| Titel: | Verbesserungen in der Gewinnung des Kupfers aus den Kupfererzen, worauf sich Nicholas Troughton, in Broad-Street in der City of London, am 21. Aug. 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. XCIV., S. 435 | 
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                        XCIV.
                        Verbesserungen in der Gewinnung des Kupfers aus
                           den Kupfererzen, worauf sich Nicholas Troughton, in Broad-Street in der City of London, am 21.
                              Aug. 1838 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Aug. 1839, S.
                              333.
                        Troughton, Gewinnung des Kupfers aus den Kupfererzen.
                        
                     
                        
                           Nach dem bei der Gewinnung des Kupfers aus den Kupfererzen gewöhnlich üblichen
                              Verfahren werden die Erze einer Röstung unterworfen. Die hiebei sich entwikelnden
                              Dämpfe, welche größten Theils von dem in den Erzen enthaltenen Schwefel herrühren,
                              entweichen gewöhnlich unbenuzt und zur Plage der Nachbarschaft in die Luft. Meine
                              Absicht dagegen ist: 1) aus diesen Dünsten Schwefel zu gewinnen, und 2) durch deren
                              Verbrennung Schwefelsäure darzustellen. Ich schlage, um dieß zu bewerkstelligen,
                              folgendes Verfahren ein.
                           Anstatt die Erze, wie es sonst zu geschehen pflegt, in einem Flammenofen zu rösten
                              und dadurch zu gestatten, daß die aus den Erzen entwikelten Dünste sich mit den aus
                              dem Brennstoffe aufsteigenden vermengen, bringe ich dieselben in Retorten, welche
                              ich der in einem meiner früheren Patente angegebenen Methode gemäßVergl. polytechn. Journal Bd. LXXI. S.
                                       50. A. d. R. von Außen erhize. Wenn nun aus diesen Dünsten, welche ich solchermaßen frei
                              von allen Dünsten des Brennstoffs erhalte, Schwefel gewonnen werden soll, so leite
                              ich die Enden der von den Retorten herführenden Röhren in Kammern, welche ich aus
                              Baksteinen erbaue, und die ich innen mit feuerfestem Thone auskleide. Diese Kammern
                              sollen beiläufig einen 10 Mal so großen Rauminhalt haben als die Retorten, und mit
                              einer Thür versehen seyn, bei der ein Arbeiter einsteigen kann, um den in den
                              Kammern angesammelten Schwefel herauszuschaffen. Die Thür muß, während der
                              Röstproceß in den Retorten von Statten geht, so gut als möglich luftdicht
                              verschlossen werden. Man hat bei diesen Vorgängen sorgfältig darauf zu achten, daß
                              sowohl in die Retorten als in die übrigen Theile des Apparates so wenig Luft als
                              möglich eindringen kann, damit auf diese Weise der Bildung von schwefliger Säure
                              vorgebeugt werde. Die in die Kammer eintretenden Dünste werden sich in dieser rasch
                              verdichten und als Schwefel niederfallen. Man kann lezteren zu jeder Zeit aus der
                              Kammer herausschaffen, denn man braucht zu diesem Behufe nur die Communication
                              zwischen der Kammer und den Retorten abzusperren, die Kammerthür zu öffnen und
                              Luft einzulassen, wo dann ein Arbeiter in sie einsteigen und den Schwefel
                              herausschaffen kann. Handelt es sich um die Gewinnung von Schwefelsäure bei
                              Gelegenheit der Röstung der Kupfererze, so bringe ich die Erze gleichfalls in
                              Retorten der angegebenen Art, und leite die aus ihnen aufsteigenden Dünste durch
                              Röhren in Kammern, welche die zur Verwandlung der schwefligen Säure in Schwefelsäure
                              geeignete Einrichtung haben. Da die hiebei erforderlichen Bleikammern und sonstigen
                              Apparate zur Genüge bekannt sind, und keinen Theil meiner Erfindung ausmachen, so
                              halte ich eine Beschreibung derselben für überflüssig. Ich bemerke daher nur, daß,
                              um den in den Dünsten enthaltenen Schwefel in schweflige Säure zu verwandeln, in der
                              Thür oder in dem Dekel der Retorten eine Oeffnung von der in meinem früheren Patente
                              angegebenen Art angebracht seyn muß, damit ein gehöriger Luftzutritt gestattet
                              ist.