| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen, Dubliren und Zwirnen von Baumwolle und anderen Faserstoffen, worauf sich John Consitt, Maschinist von Manchester, am 8. März 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. XXX., S. 108 | 
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                        XXX.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen,
                           Dubliren und Zwirnen von Baumwolle und anderen Faserstoffen, worauf sich John Consitt, Maschinist von
                           Manchester, am 8. Maͤrz 1837 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Maͤrz 1839, S.
                              362.
                        Consitt's verbesserte Maschinen zum Spinnen von Baumwolle
                           etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindungen sind hauptsächlich darauf berechnet, die beim Zurichten und Spinnen
                              der Baumwolle gebräuchlichen Processe zu erleichtern und zugleich auch eine
                              Verbesserung an dem fabricirten Gespinnste oder Garne zu erzielen: d.h. ich
                              fabricire ein mehr gleichmäßiges, mehr ebenes und dichteres Garn; und indem ich die
                              Baumwollfasern gerade und eben erhalte, bewirke ich, daß sie sich besser in den
                              Körper des Garnes hineinarbeiten, und nicht so lose und roh bleiben, wie dieß bei
                              den gewöhnlichen Spinnmethoden leicht zu geschehen pflegt.
                           Diese Zweke suche ich, was das Spinnen betrifft, hauptsächlich dadurch zu erreichen,
                              daß ich die Geschwindigkeit, mit der gewisse Theile der gewöhnlichen Spinnmaschine
                              arbeiten, abändere; und daß ich sämmtliche Zurichtmaschinen (an denen man sich
                              zweier oder mehrerer Reihen von Strekwalzen bedient) mit einem viel schlafferen
                              Riemen treibe als man gewöhnlich anzuwenden Pflegt. Hiedurch allein schon erziele
                              ich eine bedeutende Verbesserung des Garnes.
                           So bringe ich in der Strek- oder Bandmaschine, in der Vorspinnmaschine, in dem
                              sogenannten Jack-frame und in der Drosselmaschine
                              eine Treibrolle von viel größerem Durchmesser an, als man sich ihrer gewöhnlich zu
                              bedienen Pflegt, um sie sämmtlich mit schlafferen Laufbändern in Bewegung sezen zu
                              können. Die Veränderungen, welche ich für die Mule, und namentlich für die zum
                              Spinnen feiner Nummern bestimmte Handmule in Vorschlag bringe, beruhen gleichfalls
                              auf der Anwendung einer Treibrolle von größerem Durchmesser, um auch hier mit einem
                              schlafferen Treibriemen arbeiten zu können, und um zwischen der einfachen und der
                              doppelten Geschwindigkeit der Mule eine größere Differenz herzustellen; so zwar, daß
                              die Mule beim Vorspinnen oder bei jenem Theile des Spinnprocesses, der durch die
                              Walzen und die dazu gehörigen Theile vollbracht wird, langsamer, bei den
                              Ausstrek- und Drehprocessen hingegen schneller arbeitet. Die Differenz,
                              welche ich für die Durchmesser der Räder, von denen diese Theile der Mule in Bezug
                              auf Geschwindigkeit abhängen, in Vorschlag bringe, beträgt 1,7 und 3,4.
                           Man wird sich überzeugen, daß bei diesen Abänderungen die Walzen viel sanfter
                              arbeiten; daß die Baumwolle nicht zwischen ihnen zerknittert wird, und daß sie
                              fester an einander hängt. Auch werden die Fasern mehr gerade und eben erhalten, so
                              daß sie sich mit größerer Leichtigkeit in den Körper des Fadens hineinarbeiten.
                           An jenen Feinspinnmulen, an denen man zur Erzeugung der sogenannten einfachen und
                              doppelten Geschwindigkeit Stirn- und Winkelräder anwendet, welche gewöhnlich
                              aus vier Rädern bestehen, von denen zwei größer und zwei kleiner sind, verändere ich
                              zwei derselben, nämlich das eine Paar, um eine größere Differenz zwischen der
                              einfachen und der doppelten Geschwindigkeit zu erzeugen. Bei dem Baue neuer Mulen
                              bediene ich mich jedoch zweier Paare fester und loser Rollen, von denen die einen
                              größer, die anderen kleiner sind, und welche anstatt alles Räderwerkes durch zwei
                              Riemen in Bewegung gesezt werden.
                           Bei dem sogenannten Auslaufen des Wagens in der Mulespinnerei benuze ich statt der
                              Zahnräder gleichfalls Rollen- und Laufbänder, um auf solche Weise das
                              sogenannte Zurükschlagen (back-lash) der Räder zu
                              verhüten.