| Titel: | Verbesserungen im Mechanismus zum Schneiden der Lumpen, Taue, des Heues, Strohes oder anderer Faserstoffe, zum Theil auch anwendbar zum Zerreißen der Lumpen etc., worauf sich Joseph Bennet, Baumwollspinner und Papierfabrikant zu Trumlee bei Glossop in der Grafschaft Derby, am 29. Julius 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. XXVII., S. 93 | 
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                        XXVII.
                        Verbesserungen im Mechanismus
                           zum Schneiden der Lumpen, Taue, des Heues, Strohes oder anderer
                           Faserstoffe, zum Theil auch anwendbar zum Zerreißen der Lumpen etc.,
                           worauf sich Joseph Bennet, Baumwollspinner und Papierfabrikant
                           zu Trumlee bei Glossop in der Grafschaft
                           Derby, am 29. Julius 1840
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Mai 1841, S.
                              264.
                        Mit Abbildungen auf Tab. II.
                        Bennett's Mechanismus zum Schneiden der Lumpen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in einer Maschine zum Schneiden der
                              Lumpen, Taue, des Heues und Strohes u.s.w., womit ein
                              gleichförmiger und scharfer Schnitt erreicht wird, eine für die
                              Papierfabrication sehr wichtige Operation. Diese Operation
                              erspart viel Handarbeit; sie liefert einen bessern Erfolg und
                              vermindert die Unannehmlichkeiten und Unkosten wesentlich. Meine
                              Verbesserungen sind auch theilweise auf das Zerreißen und
                              Zertheilen der genannten Stoffe anwendbar, welche unter
                              Anwendung meiner Erfindung von Staub und Schmuz weit schneller
                              und mit günstigerem Erfolge befreit werden, als dieses seither
                              durch irgend ein Verfahren geschah.
                           Fig. 22 gibt die Frontansicht einer meiner Erfindung
                              gemäß construirten Schneidmaschine. Diese Maschine besteht aus
                              einem starken metallenen, ungefähr 4 Fuß im Gevierte messenden
                              Gestelle mit einem Zwischenpfeiler zur Unterlage für das
                              Zapfenlager der Hauptwelle. An diesem Pfeiler ist zugleich das
                              Schneidemesser und der Zuführapparat befestigt.
                           Fig. 23 stellt die Seitenansicht meiner
                              Schneidmaschine dar. A ist eine
                              starke schmiedeiserne Welle; a ein
                              starker am mittleren Zapfenlager angebrachter Hals. c, c, c sind drei lose an derselben
                              Welle sizende Hälse, dicht hinter deren jeder die Welle mit
                              einem Schliz versehen ist, worüber die Hälse j, j, j geschoben werden. Auf solche
                              Weise läßt sich die Welle stets unverrükt in ihren Lagern
                              erhalten und gegen das Verschieben nach der Seite hin sichern.
                              Diese Stabilität ist beim Schneiden jeder Substanz wesentlich,
                              wenn die Messer regelmäßig einander entgegen zu arbeiten haben;
                              denn hat die Welle selbst nur einen geringen seitlichen
                              Spielraum, so liegt darin schon der Grund zur Zerstörung der
                              Messerschneiden. D, D sind zwei
                              kegelförmige Räder, von denen das eine an der Hauptwelle A, das andere an der rechtwinkelig
                              zu der lezteren gestellten Welle E,
                              Fig.
                                 22, sizt. An der Welle E
                              befindet sich ein kleines, Fig.
                                 30 sichtbares Getriebe F,
                              welches in das an der Zuführwalze H
                              sizende Rad G greift; dieser Apparat
                              bringt die zu schneidende Substanz unter die Messer. K, Fig.
                                 24, ist ein Mündungsstük oder eine Platte, deren
                              unterer Theil aus Metall besteht und dieselbe Rundung wie die
                              Zuführwalze H besizt, gegen die
                              Seite hin aber, wo das Material in die Maschine tritt, lieber
                              etwas dichter anschließt. Am Rande dieser Platte oder dieses
                              Mündungsstüks befindet sich ein Einschnitt v, in welchen eine Stahlplatte oder
                              ein stählernes Messer a, Fig. 25, geschoben wird; auch diese Platte ist nach
                              derselben Rundung wie die Zuführwalze H gearbeitet. An dem zuführenden Rande jener Platte
                              K muß die Walze dicht an das
                              Messer kommen, damit das Material dicht an den Messern einen
                              festen Haltpunkt finde.
                           Fig. 25 zeigt die Stahlplatte oder das Stahlmesser
                              mit ausgeschweiften Enden, welches in die Platte K so befestigt wird, daß die
                              Messerschneide weit hervorsteht; es kommt in den Einschnitt v, Fig.
                                 24; das eine Ende ist, wie Fig.
                                 24 zeigt, in solides Metall eingelassen, und das
                              andere Ende durch eine schmale bewegliche Platte e, Fig.
                                 24 und 29,
                              in eine sichere Lage gebracht. Durch leztere Platte geht ein
                              Schliz z, Fig.
                                 29; Platte und Messer sind durch zwei Bolzen f, f, Fig.
                                 24, durch die Platte Fig.
                                 29 hindurch mit dem Pfeiler des Gestells fest
                              verbunden, so daß sie, wenn das Messer reparirt oder geschliffen
                              werden soll, sogleich herausgenommen werden können.
                           Fig. 26 stellt eine metallene cannelirte Zuführwalze
                              dar; die Cannelirungen können, wie in der Abbildung, geradlinig
                              oder auch spiralförmig, sie können je nach der zu leistenden
                              Arbeit grob oder fein eingeschnitten seyn. Vermöge des Druks der
                              metallenen Zuführwalzen gegen die kreisförmige Platte und das
                              Messer gelangt das Material in den Apparat, wird vorwärts
                              gezogen und dicht gegen das Messer gehalten. Jenen Druk erreicht
                              man mit Hülfe von Hebeln und Gewichten, welche auf die
                              Zapfenlager g, i, Fig.
                                 22, und mithin auch auf die Walze wirken; g, g sind diese Zapfenlager, die mit
                              verschiebbaren Baken versehen sind, damit sich der Druk von den
                              Hebeln aus auf die Zuführwalze übertragen lasse. i, i sind die Hebel mit den daran
                              befestigten Gewichten; L ist der
                              zuführende Theil, von welchem aus das Material nach der Walze
                              H gelangt. An der Welle A, Fig.
                                 22, sitzt ein starkes metallenes Rad, das sogenannte
                              Schneiderad, worauf die Messer t, t
                              mit Hülfe von Bolzen und Stellschrauben so befestigt sind, daß
                              sie sich in die nöthige Distanz von einander richten lassen. Das
                              Rad M besizt zwei zur Aufnahme von
                              Messern bestimmte Speichen; es kann indessen nach Gutdünken des
                              Besizers mit einem, zwei oder mehreren Messern hergerichtet
                              werden, indem die Anzahl derselben unwesentlich ist. O, O, Fig.
                                 23, sind zwei Rollen, eine Leerrolle und die
                              Treibrolle, und P ist ein an der
                              Hauptwelle A sitzendes Schwungrad.
                              Das Schwungrad hält ungefähr 8 Fuß im Durchmesser und dient zur
                              Erzielung einer gleichförmigen Bewegung, welche insofern Kraft
                              spart, als sie dem bei starken Materialien sehr bedeutenden
                              Widerstande des Schnittes entgegenwirkt.
                           Fig. 27 gibt die Endansicht des Zuführapparates; die
                              Rundung der Endplatte ist, wie man aus dieser Figur ersieht, so
                              beschaffen, daß die Walze H an den
                              Rand, wo die Uebergabe des Materials erfolgt, genau anschließt.
                              Vermöge des Drukes dieser Walze gegen die Endplatte wird das
                              Material herbeigezogen und in gedrängter Masse den Messern der
                              Schneidmaschine entgegengeführt. Die Rolle s, Fig.
                                 23, sezt zwei Walzen, über welche ein endloses Tuch
                              läuft, in Bewegung. Dieses Tuch dient dazu, das geschnittene
                              Material, so wie es von den Messern herabfällt, wegzuschaffen,
                              und erhält seine Bewegung mittelst des Riemens r von der Welle A.
                           Fig. 28 gibt eine Endansicht des befestigten Messers.
                              Fig.
                                 29
                              stellt das an den Zwischenpfeiler des Gestells geschraubte
                              Mündungsstük mit dem Messer dar. Fig.
                                 30 zeigt das Stirnrad, so wie das an der Achse E, Fig.
                                 22, sizende Getriebe, durch deren Eingriff die
                              Zuführwalze in Thätigkeit gesezt wird.
                           Fig. 31 zeigt die Seitenansicht einer meiner
                              Erfindung gemäß construirten Maschine zum Zerreißen, Zerlegen
                              oder Oeffnen der Lumpen, Taue oder anderer zäher Stoffe. a, a ist die Zuführwalze mit ihrem
                              Mündungsstük, welche ich bereits oben bei Gelegenheit der
                              Schneidemaschine beschrieben habe; sie sind dem Princip und der
                              Form nach wesentlich dieselben, und dienen zum Festhalten des
                              von der Maschine zu bearbeitenden Materials. B ist ein mit stählernen oder
                              eisernen Zähnen besezter Cylinder, welcher sich mit großer
                              Geschwindigkeit gegen den Zuführapparat bewegt. Ich gebe
                              scharfen stählernen Zähnen den Vorzug, und lasse sie ganz nahe
                              am Zuführapparat a, a, a
                              vorüberstreifen, so daß die bei b
                              festgehaltenen Lumpen, Taue u.s.w. mit den Zähnen des Cylinders
                              in Berührung kommend, vollständig zerrissen und getrennt werden.
                              Von da fallen sie auf die ebene Fläche des Zuführapparates a, wo sie den Wirkungen der
                              Cylinderzähne weiter ausgesezt sind. Indem die Lumpen, Taue
                              u.s.w. über den Rost c ihren Weg
                              nehmen, sezen sie durch denselben den Staub, Sand und Schmuz ab.
                              In dem zwischenliegenden Raum, über welchen die Lumpen, Taue
                              u.s.w. ihren Weg zu nehmen haben, ehe sie nach dem
                              Reinigungscylinder und der Abnehmwalze gelangen, ist eine Büchse
                              D befestigt. In dieser Büchse
                              befindet sich ein Rost, welcher den Abfall des darüber
                              hinweggehenden Materials aufnimmt. Der Schmuz kann entweder von
                              Oben oder durch eine unten angebrachte Thür aus der Büchse
                              geschafft werden. E ist ein langsam
                              nach der Richtung des Pfeils sich bewegender Cylinder. Er ist
                              mit einem feinen Drahtgeflechte überzogen, um den Staub der von
                              dem gezahnten Cylinder gegen ihn geworfenen Lumpen aufzunehmen.
                              Dieser Cylinder E dreht sich mit
                              derselben Geschwindigkeit, wie die Lieferungswalze, in einem
                              hölzernen oder blechernen Gehäuse, dessen oberer Theil durch die
                              Röhre x mit einem Ventilator in
                              Verbindung steht, welcher den Staub aus der Maschine weht. F ist ein endloses, mit derselben
                              Geschwindigkeit wie der Reinigungscylinder sich bewegendes Tuch,
                              welches die Materialien in Empfang nimmt und wegschafft.
                           Fig. 32 zeigt einen Zuführapparat mit darunter
                              befindlicher Walze, um das Material von Oben hereinzuziehen, was
                              hie und da wünschenswerth seyn mag, wenn die Cylinder in einer
                              der oben angenommenen und Fig.
                                 31 dargestellten entgegengesezten Richtung sich
                              umdrehen.
                           Nachdem ich somit meine Erfindung ausführlich beschrieben habe,
                              nehme ich den Apparat mit einem vornen befestigten Messer in
                              Anspruch, welcher das Material der Maschine zuführt, die
                              beweglichen Messer mögen auf was immer für eine Art in
                              Thätigkeit gesezt werden. Ferner dehne ich meine Ansprüche auf
                              die oben beschriebene Maschine zum Zerreißen, Zerlegen und
                              Oeffnen der Lumpen, Taue und anderer zäher Faserstoffe aus; und
                              zwar beziehen sich diese Ansprüche auf alle Fälle, wo das zu
                              verarbeitende Material durch den Druk einer oder mehrerer Walzen
                              festgehalten und der Maschine übergeben wird, und wo der nöthige
                              Halt durch einen solchen Druk einer oder mehrerer Walzen an der
                              Lieferungsstelle b erreicht
                              wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
