| Titel: | Pilbrow's condensirende Cylinder-Dampfmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 82, Jahrgang 1841, Nr. XXII., S. 81 | 
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                        XXII.
                        Pilbrow's condensirende
                           Cylinder-Dampfmaschine.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. Jun. 1841, S.
                              417.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Pilbrow's condensirende Cylinder-Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Bei dieser Dampfmaschine ist die Luftpumpe und der Condensator durch einen Cylinder
                              ersezt, welcher dieselbe Weite wie der Dampfcylinder besizt und mit einem soliden
                              Kolben versehen ist. In diesem Cylinder, welcher die Wirkungen des Condensators und
                              der Luftpumpe in sich vereinigt, wird der Dampf wie bei den gegenwärtigen
                              Condensationsmaschinen durch Injection zu Wasser verdichtet, allein während seiner
                              Condensation übt der noch nicht condensirte Dampf bis zu seiner gänzlichen
                              Vernichtung auf den Condensatorkolben eine Kraft aus, welche dem Widerstande
                              gleichkommt, den der zu condensirende Dampf dem Kolben im Dampfcylinder
                              entgegensezt. Dieser Widerstand kann aber bei dem gegenwärtigen Dampfmaschinensystem
                              nicht zu Gunsten desselben nuzbar gemacht werden, weil der Dampf in einem Behältniß
                              ohne Kolben condensirt wird. Der Hauptzwek des Hrn. Pilbrow war nicht, den Dampf expandirend auf den Kolben des
                              Condensations-Cylinders wirken zu lassen, sondern durch Condensirung des
                              Dampfes eines jeden vorhergehenden Kolbenhubes vermittelst seines Condensatorkolbens
                              einen beinahe vollkommen luftleeren Raum unter demselben zu erlangen, was dasselbe
                              ist, wie wenn der Dampfkolben seinen Hub bei vollkommen luftleerem Cylinder beginnen
                              würde.
                           Das Vacuum, welches bei den Condensationsmaschinen gegenwärtiger Construction wirksam
                              ist, wird nur während der Dauer des Kolbenhubes erzeugt, diese Kraft ist daher nur
                              während der Condensation des Dampfes thätig. Bei einem Condensationscylinder mit
                              Kolben dagegen ist das Vacuum bereits vor dem Beginn der Kolbenbewegung zu Stande
                              gebracht. Dieser Umstand gibt dem Apparate den die Cornwallis-Maschinen mit
                              einfachem Hube charakterisirenden Vorzug, nur in einem noch höheren Grade, indem der
                              Condensatorkolben als eine doppeltwirkende Luftpumpe arbeitet und bei jedem
                              Auf- und Niedergang die condensirte Flüssigkeit aus dem Cylinder
                              hinaustreibt. Bei der jezigen Maschine dagegen gestattet die Luftpumpe, da sie
                              einfachwirkend ist, die Anhäufung von zwei Condensirungen im Condensator, welche der
                              Wirkung des Kolbens widerstehen.
                           
                           Obgleich der Condensatorkolben auf seiner anderen Seite immer die Condensirung des
                              vorhergehenden Hubes und eine geringe aus einer Condensation entbundene Quantität
                              Luft und Gas hat, so kann doch bei ihm nicht eine Anhäufung von Luft und Gas
                              stattfinden, wie sie bei dem gegenwärtigen Condensator vorkommt. Der aus dieser
                              Ursache hervorgehende Gewinn kann nach der berechneten Differenz der mittleren
                              Schwankung im Condensator zu 1 Pfd. auf den Quadratzoll angeschlagen werden; mithin
                              kann die Expansion des Dampfs bei den condensirenden Cylinder-Dampfmaschinen
                              gerade an einer in solchem Verhältniß tieferen Stelle beginnen, als der lezte
                              Widerstand geringer, wie bei den Maschinen des gegenwärtigen Systems befunden wird.
                              Die Spannung des Wasserdampfs bei verschiedenen Temperaturen ist in den Tabellen von
                              Watt, Dalton und anderen genau bestimmt, so daß, auf
                              welchen Grad auch während der Condensirung des Dampfs die Reduction der Temperatur
                              sich belaufen möge, immerhin der dazu gehörige Druk zu Gunsten der Maschine dem
                              Condensatorkolben mitgetheilt wird, indem derselbe in das auf der anderen Seite
                              bereits gebildete, beinahe vollkommene Vacuum einzutreten strebt.
                           Folgendes ist die Beschreibung der Wirkung einer condensirenden, mit Woolf's und Hornblower's
                              Maschine jedoch nicht zu verwechselnden Cylinder-Dampfmaschine. Bei dieser
                              hat es sich der Erfahrung gemäß am besten gezeigt, die Verdichtung des Dampfs durch
                              Injection in den Condensationscylinder nicht eher eintreten zu lassen, als bis der
                              Kolben einen Theil seines Hubes bereits zurükgelegt hat, so daß alsdann auf der
                              anderen Seite die ganze Dauer des Hubes über ein wirksames Vacuum gebildet wird.
                           1, Fig. A
                                 , ist der Dampfcylinder; 2 der Kolben und 3 die Kolbenstange; 4 ist der Weg
                              für den abwechselnden Ein- und Austritt des Dampfs in den unteren Theil des
                              Dampfcylinders; 5 ein ähnlicher für den oberen Theil des Cylinders; 6 und 7 der Weg
                              für die abwechselnde Communication zwischen dem Dampf- und
                              Condensationscylinder; 8 und 9 Schiebventile; 10 die Oeffnungen, durch welche der
                              Dampf von dem Kessel nach den Ventilen gelangt; 11 die in Stopfbüchsen laufende
                              Stange zur Bewegung der Schiebventile 8 und 9; 12 und 13 Kolben und Kolbenstange des
                              Condensationscylinders 14, welcher mit dem Dampfcylinder gleichen Rauminhalt hat; 15
                              ist der Weg, durch welchen das verbrauchte Injectionswasser nebst Luft oder Gas, am
                              Ende jedes Kolbenniederganges im Condensationscylinder, in den Warmwasserbehälter
                              geschafft wird, um zur Speisung des Dampfkessels wieder verwendet zu werden; das
                              Ventil 17 hindert die Rükkehr dieses Wassers nach dem Condensationscylinder.
                           
                           18 ist die mit einer seiherartig durchlöcherten Mündung versehene Oeffnung, durch
                              welche das zur Condensation des Dampfs nöthige Injectionswasser in den Raum unter
                              dem Kolben des Condensationscylinders eingesprizt wird; das Injectionswasser nimmt
                              seinen Weg nach dieser Oeffnung durch das zur Regulirung der Injection dienliche
                              Ventil 19, welches durch die Stange 20 mit dem Dampfschiebventile 8 in feste
                              Verbindung gebracht ist. 21 ist der Canal, durch welchen das consumirte
                              Injectionswasser am Ende jedes aufwärts gehenden Kolbenhubes, wie oben, in den
                              Warmwasserbehälter geschafft wird; der Rükweg ist diesem Wasser durch das Ventil 22
                              abgeschnitten. 23 ist die mit einer durchlöcherten Mündung versehene Oeffnung, durch
                              welche das zur Condensation des Dampfs erforderliche Wasser in den Raum über den
                              Kolben eingesprizt wird. Zu dieser Oeffnung gelangt das Wasser durch das die
                              Injection regulirende Ventil 24, welches vermittelst der Stange 25 an das
                              Dampf-Schiebventil 9 befestigt ist. Die Injectionsröhre leitet das Wasser auf
                              die gewöhnliche Weise von einem äußeren Wasserbehälter her und verzweigt sich in
                              zwei Arme 26 und 27, einen unter und den anderen über dem Condensationscylinder.
                           Das Spiel der Maschine ist nun folgendes. Zuerst wird auf die gewöhnliche Weise die
                              Luft ausgeblasen, darauf werden die Cylinder und Röhren mit Dampf gefüllt.
                              Angenommen, die Kolben befinden sich in den Fig. A
                                  dargestellten Lagen, der Kolben des Dampfcylinders befinde sich nämlich in
                              seiner tiefsten und der Kolben des Condensationscylinders in seiner höchsten Lage,
                              die unteren Ventile 8 und 19 seyen aus freier Hand auf die linke Seite bewegt, so
                              fließt das Injectionswasser auf die gewöhnliche Weise nach der Richtung der Pfeile
                              in den Condensationscylinder unter den Kolben und erzeugt durch Condensirung des
                              darin enthaltenen Dampfs ein Vacuum. Die Maschine kann nun in Gang gesezt werden.
                              Der Kolben des Condensationscylinders befindet sich oben und hat ein Vacuum unter
                              sich, der Kolben des Dampfcylinders hat seinen tiefsten Stand erreicht und der Raum
                              über demselben ist mit Dampf erfüllt. Die Verbindung beider Kolbenstangen mit der
                              Maschine ist in entgegengesezten Richtungen oder an jedem Ende des Balanciers
                              hergestellt, wie Fig. 1 zeigt. Werden die Ventile 9 und 24, Fig. A
                                 , in der Richtung des Pfeils nach der linken Seite hin bewegt, so ist durch
                              die Wege 5 und 7 eine Verbindung zwischen dem oberen Theile des Dampfcylinders und
                              dem oberen Theile des Condensationscylinders hergestellt, und in Folge derselben
                              Bewegung fließt das Injectionswasser durch die Oeffnung 23 in den oberen Theil des
                              Condensationscylinders, um den Dampf bei seinem Eintritt aus dem Raum über dem Dampfkolben sogleich zu
                              condensiren. Durch dieselbe Bewegung werden die Ventile 8 und 19 nach der Richtung
                              des Pfeils rechts bewegt, so daß durch die Wege 10 und 4 die Communication zwischen
                              dem Dampfkessel und der unteren Seite des Dampfkolbens hergestellt ist. Zugleich
                              wird aber auch das unter dem Kolben des Condensationscylinders enthaltene
                              Injectionswasser durch das Ventil 19 abgeschnitten.
                           Die Maschine wird nun ihre volle Thätigkeit beginnen, indem beide Kolben in Bewegung
                              gerathen, und zwar der Condensationskolben abwärts, der Dampfkolben aufwärts. Der
                              untere Theil des Dampfkolbens empfängt daher die volle elastische Kraft des Dampfs,
                              während seine obere Fläche durch den in den Condensationscylinder strömenden, zu
                              condensirenden Dampf denselben Widerstand erfährt, welcher auch bei den
                              Condensatoren gegenwärtiger Construction stattfindet. Da aber die Communication
                              zwischen dem oberen Theile des Dampfkolbens und dem oberen Theile des
                              Condensatorkolbens offen ist, so wird während des Condensationsprocesses der ganze
                              von dem nicht condensirten Dampfe herrührende Druk, welcher die Bewegung des
                              Dampfkolbens verzögert, auf den Kolben des Condensationscylinders übergetragen; da
                              ferner jedesmal am Ende eines Hubes auf der anderen Seite dieses Kolbens ein
                              durchaus vollkommneres Vacuum stattfindet, als dieses in dem Condensator einer
                              Dampfmaschine gegenwärtiger Construction zu Stande gebracht werden kann, so wird in
                              der That derselbe effective Druk erreicht, wie wenn der Dampfkolben selbst seinen
                              Hub mit einem vollkommenen Vacuum im Cylinder beginnen würde. Hat der Dampfkolben
                              seine höchste und der Condensatorkolben seine tiefste Lage erreicht, so sind bereits
                              sämmtliche Producte der ersten Injection, nämlich Condensationswasser und Luft durch
                              den abwärts gehenden Hub des Condensatorkolbens ausgetrieben und durch den Canal 15
                              in den Warmwasserbehälter geschafft worden. Während der Condensatorkolben sich
                              abwärts bewegte, trat der Dampf, wie oben bemerkt, aus dem Dampfcylinder in den
                              oberen Theil des Condensationscylinders und wurde mittelst Injection von Wasser
                              durch die Oeffnung 23 condensirt. Wenn nun der Condensatorkolben am Boden seines
                              Cylinders ankommt, so wird jener Dampf vollkommen vernichtet seyn. Das Excentricum
                              wird nun die Ventile auf die gewöhnliche Weise so verschieben, daß eine
                              Communication zwischen dem Dampfkessel und dem oberen Theile des Dampfkolbens, so
                              wie zwischen dem unteren Theile des lezteren und dem unteren Theile des
                              Condensatorkolbens hergestellt wird; zugleich wird durch dieselbe Bewegung die obere
                              Injectionsöffnung des Condensationscylinders abgesperrt und die untere geöffnet. Die
                              obere Fläche des
                              Dampfkolbens erfährt sofort den vollen Dampfdruk, während seine untere Fläche mit
                              der unteren Fläche des Condensatorkolbens durch den zwischen ihnen befindlichen
                              Dampf sich ins Gleichgewicht stellt, wie dieß vorher mit den oberen Flächen beider
                              Kolben der Fall war; zugleich condensirt das Injectionswasser den Dampf unter dem
                              Condensatorkolben.
                           Sollte man es für vortheilhafter finden, wenn weniger Injectionswasser und Luft
                              auszutreiben wäre, so kann man den Condensationscylinder in einen Wasserbehälter
                              eintauchen, und durch eine Speisepumpe beständig kaltes Wasser um denselben
                              circuliren lassen.
                           Fig. B
                                  zeigt das auf diese Maschine anwendbare D Ventil
                              und den in der Mitte der Cylinderhöhe befindlichen Dampfweg. 1 ist ein Theil des
                              Dampfcylinders; 2 ein Theil des Dampfkolbens; 3 ein Theil des Condensatorcylinders;
                              4 ein Theil des Condensatorkolbens;
                           5 die Mündung des aus dem Dampfkessel führenden Dampfweges;
                           6 das Ventil, welches gewöhnlich einen Durchweg enthält, in diesem Falle aber solid
                              seyn muß; 7 ist der Weg, durch welchen der Dampf abwechselnd in den unteren Theil
                              des Dampfcylinders zugelassen wird und aus demselben tritt; 10 ist der Weg in den
                              oberen Theil des Condensationscylinders. Diese durch das Excentricum in Thätigkeit
                              gesezten Ventile werden den nöthigen Erfolg leisten; sie sind durch einen
                              Winkelhebel mit den zur Regulirung der Injektion dienlichen Ventilen in Verbindung
                              zu sezen.
                           Man mag sich Pilbrow's Ventile oder der sogenannten DVentile bedienen, die Injection des Wassers erfordert
                              für den Fall, daß die Maschine in Stillstand gesezt oder ihre Geschwindigkeit
                              abgeändert werden soll, keine besondere Aufmerksamkeit von Seiten des Maschinisten.
                              Er hat nur am Anfange den gewöhnlichen Hahn zu stellen, so daß die geeignete
                              Quantität Wasser durch die Injectionsröhre nach den regulirenden Ventilen strömt,
                              worauf der Zufluß und Ausschluß des Injectionswassers durch die Geschwindigkeit der
                              Maschine selbst regulirt wird.
                           Fig. C
                                  stellt eine compacte Anordnung der in Rede stehenden Maschine in Anwendung
                              auf Dampfschiffe dar, wobei den Seitenhebeln der Vorzug gegeben ist. Für
                              Dampfmaschinen zu Lande, so wie für Cornwallis-Maschinen empfiehlt Pilbrow den Condensationscylinder von gleicher Weite wie
                              den Dampfcylinder zu machen und ihn unmittelbar unter dem lezteren anzubringen,
                              wobei Luftpumpe und Condensator des gegenwärtigen Systems wegbleiben. Kolben und
                              Kolbenstange des Condensationscylinders können auf irgend eine passende Weise mit
                              einem an der Dampfkolbenstange befindlichen Querstük oder mit dem Ende des
                              Balanciers in feste Verbindung gebracht werden. Der Zwek, welchen man bei Anwendung
                              dieses Princips auf die Cornwallis-Maschine erreichen will, ist folgender:
                              man erlangt nämlich dadurch, daß man bei jedem Hube das Condensationswasser
                              wegschafft, ein besseres Vacuum. Obgleich bei Cornwallis-Maschinen ein Vacuum
                              im Cylinder leichter herzustellen ist, als bei Maschinen mit rottender Bewegung, so
                              liefern sie doch nicht vom Beginn des Kolbenhubes an einen vollkommen evacuirten
                              Cylinder; hiefür bietet nun Pilbrow's Maschine ein
                              Aequivalent.
                           Kesselspeisung. – Fig. E
                                  zeigt eine sehr glüklich ausgedachte, ingeniöse Methode, die für Hoch-
                              oder Niederdruk berechneten Kessel ohne Drukpumpe, aber auf eine ganz wirksame Weise
                              mit Wasser zu speisen. 1 ist der Durchschnitt eines Theils von einem Dampfkessel; 2
                              die von der Warmwassercisterne herführende Speisungsröhre, welche mit dem
                              Speisungsapparat nicht in einerlei Höhe zu liegen braucht, weil der Dampf im Kessel
                              in Folge der Condensation durch das Speisungswasser selbst ein Vacuum erzeugt, in
                              welches durch den Druk der Atmosphäre das Wasser getrieben wird, wie dieses beim
                              Condensator der Fall ist. 3 ist ein metallener, innerhalb des Dampfkessels
                              befestigter Träger, welcher nach der Wasserlinie adjustirt seyn muß; auf seiner
                              glatt abgeschliffenen Oberfläche gleitet dampfdicht ein hohler Schieber 4. Bei
                              Seedampfbooten muß dieser Träger bis in die Mitte des Kessels geführt seyn, wo das
                              Wasser immer das gleiche Niveau behält, wie sehr es auch aus seiner
                              Gleichgewichtslage gebracht werden mag. 5 ist eine an dem Schieber befestigte
                              Stange, welche durch eine am Kessel angebrachte Stopfbüchse 6 gleitet; diese Stange
                              ist mit irgend einem passenden Maschinentheile vor- und rükwärts verschiebbar
                              in Verbindung gebracht. Folgendes ist das Spiel des Speisungsapparates. Wenn der
                              Schieber in der Fig.
                                 E
                                  sichtbaren Lage sich befindet, so ist der hohle Raum 7 von der
                              Warmwassercisterne aus durch die Röhre 2 mit Wasser gefüllt; wird aber der Schieber
                              durch das Spiel der Maschine in die durch punktirte Linien angedeutete Lage
                              geschoben, so fließt das Wasser aus dem hohlen Raume 7 in den Kessel. Hat sich die
                              Wasserlinie 9 bis zum Niveau des Trägers erhoben, so wird das Wasser nicht mehr aus
                              der Höhlung 7 herausfließen, sondern wieder zurüktreten, bis das Wasser wieder im
                              Geringsten unter das normale Niveau gesunken ist. So kann denn das Wasser, während
                              die Maschine in Thätigkeit ist, nie über die ihm angewiesene Höhe im Dampfkessel
                              steigen, noch unter dieselbe herabsinken. Nachdem der hohle Schieber seines Wassers
                              sich entledigt hat, bewegt er sich mit Dampf gefüllt in seine vorige Lage zurük. Mit
                              dem Wasser in Berührung kommend wird nun dieses Dampfquantum condensirt, worauf sich
                              die Höhlung 7 wieder
                              mit Wasser füllt, um damit den Dampfkessel zu speisen. Während das Wasser in den
                              Kessel sich ergießt, bedekt der Fuß 10 des Schiebers die Mündung der Speisungsröhre
                              und verhütet dadurch das Ausströmen des Dampfs durch die leztere. Bei seinem
                              Bestreben zu entweichen, drükt der Dampf den Fuß des Schiebers nieder und verhütet
                              dadurch das Ueberschlagen des Schiebers, wenn dieser so weit über den Träger hinaus
                              sich verschiebt. Der Rauminhalt der Schieberhöhlung ist so eingerichtet, daß er mehr
                              Wasser faßt, als bei jedem Kolbenhube verdampft. Dieser Ueberschuß dient zur
                              Ergänzung des etwa in Folge des Dampfausströmens oder Entweichens durch das
                              Sicherheitsventil entstehenden Mangels. Ueberfüllt kann indessen, wie oben bereits
                              bemerkt wurde, der Kessel nie werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
