| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen, Geräthen und Apparaten zum Schneiden, Hobeln oder Abebnen von Metallen und anderen Substanzen, und in der Befestigung der Keile und Schlüssel in diesen und anderen Maschinen, worauf sich James Nasmyth, Ingenieur von Patricroft bei Manchester am 20. September 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. XXV., S. 100 | 
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                        XXV.
                        Verbesserungen an den Maschinen, Geraͤthen
                           und Apparaten zum Schneiden, Hobeln oder Abebnen von Metallen und anderen Substanzen,
                           und in der Befestigung der Keile und Schluͤssel in diesen und anderen Maschinen,
                           worauf sich James
                              Nasmyth, Ingenieur von Patricroft bei Manchester am 20. September 1838 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Mai 1839, S.
                              103.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Nasmyth's verbesserte Maschinen zum Schneiden von Metallen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft 1) jene Apparate oder Maschinerien, deren man sich bedient,
                              um in Metall oder andere Substanzen Zapfenlöcher oder Fenster, wie z.B. die
                              Zapfenlöcher oder Lager in den Naben der Räder, zu schneiden, oder andere derlei
                              Arbeiten zu vollbringen. Die wesentlichste der Verbesserungen an diesen Maschinen
                              betrifft die Tafel oder die Unterlage, auf welche der in Arbeit zu nehmende
                              Gegenstand gebracht wird. An allen den Maschinen, deren man sich gewöhnlich zu den
                              fraglichen Zweken bedient, war das Schneidwerkzeug, welches sich auf die Arbeit
                              herab zu bewegen hatte, in entsprechenden Lagern über der Tafel aufgehängt. Die
                              Bewegung wurde ihm durch ein geeignetes Räderwerk mitgetheilt, und der nöthige
                              Treibapparat befand sich gleichfalls über der Tafel der Maschine.
                           Durch diese Einrichtung war nothwendig die Größe der in Arbeit zu nehmenden
                              Gegenstände oder der zu behandelnden Räder sehr beschränkt, abgesehen davon, daß die
                              Maschine selbst sehr große Dimensionen bekam und in ihrer Bewegung unstät wurde.
                              Allen diesen Mängeln soll durch meine Erfindung abgeholfen werden. Dieser gemäß befindet sich nämlich
                              die Tafel, auf welche die Räder oder die sonstigen zu bearbeitenden Gegenstände
                              gebracht werden, zu oberst und über allen anderen Theilen oder Treibapparaten der
                              Maschine. Das Schneidwerkzeug ist an einer durch die Mitte der Tafel emporsteigenden
                              Säule oder Spindel angebracht, und wird durch einen entsprechenden Mechanismus so
                              auf und nieder bewegt, daß es sein Geschäft gehörig vollbringt.
                           Meine Erfindung betrifft aber 2) auch die Befestigung der an diesen und anderen
                              ähnlichen Maschinen gebräuchlichen Keilen oder Schlüsseln (keys or cottars). Ich bohre nämlich durch den Schwanz oder durch das
                              dünnere Ende dieser Keile in einer Linie und in gleicher Entfernung von einander
                              eine Anzahl kleiner Löcher; und wenn der Keil fest angezogen worden, so führe ich um
                              ihn herum und durch seine Löcher kleine Drahtwindungen, bis die lezte Windung auf
                              das Glied oder den Theil, an dem sich der Keil befindet, zu liegen kommt. Die lezte
                              Windung oder das äußerste Ende des Drahtes soll eine größere oder besser eine
                              geringere Höhe haben als die übrigen Windungen, so daß, wenn man den Keil durch
                              Umdrehen des Drahtes anziehen will, das äußerste Ende desselben auf den zwischen
                              zweien dieser Löcher gelassenen Raum zu liegen kommt. Die Windung kann auf solche
                              Weise nicht verschoben oder zurükgedrängt werden, und der Keil ist gegen alles
                              Losewerden, welches sonst in Folge der Erschütterungen der Maschine einzutreten
                              Pflegt, sicher gestellt.
                           Fig. 21 zeigt
                              meine Maschine in einem seitlichen Aufrisse. Fig. 22 ist ein Grundriß
                              oder eine von Oben genommene Ansicht. Fig. 23 ist eine
                              Endansicht. Fig.
                                 24 ein senkrechter Durchschnitt durch die Mitte der Maschine. Das
                              Hauptgestell a, a, a der Maschine ist an seinen oberen
                              Theilen mit einem Vförmigen oder auch anders geformten
                              Falze b, b ausgestattet, in welchem mittelst der Vförmigen Leisten d, d die
                              Tafel c, c ruht. Ueber dieser Tafel c, c befindet sich eine zweite e,
                                 e, welche sich rechtwinkelig gegen den Vförmigen Falz in winkeligen Bahnen schiebt. Man kann auf diese Weise dem von
                              dem Schneidwerkzeuge zu vollbringenden Schnitte jede beliebige Weite und Tiefe
                              geben. Ueber diesen beiden verschiebbaren Tafeln oder Lagern ist die Haupt-
                              oder Werktafel f, f als der höchste Theil der Maschine
                              angebracht. In ihr bemerkt man rings herum die Zapfenlöcher oder Fenster g, g, welche zur Fixirung des in Arbeit befindlichen
                              Gegenstandes dienen. In dem Umfange dieser Tafel sind ferner auch Ausschnitte h, h angebracht, mit deren Hülfe man die Tafel mittelst
                              der Klammern i, i in jeder beliebigen Stellung fixiren
                              kann, wenn die Tafel um die in ihrer Mitte befindliche Nabe gedreht wird. Das
                              Schneidgeräth l sieht man an dem oberen Ende der Welle
                              m, m angebracht. Diese Welle ist in eine andere
                              vielseitige Welle n, n, welche in entsprechenden
                              Zapfenlagern o, o ruht, eingesezt. Diese Welle oder
                              Spindel m, m, welche das Schneidgeräthe trägt, läßt sich
                              verschieben; auch läßt sich ihr Durchmesser je nach dem Loche des in Arbeit
                              stehenden Rades verändern. Das Schneidgeräth erhält durch einen Treibriemen, der um
                              die Rolle p geführt ist, eine senkrechte Hin- und
                              Herbewegung mitgetheilt. Die Rolle p ist an dem Ende der
                              Treibwelle q, an deren anderem Ende das Getrieb r angebracht ist, befestigt. Lezteres Getrieb treibt das
                              Stirnrad s, welches die Platte t und den Krummzapfen u führt. Dieser
                              Krummzapfen u ist an dem oberen Ende der
                              Verbindungsstange v, v befestigt, während das untere
                              Ende dieser Stange durch einen Zapfen und ein verschiebbares Haus w, w an dem unteren Ende der Welle n angebracht ist und mit einer Bindeschraube x daran festgestellt werden kann. Es erhellt hieraus,
                              daß, wenn der Krummzapfen u umläuft, das Schneidgeräth
                              l die nöthige Bewegung mitgetheilt erhalten
                              wird.
                           Damit sich der in Arbeit befindliche Gegenstand in dem Maaße vorwärts bewegt, als es
                              nöthig ist, damit der Schnitt die gehörige Tiefe erlange, führt die Welle y, an der sich das Stirnrad s befindet, auch ein Excentricum 2, welches, indem es zwischen den
                              Gabelarmen 1, 1 des Hebels 2 umläuft, die Welle 3, an die das andere Ende dieses
                              Hebels geschirrt ist, in Bewegung sezt. Ein zweiter Hebel 4, welcher gleichfalls an
                              diese Welle 3 geschirrt ist, hebt das Verbindungsstük 5, und bringt hiedurch bei
                              jedem Umgange des Excentricums den Sperrkegel 6 in Thätigkeit. Dieser Fänger 6 wird
                              von seiner Schwanzfeder in den zwischen den Zähnen des Stirnrades 7 befindlichen
                              Räumen festgehalten. Da dieses Rad an die Nabe 8 geschirrt ist, im Innern eine
                              Schraubenmutter hat, und die in der Tafel c, c fixirte
                              Schraube 9 treibt, so wird auf diese Weise die Tafel e,
                                 e auf ihren Vförmigen Leisten verschoben, und
                              der in Arbeit befindliche Gegenstand beim jedesmaligen Niedergehen des
                              Schneidgeräthes gegen dieses leztere angenähert werden. Eine ähnliche Bewegung,
                              jedoch unter rechten Winkeln gegen die eben beschriebene, läßt sich auch der den
                              Gegenstand führenden Tafel mittelst des Zwischen- oder Verbindungsstükes 10
                              geben. Dieses leztere ist nämlich an seinem unteren Ende an dem Hebel 2 angebracht,
                              und hiedurch wird der Sperrkegel 11 in Thätigkeit gesezt, so daß das Sperrrad 12 bei
                              jedem Umgange des Excentricums um einen oder mehrere Zähne bewegt wird. Mittelst der
                              Schraubenmutter 13, welche die Schraube 14 treibt, wirb die obere Tafel in ihren
                              winkeligen Leisten verschoben, wodurch der Gegenstand dem Schneidgeräthe angenähert
                              wird. Je nachdem man die
                              Stellschrauben 15, 15 höher oder tiefer stellt, kann man dem Zapfenloche eine
                              beliebige leichte Neigung geben.
                           Meine verbesserte Methode die Keile oder Schlüssel zu befestigen, sieht man an dem
                              oberen Ende der Verbindungsstange v, v, wo der Draht 16
                              durch die kleinen, in den Schwanz des Keiles gebohrten Löcher geführt ist. In
                              größerem Maaßstabe und einzeln für sich sieht man diese Anordnung in Fig. 25 und 26.
                           Alle mit Maschinen der hier beschriebenen Art Vertrauten werden einsehen, daß es bei
                              großen, für schwere Arbeiten bestimmten Maschinen räthlich ist, den ganzen Apparat
                              in einer Versenkung oder Kammer aufzustellen, so daß die Fläche der oberen Tafel mit
                              dem Erdboden in eine Ebene zu liegen kommt, und schwere umfangreiche Arbeiten also
                              mit Leichtigkeit in den Bereich des Schneidgeräthes gebracht werden können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
