| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. LXXII., S. 311 | 
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                        LXXII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preis von 1500 Fr., die Gewinnung des Indigo aus dem
                              Färbeknöterig (Polygonum tinctorium) betreffend.
                           Die Société de Pharmacie ertheilt in ihrer
                              im April 1840 zu haltenden Generalversammlung einen Preis von 1500 Fr. fuͤr
                              die beste Loͤsung folgender Aufgaben:
                           1) Man bestimme die Bestandtheile des Faͤrbeknoͤterigs (Polygonum tinctorium)
                           2) Man bestimme genau das quantitative Verhaͤltniß, in welchem der Indigo in
                              dieser Pflanze enthalten ist, und den Zustand, in welchem er sich darin
                              befindet.
                           3) Man gebe eine mit Vortheil einzuschlagende Methode an, wonach man aus dieser
                              Pflanze einen Farbstoff ziehen kann, der dem besten kaͤuflichen Indigo
                              gleichkommt.
                           Nachdem wir im polytechn. Journale Bd. LXVIII. S.
                                 78, Bd. LXXI. S. 402, Bd. LXXII. S. 44 beinahe Alles, was
                              uͤber den fraglichen Gegenstand noch bekannt gemacht wurde, zur Kenntniß
                              unserer Leser brachten; nachdem wir in Bd. LXXII.
                                 S. 393 auch das Programm des hierauf bezuͤglichen, von der Société d'encouragement ausgeschriebenen
                              Preises mitgetheilt, finden wir uns veranlaßt, auch einen Auszug aus dem Programme, womit Hr.
                              Robiquet obige
                              Preisaufgabe begleitete, zu geben.
                           Nachdem man die Gewinnung des Indigo aus dem Waid wegen der geringen Menge, die von
                              diesem Farbstoffe darin enthalten ist, laͤngst aufgegeben, bietet in neuester
                              Zeit die Cultur des Farbeknoͤterigs, der reichlich mit Indigo ausgestattet zu
                              seyn scheint, und sich bei uns leicht acclimatisiren laͤßt, guͤnstige
                              Aussichten. Dem Chemiker ist hier ein weites Feld geoͤffnet, und zwar um so
                              mehr, als es bisher, mancher Versuche ungeachtet, noch nicht gelungen ist, eine gute
                              Gewinnungsmethode des Indigo aus dieser Pflanze auszumitteln, und deren Ertrag an
                              solchem zu bestimmen. Die Frage hat zwei Gesichtspunkte, von denen aus sie
                              untersucht werden muß, naͤmlich den rein wissenschaftlichen und den
                              praktischen; die Gesellschaft behaͤlt sich daher auch vor, den Preis zu
                              theilen, im Falle die Loͤsung nur von dem einen oder dem anderen dieser
                              Standpunkte aus erfolgen sollte.
                           Es ergaben sich in der Praxis bei der Anwendung des Verfahrens, nach welchem man den
                              Indigo aus den gewoͤhnlichen Indigopflanzen zu gewinnen pflegt, auf den
                              Faͤrbeknoͤterig große Schwierigkeiten, und ebenso mißlangen bereits
                              mehrere neue Methoden, die im Kleinen gut entsprachen) im Großen mehr oder minder.
                              Alles scheint demnach darauf hinzudeuten, daß der Farbstoff in dieser Pflanze
                              entweder in einem anderen Zustande, oder mit anderen Stoffen verbunden enthalten
                              ist. Um ein langes Herumtappen im Dunkeln zu vermeiden und uͤber die Natur
                              der Pflanze bestimmte Aufschluͤsse zu erhalten, kommt es daher vor Allem auf
                              eine gute Analyse des Faͤrbeknoͤterigs, aus der die
                              Verhaͤltnisse, unter denen der Indigo darin enthalten ist, klar hervorgehen,
                              an. Dabei ist aber auch eine seit langer Zeit schwebende Frage zu entscheiden.
                              Bekanntlich kommt naͤmlich der Indigo nicht bloß als blaues Pigment vor, als
                              welches er nur in Schwefelsaͤure aufloͤslich ist, sondern auch in
                              farblosem Zustande, in welchem er sich in den alkalischen Fluͤssigkeiten
                              aufloͤst, und aus dem er durch die Beruͤhrung mit Sauerstoff in
                              ersteres uͤbergeht. In welchem Zustande befindet er sich nun in den Pflanzen?
                              So muͤßig diese Frage auf den ersten Blik zu seyn scheint, so duͤrfte
                              deren Loͤsung doch selbst fuͤr die Gewinnung des Indigo von großem
                              Belange seyn. Chevreul und Doͤbereiner sind der Ansicht, daß der Indigo in weißem Zustande in
                              den Pflanzen enthalten ist, und hienach erklaͤren sich auch wirklich manche
                              der in den Indigofabriken uͤblichen Operationen, wie z.B. das Abschlagen der
                              Fluͤssigkeit, welches keinen anderen Zwek hat als den, dieselbe mit dem
                              Sauerstoffe der Luft in Beruͤhrung zu bringen. Allein worin liegt der
                              Unterschied zwischen den beiden Zustanden des Indigo? Ist der weiße Indigo ein
                              bloßes Oxyd oder eine Verbindung des blauen Indigo mit Wasserstoff, und waͤre
                              er in lezterem Falle eine Wasserstoffsaͤure, wie dieß seiner
                              Aufloͤslichkeit in den alkalischen Fluͤssigkeiten entspricht?
                           Die von den genannten Chemikern aufgestellte Ansicht scheint durch einige neuere
                              Beobachtungen bestaͤrkt worden zu seyn. So sprach sich Baudrimont, welcher mehrere Versuche uͤber den
                              Faͤrbeknoͤterig vornahm, dahin aus, daß der Indigo als eine an eine
                              organische Basis gebundene Wasserstoffsaͤure darin enthalten ist, und daß man
                              daher zur Isolirung des Farbstoffes seine Zuflucht zu einer Saͤure nehmen
                              muͤsse. Hrn. Pelletier
                              gelang es, die Blaͤtter des Faͤrbeknoͤterigs durch einfache
                              Maceration desselben in Aether vollkommen zu entfaͤrben, und die
                              entfaͤrbten Blaͤtter durch den Einfluß der Luft blau zu
                              faͤrben. Die Erklaͤrung hiefuͤr waͤre nach diesem
                              Chemiker leicht zu geben. Der Aether entzieht den Blaͤttern das Chlorophyll,
                              waͤhrend der Indigo in seinem farblosen Zustande zuruͤkbleibt, und an
                              der Luft durch Absorption von Sauerstoff blau wird. So schlagend diese Beweise auch
                              zu seyn scheinen, so bleiben doch immer noch einige Zweifel, selbst wenn man dem
                              Aether keine desoxydirende Wirkung beimessen koͤnnte. Hr. Baudrimont selbst erwaͤhnt
                              uͤbrigens einer Thatsache, die wenig mit seiner Ansicht
                              uͤbereinstimmt. Er versuchte naͤmlich bei der Macerirung von
                              Knoͤterigblaͤttern, welche eine Menge blauer Fleken hatten, die
                              Anwendung von Zink und Schwefelsaͤure, um zu erproben, ob der sich hiebei
                              entwikelnde Wasserstoff den blauen Indigo der Blaͤtter nicht
                              entfaͤrben wuͤrde. Nach 12stuͤndiger Reaction fand er jedoch in
                              den Gefaͤßen eine große Menge Indigo von sehr schoͤner Farbe.
                              Spaͤter gab ein zufaͤlliges Versehen ein aͤhnliches Resultat.
                              Hr. Robiquet ließ
                              naͤmlich in der Absicht das von Baudrimont
                              angegebene Verfahren zu
                              wiederholen, einige Pfunde Knoͤterigblaͤtter in einem irdenen
                              Gefaͤße maceriren. Der Arbeiter, dem aufgetragen worden, die
                              Macerationsfluͤssigkeit den Tag darauf mit der vorgeschriebenen Menge
                              Schwefelsaͤure zu versezen, und sie sodann in ein kupfernes Marienbad zu
                              bringen, theilte, da dieses Gefaͤß nicht Raum genug bot, dieselbe in zwei
                              gleiche Theile, wovon er den einen in das kupferne Gefaͤß, den anderen
                              dagegen in einen gußeisernen Kessel goß. Lezterer wurde von der Saͤure
                              angegriffen, so zwar, daß sich einen ganzen Tag uͤber Wasserstoffgas
                              entwikelte; dessen ungeachtet zeigte sich am Ende der Operation der in dem eisernen
                              Kessel enthaltene Niederschlag um Vieles schoͤner, als der in dem kupfernen
                              Beken.
                           Robiquet selbst hat uͤber das Vorhandenseyn des
                              Indigo in den Indigopflanzen in weißem Zustande einige Zweifel laut werden lassen,
                              und sich hiebei einerseits auf die natuͤrliche Farbe der Blaͤtter der
                              indigohaltigen Pflanzen, von denen nicht nur die meisten graugruͤn, sondern
                              einige sogar entschieden blau sind, gestuͤzt. Man hat zwar diese
                              Faͤrbung der Einwirkung der Luft, welche an schadhaften Stellen eindringen
                              konnte, zugeschrieben; allein diese Erklaͤrung ist nicht stichhaltig, da man
                              an vollkommen unbeschaͤdigten Blaͤttern dennoch dieselbe
                              Faͤrbung beobachtete. Und wenn der Indigo farblos im Knoͤterig
                              enthalten ist, wie kommt es, daß der frisch ausgepreßte Saft allen Farbstoff in dem
                              gruͤnen unaufloͤslichen Sazmehle und auch nicht ein Atom in dem
                              waͤsserigen Theile enthaͤlt? Wie kommt es ferner, daß man diesem
                              Sazmehle nur das Chlorophyll mittelst Alkohol oder noch besser mittelst Aether zu
                              entziehen braucht, um sogleich die blaue Farbe zum Vorscheine kommen zu machen? Man
                              kann zwar dagegen einwenden, daß alle diese Operationen, wie sehr man sie auch
                              beschleunigen mochte, unter dem Zutritte der Luft von Statten gingen, und daß
                              hiedurch die blaue Farbe erzeugt wurde. Dieß zugegeben fragt sich aber, wie diese
                              Faͤrbung, die hier so rasch, ja augenbliklich eintritt, bei der Maceration so
                              langsam und allmaͤhlich erfolgt, obschon der Farbstoff in diesem Falle sich
                              im hoͤchsten Grade der Vertheilung und mit einer ungeheuren Menge
                              Fluͤssigkeit vermengt befindet. Ja in diesem Zustande reicht der bloße
                              Zutritt der Luft und selbst das Abklopfen der Fluͤssigkeit an der Luft zur
                              Erzeugung des Indigo nicht einmal aus, sondern es bedarf eines kraͤftigen
                              Agens, wenn sich der Indigo zeigen und niederschlagen soll. Zudem weiß man, daß sich
                              der weiße Indigo nur in den alkalischen Fluͤssigkeiten aufloͤst,
                              waͤhrend der Saft des Knoͤterigs sauer reagirt.
                           Es scheint demnach beinahe gewiß, daß der Indigo im Knoͤterig in blauem
                              Zustande enthalten ist, jedoch nicht frei, sondern in einer so starken Verbindung,
                              daß es sehr kraͤftiger Agentien bedarf, um dieselbe auch nur theilweise
                              aufzuheben; denn der auf solche Art gewonnene Indigo ist, selbst wenn man eine
                              Saͤure zu seiner Faͤllung angewendet hat, nichts weniger als rein.
                              Welcher Ansicht man uͤbrigens zugethan seyn mag, so wird man wenigstens
                              soviel zugestehen, daß die Sache noch nicht ausgemacht ist, und daß zu deren
                              Aufklaͤrung noch weitere Untersuchungen noͤthig sind.
                           Ein anderer wissenschaftlicher Punkt, dem die Concurrenten ihre Aufmerksamkeit zu
                              schenken haben, ist die Zusammensezung des Farbstoffes in reinem Zustande, und zwar
                              weniger, um sich zu versichern, daß sie gehoͤrig bestimmt worden (denn man
                              hat sie so oft ausgemittelt, bestritten und wieder ermittelt, daß man
                              hieruͤber im Reinen seyn kann), als bezuͤglich auf die Formel dieser
                              Zusammensezung.
                           Hr. Dumas hat nach Fixirung der
                              Zusammensezung des Indigo in 100 Theilen, und nachdem er die blauen Salze, die sich
                              bei der Verbindung der Schwefelsaͤure mit dem Indigo bilden, einer sehr
                              strengen Analyse unterworfen, fuͤr den Indigo die Formel
                              C³²H¹ºAz²O² entworfen. Dieß veranlaßte
                              ihn, das Indigotin fuͤr ein den Aetherarten aͤhnliches Product zu
                              halten; und in der That ergibt sich aus den von ihm angestellten Versuchen, daß ein
                              Atom Indigo sich mit zwei Atomen Schwefelsaͤure verbindet, um die von ihm
                              sogenannte Schwefelindigsaͤure (acide
                                 fulfindylique) zu bilden. Auch findet man in seiner Formel zwei Atome
                              Sauerstoff, wie sie alle Aetherarten enthalten. Hr. Robiquet hatte uͤber die
                              urspruͤngliche Zusammensezung des Indigo eine Vermuthung gewagt, die er aus
                              seinen Untersuchungen des Orcins (Farbstoffs des lichen
                                 dealbatus) schoͤpfte. Dieser sonderbare Stoff ist naͤmlich in
                              den Pflanzen, in denen er vorkommt, vollkommen farblos enthalten; auch ist er
                              urspruͤnglich nicht stikstoffhaltig, sondern er wird es erst, wenn er sich unter
                              Einwirkung des Ammoniaks in einen Farbstoff umwandelt, und dabei sein Verhalten so
                              gaͤnzlich veraͤndert, daß er dem urspruͤnglichen Stoffe beinahe
                              in keiner Beziehung mehr aͤhnlich ist. Diese merkwuͤrdigen Thatsachen
                              lassen vermuthen, daß der Indigo urspruͤnglich nicht stikstoffhaltig ist,
                              sondern daß er es erst durch die Zersezung der in den Pflanzen enthaltenen
                              ammoniakalischen Salze mittelst des Kalkes, oder durch die Gaͤhrung gewisser
                              organischer Stoffe, welche sich in den Pflanzen befinden, wird. Diese Ansicht hat
                              zwar nicht viele WahrscheinlichkeitWahrscheinlikeit fuͤr sich; immer aber bleibt merkwuͤrdig, daß die von Dumas angegebene Formel
                              C³²H¹ºAz²O² in die Formel
                              C³²H⁴O² + Az²H⁶ uͤbersezt werden
                              kann, wonach der Indigo aus Kohlenstoffhydrat und Ammoniak bestuͤnde. Hr.
                              Robiquet theilte diese
                              Idee Hrn. Dumas mit, wobei ihm
                              dieser bemerkte, daß er das Indigotin mit wasserfreier Phosphorsaͤure zu
                              entwaͤssern versucht habe, und daß er hiebei nur phosphorsaures Ammoniak und
                              Kohlenstoff bekommen.
                           Was den praktischen Theil betrifft, so weiß Jedermann, daß man, bevor man sich auf
                              die Ausbeutung eines derlei Industriezweiges wirft, uͤber den
                              moͤglichen Ertrag im Klaren seyn muͤsse, und daß sich dieser nur aus
                              einer guten Analyse ergeben kann. Ist einmal der Gehalt ermittelt, so werden sich
                              auch Verfahren ausfindig machen lassen, nach denen man zu einem Extrage gelangen
                              kann, der dem aus der Analyse berechneten nahe kommt. Man wird in dieser Beziehung
                              zuerst die bei der Indigobereitung bereits uͤblichen Methoden durchmachen
                              muͤssen, obwohl sie bis jezt eben keine sehr guͤnstigen Resultate
                              gegeben haben. Aus diesem Grunde wahrscheinlich wandte sich Hr. Baudrimont zu einem anderen
                              Verfahren, welches ebenso leicht ausfuͤhrbar als einfach ist, und welches im
                              Kleinen auch ganz gut gelingt, wenn man weniger auf ein schoͤnes Product
                              sieht, als auf rasche Herstellung desselben. Im Großen scheint aber auch dieses
                              Verfahren gaͤnzlich fehlgeschlagen zu haben. Soll es deßhalb gaͤnzlich
                              verworfen werden? Gewiß nicht, denn es wird von ihm wie von manchem anderen gelten,
                              daß man es genau studiren muß, um seiner Herr und Meister zu werden. Die
                              Faͤllung des Indigo durch die Schwefelsaͤure erfolgt nur, weil in dem
                              Knoͤterige eine vegetabilisch-animalische Substanz enthalten ist, die
                              durch die Einwirkung der Saͤure zum Gerinnen kommt, und bei ihrem
                              Niederfallen den Indigo mit sich reißt. Allem Anscheine nach sind diese beiden
                              Stoffe urspruͤnglich mit einander verbunden. Wahrscheinlich ist, wenn man im
                              Großen arbeitet, die fuͤr eine geringere Menge noͤthig erachtete Zeit
                              zu groß, woraus nothwendig Stoͤrungen in den Resultaten erwachsen
                              muͤssen. So koͤnnte sich z.B. bei einer laͤnger fortgesezten
                              Gaͤhrung die Temperatur im Verhaͤltnisse der Masse der
                              Fluͤssigkeit lange auf einem Grade erhalten, welcher zur Zerstoͤrung
                              der vegetabilisch-thierischen Substanz hinreichend waͤre. Es
                              waͤre sodann keine Faͤllung mehr moͤglich, und der Indigo
                              wuͤrde in unendlich feine Theilchen aufgeloͤst, in einer
                              Fluͤssigkeit, die sich vermoͤge ihrer Klebrigkeit seinem Niederfallen
                              widersezt, schwebend erhalten bleiben. Diesem Uebel waͤre aber, wenn die
                              Sache sich wirklich so verhaͤlt, leicht abzuhelfen; denn man brauchte nur die
                              Macerationen fruͤher zu beendigen, oder sie bei einer niedrigeren Temperatur
                              vorzunehmen. Man beeile sich daher ja nicht mit dem Verwerfen eines so einfachen und
                              so leicht ausfuͤhrbaren Verfahrens, sondern unterwerfe es einer genauen
                              Pruͤfung, um die Modificationen zu ermitteln, unter denen es allenfalls
                              gelingt. Ist denn nicht bekannt, daß auch das in Indien befolgte Verfahren sehr
                              große Uebung fordert, und daß selbst die gewandtesten Praktiker nicht selten ihren
                              Zwek verfehlen, wenn sie den Punkt, von dem das Gelingen abhaͤngt, nicht
                              gehoͤrig erfassen?
                           Hr. Vilmorin der Sohn gibt an,
                              daß er sich mit Vortheil eines Reinigungsprocesses bedient habe, der zwar
                              fuͤr die Arbeit im Großen etwas zu kostspielig seyn duͤrfte, der aber
                              doch wenigstens den Vorzug hat, daß man mit seiner Huͤlfe auch von
                              mangelhaften Producten noch Nuzen ziehen kann, und daß er ein sicheres Mittel zur
                              Bestimmung der Quantitaͤt des in der Pflanze enthaltenen reinen Farbstoffes
                              an die Hand gibt. Dieses sein Verfahren beruht auf Errichtung einer Kuͤpe,
                              wie sie die Faͤrber anzusezen pflegen; d.h. er ruͤhrt drei Theile
                              frisch bereitetes Kalkhydrat mit 200 Theilen Wasser an und sezt 2 Theile
                              Eisenvitriol zu. Wenn das Ganze innig vermengt worden ist, so ruͤhrt er 10
                              bis 12 Theile des mit Kalk oder mit Schwefelsaͤure aus dem Knoͤterige
                              gewonnenen Indigoteiges darunter, und uͤberlaͤßt es nach mehrmaligem
                              Umruͤhren der
                              Ruhe. Wenn die daruͤber stehende Fluͤssigkeit vollkommen klar
                              geworden, so laͤßt er sie in ganz reine Gefaͤße laufen, in denen sie
                              unter Zutritt der Luft abgeklopft werden muß. Der Indigo, der sich, indem er sich
                              anfaͤnglich desoxydirte, in der alkalischen Fluͤssigkeit
                              aufloͤsen konnte, faͤllt, indem er aus der Luft den verloren
                              gegangenen Sauerstoff wieder anzieht, nieder. Die einzigen, wahrhaft schoͤnen
                              Indigomuster, die bisher aus dem Faͤrbeknoͤterig dargestellt wurden,
                              sind das Resultat dieses Verfahrens.
                           
                        
                           Ueber die an der London-Birmingham-Eisenbahn
                              gebräuchlichen Signale
                           enthaͤlt die von Hrn. Roscoe abgefaßte Beschreibung dieser Bahn
                              Folgendes: „Jede Station ist mit einem Glokenwerke versehen, durch welches
                                 die Annaͤherung eines jeden Wagenzuges angekuͤndigt, und jeder der
                                 dabei Beschaͤftigten an seinen Plaz gerufen wird. Der Apparat ist so
                                 gebaut, daß jedesmal, nachdem er seinen Dienst geleistet, ein Gewicht
                                 aufgewunden, und er dadurch fuͤr das naͤchstemal wieder aufgezogen
                                 wird. Wenn der herankommende Zug die bestimmte Stelle erreicht hat, so zieht der
                                 an dieser aufgestellte Waͤchter an einem Druͤker, wo dann das
                                 Gewicht herabzusinken und das Glokenwerk zu laͤuten beginnt. Außerdem
                                 sind an jeder Station noch mehrere Gloken, womit das ganze zu ihr
                                 gehoͤrige Personal in ein Paar Secunden zusammengerufen werden kann.
                                 – Laͤngs der ganzen Bahn sind, je nachdem es die
                                 Ortsverhaͤltnisse mit sich bringen, in Zwischenraͤumen von einer
                                 bis zu 3 engl. Meilen Waͤchter aufgestellt, von denen jeder seinen
                                 bestimmten Geschaͤftskreis hat. Jeder dieser Waͤchter hat zwei
                                 Signalflaggen, von denen die eine roth, die andere weiß ist: die weiße erhebt
                                 er, wenn kein Hinderniß an der Bahn obwaltet; die rothe dagegen deutet an, daß
                                 eine Gefahr besteht, und daß der Zug das Signal nicht uͤberlaufen soll,
                                 als bis Gewißheit der Beseitigung dieser Gefahr vorhanden ist. Bei eintretender
                                 Dunkelheit hat jeder Waͤchter eine Signallampe, welche, wenn die Bahn
                                 frei ist, ein weißes Licht gibt; ein gruͤnes dagegen, wenn Vorsicht
                                 noͤthig ist, und die Geschwindigkeit vermindert werden muß; und ein
                                 rothes, wenn der Wagenzug gaͤnzlich anzuhalten ist.“ (Civil Engin. and Archit. Journal. Jun. 1839.)
                           
                        
                           Wilkinson's Patent-Radflinte.
                           Hr. Henry Wilkinson von
                              Pall-Mall ist der Erfinder einer neuen Flinte, welche er Patent Wheel Rifle nennt, und uͤber die englische
                              Blaͤtter nicht genug Ruͤhmens erheben koͤnnen. Das Mechanics' Magazine, welches in seiner Nr. 822
                              gleichfalls uͤber Proben berichtet, die in Gegenwart einer ausgezeichneten
                              Versammlung damit angestellt wurden, sagt: „Die Flinte ist sehr einfach
                                 gebaut, und hat ein Rad, welches sieben vollstaͤndige Ladungen
                                 enthaͤlt und sich um seine Achse dreht. Dieses Rad kann, wenn es
                                 abgefeuert worden, sehr leicht durch ein anderes ersezt werden indem man einen
                                 Vorrath solcher Raͤder an dem Wehrgehaͤnge mit sich fuͤhren
                                 kann.“ Hr. Wilkinson schoß die sieben Ladungen eines Rades in 15 Secunden ab,
                              wonach also 28 Kugeln auf die Minute kamen. Von diesen trafen aus einer Entfernung
                              von 100 Yards alle die Scheibe, und mehrere sogar das Schwarze. Bei einem anderen
                              Versuche ward die Flinte 105 Mal hinter einander abgefeuert, ohne auch nur einmal zu
                              versagen; und es schien, daß nochmal so viele Schuͤsse haͤtten gethan
                              werden koͤnnen, ohne daß eine Reinigung der Flinte noͤthig geworden
                              waͤre.
                           
                        
                           Woodcroft's neuere Verbesserungen an dem Webestuhle.
                           Das London Journal enthaͤlt eine kurze Andeutung
                              des wesentlichsten Theiles, durch den sich der neue, unterm 4. Jan. 1838 patentirte
                              Webestuhl des Hrn. Bennet
                                 Woodcroft, Gentleman von Mumps bei Oldham in der Grafschaft
                              Lancaster, auszeichnet. Dieser Andeutung gemaͤß wird der Stuhl, der mit einem
                              Jacquart-Apparate arbeitet, durch Dampf oder
                              irgend eine andere Triebkraft getrieben. Die Haupterfindung betrifft das
                              Daͤumlingsrad, durch welches die Tritte zum Behufe des Oeffnens der
                              Kettenblaͤtter aufgezogen und herabgedruͤkt werden. Dieses Rad ist
                              naͤmlich aus mehreren eisernen Kreissegmenten zusammengesezt, an deren
                              Flaͤche beim Gießen Fugen oder Auskehlungen erzeugt wurden, so daß, wenn das
                              Rad zusammengesezt ist, an dessen Flaͤche herum eine im Zikzak laufende, dem
                              zu webenden Muster entsprechende Auskehlung zum Vorscheine kommt. In dieser
                              Auskehlung laͤuft eine Rolle, welche an einer Stange, die mit den Hebeln oder
                              Tritten in Verbindung steht, angebracht ist. So wie demnach dieß Rad
                              umlaͤuft, werden die Tritte je nach den an dem Rade sich darbietenden
                              Hervorragungen und Einziehungen auf und nieder bewegt, und die Kette dem
                              gemaͤß aufgehoben oder herabgesenkt. Die eisernen Kreissegmente passen
                              saͤmmtlich im Rade an einander, so daß man sie leicht auswechseln und
                              hiedurch ein anderes Zikzak der Auskehlung hervorbringen kann. Man braucht bei
                              dieser Anordnung nicht so viele verschiedene Raͤder vorraͤthig zu
                              haben, und ist auch des Auswechselns derselben bei jeder Abaͤnderung, die im
                              Webeprocesse vor sich gehen soll, uͤberhoben. – Wir hoffen, diese
                              kurze Notiz spaͤter durch Mittheilung der ausfuͤhrlichen Beschreibung
                              des Patentes vervollstaͤndigen, und auch die dazu gehoͤrigen Kupfer,
                              die das London Journal wegließ, mittheilen zu
                              koͤnnen.
                           
                        
                           Martin's
                              Composition für Stukarbeiten, kuͤnstlichen Marmor und andere
                              kuͤnstliche Steine.
                           Das Patent, welches am 8. Oktober 1834 dem Richard Freen Martin, Gentleman von den Hercules-Buildings in der Grafschaft
                              Surrey, ertheilt worden, beruht auf der Vermengung von Gyps mit einigen anderen
                              Materialien, und auf der Calcinirung des bereiteten Gemenges, um dadurch sehr feine
                              und harte kuͤnstliche Steinmassen zu erzeugen. Das in der Beschreibung des
                              Patentes angegebene Verfahren ist im Wesentlichen Folgendes: Man mahlt eine
                              beliebige Quantitaͤt Gyps, wie man ihn zu Stukarbeiten zu verwenden pflegt,
                              oder auch alte, aus Gyps gearbeitete Gegenstaͤnde zu feinem Pulver. Sodann
                              loͤst man ein starkes Alkali, z.B. amerikanische Perlasche in einem Gallon
                              Wasser auf, sezt der Aufloͤsung so lange kleine Quantitaͤten
                              Schwefelsaure (!) zu, als noch ein Aufbrausen erfolgt; und bringt endlich die ganze
                              Masse durch Zusaz von Wasser bis auf 8 Gallons. Mit dieser Fluͤssigkeit
                              vermengt man so viel von dem gemahlenen Gypse, daß sie eine zum Gießen geeignete
                              Consistenz erlangt. Die gegossenen Steine oder Bloͤke werden zulezt in einem
                              Ofen oder in Retorten, wie man sie in den Gaswerken hat, durch und durch zum
                              Rothgluͤhen gebracht, wodurch sie eine solche Haͤrte erlangen, daß sie
                              als kuͤnstliche Steine benuzt werden koͤnnen. Der Patenttraͤger
                              bemerkt, daß seiner Erfahrung nach die Perlasche und die Schwefelsaͤure dem
                              fraglichen Zweke am besten entsprechen; er scheint also nicht zu wissen, daß er
                              durch schwefelsaures Kali oder auch Glaubersalz dasselbe Resultat erhalten
                              haͤtte. (Aus dem London Journal. Jun. 1839.)
                           
                        
                           Ueber den geschmolzenen Bergkrystall des Hrn. Gaudin.
                           Es ist Hrn. Gaudin gelungen,
                              schreibt das Echo du monde savant, den Bergkrystall
                              durch Schmelzung in eine fadenartige Substanz zu verwandeln. Unter den Mustern,
                              welche Hr. Becquerel im Namen
                              des Hrn. Gaudin der Akademie
                              der Wissenschaften in Paris vorlegte, befand sich ein gegen 4 Fuß langer
                              Krystallfaden, welcher straͤhnartig zusammengesezt war, und ein anderer, den
                              man um den Finger wikeln konnte. Die Faͤden haben eine merkwuͤrdige
                              Zahheit und Elasticitaͤt. Nach Gaudin ist der
                              Bergkrystall bei einer etwas hoͤheren Temperatur, als sie zu seiner
                              Schmelzung erforderlich ist, sehr fluͤchtig, so zwar, daß ein
                              Krystallkuͤgelchen unter Beibehaltung seiner Kugelgestalt und lediglich in
                              Folge der an seiner Oberflaͤche vor sich gehenden Verdampfung in einigen
                              Secunden ganz verschwindet. Die Thonerde verhaͤlt sich etwas anders als die
                              Kieselerde; sie ist minder fluͤchtig und stets vollkommen fluͤssig
                              oder krystallisirt. Es ist schwer, sie zum klebrigen Zustande zu bringen,
                              waͤhrend die Kieselerde unter der Einwirkung des Sauerstoffloͤthrohres
                              stets klebrig ist, und keine Neigung zur Krystallisation hat. Ist der Bergkrystall
                              einmal geschmolzen, so laͤßt er sich durch Druk ziemlich leicht in
                              verschiedene Formen bringen. Fuͤr die Physiker duͤrfte, wie Hr.
                              Arago meint, die Anwendung
                              der Krystallfaͤden von groͤßter Wichtigkeit werden, indem sie durch ihre
                              eigenthuͤmliche Beschaffenheit und Feuerbestaͤndigkeit gegen die
                              Dimensionsveraͤnderungen geschuͤzt sind, welche die
                              Metallfaͤden in Folge ihrer Elasticitaͤt und bei verschiedenen
                              Temperaturveraͤnderungen erleiden. – Einer spaͤteren
                              Mittheilung gemaͤß haben die Versuche, die Hr. Gaudin anstellte, um die Krystallfaͤden
                              zu haͤrten und anzulassen, zu ganz unerwarteten Resultaten gefuͤhrt.
                              Bringt man die Faͤden naͤmlich in eine Platinroͤhre; erhizt man
                              sie in dieser bis zum Weißgluͤhen, und laͤßt man dann das Ganze von
                              selbst abkuͤhlen, so erscheinen die Faden, wenn man sie aus der Roͤhre
                              herausnimmt, mit kleinen Splittern besezt, und in ihrem Zusammenhange beinahe
                              vollkommen gestoͤrt. Taucht man dagegen einen zum Weißgluͤhen erhizten
                              Krystallfaden in Wasser, so wird er nicht bloß nicht abspringen, sondern eine
                              außerordentliche Cohaͤsion und Elasticitaͤt erlangen. Ein
                              Krystalltropfen, den man in dem Momente, wo er sich in Folge der Schmelzung von der
                              Masse abloͤst, in Wasser fallen laͤßt, bleibt wasserklar und bekommt
                              keine Spruͤnge, obwohl das dabei stattfindende Rauschen eine starke innere
                              Molecularbewegung andeutet. Man kann aus diesen Tropfen gute Linsen fuͤr
                              Mikroskope anfertigen; schlaͤgt man mit einem Hammer auf sie, so weiden sie
                              sich eher in den als Unterlage genommenen Bakstein eindruͤken als
                              zerspringen. Wird der Schlag mit sehr großer Heftigkeit gefuͤhrt, so
                              zerspringen die Tropfen unter Lichtentwiklung. Hr. Gaudin glaubt, daß die stets gleichbleibende
                              Klebrigkeit der Kieselerde von dem durch ihre fortwaͤhrende
                              Verduͤnstung bedingter Gleichbleiben ihrer Temperatur herruͤhre. Der
                              Kieselerdedampf faͤrbt die Loͤthrohrflamme gelb; jener des Kalkes oder
                              der Wittererde faͤrbt sie orange; jener des Chromoxydes purpurfarben. Smaragd
                              laͤßt sich vor dem Loͤthrohre sehr gut in Faͤden ausziehen,
                              welche den Quarz rizen und eine groͤßere Zaͤhigkeit haben, als die
                              Quarzfaͤden. Der Pariser Pflasterstein spinnt sich wie der Bergkrystall,
                              seine Faͤden sind aber nicht durchsichtig, sondern perlmutterfarbig und
                              seidenartig, so zwar, daß man sie fuͤr Seide und die aus ihnen geschmolzenen
                              Kuͤgelchen fuͤr seine Perlen halten koͤnnte. Die optichen
                              Eigenschaften des Bergkrystalles erleiden durch die Schmelzung eine außerordentliche
                              Veraͤnderung.
                           
                        
                           Poittevin's Düngpulver.
                           Hr. Jos. Heinr. Jerome
                                 Poittevin, Gentleman in Craven-Street in der Grafschaft
                              Middlesex, nahm am 17. Jul. 1835 ein Patent auf ein Duͤngpulver, dessen
                              Bereitung ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt worden. Das ganze Arcanum
                              reducirt sich nach der Angabe des London Journal auf
                              Folgendes. Man calcinirt Fluß- oder Teichschlamm, oder anderen Schlamm,
                              welcher eine hinreichende Menge thierischer und vegetabilischer Stoffe
                              enthaͤlt, und den man zur Erleichterung des Calcinirprocesses
                              moͤglichst troken nehmen soll, in eisernen Gefaͤßen. Die calcinirte
                              Masse soll in Pulver verwandelt und hierauf mit dem Kothe der Abtritte, der dadurch
                              desinficirt wild, vermengt werden. Sollte der Schlamm nicht genug Kohlenstoff
                              enthalten, so koͤnnte man ihm solchen bis zu 10 Proc. zusezen.
                           
                        
                           Ueber die Stärke des Gußeisens von den vorzüglicheren
                              Eisenwerken Großbritanniens.
                           Hr. Wm. Fairbairn
                              beschaͤftigt sich seit laͤngerer Zeit mit Untersuchung der
                              Staͤrke und einiger anderer Eigenschaften des Gußeisens, welches auf den
                              verschiedenen englischen Eisenwerken gewonnen wird. Er hat in dem 6ten Band der
                              zweiten Reihe der Manchester Memoirs eine hierauf
                              bezuͤgliche Abhandlung niedergelegt, und in dieser die Resultate seiner
                              Versuche in einer Tabelle zusammengestellt, die wir nachstehend auch unseren Lesern
                              mittheilen zu muͤssen glauben. Wir bemerken zur Erlaͤuterung dieser
                              Tabelle nur, daß die Eisenstaͤbe saͤmmtlich genau einen Zoll im
                              Gevierte hatten; daß die Querstaͤrke, die als Maaßstab fuͤr den Werth
                              einer jeden Eisensorte genommen werden kann, der mittlere Durchschnitt aus mehreren
                              Versuchen ist, bei denen die Laͤnge zwischen den beiden Tragestellen
                              anfaͤnglich 4 Fuß 6 Zoll und sodann die Haͤlfte hievon oder 2 Fuß 3
                              Zoll betrug; daß alle uͤbrigen Resultate sich mit Staͤben von 4 Fuß 6
                              Zoll Laͤnge ergaben; und daß in allen Fallen das Gewicht auf die Mitte der
                              Staͤbe gelegt wurde.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 73, S. 318
                              
                                 
                                 Die mit einem * bezeichneten Eisensorten sind den Versuchen entnommen, welche
                                    ich gemeinschaftlich mit Hrn. Hodgkinson fuͤr die British Association for the Advancement of
                                       Science uͤber heiß und kalt geblasenes Eisen Anstellte. A.
                                    d. O.
                                 
                              
                                 
                                 Der Elasticitaͤts-Modulus ward nach der Abbiegung genommen,
                                    welche ein Gewicht von 112 Pfd. an den Staͤben von 4 F. 6 Z.
                                    hervorbrachte. A. d. O.
                                 
                              Nummer der Eisensorten nach ihrer
                                 Staͤrke; Namen der Eisenarten; Zahl der mit jeder Sorte angestellten
                                 Versuche; Specifisches Gewicht; Elasticitaͤts-Modulus in Pfunden
                                 per Quadratzoll, oder Starrheit; Gewicht, welches bei 4 F. 6 Z., Raum zwischen
                                 den Tragstellen den Bruch, bewirkte in Pfd.; Gewicht, welches bei 2 F. 3 Z.,
                                 Raum zwischen den Tragstellen den Bruch, bewirkte, auf 4 F. 6 Z. Raum reducirt,
                                 in Pfd.; Mittel des zum Bruche erforderl. Gewichtes in Pfd. (S.); Aeußerste
                                 Abbiegung an Staͤben von 4 F. 6 Z., in Theilen eines Zolles; Kraft, womit
                                 Staͤbe von 4 F. 6 Z. dem Zusammenbiegen (impact) widerstehen; Farbe;
                                 Qualitaͤt; Ponkey; Devon; Oldberry; Carron; Beaufort; Butterley; Bute;
                                 Wind Mill End; Old Park; Low Moor; Buffery; Brimbo; Apedale; Pentwyn;
                                 Maesteg
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 73, S. 319
                              Nummer der Eisensorten nach ihrer
                                 Staͤrke; Namen der Eisensorten; Zahl der mit jeder Sorte angestellten
                                 Versuche; Specifisches Gewicht; Elasticitaͤts-Modulus in Pfunden
                                 per Quadratzoll, oder Starrheit; Gewicht, welches bei 4 F. 6 Z., Raum zwischen
                                 den Tragstellen den Bruch, bewirkte in Pfd.; Gewicht, welches bei 2 F. 3 Z.,
                                 Raum zwischen den Tragstellen den Bruch, bewirkte, auf 4 F. 6 Z. Raum reducirt,
                                 in Pfd.; Mittel des zum Bruche erforderl. Gewichtes in Pfd. (S.); Aeußerste
                                 Abbiegung an Staͤben von 4 F. 6 Z., in Theilen eines Zolles; Kraft, womit
                                 Staͤbe von 4 F. 6 Z. dem Zusammenbiegen (impact) widerstehen; Farbe;
                                 Qualitaͤt; Muikirk; Adelphi; Blania; Devon; Gartsherrie; Frood; Lane;
                                 Carron; Dundivan; Maesteg; Corbyns; Pontypool; Wallbrook; Milton; Buffery;
                                 Level; Pant; W. S. F.; Eagle Foundry
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 73, S. 320
                              Nummer der Eisensorten nach ihrer
                                 Staͤrke; Namen der Eisensorten; Zahl der mit jeder Sorte angestellten
                                 Versuche; Specifisches Gewicht; Elasticitaͤts-Modulus in Pfunden
                                 per Quadratzoll, oder Starrheit; Gewicht, welches bei 4 F. 6 Z., Raum zwischen
                                 den Tragstellen den Bruch, bewirkte in Pfd.; Gewicht, welches bei 2 F. 3 Z.,
                                 Raum zwischen den Tragstellen den Bruch, bewirkte, auf 4 F. 6 Z. Raum reducirt,
                                 in Pfd.; Mittel des zum Bruche erforderl. Gewichtes in Pfd. (S.); Aeußerste
                                 Abbiegung an Staͤben von 4 F. 6 Z., in Theilen eines Zolles; Kraft, womit
                                 Staͤbe von 4 F. 6 Z. dem Zusammenbiegen (impact) widerstehen; Farbe;
                                 Qualitaͤt; Elsicar; Vartreg; Coltham; Carrol; Muikirk; Bierley;
                                 Coed-Talon; Monkland; Ley's Works; Milton; Plaskynaston
                              
                           Formel. Um nach obiger Tabelle das Gewicht zu finden,
                              welches rechtekige Staͤbe zum Bruche bringt, dient, wenn b die Breite, d die Tiefe
                              oder Hoͤhe in Zollen, und l die Entfernung
                              zwischen den Tragstellen in Fußen ist, und wenn man 4,5 statt 4 F. 6 Z. nimmt,
                              folgende Formel: (4,5 × bd²S)/l = dem Bruchgewichte in Pfd. – Den Werth von S gibt obige Tabelle.
                           Beispiel. Welches Gewicht bringt einen Stab aus Low Moor
                              Eisen Nr. 2 von 2 Z. Breite, 3 Z. Hoͤhe, bei 6 F. Entfernung der Tragstellen
                              zum Bruche? Da nach obiger Formel b = 2 Zoll; d = 3 Zoll; da ferner S nach
                              der Tabelle = 472, so ist das Bruchgewicht = (4,5 × 2 × 3²
                              × 472)/6 = 6372 Pfd.