| Titel: | Apparat oder Maschinerie zum Troknen der Baumwollen-, Wollen- und anderer Zeuge, so wie der Garne, worauf sich Benjamin Hick, Maschinenfabrikant zu Bolton, Grafschaft Lancaster, am 25. Mai 1839 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. XXXI., S. 105 | 
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                        XXXI.
                        Apparat oder Maschinerie zum
                           Troknen der Baumwollen-, Wollen- und anderer Zeuge, so
                           wie der Garne, worauf sich Benjamin Hick,
                           Maschinenfabrikant zu Bolton, Grafschaft
                           Lancaster, am 25. Mai 1839
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal
                                 of arts. Mai 1841, S. 217.
                        Mit Abbildungen auf Tab. II.
                        Hick's Apparat zum Troknen der Baumwollenzeuge
                           etc.
                        
                     
                        
                           Durch diesen Apparat wird ein Strom atmosphärischer Luft mit dem
                              zu troknenden Stoffe und zwar längs seiner Oberfläche in
                              Berührung gebracht, während derselbe durch einen abgeschlossenen
                              Behälter oder Kasten passirt, so daß die in ihm befindliche
                              Feuchtigkeit schnell entfernt und hinweggeführt wird, oder auch
                              ein beliebiger Grad von Feuchtigkeit (Condition) darin
                              bleibt.
                           Der Zeug wird vom Mangen, Steifen oder einer andern befeuchtenden
                              Operation kommend auf eine Walze aufgerollt. Dieser aufgewikelte
                              Zeug wird auf ein Gestell gebracht und so gelegt, daß er
                              abgewikelt, ausgespannt oder horizontal durch den Trokenkasten
                              gezogen, und am entgegengesezten Ende dieses Kastens auf eine
                              entsprechende Walze aufgerollt werden kann.
                           Fig. 11 und 12
                              zeigen die Behandlung solcher Walzen (mit Zeug) auf dem Gestell.
                              Der Zeug von einer jeden wird, einer über dem andern
                              ungefähr 2 Zoll gegenseitig entfernt, durch den Kasten gezogen
                              und in gewissen Zwischenräumen dabei von kleinen Walzen oder
                              Rollen unterstüzt.
                           In der Regel ist es nothwendig, die Luft zu erwärmen, um ihre
                              Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, zu vermehren, was mit einem
                              gewöhnlichen Mantelofen oder durch Luftheizung geschehen kann.
                              Dieser Ofen befindet sich an dem einen Ende des Trokenkastens
                              und ist mit Röhren versehen, um die erwärmte Luft in den Kasten
                              zu führen, durch welchen sie mittelst eines am andern Ende des
                              Kastens angebrachten Windfangs oder Ventilators in einem
                              beständigen und gleichförmigen Strom getrieben wird. Ich ziehe
                              es vor, den Zeug durch den Trokenkasten in einer dem Luftzug
                              entgegengesezten Richtung zu ziehen; auch muß die Luft auf der
                              Seite in den Kasten geführt werden, wo der Zeug am trokensten
                              ist, und sie soll dort austreten, wo dieser am feuchtesten ist,
                              damit die von der trokenen Luft einmal absorbirte Feuchtigkeit
                              sich nicht mehr auf den schon getrokneten Zeug absezen kann.
                           Es versteht sich, daß die verschiedenen Zeuge nicht gleich lange
                              Zeit zum Troknen brauchen, daher man sie mehr oder weniger
                              schnell durch den Kasten laufen oder nöthigenfalls eine Zeit
                              lang darin verweilen läßt. Auch kann man sich durch Veränderung
                              der Geschwindigkeit des Windfanges oder durch Abänderung der
                              Temperatur, der Trokenheit und Menge der mit dem Zeuge in
                              Berührung zu bringenden Luft helfen.
                           So kann auch jeder beliebige Grad von Feuchtigkeit im Zeuge
                              gelassen werden, zu deren genauen Messung man sich eines
                              Hygrometers im Innern des Trokenkastens bedienen kann.
                           Zur vollkommenen Verständlichmachung der ganzen Operation dienen
                              die Abbildungen. Fig.
                                 11 ist ein Seitenaufriß der Maschine; Fig.
                                 12 der Grundriß; die gleichen Buchstaben bezeichnen
                              gleiche Theile der Vorrichtung in beiden Figuren.
                           Die Seitengestelle a, a, a, a stehen
                              in passenden Entfernungen von einander, an den beiden Enden des
                              Zimmers, worin sich der Trokenkasten befindet, und tragen eine
                              Anzahl Walzen b, b, b, b, deren jede
                              mit mehreren an den Enden zusammengenähten Baumwollenstüken
                              umwikelt ist, welche durch den Trokenkasten c, c, c, c in horizontaler Linie,
                              ein Stük unter dem andern, gezogen und in gewissen
                              Zwischenräumen von querüber liegenden Tragwalzen d, d, d, d unterstüzt werden, bis
                              sie endlich am andern Ende des Trokenkastens ankommen, wo sie
                              wieder auf gleiche Walzen e, e, e, e
                              aufgewikelt werden. Der Trokenkasten ist in der Abbildung der
                              Raumersparniß wegen abgebrochen, kann aber 40 Fuß lang oder
                              länger gemacht werden. Das eine Ende oder
                              der eine Zapfen der Walzen ruht in Lagern, welche in dem
                              Gestelle a verstellbar sind, so daß
                              sie nach jeder Breite des Zeuges oder nach der Länge der Walze
                              gerichtet werden können. Das andere Ende der Walze befindet sich
                              in einem Lager, welches ein an seinem äußern Ende befindliches
                              Zahnrad f, f, f, f in Bewegung sezt,
                              das in die Zähne g, g, g, g
                              eingreift, die sich an der Längenwelle h,
                                 h befinden; leztere bewegt sich durch die senkrechte
                              Welle i, i, welche ihre Bewegung von
                              dem Hauptgetriebe erhält, auf welche Weise die Zeuge durch den
                              Kasten c, c gezogen und um die
                              Walzen e, e in getroknetem Zustande
                              gewikelt werden.
                           Die Querstangen k und l sind zum Treiben der senkrechten
                              Welle i mit verkehrt kegelförmigen
                              Rollen versehen, damit die Zeuge, ungeachtet des verschiedenen
                              Durchmessers der Walzen, mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durch
                              den Trokenkasten gehen können. Das Ganze kann, wenn man will,
                              mittelst des gabelförmigen Hebels m
                              leicht außer Gang gesezt und die Operation mit der Hand
                              vorgenommen werden. Bei n, n sieht
                              man eine Vorrichtung, welche aus einem Hebel besteht, der an
                              einer oben auf einer Schiene laufenden Rolle hängt, um die
                              Walzen leichter auf und von ihren Pläzen zu heben.
                           Die aus dem Mantelofen o, o kommende
                              heiße Luft gelangt aus der Atmosphäre in die Oeffnungen oder
                              Luftlöcher p, p des Mantels, und
                              streicht von diesen gegen den heißen Ofen, von wo sie durch
                              ähnliche Oeffnungen r, r wieder
                              austritt und an das Ende des Trokenkastens c, c geleitet wird, welcher den Zeug
                              enthält. Sie wird mittelst des Windfangs s, s durch den Kasten getrieben. Die Pfeile in Fig. 11 bezeichnen die Richtung der Luft, die in Fig. 12 jene des in Arbeit befindlichen Zeuges.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
