| Titel: | Verbesserungen in der Verfertigung von Faßdauben, Schindeln und Latten, und der dazu dienlichen Maschinen, worauf sich William Hannis Taylor im Norfolk Street, Strand, in der Grafschaft Middlesex, am 20. Mai 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. LXXX., S. 324 | 
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                        LXXX.
                        Verbesserungen in der
                           Verfertigung von Faßdauben, Schindeln und Latten, und der dazu
                           dienlichen Maschinen, worauf sich William Hannis Taylor im
                           Norfolk Street, Strand, in der Grafschaft Middlesex, am 20. Mai 1840 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Jun. 1841, S.
                              337.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VI.
                        Taylor's Verfertigung von Faßdauben
                           etc.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserungen bestehen darin, daß ich das zu Faßdauben,
                              Schindeln und Latten zu verarbeitende Holz so lange mit Dämpfen
                              durchdringen lasse, bis es eine solche Weichheit und
                              Geschmeidigkeit erlangt, daß es mit Hülfe eines geeigneten
                              Mechanismus in verschiedene Formen geschnitten werden kann, und
                              zwar mit einer bisher unerreichten Geschwindigkeit und
                              Gleichförmigkeit; dabei findet ein weit geringerer Abgang an
                              Material statt, als bei dem sonst üblichen Proceß des Sägens,
                              Raspelns, Hobelns und Bearbeitens mit der Art; das
                              solchergestalt vorbereitete Holz kommt in die verbesserte
                              Maschine zum Behauen und Formen.
                           Fig. 1 ist die Frontansicht und Fig. 2
                              der nach der Linie ab, Fig. 1, geführte seitliche Durchschnitt einer
                              Maschine, um Holzblöke, nachdem sie bis zu dem oben erwähnten
                              Grade der Weichheit und Geschmeidigkeit in einer geschlossenen
                              Dampfkammer den Dämpfen ausgesezt wurden, in gerade Stüke von
                              rectangulärer Form, z.B. in Latten, Schindeln oder Faßdauben zu
                              schneiden, ehe man ihnen die erforderliche Krümmung gibt. A, A ist das Gestell der Maschine.
                              B, B eine starke eiserne Platte,
                              welche in Nuten, die sich in den Seitenpfosten des Gestells
                              befinden, auf- und nieder gleitet. C ein gerades, am Vordertheil der Schieberplatte B befestigtes Messer, dessen Abstand
                              von der Platte B so regulirt ist,
                              daß derselbe der Dike, welche den aus den Blöken geschnittenen
                              Stüken gegeben werden soll, entspricht. D eine Lenkstange, welche den unteren Theil der
                              verschiebbaren Platte B mit der
                              Kurbel E verbindet. Das Räderwerk
                              F, F steht mit einer
                              Dampfmaschine oder irgend einer andern Triebkraft in Verbindung,
                              wodurch der Kurbel eine rotirende und der verschiebbaren Platte
                              mit ihrem Messer mittelst der Kurbel eine auf- und
                              niedergehende Bewegung ertheilt wird. F² ist ein Schwungrad. G eine Platform, auf die der zu schneidende Blok zu
                              liegen kommt, und auf welcher derselbe aus freier Hand gegen die
                              Platte B hin und unter das Messer
                              C geschoben wird. Bei jedem
                              Niedergang des Messers fallen die Holzspäne auf ein schräges
                              Gesimse H.
                              
                           Die Figuren
                                 3, 4 und
                              5
                              stellen eine zweite Maschine dar, in welche die zu Faßdauben
                              bestimmten Holzstüke gelangen, nachdem sie die oben beschriebene
                              Maschine in geradliniger rectangulärer Form verlassen haben. In
                              diesen Maschinen erlangen sie an ihren Seiten diejenige
                              Krümmung, welche ihre Verwendung zu Tonnen und ähnlichen
                              Artikeln erfordert.
                           Fig. 3 ist eine Frontansicht der genannten Maschine,
                              Fig. 4
                              eine theilweise im Durchschnitt dargestellte Seitenansicht und
                              Fig. 5
                              ein Grundriß durch die Linie c, d,
                              Fig.
                                 3. I ist eine starke hölzerne
                              Tafel mit einer rechtwinkligen Oeffnung J in der Mitte; K eine
                              Eisenplatte mit einer der Oeffnung J
                              correspondirenden Oeffnung, welche in die hölzerne Tafel
                              eingelassen und fest mit derselben verbunden ist. L, L sind zwei mittelst Schrauben
                              und Schraubenmuttern an die Eisenplatte K befestigte Messer mit aufwärts gerichteten
                              Schneiden, welche an beiden Seiten der rechtwinkligen Oeffnung
                              angebracht sind, jedoch ein wenig über dieselbe hervorstehen, so
                              daß der zwischen denselben befindliche hohle Raum der den
                              Faßdauben zu gebenden Form genau entspricht. M stellt einen pyramidalisch
                              gestalteten, in der Mitte hohlen Holzblok dar, welcher als Dekel
                              für die Messer L, L dient und mit
                              Bolzen an die Tafel I befestigt ist.
                              Die durch die erste oben bereits beschriebene Maschine
                              verfertigten rectangulären Holzstüke werden, zwei, drei, vier
                              oder mehrere auf einmal in die im Blok M befindliche Höhlung gelegt, und kommen auf die
                              Schneiden der Messer L, L, Fig. 4 zu liegen. O ist
                              ein verticaler Stempel, welcher auf die Holzstüke gewaltsam
                              niedergepreßt wird oder herabfällt und dadurch die Messer L, L veranlaßt, von Unten herauf
                              gegen die Holzstüke zu wirken, und sie in die verlangte Form zu
                              schneiden, worauf dieselben durch die Oeffnung J zu Boden fallen. Der Stempel
                              bewegt sich in den Büchsen e, e
                              zweier hervorstehenden, an die Säule P befestigter Arme, die ihn stets in genauem
                              Parallelismus erhalten, auf und nieder; die Bewegung erhält er
                              von der durch Dampf oder irgend eine andere zwekmäßige
                              Triebkraft in Thätigkeit zu sezenden Welle Q mit Hülfe des Excentricums R. Die so weit in Faßdauben verwandelten Holzstüke gelangen schließlich in die dritte,
                              Fig. 6
                              u. 7
                              dargestellte Maschine, wo sie ihrer ganzen Länge und Breite nach
                              in die für Tonnen, Fässer und andere ähnliche Artikel
                              erforderliche bauchige oder parabolische Form gebogen
                              werden.
                           Fig. 6 gibt einen Frontaufriß, und
                           Fig. 7 eine Seitenansicht dieser Maschine. Auf der
                              Tafel V ist ein Holzblok b
                              befestigt, in dessen Oberfläche eine Vertiefung oder Concavität
                              m, m von der den Dauben zu
                              gebenden Form gearbeitet ist. Z ist
                              eine auf die in den Figuren dargestellte Weise auf dieselbe
                              Tafel V befestigte Schraubenpresse, welche an dem unteren Ende
                              ihrer Spindel s einen convexen
                              Stempel n trägt, dessen Krümmung mit
                              der so eben erwähnten Concavität m,
                                 m genau coincidirt. Nachdem ein oder zwei Holzstüke
                              oben auf die Form m, m gelegt worden
                              sind, bewegt man den Stempel durch eine Umdrehung der
                              Preßspindel auf dieselben nieder, worauf sie sogleich in die
                              verlangte Gestalt gepreßt erscheinen. Die zum Durchgang der
                              Dauben durch alle drei Maschinen erforderliche Zeit ist so kurz,
                              daß sie noch warm aus der lezten Maschine in vollendetem
                              Zustande hervorgehen, und es ist wesentlich, daß man sie in den
                              zwischen den verschiedenen Operationen liegenden Intervallen
                              nicht erkalten lasse. Anstatt der oben beschriebenen
                              Schneid- oder Hobelmaschine (slicing-machine) kann man sich auch der Fig. 8, 9 und
                              10
                              dargestellten Maschine bedienen. Fig. 8
                              gibt eine Seitenansicht, Fig. 9
                              einen Grundriß und Fig.
                                 10 einen Durchschnitt der kreisförmigen Platte, woraus
                              sich die Befestigungsweise der Messer abnehmen läßt. Auf dem
                              Gestelle s, s lagert eine Achse T, an welcher eine rotirende
                              eiserne, 1 bis 2 Zoll dike Kreisscheibe W sizt. An dieser Scheibe befindet sich ein
                              hervorspringender Kranz, dessen Tiefe ein wenig größer als die
                              den Dauben, Schindeln oder Latten zu gebende Breite ist. Auf der
                              einen Seite des Gestells sind zwei kleine Rollen w, w dergestalt befestigt, daß die
                              Peripherie der Scheibe W bei ihrer
                              Rotation zwischen ihnen hindurch sich bewegen muß, und auf diese
                              Weise stets in hinreichend paralleler Lage erhalten wird. X sind zwei vorn an die Scheibe W geschraubte gerade Messer, welche
                              indessen so weit von der Scheibe abstehen, als die Tiefe des
                              vorspringenden Kranzes beträgt. Anstatt zweier solcher Messer
                              kann auch eine größere Anzahl an die fragliche Scheibe befestigt
                              werden, wie dieses die Quantität der zu liefernden Arbeit
                              wünschenswerth macht und die praktische Erfahrung eingibt. Y ist eine Platform, auf welcher die
                              Holzblöke den Messern dargeboten werden.
                           Nachdem ich nunmehr meine Verbesserungen und die Methode sie
                              praktisch auszuführen ihrem Wesen nach beschrieben habe, so
                              erkläre ich in Betreff meiner Verbesserung in
                              der Fabricationsmethode der Faßdauben, Schindeln und Latten als
                              neu und als meine Erfindung den
                              Dampfdurchdringungs-Proceß des Holzes, wonach dasselbe in
                              einen solchen Zustand der Weichheit und Geschmeidigkeit
                              übergeht, daß es mit einer bisher unerreichten Geschwindigkeit
                              und Gleichförmigkeit in verschiedene Formen geschnitten werden
                              kann, wobei ein weit geringerer Abgang an Material stattfindet,
                              als bei dem sonst üblichen Proceß des Sägens, Raspelns u.s.w.
                              Als meine Erfindung und als neu erkläre ich zweitens die vier
                              verschiedenen oben beschriebenen Maschinen, wodurch die besagten
                              Schindeln und Latten weit schneller, mit weit geringeren Kosten,
                              und hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und Form mit größerer
                              Gleichförmigkeit verfertigt werden können, als dieß bisher
                              geschah.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
