| Titel: | Verbesserungen im Walzen der Puddlingsluppen oder anderer Eisenmassen, worauf sich Gerard Ralston, Kaufmann im Tokenhouse-yard in der City of London, in Folge einer Mittheilung am 22. Febr. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. LXXXVI., S. 346 | 
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                        LXXXVI.
                        Verbesserungen im Walzen der
                           Puddlingsluppen oder anderer Eisenmassen, worauf sich Gerard
                              Ralston, Kaufmann im Tokenhouse-yard in der
                           City of London, in Folge einer Mittheilung am 22. Febr. 1840 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal
                                 of arts. Mai 1841, S. 243.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VI.
                        Ralston's Verbesserungen im Walzen der
                           Puddlingsluppen etc.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen bestehen in der Einführung einer
                              eigenthümlichen Maschine, deren Zwek darauf hinausgeht, die
                              rothglühenden Luppen oder Massen von Puddeleisen in den Zustand
                              der sogenannten Blooms oder Deuls zu comprimiren und
                              auszuwalzen, in welchem die Masse vorbereitet ist, zu Stangen
                              oder Platten ausgewalzt oder unter den Stabhämmern bearbeitet zu
                              werden.
                           Fig. 20 stellt eine Seitenansicht und Fig.
                                 21 einen verticalen Durchschnitt der Maschine durch
                              den Walzcylinder dar. a, a, a ist
                              das aus Gußeisen oder einem anderen geeigneten Material bestehende
                              Maschinengestell. b, b der in dem
                              Seitengestell lagernde Walzcylinder, welcher um die Achse c rotirt; d,
                                 d eines von zwei an den Cylinderenden befestigten
                              Stirnrädern; e eines von zwei an der
                              Welle f sizenden und in demselben
                              Maschinengestell gelagerten Getrieben. Diese Getriebe werden
                              durch irgend eine passende Kraft umgetrieben und sezen, in die
                              Räder d, d greifend, den Cylinder
                              b in Umdrehung.
                           Mit dem Maschinengestelle ist ein eisernes, den Cylinder b, b theilweise umfassendes
                              Bogenstük g, g fest verbunden,
                              dessen Stellung zu der Peripherie des Cylinders indessen
                              excentrisch ist, wie man aus dem Durchschnitt Fig.
                                 21 ersieht. Zwischen dieses Bogenstük und den Cylinder
                              stekt man die glühende Luppe, um sie zu walzen und
                              auszupressen.
                           Nachdem die Eisenmasse oder Luppe auf die gewöhnliche Weise in
                              dem Puddlingsofen hergerichtet worden ist, wird sie bei h der Maschine übergeben. In Folge
                              der dem Cylinder ertheilten rotirenden Bewegung wird die
                              Eisenmasse zwischen dem Cylinder b
                              und dem Bogenstük g vorwärts
                              gerollt. Die Folge hievon ist eine stufenweise Compression und
                              Verminderung in ihrem Durchmesser, während sie der Länge nach
                              sich ausdehnt, bis sie zulezt unten am Boden in Gestalt einer
                              Walze oder eines langen cylindrischen Stüks zum Vorschein kommt,
                              und nun so weit fertig ist, um unter dem Stabhammer ausgerekt
                              oder in dem gewöhnlichen Walzwerk in Stäbe oder Platten gewalzt
                              zu werden.
                           Es ist hier zu bemerken, daß die Mündung des Bogenstüks g beinahe halbkreisförmig seyn und
                              diese Form theilweise beibehalten muß, um die Masse während
                              einer oder zwei Rotationen der Luppe von allen Seiten
                              zusammenzupressen. Gegen das Ende zu erweitert sich indessen
                              dieser Canal stufenweise, um den Enden der Eisenmasse während
                              der Operation eine Gränze darzubieten.
                           Der Patentträger nimmt in Anspruch: 1) die ganze Maschine in der
                              oben dargestellten Anordnung zum Rollen oder Formen von Luppen
                              oder anderen Eisenmassen als Vorbereitungsproceß zum Walzen oder
                              Aushämmern in Stangen; er bemerkt indessen, daß der äußere
                              Mantel, wie die punktirten Linien n,
                                 n, Fig.
                                 21, andeuten, noch weiter über den Cylinder vorgebogen
                              werden könne. Leztere Vorkehrung ist als eine Verbesserung zu
                              betrachten, indem sie den Luppen eine größere Anzahl von
                              Umdrehungen und folglich eine mehr stufenweise Reduction
                              gestattet;
                           2) den Vorschlag, die in Rede stehende Maschine, wenn dieses der
                              Oertlichkeit angemessen erscheinen sollte, horizontal zu legen
                              und sie dahin abzuändern, daß der obere Rand des Bogenstüks sich
                              heben oder senken lasse, um die Bildung einer breiteren oder
                              schmäleren Luppe zu gestatten. Das Gewicht des erwähnten Randes
                              ist so ins Verhältniß gesezt, daß er die Enden der Luppe
                              hinreichend überwerfen kann.
                           Derselbe Erfolg läßt sich übrigens auch durch einen Cylinder
                              erzielen, welcher auf die oben beschriebene Weise in einem
                              feststehenden krummen Mantel sich dreht; oder statt jenes
                              Mantels durch eine gerade feststehende Eisenplatte, über die
                              eine andere keilförmige Platte in der geeigneten Distanz mit
                              Hülfe einer Kurbel hin- und herbewegt wird. Jede
                              Umdrehung dieser Kurbel walzt eine Luppe zu einem Bloom oder
                              Deul aus; das Princip ist übrigens eines und dasselbe.
                           
                        
                     
                  
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