nur zwei Capitaͤne erklaͤrten
                              sich fuͤr die Anwendung von Talg und Graphit, wie sie Kennedy (polyt. Journal Bd. LXIX. S.
                                 394) empfiehlt. Eine Untersuchung der nach diesem lezteren Verfahren
                              behandelten Kessel rechtfertigte diesen Ausspruch jedoch keineswegs; denn Hr. Poussin fand in einem derselben beinahe eine eben so
                              große Anhaͤufung von Kesselstein, wie in den Kesseln, die ohne alles
                              Schuzmittel gebraucht werden. Auch mußte man, um denselben zu beseitigen, wie
                              gewoͤhnlich zum Hammer und Meißel seine Zuflucht nehmen, was bekanntlich den
                              Kesselwaͤnden sehr nachtheilig ist. Lieutenant Bechamel, Commandant des Dampfbootes Cerberus, welcher sowohl den Thon als
                              auch den Talg mit Graphit angewendet hatte, versicherte, daß ersterer Alles leiste,
                              was man wuͤnschen koͤnne, waͤhrend der Talg und Graphit nicht
                              nur die Bildung des Kesselsteines nicht verhindere, sondern zugleich auch zwischen
                              den Verdeken einen sehr unangenehmen und der Gesundheit schaͤdlichen Geruch
                              verbreite. (Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, Januar 1839.)
                           
                        
                           
                           Das eiserne Segelschiff Ironsides,
                           welches in Liverpool erbaut worden, und das erste derlei
                              Schiff ist, welches eine groͤßere Seefahrt wagte, hat von England aus in der
                              kurzen Zeit von 47 Tagen Pernambuco erreicht. Die Besorgnisse, welche man wegen des
                              Compasses hegte, erwiesen sich als grundlos, denn die Magnetnadel zeigte
                              waͤhrend der ganzen Fahrt vollkommen richtig. (Mechanics' Magazine, No. 813.)
                           
                        
                           Ueber Laignel's Curvensystem für Eisenbahnen.
                           Waͤhrend in Frankreich, schreibt das Mémorial
                                 encyclopédique, die Verwaltung des Straßen- und
                              Bruͤkenbaues das von Laignel angegebene
                              Eisenbahnsystem mit Curven von kleinem Radius, ohne eine gruͤndliche
                              Untersuchung desselben angestellt zu haben, verwirft, und den
                              Eisenbahngesellschaften dessen Annahme untersagt, machte man in Belgien eine
                              gelungene Anwendung davon an der Curve, welche die Bahn von Bruͤssel bei
                              Chalins mit jener von Gent verbindet. Aus einem Berichte der von der belgischen
                              Regierung hieruͤber niedergelegten Commission geht naͤmlich hervor,
                              daß die mit kleinem Radius angelegten Curven mit großen und kleinen
                              Geschwindigkeiten von beladenen und aus einer ziemlich bedeutenden Anzahl von Wagen
                              bestehenden Wagenzuͤgen befahren werden koͤnnen, ohne daß die
                              Kleinheit des Radius irgend ein Hinderniß zu veranlassen scheint. Dieser positiven
                              Schlußfolgerungen ungeachtet hat sich die Commission neue Versuche mit dem
                              Curvensysteme vorbehalten, und zwar an Rampen oder Gefallen mit 5 Millimeter im
                              Meter. Hr. Laignel weist nach, daß nach seinem Systeme je
                              nach dem Raume, den die Wagen einnehmen, 9 Zehntheile dieses Raumes in gerader Linie
                              und ohne Gefaͤll, und nur ein Zehntheil mit Curve und Gefaͤll
                              durchlaufen werden. Das Bewegungsmoment, welches die Wagen am Ende der geraden Bahn
                              erlangt haben, kommt hiebei ganz zu Nuzen. Wenn man an einer Rampe statt einer
                              einzigen Curve zwei oder mehrere Abtheilungen anbringt, so wird der Raum
                              verhaͤltnißmaͤßig vermindert und mithin auch die Zahl der dem
                              Widerstande ausgesezten Wagen in einem solchen Grade, daß dieser Widerstand beinahe
                              ganz verschwindet.
                           
                        
                           Glynn's
                              Maschine zum Absägen der Schienen für Eisenbahnen.
                           Hr. Joseph Glynn legte der Institution of Civil-Engineers in ihrer Versammlung vom 26.
                              Maͤrz l. J. die Beschreibung einer Methode vor, nach welcher man dermalen an
                              den Eisenwerken von Butterley die fuͤr die Midland Counties-Eisenbahn
                              bestimmten Schienen an ihren Enden abzuschneiden pflegt. Das Civ. Engin. and Archit. Journal gibt in seinem neuesten Maihefte folgenden
                              Auszug aus dieser Beschreibung. „Die Vortheile, die es bringt, wenn die
                                 fuͤr die Eisenbahnen bestimmten Schienen an ihren Enden rechtwinkelig
                                 abgeschnitten sind, und also genau an einander passen, sind so groß, daß man
                                 diesen Zwek schon auf mehrfache Weise zu erreichen bemuͤht war.
                                 Gewoͤhnlich werden die unebenen Enden der aus den Walzen kommenden
                                 Schienen einzeln erhizt und dann mit der Rundsage abgeschnitten. Die auf solche
                                 Art erzielte Genauigkeit haͤngt daher davon ab, ob der Arbeiter die
                                 Schiene der Saͤge so darbietet, daß sie mit der Flaͤche der
                                 Saͤge rechte Winkel bildet. Da durchaus nicht mit Sicherheit hierauf zu
                                 zahlen ist, so hat man an den genannten Eisenwerken folgende Einrichtung
                                 getroffen. Die Welle der Saͤgen und das Lager der Maschine, welches jener
                                 einer Drehebank aͤhnlich ist, sind mit der Linie der Walzen, in denen die
                                 Schienen erzeugt werden, unter rechten Winkeln gestellt. Die Saͤgen sind
                                 in Haͤuptern fixirt und lassen sich auf dem Lager verschieben, damit man
                                 sie so stellen kann, daß sie die Schienen genau in der gewuͤnschten
                                 Laͤnge abschneiden. Die Saͤgeblaͤtter haben drei Fuß im
                                 Durchmesser und 1/8 Zoll Dike, und laufen in jeder Minute 1000 Mal um. Ihre
                                 Kaͤhne, welche dieselbe Groͤße haben, wie an den fuͤr Holz
                                 bestimmten Rundsaͤgen, stehen mit dem heißen Eisen zu kurze Zeit
                                 uͤber in Beruͤhrung, als daß sie eine Beschaͤdigung
                                 erleiden koͤnnten; zu noch groͤßerer Sicherheit taucht aber der
                                 untere Rand der Saͤge in ein mit Wasser gefuͤlltes
                                 Schaͤlchen unter. Die Saͤgeblaͤtter werden zwischen zwei
                                 gußeisernen mit Kupfer besezten Scheiben von solcher Groͤße festgehalten,
                                 daß nur der zum Durchschneiden der Schienen noͤthige Theil des
                                 Saͤgeblattes uͤber sie hervorragt. Die Schiene wird bei ihrem Austritte aus den
                                 Walzen auf einer gußeisernen Platte, auf welche sie zum Saͤgen gerecht zu
                                 liegen kommt, schnell mit hoͤlzernen Schlaͤgeln gerade geschlagen,
                                 wodurch an Zeit, Arbeit und Brennmaterial erspart wird. Die Schiene wird an
                                 beiden Enden zugleich und mit einem Male abgeschnitten. Wenn die Sage scharf und
                                 das Eisen heiß ist, so sind 78pfuͤndige Schienen in 12 Secunden
                                 durchgeschnitten. Die Schienen gerathen, sowie sie die Saͤgen verlassen,
                                 in einen Falz, welcher in eine dike gußeiserne Platte geschnitten ist, so daß
                                 sie sich also nicht werfen koͤnnen.“
                              
                           
                        
                           Ein zweiter Erstikungsfall durch Joyce's Patentofen hervorgebracht.
                           Als Nachtrag zu dem, was wir im polytechn. Journal Bd. LXXI. S. 396 uͤber einen Todesfall berichteten, welcher in
                              England dem Gebrauche eines Ofens der HHrn. Harper und
                              Joyce zugeschrieben ward, erwaͤhnen wir, daß
                              im Monate Maͤrz l. J. eine zweite gerichtliche Untersuchung vorkam, bei
                              welcher die Jury geradezu und bestimmt erklaͤrte, daß der Tod durch die
                              schaͤdlichen Daͤmpfe, welche ein derartiger Ofen entwikelte,
                              hervorgebracht worden sey. Mehrere englische Blaͤtter und auch ein
                              Correspondent des Mechanics' Magazine ergreifen diese
                              Gelegenheit, um auf amtliches Verbot dieser Oefen zu dringen; ja sie verlangen, daß
                              man die Patenttraͤger und selbst die HHrn. Cooper
                              und Brande, welche durch ihre guͤnstigen Zeugnisse
                              und durch ihre Autoritaͤt zur Benuzung derselben verfuͤhrten, wegen
                              Todschlages processire. Hr. Brande ist durch dieses
                              einzige ungluͤkliche Zeugniß unter dem englischen Publicum ebenso um seinen,
                              in langen Jahren wohlverdienten Ruf gekommen, wie Dr.
                                 Lardner den seinigen fuͤr immer durch die irrigen Prophezeyungen,
                              die er unaufgefordert in Betreff der Dampfschifffahrt uͤber den atlantischen
                              Ocean abgab, verscherzte.
                           
                        
                           Kessels's Nettungsapparat bei Feuersbrünsten.
                           Hr. Herman Kessels, Major in der belgischen Artillerie,
                              nahm am 7. Jun. 1838 in London ein Patent auf einen bei Feuersbruͤnsten
                              anwendbaren Rettungsapparat, von dem das London Journal
                              in seinem lezten Maihefte Folgendes sagt. Der Apparat, dem der Erfinder den Namen
                              Salvator beilegte, besteht in einer langen Leiter,
                              welche ungefaͤhr an ihrem unteren Drittheile an einer horizontalen Welle
                              aufgezogen ist, und also wie ein Hebet gehoben oder gesenkt werden kann. Die Welle
                              selbst wird von zwei Pfosten getragen, und diese sind in eine Platform eingesezt,
                              welche sich horizontal auf einem auf Raͤdern laufenden Wagen dreht. Brennt es
                              im unteren Stokwerke eines Hauses, und will Jemand aus einem der hoͤheren
                              Stokwerke entfliehen, so schafft man den Wagen an Ort und Stelle und stellt die
                              Leiter mit Huͤlfe zweier Strike, von denen der eine an dem unteren und der
                              andere an dem oberen Ende der Leiter festgemacht ist, waͤhrend die anderen
                              Enden beider Strike an einer unten befindlichen Trommel befestigt sind, auf. Die
                              Trommel wird mit einer Kurbel umgedreht, wobei sich die Leiter erhebt, indem sich
                              der obere Strik auf die Trommel auf-, der untere dagegen von ihr abwindet.
                              Von dem oberen Ende der Leiter fallen Arme nach Außen, und diese tragen die Leiter,
                              damit diese selbst sich nicht an die Wand des Gebaͤudes anzulegen braucht. An
                              dem oberen Ende ist ferner ein Kuͤbel angebracht, in welchen man von dem
                              Fenster aus steigen kann, um an die Leiter zu gelangen, oder in den man auch alle
                              Gegenstaͤnde von Werth schaffen kann. Ist die Rettung erfolgt, so entfernt
                              man den Wagen von dem Gebaͤude und laͤßt die Leiter nieder, indem man
                              die Kurbel nach entgegengesezter Richtung dreht.
                           
                        
                           Marr's
                              Methode Documente aller Art vor Feuer zu schützen.
                           Die metallenen Kisten, welche man bisher zur Aufbewahrung von Dingen benuzte, die man
                              bei eintretenden Bruͤnsten vor dem Verbrennen schuͤzen wollte,
                              bestanden gewoͤhnlich aus Gußeisen, und waren innen mit Eisenblech so
                              ausgefuͤttert, daß zwischen den beiden Gehaͤusen ein mit Luft
                              ausgefuͤllter Raum blieb. Man glaubte, daß diese Luftschicht jede solche
                              Erhizung des inneren Gehaͤuses, die den darin verwahrten Gegenstaͤnden
                              nachteilig werden koͤnnte, verhuͤten muͤßte, woruͤber
                              man sich jedoch, wie die Erfahrung zeigte, gar sehr im Irrthume befand. Hr. William
                              
                              Marr von Bread Street in der City of London glaubt nun
                              das wahre Schuzmittel darin gefunden zu haben, daß er den Raum zwischen beiden
                              Gehaͤusen mit Asbest, als einem der schlechtesten Waͤrmeleiter,
                              ausfaͤllt. Die mit diesen Kisten angestellten Versuche sollen angeblich sehr
                              guͤnstig ausgefallen seyn. Der Erfinder nahm am 13. Febr. 1834 ein Patent auf
                              seine Erfindung. (London Journal of arts. Mai 1839, S.
                              121.)
                           
                        
                           Löthung des Bleies durch bloße Flammenwirkung.
                           Man hat schon seit laͤngerer Zeit gesucht das Blei durch sich selbst mittelst
                              einfacher Schmelzung und ohne Anwendung einer Zinnlegirung zu loͤthen. Allein
                              diese Operation bot stets so große Schwierigkeiten, daß sie nie in Gebrauch kam. Hr.
                              Desbassayns de Richemont will nun diese
                              Schwierigkeiten gehoben haben, indem er zur Schmelzung des Bleies verschiedene Arten
                              Flammeniegel anwendete, welche von solcher Intensitaͤt sind, und dabei in so
                              hohem Grade reducirend wirken, daß die Raͤnder in Fluß gerathen und sich
                              vereinigen, ehe sich die Verfluͤssigung auf die benachbarten Theile ausdehnen
                              koͤnnte. Diese Flammenkegel erzeugt er mittelst tragbarer Apparate, denen er
                              den Namen Luftwasserstoff-Loͤthroͤhre (chalimeaux aërhydriques) beilegte, weil die zum Brennen verwendete
                              Luft aus atmosphaͤrischer Luft und Wasserstoffgas zusammengesezt ist. Man
                              kann mit diesen Apparaten Flammenkegel von jeder beliebigen Groͤße erzeugen,
                              und sie nach allen Richtungen und in jede Weite dirigiren. Wenn die zu lochenden
                              Gegenstaͤnde hergerichtet und die Flammen ihnen gemaͤß regulirt
                              wurden, braucht man nur den Flammenkegel so spielen zu lassen, daß sein innerer
                              Theil mit einem Mahle und zugleich zwei der benachbarten Punkte des Grundes der
                              Rinne trifft und schnell erhizt. Die Punkte werden anfangs einzeln schmelzen; allein
                              schnell vereinigen sie sich zu einem glaͤnzenden Kuͤgelchen, wo man
                              dann die Schmelzung und Loͤthung zu dirigiren fortfaͤhrt, indem man
                              den durch die Flamme geschmolzenen Tropfen anzieht oder wegtreibt, und indem man im
                              Nothfalle die Loͤthung mittelst Bleikoͤrnchen, oder auch dadurch, daß
                              man von den benachbarten Theilen Blei entlehnt, verstaͤrkt. Dieses Verfahren
                              ist auf Gegenstaͤnde von jeder Form und Dike anwendbar. (Comptes rendus des séances de l'Académie,
                              1839 No. 3.)
                           
                        
                           Künstliches Licht zur Darstellung photogenischer
                              Zeichnungen.
                           Hr. Robert Mallet hat gefunden, daß das von
                              gluͤhenden Kohks ausstrahlende Licht das photogenische Papier
                              schwaͤrzt und schlaͤgt es daher als ein Surrogat des Sonnenlichts oder
                              des Lichts, welches Knallgas mit Kalk hervorbringt, vor. Ein Apparat, worin eine
                              geringe Menge Kohks bei hoher Temperatur verbrennt, kann nicht schwierig
                              herzustellen seyn. (Mechanics' Magazine, No. 825.)
                           
                        
                           Einfaches Verfahren die Potasche von Kieselerde zu
                              reinigen.
                           Hr. Dr. W. Arthus beschreibt
                              im Journal fuͤr praktische Chemie Bd. XV. S. 124 folgendes: Die Potasche wird
                              mit ihrem gleichen Gewichte Wasser durch 36 stuͤndiges Stehen ausgezogen. In
                              die abgegossene Lauge ruͤhre man hierauf eine hinreichende Menge frisch
                              ausgegluͤhter Holzkohle (6 bis 8 Loth auf das Pfund Potasche) und lasse sie
                              24 Stunden lang einwirken. Die sodann abfiltrirte Lauge zeigt sich frei von
                              Kieselerde.
                           
                        
                           Merry's
                              Methode das Neusilber zu benuzen.
                           Die Erfindung, welche Anthony Theophilus Merry von
                              Birmingham am 8. Maͤrz 1836 patentiren ließ, besteht lediglich darin, daß er
                              Neusilber oder irgend eine andere Nikellegirung zur Fabrication plattirter Waaren
                              verwendet, damit, wenn die aͤchte Silberplattirung abgewezt ist, die
                              abgenuͤzten Theile doch noch immer einen silberartigen Glanz haben. Das
                              Verfahren, welches der Patenttraͤger befolgt, ist, wie das London Journal, Mai 1839, versichert, ganz dasselbe,
                              nach welchem man bei der Fabrication gewoͤhnlicher plattirter Waaren zu Werke
                              geht.
                           
                        
                           
                           Ueber die Verkohlung vegetabilischer Stoffe.
                           Hr. Cagniard-Latour zeigte in einem Vortrage, den
                              er im Monate April vor der Société
                                 philomatique in Paris hielt, und der beinahe etwas fabelhaft zu lauten
                              schien, an, daß er mehrere Versuche uͤber die Erhizung von Pappelholz in
                              zugeschmolzenen Glasroͤhren angestellt habe. Bei diesen Versuchen soll das
                              Holz, welches bald in kleinen Stuͤkchen, bald als Pulver in die
                              Glasroͤhren gebracht, vorher aber durch 10 bis 13 Stunden in einem auf
                              100° Celsius geheizten Darrofen getroknet worden, in dem Momente, wo es auf
                              eine Temperatur, bei der die Verkohlung eintrat, naͤmlich auf 360°
                              Celsius kam, so fluͤssig wie ein Erdharz geworden seyn. Nach dem
                              Getoͤse, welches sich hoͤren laͤßt, wenn die Roͤhren im
                              Momente dieser Schmelzung plazten, glaubt Hr. Cagniard-Latour, daß die Roͤhren in diesem Momente einem
                              inneren Druke ausgesezt sind, der vielleicht mehr als 80 Atmosphaͤren
                              betraͤgt. Selbst wenn man die Roͤhren nach dem Erkalten bricht, um die
                              in ihnen verkohlte Holzmasse herauszunehmen, wird durch die ploͤzliche
                              Ausdehnung der in ihnen enthaltenen comprimirten Gase eine sehr starke Explosion
                              erzeugt. In der verkohlten Masse ist selbst mit der Luppe keine Spur der Holztextur
                              zu erkennen, bis zum Rothgluͤhen erhizt brennt sie einige Augenblike mit
                              Flamme, ohne jedoch dabei in Fluß zu kommen; als Ruͤkstand bleibt hiebei eine
                              Kohle, welche schwer verbrennbar zu seyn scheint, da sie verlischt, so wie man sie
                              nicht langer mehr erhizt. Etwas von der verkohlten Masse zu feinem Pulver zerrieben
                              und mit absolutem Alkohol uͤbergossen, faͤrbt diesen gelb; als
                              Ruͤkstand bleibt ein sehr feines schwarzes Pulver, aus welchem Hr. C. L. eine
                              unausloͤschliche Tinte zu bereiten gedenkt. – Hr. C. L. will seine
                              Versuche mit verschiedenen Holzarten und auch mit einigen kalkigen Substanzen, in
                              denen organische Stoffe enthalten sind, fortsezen, um zu erforschen, welche von
                              diesen Substanzen unter Temperaturen und Drukgraden, welche die Glasroͤhren
                              auszuhalten vermoͤgen, in Fluß gebracht werden koͤnnen. Er will diese
                              Versuche auch mehr im Großen und mit eisernen Apparaten wiederholen, um zu sehen, ob
                              sich hieraus nicht allenfalls in Bezug auf die Gewinnung der Holzkohlen Vortheile
                              ziehen lassen. Auch hofft er hiedurch zu einigen Aufschluͤssen uͤber
                              die Umstaͤnde, unter denen sich die Steinkohlen gebildet haben
                              duͤrften, zu gelangen. (Mémorial
                                 encyclopédique, Februar 1839.)
                           
                        
                           Preise englischer Spinnmaschinen für Flachs und Wolle.
                           Folgendes Preisverzeichniß englischer Flachs- und Wollspinnmaschinen ist
                              unmittelbar von den betreffenden englischen Fabrikanten eingesandt, worden, und wir
                              theilen dasselbe in der Uebersezung mit Beibehaltung der Originalpreise (das Pfund
                              Sterl. zu circa 12 fl. – ohne Verbindlichkeit)
                              hier um so lieber mit, als solches nicht ohne Interesse fuͤr denjenigen Theil
                              unserer Leser seyn wird, welche sich mit der Fabrication des genannten Artikels
                              beschaͤftigen.
                           
                              
                                 
                                 
                                 Pfd. Sterl.
                                 
                              
                                   1)
                                    Flachsbrechmaschine
                                 per Stuͤk
                                     36
                                 
                              
                                   2) Schwingmaschine
                                    mit Hecheln
                                     –
                                     35
                                 
                              
                                   3) Hechelmaschine
                                    (Hecheln besonders berechnet)
                                     –
                                     30
                                 
                              
                                   4) Deßgleichen mit
                                    Werk-Rollzuͤgen (Tow
                                       Doffers)
                                     –
                                     35
                                 
                              
                                   5) Excentrische
                                    Kreishecheln (Hecheln extra)
                                     –
                                     40
                                 
                              
                                   6)
                                    Flachszuͤge Nr. 4 mit 2 Gaͤngen (slivers)
                                     –
                                     70
                                 
                              
                                   7) Zu kurzem
                                    Flachs deßgl.
                                     –
                                     60
                                 
                              
                                   8)
                                    Flachszuͤge Nr. 2 mit 2 Gaͤngen per Kopf
                                     –
                                     60
                                 
                              
                                   9) Kurz
                                    deßgl.
                                     –
                                     45
                                 
                              
                                 10) Flachszuͤge Nr. 3 mit 4
                                    Gaͤngen
                                     –
                                     70
                                 
                              
                                 11) Kurz deßgleichen
                                     –
                                     60
                                 
                              
                                 12) Flachs-Vorspinnmaschine
                                    mit 2 Spindeln
                                     –
                                     60
                                 
                              
                                 13) Deßgl. mit 4 Spindeln
                                     –
                                     60
                                 
                              
                                 14) Kurze deßgl. mit 4
                                    Spindeln
                                     –
                                     48
                                 
                              
                                 15)
                                    Flachs-Vorspinnmaschinen mit verbessertem Drallregulator
                                    (Spindeln und Rollen durch Raͤderwerk bewegt) per Spindel
                                 
                                     10
                                 
                              
                                 16)
                                    Kurze      
                                    deßgl.        deßgl.      
                                    –
                                 
                                       9
                                    1/2
                                 
                              
                                 17) Wergzuͤge mit 2
                                    Gaͤngen per Kopf
                                 
                                     30
                                 
                              
                                 18)
                                        deßgl.   mit 4
                                    Gaͤngen     –
                                 
                                     36
                                 
                              
                                 19)
                                    Werg-Vorspinnmaschinen mit 2 Spindeln deßgl. per Kopf
                                 
                                     40
                                 
                              
                                 20)      
                                    deßgl.       mit 4
                                    Spindeln      –
                                 
                                     48
                                 
                              
                                 21) deßgl. mit verbessertem
                                    conischen Drallregulator (Spindelnund Rollen mit Raͤderwerk
                                    verbunden) per Spindel
                                 
                                       9
                                 
                              
                                 22) Werg-Krempelmaschinen
                                    (ganz von Eisen)
                                 
                                 
                                 
                              
                                     50 Zoll
                                    breit,
                                 3 Fuß Durchmesser
                                 
                                     84
                                 
                              
                                     60    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                     96
                                 
                              
                                     70    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   110
                                 
                              
                                     80    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   120
                                 
                              
                                     90    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   140
                                 
                              
                                     96    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   160
                                 
                              
                                     50    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   100
                                 
                              
                                     60    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   116
                                 
                              
                                     70    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   132
                                 
                              
                                     80    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   148
                                 
                              
                                     90    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   164
                                 
                              
                                     96    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   180
                                 
                              
                                 23) Werg-Vorspinner, ganz
                                    von Eisen, und zum Krempeln mit 2Rollzuͤgen (doffers), die das lange Werg vom kurzen
                                    scheiden,
                                 
                                 
                                 
                              
                                     50 Zoll
                                    breit,
                                 3 Fuß Durchmesser
                                 
                                   150
                                 
                              
                                     60    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   150
                                 
                              
                                     70    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   150
                                 
                              
                                     80    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   150
                                 
                              
                                     90    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   150
                                 
                              
                                     96    
                                    –
                                 3     –
                                 
                                   150
                                 
                              
                                     50    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   170
                                 
                              
                                     60    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   170
                                 
                              
                                     70    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   170
                                 
                              
                                     80    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   170
                                 
                              
                                     90    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   170
                                 
                              
                                     96    
                                    –
                                 4     –
                                 
                                   170
                                 
                              
                                 24) Flachsspinnrahmen nach
                                    Verlangen von 15 Sh. per Spindel bis
                                 
                                   1 1/2
                                 
                              
                                 25) Garnhaspeln das
                                    Stuͤk
                                 
                                     10
                                 
                              
                                 26)
                                    Kammgarn-Krempelmaschine mit 2 Spindeln
                                 
                                   150
                                 
                              
                                 27) Deßgl. mit Strekwerk oder
                                    Durchzuͤge mit Spiralkamm per
                                    Stuͤk
                                 
                                     35
                                 
                              
                                 28)    
                                    –     ganze Maschine mit Strekwerk per Kopf
                                 
                                     40
                                 
                              
                                 29) Rundmaschine mit 2 Spindeln
                                    und Spiralkamm per Kopf
                                 
                                     50
                                 
                              
                                 30) Deßgl. Vorspinnmaschine mit
                                    4 Spindeln und Spiralkamm per Kopf
                                 
                                     48
                                 
                              
                                 31) Feinspinnmaschinen
                                    fuͤr Kammgarn per
                                    Spindel      –
                                 
                                     16 Shill.
                                 
                              
                            (Polytechn. Centralblatt.)
                           
                        
                           Verbesserungen im Kämmen der Wolle.
                           Das Mechanics' Magazine berichtet in seiner Nr. 812 von
                              einer wichtigen Erfindung in der Wollenwaaren-Fabrication, welche
                              kuͤrzlich in England patentirt wurde. Das Wesentliche derselben besteht im
                              Heizen der Kardirmaschinen und Kaͤmme mit Dampf, was den guten Erfolg hat,
                              daß die Wolle unter den Kardenzahnen gerade gelegt werden kann, ohne daß ihre Fasern
                              brechen, wie dieß sonst so haͤufig der Fall ist. Man soll nach diesem
                              Verfahren aus 100 Pfd. roher Wolle 95 Pfd. der besten gekaͤmmten Wolle
                              erhalten; waͤhrend nach den gewoͤhnlichen Methoden im besten Falle 65
                              Pfd. erzielt werden. Die Erfindung ist eigentlich franzoͤsischen Ursprunges;
                              die Vortheile derselben sind quantitativ und qualitativ so groß daß man, bis in
                              England die dazu gehoͤrigen Maschinerien eingerichtet seyn werden, Wolle nach
                              Frankreich senden will, um sie daselbst kaͤmmen zu lassen, obgleich die
                              Kammwolle in England bei ihrer Einfuhr 40 Proc. Zoll bezahlt.
                           
                        
                           Lehmanns Methode Stroh in eine
                              haar- oder wollenartige Masse zu verwandeln.
                           Im 33sten Bande der Brevets d'inventions findet man die
                              Methode, nach welcher Hr. Lehman in Paris aus Stroh eine
                              Masse bereitet, welche er anstatt des Roßhaares und der Wolle als Fuͤllsel
                              verwendet, also beschrieben. „Man druͤkt das Stroh in Bottiche, wie sie die
                                 Faͤrber zu haben pflegen, und welche bis auf 2 1/2 bis 3 Fuß von ihrem
                                 Rande in den Boden eingesezt sind. In diesen Bottichen uͤbergießt man es
                                 mit soviel siedender aͤzender Kalk-, Kali- oder
                                 Aschenlauge, daß das Stroh davon bedekt ist. Um das Stroh untergetaucht zu
                                 erhalten, bedient man sich geeigneter Preßhoͤlzer. Nach Ablauf von 48
                                 Stunden schafft man das Stroh mit gebogenen Gabeln auf einen halben Dekel des
                                 Bottichs, um die Lauge ablaufen zu lassen. Je nach seiner Beschaffenheit, d.h.
                                 je nachdem es mehr oder weniger hart oder weich ist, muß hierauf das Stroh in
                                 einem Kessel, in welchen es eingedruͤkt wird, eine oder zwei Stunden lang
                                 gesotten werden. Daß das Stroh in hinreichendem Grade gesotten worden, erkennt
                                 man, wenn dessen Knoten zwischen den Fingern mit Leichtigkeit auseinander
                                 weichen. Nach dem Sieden wirft man das Stroh in große Koͤrbe, wie man sie
                                 zum Waschen der Wolle zu benuzen pflegt, und in denen man es an die
                                 Waschvorrichtung schafft. Aus dem ausgewaschenen Stroh wird das Wasser
                                 ausgepreßt, worauf man es dann wie Waͤsche auf Striken aufhangt, um es zu
                                 troknen. Im feuchten Zustande wird es hiebe: zwischen den Haͤnden
                                 abgerieben, um ihm eine groͤßere Weichheit zu geben. – Alle Arten
                                 von Stroh koͤnnen dieser Behandlung unterworfen werden, doch eignet sich
                                 Roken- und Haferstroh am besten fuͤr sie. Es kann in
                                 praͤparirtem Zustande anstatt des Roßhaares und der Wolle zum Polstern
                                 verwendet und in Hinsicht auf Elasticitaͤt mit dem ersteren verglichen
                                 werden. Will man es nach Ablauf von einigen Jahren reinigen, so braucht man
                                 nichts weiter, als es in frischem Wasser auszuwaschen, wodurch es seine
                                 fruͤhere Elasticitaͤt wieder gewinnt. Es kommt sehr wohlfeil zu
                                 stehen, und ist den Angriffen des Ungeziefers nicht ausgesezt.“
                              
                           
                        
                           Literatur. Plagiate in Dr. Ure's Dictionary of Arts, Manufactures and
                                 Mines.
                           Die Redaction des polytechn. Journals hat im 2ten Aprilhefte desselben ein Plagiat
                              des Dr. Ure in London geruͤgt, welcher aus Prechtl's technologischer Encyklopaͤdie einen
                              Aufsaz des Hrn. Directors Karmarsch, ohne Nennung des
                              Originals und Verfassers, uͤbersezt hat. Unterzeichneter glaubt es seinem
                              Buche schuldig zu seyn, eine Nachweisung zu geben, wie viele Abbildungen und wie
                              viele Artikel Hr. Ure aus den „Elementen der
                              technischen Chemie“, ohne nur einmal die Quelle zu
                              nennen, entnommen hat. Die unterstrichenen Namen sind Artikel, welche fast ganz,
                              oder zum großen Theil, aus meinem Buch uͤbersezt sind.
                           
                              
                                      Nachweisung der
                                    Artikel.
                                 Welche
                                    Abbildungen     entlehnt
                                    sind.
                                 
                              
                                 Antimony,
                                    Methode des Ausbringens, Beschreib. des Ofens
                                 Fig. 18 und 19.
                                 
                              
                                 Arsenic,
                                    Beschreib. der Arsenikhaͤtte. Proceß. Productionstabelle
                                 20 – 25.
                                 
                              
                                 Balsams.
                                 
                                 
                              
                                 Beer,
                                    Beschreibung des Bierkessels
                                 107 u. 108.
                                 
                              
                                 Bismuth,
                                    Beschreib, des Saigerofens und Verfahrens
                                 112 – 114.
                                 
                              
                                 Bitter
                                       principle.
                                 
                                 
                              
                                 Bleaching, Abbildung der Squezzer,
                                       Calander, Beuchapparat,Waschrad.
                                 117 – 121. 124 – 26. 129 –
                                    30.
                                 
                              
                                 Bone blak,
                                    Beschreibung des Ofens.
                                 139 u. 140.
                                 
                              
                                 Brass,
                                    ganze Seiten uͤbersezt, Gießofen, Gluͤhofen,
                                    Gießsteine.Verfahren.
                                 159 – 163 – 68.
                                 
                              
                                 Calender,
                                    siehe Bleichen.
                                 
                                 
                              
                                 Charcoal,
                                    Meiler, Torfverkohlung, Chabaussière's Ofen.
                                 272 – 80.
                                 
                              
                                 Cobalt,
                                    Schmelzofen, Calcinirofen
                                 191 – 94.
                                 
                              
                                 Copper,
                                    Kupferroͤst- und Schmelzofen, Chassy Ofen,
                                    Gahrherd.Mansfelder Proceß.
                                 303 – 6. – 15.
                                 
                              
                                 Crueibles.
                                 Abbild. u. Beschreibung.
                                 
                              
                                 Filtration.
                                 
                                 
                              
                                 Glass,
                                    Strekofen, Glasofen, Formen des geblasenen
                                    Tafelglases.Glassaͤze. Analysen.
                                 500 – 504.
                                 
                              
                                 Graduation,
                                    Essigbilder, Beschreibung
                                 530.
                                 
                              
                                 Indigo, 10 Seiten gaͤnzlich
                                    uͤbersezt! Indigmuͤhle.Faͤrberei mit Indig
                                 Fig. 579 u. 80.
                                 
                              
                                 Iron,
                                    Feineisenfeuer, Puddelofen, Walz- und
                                    Schneidwerke.Cupolofen-Berlin
                                 590 – 95. 97 u. 98. 607 u. 8.
                                 
                              
                                 Lamp of
                                       Davy.
                                 614 u. 15.
                                 
                              
                                 Lead,
                                    schlesische Bleioͤfen, Treibherd. Beschreib
                                 632 – 36.
                                 
                              
                                 Lime,
                                    Ruͤdersdorfer Kalkofen, Betrieb, Beschreib
                                 638 – 41.
                                 
                              
                                 Liquation,
                                    Saigerofen fuͤr Spießglanz
                                 642 – 45.
                                 
                              
                                 Malt kiln,
                                    Pistorius's Darre
                                 653 – 55.
                                 
                              
                                 Mortar, Text,
                                    Tabelle, Analysen.
                                 
                                 
                              
                                 Oils,
                                    Oehlsamenreibmaschine, Waͤrmeapparat
                                 770 – 73.
                                 
                              
                                 Paper,
                                    Hollaͤnder (mit der fehlerhaften Zeichnung)
                                 785 – 87.
                                 
                              
                                 Pitcoat coking,
                                    alle Abbildungen
                                 870 – 74.
                                 
                              
                                 Platinum,
                                    Analysen, Angabe der Gewinnung in Rußland.
                                 
                                 
                              
                                 Potash.
                                    Tabellen.
                                 
                                 
                              
                                 Press
                                       hydraulic, Abbildung und Beschreibung.
                                 909 – 12.
                                 
                              
                                 Prussian
                                       blue. Vieles, unter anderen die Tabelle.
                                 
                                 
                              
                                 Purple of
                                       Cassius. Uebersezt.
                                 
                                 
                              
                                 Pyroligneous
                                       acid. Abbildung und Beschreibung.
                                 929.
                                 
                              
                                 Refrigerating,
                                    Wagenmann's Kuͤhler.
                                 939 u. 40.
                                 
                              
                                 Salt Sea,
                                    Gradiren, Abdampfen, saͤmmtliche Abbildungenund Beschreibung
                                    dazu
                                 962 – 68.
                                 
                              
                                 Silver,
                                    Freiberger Amalgamation. Treibofen, Feinbrennofen,Sachsens und Preußens
                                    Silberproduction.
                                 
                                 
                              
                                 Singeing,
                                    Abbildung und Beschreibung der Oefen.
                                 1030 – 31.
                                 
                              
                                 Sodacaustic. Tabelle. kohlens., 1 1/2 und 2fach
                                    kohlens. Natron.
                                 
                                 
                              
                                 Starch,
                                    Tabelle, Kartoffelreibe. Staͤrke aus fremden Gewachsen.
                                 1047 – 48.
                                 
                              
                                 Starching
                                       apparatus, Abbildung und Beschreibung.
                                 1049 – 50.
                                 
                              
                                 Steel,
                                    Cementirofen, vieles uͤbersezt.
                                 1034 – 55.
                                 
                              
                                 Still, Blase
                                    und Kuͤhler
                                 Abbildung.
                                 
                              
                                 Stone
                                       artificial, Abbild. u. Beschreib. von 2 Oefen.
                                 1069 – 72.
                                 
                              
                                 Sugar,
                                    Klaͤrungsfilter, Vacuum, Schaukelpfanne, Tabelleder
                                    Siedepunkte
                                 1084 – 86.
                                 
                              
                                 Sugarbeet root, Reibe
                                 1089 – 97.
                                 
                              
                                 Sulphur,
                                    Marseiller Ofen
                                 1098 – 99.
                                 
                              
                                 Sulphuric,
                                       acid, Bleikammer
                                 1101
                                 
                              
                                 Tin,
                                    sachsischer Rost- und Schmelzofen, englischer Ofen, vieles
                                    uͤbersezt
                                 1149 – 54.
                                 
                              
                                 Weld,
                                    ganz uͤbersezt.
                                 
                                 
                              
                                 White
                                       lead, sehr vieles uͤbersezt.
                                 
                                 
                              
                                 Wine,
                                    Tabelle. Hier thut mir Hr. Ure die Ehre an,
                                    michzum ersten und lezten Male zu nennen, als habe ich dieeine
                                    Tabelle geliefert; statt Fechner steht Fesser.
                                 
                                 
                              
                                 Zinc,
                                    englischer, luͤtticher Ofen
                                 1231 – 36.
                                 
                              
                                 Vergluͤhofen. NB. Hier ist ein grober Fehler, der Uebersezerhat diesen Ofen
                                    als den Zinkdestillirofen geschildert.Lezterer ist gar nicht
                                    abgebildet. – Umschmelzkessel
                                 1237 – 41.
                                 
                              
                           Ein jeder Leser wird aus diesem Verzeichniß entnehmen koͤnnen, wie wichtig
                              Hrn. Ure das Werk eines Deutschen gewesen ist, da er
                              nicht weniger als Einhundert und zweiundachtzig Abbildungen nebst Beschreibung woͤrtlich mit allen
                              Buchstaben, so wie große und kleine Artikel daraus entnommen hat. Unter solchen
                              Umstaͤnden mußte er allerdings meinen Namen verschweigen!
                           Ob ein solches Verfahren ehrenvoll sey, lasse ich dahin gestellt. Ich glaube aber es
                              wir schuldig zu seyn, gegen ein solches, alles Maaß
                                 uͤberschreitendes Plagiat oͤffentlich zu protestiren. Hr. Ure sagt in der Vorrede, er sey mit allen neueren
                              Verbesserungen, welche in Deutschland gemacht worden sind, vertraut, d.h. er kennt
                              Werke deutschen Fleißes, aus denen er seinen Landsleuten Belehrung gibt, ohne
                              dieselben mit einer Sylbe zu nennen.
                           Suum cuique.
                           Schubarth.