| Titel: | Walker's patentirter Universal-Wasserhebapparat. | 
| Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. XLIX., S. 192 | 
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                        XLIX.
                        Walker's patentirter
                           Universal-Wasserhebapparat.
                        Aus dem Mechanics'
                                 Magazine, Mai 1841, S. 376.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Walker's
                           Universal-Wasserhebapparat.
                        
                     
                        
                           Die besonderen Eigenschaften tropfbarer Flüssigkeiten, von denen
                              in vorliegendem neuen und ingeniösem Instrumente, dem die
                              Vorzüge der Einfachheit in hohem Grade zukommen, Gebrauch
                              gemacht wird, sind ganz dieselben, die beinahe vor einem halben
                              Jahrhundert Montgolfier bereits zu
                              benuzen wußte. Bei seinem hydraulischen Widder wird der nöthige
                              Effect dadurch erreicht, daß man eine lange Wassersäule ein
                              geneigtes Gerinne hinabfließen läßt und dann in ihrer Bewegung
                              plözlich hemmt; das durch die ganze Masse während ihres Falles
                              durch einen beschränkten Raum erlangte Moment reicht hin, eine
                              kleine Quantität Wasser bis auf eine Höhe von 50 bis 80 Fuß zu
                              heben.
                           Walker's Hebapparat, Fig.
                                 5, besteht einfach aus einer geraden, 6 bis 10 Fuß langen
                              Zinkröhre, welche der Bequemlichkeit wegen mit Hülfe einer bei
                              a befindlichen
                              Schraubenverbindung in zwei Theile sich zerlegen läßt. An ihrem
                              unteren Ende befindet sich eine kegel- oder
                              trichterförmige Mündung b, welche
                              mit einem metallenen, aufwärts sich öffnenden Ventile versehen
                              ist; oben endigt sie sich in ein Gußrohr c. Der ganze Apparat wiegt ungefähr 6 oder 7 Pfd. Beim
                              Gebrauche wird das untere Ende b in
                              eine Cisterne oder einen sonstigen Wasserbehälter getaucht und
                              das Instrument auf- und niedergestoßen, worauf in
                              successiver Folge eine Reihe von Wasserstrahlen auf eine
                              bedeutende Entfernung hin (in der Regel auf die vierfache Länge
                              des Instruments) geworfen werden.
                           Zum Behufe der Bewässerung von Gärten wird an das Ausgußrohr eine
                              Brause befestigt, worauf das Wasser in einem milden Schauer auf
                              die durstigen Pflanzen träuft. Will man einen Wasserstrahl auf
                              die größtmögliche Entfernung hin werfen, so ist Merryweather's Form des Gußrohres
                              allen anderen vorzuziehen. So ausgestattet bildet dieses
                              Instrument eine vortreffliche Haussprize, ganz geeignet, dem
                              Umsichgreifen einer ausbrechenden Feuersbrunst Einhalt zu thun;
                              ist die Röhre mit Wasser gefüllt, so kann man sie in ein Zimmer
                              nehmen und das darin enthaltene Wasser auf eine weit wirksamere
                              Weise als mit einem Eimer in die Flammen werfen.
                           Da keine beweglichen Theile vorhanden sind, so findet also auch
                              keine Abnüzung statt; mithin wird das Instrument so dauerhaft
                              seyn, wie das Metall selbst, woraus es besteht. Es kann binnen
                              wenigen Secunden von jeder Person und in jeder
                              Lage in Thätigkeit gebracht werden, und wenn es auch 20 Jahre
                              lang unbenuzt da gelegen hat, so läßt es sich doch zu jeder Zeit
                              mit sicherem Erfolge wieder in Gebrauch nehmen.
                           Bei Wechselcomptoirs oder größeren Etablissements schlägt der
                              Patentträger vor, einige dieser Instrumente an Haken über dem
                              Kamingesimse oder in der Halle aufzuhängen. An Bord von Schiffen
                              und bei Bauten läßt sich der Apparat mit großem Vortheile
                              anwenden.
                           Der Patentträger steht im Begriff, die in Rede stehenden
                              Instrumente so einzurichten, daß sie sich durch einen geeigneten
                              Mechanismus in Thätigkeit sezen lassen, und sie durch Anbringung
                              eines Windkessels mit ledernem Schlauch in den Stand zu sezen,
                              nach jedem beliebigen Punkte hin einen ununterbrochenen
                              Wasserstrahl zu geben. Da das Instrument in der Fig. 5
                              abgebildeten Gestalt nur so viel Schilling, als eine gewöhnliche
                              Gartensprize Pfund kostet, so wird dasselbe wahrscheinlich bei
                              denjenigen in ausgedehnten Gebrauch kommen, welche die Ausgaben
                              für kostspieligere Vorrichtungen nicht erschwingen können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
