| Titel: | Verbesserungen im Appretiren von Strumpfwirkerwaaren und anderen aus Schafwolle und Wollengespinnsten fabricirten Artikeln, worauf sich William Bates in Leicester, am 8. März 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. LXXXII., S. 360 | 
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                        LXXXII.
                        Verbesserungen im Appretiren von
                           Strumpfwirkerwaaren und anderen aus Schafwolle und Wollengespinnsten fabricirten
                           Artikeln, worauf sich William
                              Bates in Leicester, am 8. Maͤrz
                              1836 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Jul. 1839, S.
                              220.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Bates, uͤber Verbesserungen im Appretiren von
                           Strumpfwirkerwaaren.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung beruht darauf, daß ich Strumpfwirkerwaaren, und andere elastische
                              gestrikte, aus Schafwolle und sonstigen Wollengespinnsten verfertigte Fabricate in einer
                              mit Dampf, heißem Wasser oder einer anderen heißen Flüssigkeit geheizten Presse
                              einem Appretirprocesse unterwerfe, durch den das Haar glatt gelegt wird, und die
                              Waare einen viel schöneren Glanz und eine schönere Farbe bekommt, als nach irgend
                              einem der bisher üblichen Verfahren.
                           Fig. 58 ist
                              ein Grundriß eines gußeisernen Gestelles i, durch
                              welches die Dampfröhre c und der Stämpel der
                              hydraulischen Presse gehen. Die eisernen Säulen f, f
                              tragen die Dampfkammer a. Fig. 59 ist ein Grundriß
                              der Dampfkammer b, auf deren Oberfläche die Gegenstände,
                              welche gepreßt werden sollen, gelegt werden.
                           In Fig. 60 ist
                              a eine Kammer aus Gußeisen, welche durch die von
                              einem Dampfkessel herführende Röhre c mit Dampf erfüllt
                              wird, b ist eine ähnliche Kammer, welche mittelst der
                              Röhre d mit Dampf gefüllt wird. Leztere bewegt sich in
                              einer Stopfbüchse e, die mit einer dampfdichten
                              Liederung ausgestattet ist, und steht mit der Röhre c in
                              Verbindung. Man kann demnach bei dieser Einrichtung die untere Kammer b herabsinken lassen, um die zu pressenden Gegenstände
                              zwischen die beiden heißen Oberflächen zu bringen. Die eisernen Säulen f, f sind an der unteren Seite der Kammer a festgemacht, und dienen derselben als Träger oder
                              Stüze. Der Stämpel h der Presse ist an der unteren Seite
                              der Kammer b befestigt. g, g
                              sind Hähne, womit der Zustand des Dampfes geprüft werden kann. Fig. 61 ist eine
                              hydraulische Pumpe, von der die Communicationsröhre A
                              ausläuft. Man kann irgend eine beliebige Anzahl von Dampfkammern anbringen, und
                              diese mit einer und derselben Pumpe in Verbindung bringen. Die Maschine läßt sich
                              entweder durch Wasserkraft oder mittelst einer Schraube in Betrieb sezen.
                           Ich gebe der hier beschriebenen Presse allerdings den Vorzug; allein es ist klar, daß
                              die Dampfkammern eben nicht durch hydraulischen Druk an einander gedrükt werden
                              müssen, sondern daß man dasselbe auch durch Schrauben oder durch andere
                              Vorrichtungen bewerkstelligen kann. Ebenso kann man statt des Dampfes auch heißes
                              Wasser oder irgend eine andere heiße Flüssigkeit in den Kammern circuliren lassen.
                              Bemerken muß ich, daß ich mit Dampf von 12 Pfd. auf den Quadratzoll zu arbeiten
                              Pflege.
                           Wenn nun in diesem Apparate z.B. Strümpfe aus Schafwolle behandelt werden sollen, so
                              bringe ich jeden derselben troken und mit der inneren Seite nach Außen gekehrt auf
                              eine hölzerne Form von beiläufig 1/4 Zoll Dike. Von diesen aus Formen gezogenen
                              Strümpfen lege ich zwischen die beiden heißen Kammern eine einzelne Schichte, worauf
                              ich sodann einige Minuten lang den Druk auf sie wirken lasse. Drei Minuten werden in
                              den meisten Fällen ausreichen. Arbeitet man mit sogenannten Augolawaaren, so bleibt das Verfahren
                              dasselbe; nur müssen diese naß auf die Formen gebracht werden.
                           Ich weiß wohl, daß man Wollentücher zwischen Kammern oder Oberflächen, die mit Dampf
                              oder Wasser geheizt wurden, preßte; ich weiß auch, daß man Strumpfwaren zwischen
                              Eisenplatten, die durch Feuer erhizt wurden, in die Presse brachte. Meine
                              Patentansprüche beschränken sich daher auch lediglich auf die Pressung von
                              Strumpfwaren zwischen Kammern oder Oberflächen, die mit Dampf, Wasser oder einer
                              anderen Flüssigkeit gehizt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
