| Titel: | Beschreibung der verbesserten Orgel des Hrn. Müller, Fabrikanten von Musikinstrumenten in Paris, rue de la Ville-l'Evêque No. 42. | 
| Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. LXI., S. 262 | 
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                        LXI.
                        Beschreibung der verbesserten Orgel des Hrn.
                           Muͤller,
                           Fabrikanten von Musikinstrumenten in Paris, rue de la Ville-l'Evêque No. 42.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Maͤrz 1839, S. 73.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Muͤller's verbesserte Orgel.
                        
                     
                        
                           Die Verbesserungen, welche Hr. Müller seit den Arbeiten Grenié's an den tragbaren Orgeln machte, und über welche Hr.
                              de la Morinière der
                              Gesellschaft auf das Günstigste berichteteVergl. polytechn. Journal Bd. LXX. S, 155. A. d. R., haben hauptsächlich zum Zweke: 1) eine Erweiterung der Claviatur von 4 1/2,
                              auf 6 Octaven; 2) eine Vereinfachung der Orgelpfeifenröhrchen und ihrer Zungen,
                              sowie auch der Orgelpfeifen; 3) einen Apparat, welcher die Stimmung erleichtert und
                              erhält; 4) ein Verfahren, wonach die Claviatur und die Tasten rasch abgenommen
                              werden können; 5) die Vermehrung der Orgel mit einem monotonen, leicht zu
                              handhabenden Gebläse; 6) endlich eine merkliche Verminderung der Preise.
                           Fig. 23 ist
                              ein senkrechter Längendurchschnitt des Instrumentes; Fig. 24 ein senkrechter
                              Querdurchschnitt.
                           Fig. 25 zeigt
                              ein Orgelpfeifenröhrchen nach dem Systeme Grenié's; Fig. 26 ein solches nach
                              Müller.
                           Fig. 27 zeigt
                              das Hämmerchen, welches an der Taste zieht, nach Müller;
                              Fig. 28
                              zeigt die Vorrichtung, deren sich Grenié zu
                              demselben Zweke bediente.
                           An allen diesen Figuren sind gleiche Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. A ist das Gestell oder der sogenannte Körper des
                              Instrumentes; B der Orgelkasten; C, C, C sind die Pfeifen des Basses, C', C',
                                 C' jene der höheren Noten. D sind die Mündungen
                              der Pfeifen, von denen jene des Basses ein rundes Loch, jene der Pfeifen C', C', C' hingegen eine mundähnliche Spalte haben. E ist die Claviatur; F die
                              Tasten; G das monotone Gebläse; G' der Luftbehälter für das Ausdruksspiel (jeu
                                 expressif); H die Windlade; I, J das große Gebläse; K
                              runde Windröhren, welche die Luft von einem Blasebalge zum anderen führen; L ein Ventil, welches die äußere Luft aufsaugt; M, M Ventilatoren, die auf die Windröhren drüken; N, N Ziehstangen, die mit den Hebeln M und mit den Hebeln O
                              articuliren. Wenn man auf die Pedale P, P tritt, kommen
                              die Rollenhebel O', O' in Bewegung, wodurch die Hebel
                              M, N eine Schaukelbewegung mitgetheilt erhalten und
                              emporgehoben werden. Q die Unterlage der Gebläse; R ein Windrohr, welches die Luft in die Windlade R leitet.
                           a eine hölzerne Platte, welche auf den Schwanz der Taste
                              F drükt, und an der ein Messingdraht (pilote) a' festgemacht ist.
                              Hiedurch wird das Gegenklavier b, welches mittelst des
                              Ventiles b' der Luft den Eingang in die Pfeifen eröffnet
                              oder versperrt, in Thätigkeit gebracht. c eine
                              Zangenfeder, welche gegen das Ventil b' drükt. d das Ventil des monotonen Gebläses, gegen das
                              gleichfalls eine Feder drükt. e ein mit einem kleinen
                              messingenen Knopfe ausgestatteter Schwunghebel, womit man das Register e' öffnet, wenn man das monotone Gebläse wirken lassen
                              will. f ein hölzerner Kern, womit die Pfeifen gedekt
                              sind; g das Orgelpfeifenröhrchen; h eine Schraube, die mit einem Schlüssel gehandhabt wird, wenn man das
                              Orgelpfeifenröhrchen auf der Zunge verschieben will, und welche die Stimmung
                              erleichtert; i ein Bügel, welcher auf die Krüke drükt,
                              und der zur Erhaltung der Stimmung beiträgt; k ein
                              Ventil für den Ausdruk (expression).
                           Von diesen verbesserten Orgeln, welche Hr. Müller
                              orgues expressives nennt, kostet eine zu vier und zu
                              sechs Octaven 1000 bis 2500 Fr.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
