| Titel: | Verbesserungen im Mechanismus zum Streken der Baumwolle und anderer Faserstoffe, worauf sich Thomas Aitkin, Fabrikant zu Chadderton in der Grafschaft Lancaster, am 28. Januar 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. LXV., S. 268 | 
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                        LXV.
                        Verbesserungen im Mechanismus
                           zum Streken der Baumwolle und anderer Faserstoffe, worauf sich
                           Thomas
                              Aitkin, Fabrikant zu
                           Chadderton in der Grafschaft Lancaster,
                           am 28. Januar 1840 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal
                                 of arts. Mai 1841, S. 145.
                        Mit Abbildungen auf Tab. V.
                        Aitkin's Mechanismus zum Streken der Baumwolle
                           und anderer Faserstoffe.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen in der Construction und Anbringung
                              gewisser Mechanismen an den gewöhnlichen zum Vorbereitungsproceß
                              der Baumwolle und anderer Faserstoffe dienlichen Strekwerke. Sie
                              haben zum Zwek, ein vollkommneres und gleichförmigeres Streken
                              zu Stande zu bringen, d.h. das lokere Baumwollenband, so wie es
                              aus der Krempelmaschine kommt, um in die Vorspinnmaschine
                              überzugehen, durch das gewöhnliche Strekwerk dergestalt
                              vorbereiten zu lassen, daß die Möglichkeit, ein ungleichförmiges
                              Band zu liefern, abgeschnitten ist, indem sie durchaus keine
                              Knoten und andere Ungleichförmigkeiten in der Dike aufkommen
                              lassen. Durch die fraglichen Verbesserungen wird ferner dem
                              Vorkommen jener dünnen Stellen im Strekbande vorgebeugt, welche
                              entstehen, wenn von den lokeren Vließen, welche in ein Strekband verwandelt werden
                              sollen, eines reißt oder sonst ausbleibt. Diese Vortheile werden
                              mit Hülfe eines selbstthätigen Apparates erreicht, welcher den
                              Riemen von der Treibrolle des Strekwerks aushebt, und dadurch
                              ihrer Umdrehung Einhalt thut, wenn nämlich eines der aus der
                              Krempelmaschine kommenden und dem Strekproceß unterliegenden
                              Baumwollenbänder reißen oder ausbleiben sollte.
                           Nachdem ich nun den Zwek meiner Verbesserungen vorläufig
                              erläutert habe, will ich zur Beschreibung der Construction des
                              Apparates und seiner Leistungen übergehen, um seine praktische
                              Anwendbarkeit auf gewöhnliche Strekwerke darzuthun. Zur näheren
                              Erläuterung gegenwärtiger Darstellung dienen die Abbildungen, in
                              welchen die correspondirenden Theile des Mechanismus durch
                              gleiche Buchstaben bezeichnet sind. Ich füge noch die Bemerkung
                              bei, daß ich des näheren Verständnisses wegen alle Haupttheile
                              eines gewöhnlichen Strekwerks in Verbindung mit denjenigen
                              Theilen, welche den Gegenstand meiner Verbesserungen bilden,
                              dargestellt habe.
                           Fig. 24 stellt die Frontansicht derjenigen Seite
                              eines mit meinen Verbesserungen in Verbindung gebrachten
                              Strekwerks dar, welche die von der Krempelmaschine kommenden
                              lokeren Baumwollenbänder aufnimmt; Fig.
                                 25 ist eine obere Ansicht und Fig.
                                 26 ein ungefähr durch die Mitte
                              der Maschine gehender partieller Durchschnitt. A, A sind die Seitenpfosten des
                              Strekwerks; B, B die Strekwalzen und
                              C, C die Leitrollen, welche die
                              gestrekten Bänder in die untergestellten Kannen leiten. E, E sind die von der
                              Krempelmaschine gelieferten, aus dem Strekwerke hervorkommenden
                              Bänder.
                           Der kleine Apparat, welcher den Hauptgegenstand meiner Erfindung
                              bildet, ist Fig.
                                 26 in größerem Maaßstabe und Fig.
                                 24 und 25
                              bei a, a, a, a in Verbindung mit dem
                              Strekwerk dargestellt. Er besteht aus einem kleinen, um das
                              Centrum b als Stüzpunkt drehbaren
                              Trichter. Sämmtliche in einer Reihe angeordnete Trichter sind
                              von einander unabhängig.
                           Die in das Strekwerk gelangenden Bänder werden zusammen durch den
                              größeren Trichter c geleitet,
                              welcher an der Vorderseite der Maschine befestigt, in den Figuren 24 und 25
                              jedoch weggelassen ist, um die anderen Theile deutlicher zu
                              zeigen. Von hier gehen die Bänder, getrennt von einander, durch
                              die kleineren Trichter a, a, a, a
                              und nehmen ihren Weg zwischen den Zuführwalzen d, d hindurch nach den gewöhnlichen
                              Strekwalzen B, B. Die Trichter a, a werden einfach durch die
                              Spannung des Bandes bei seinem Durchgang durch dieselben in
                              ihrer aufrechten Stellung erhalten. Wenn nun irgend ein Knoten,
                              Baumwollenklümpchen oder eine sonstige Unregelmäßigkeit, oder
                              auch das Band von dem größeren Trichter c zurükgehalten werden, oder wenn nach seinem
                              Durchgang durch diesen Trichter eine schwache dünne Stelle sich
                              bilden sollte, so ist klar, daß der Zug der fortwährend sich
                              drehenden Zuführwalzen das Band abreißen wird. Die unmittelbare
                              Folge davon ist, daß der kleine Trichter a in die durch Punktirungen Fig.
                                 26 bezeichnete Lage fällt. Das mit einem Gewichte
                              beschwerte Ende des Hebels, woran der Trichter sizt, schlägt
                              gegen den Draht f und veranlaßt den
                              um die Achse h sich drehenden
                              Winkelhebel g eine in den Schliz i des Riemenleiters befindliche
                              Kerbe zu heben. Alsbald wird das Gewicht mit der um die Rolle
                              m geschlungenen Kette l und die excentrische Scheibe n den Riemenleiter zur Seite
                              bewegen, so daß der Riemen auf die Leerrolle übergeht, worauf
                              die Maschine in Stillstand kommt. Auf diese Weise wird dem
                              Streken dünner und ungleichförmiger Stellen vorgebeugt. p ist ein Riemenleiter, um die
                              Maschine aus freier Hand wieder in Gang zu sezen, nachdem das
                              Band wieder zusammengefügt worden ist, und q ein Knopf, um den Treibriemen im
                              nöthigen Falle aus freier Hand außer Thätigkeit sezen zu
                              können.
                           Die obere Zuführwalze läßt sich leicht aufheben, indem man den
                              zusammengesezten Hebel r nach der
                              Richtung des Pfeiles in die punktirte Lage herabdrükt. Fig. 27 zeigt einen der Trichter a, woran der größere
                              Trichter c befestigt ist; dieser
                              fällt mit ersterem zugleich nieder, anstatt am vorderen
                              Maschinengestell festzusizen, eine Einrichtung, welche der
                              erhöhten Friction wegen in einigen Fällen vorzuziehen seyn
                              dürfte. Die Trichter a sind, wie man
                              sieht, mit einer beweglichen Lippe und einer die Lippe
                              zurükhaltenden Feder versehen. Diese Anordnung hat den Zwek,
                              unbedeutende Ungleichförmigkeiten, ohne das Band zu zerreißen,
                              durchpassiren zu lassen, vorausgesezt, daß sie wirklich der
                              Gleichförmigkeit und Regelmäßigkeit des Strekens keinen Eintrag
                              thun.
                           Nachdem ich somit den Zwek und die Wirkungsweise meiner
                              Verbesserungen auseinander gesezt habe, erkläre ich als meine
                              Erfindung die Construction des oben beschriebenen Apparates und
                              seine Anwendung auf Strekwerke für Baumwolle und andere
                              Faserstoffe; ferner die Anbringung des um ein Centrum
                              beweglichen Trichters a, dessen Zwek
                              darauf hinausgeht, entweder Alarm zu geben, oder die Maschine,
                              wenn ein Strekband reißen sollte, zu stellen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
