| Titel: | Drukapparat für elektromagnetische Telegraphen. | 
| Fundstelle: | Band 82, Jahrgang 1841, Nr. LXXXV., S. 391 | 
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                        LXXXV.
                        Drukapparat fuͤr elektromagnetische
                           Telegraphen.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Aug. 1841, S.
                              105.
                        Drukapparat für elektromagnetische Telegraphen.
                        
                     
                        
                           Vor einiger Zeit wurde in dem Lesecabinet der Royal
                                 Polytechnic Institution eine elektromagnetische Drukmaschine aufgestellt.
                              Die Gelegenheit rief eine zahlreiche und sehr achtenswerthe Gesellschaft herbei.
                              Diese neue Erfindung übertrifft die früheren in folgendem schlagenden und äußerst
                              wichtigen Punkte. Die früheren Erfindungen nahmen die constante Aufmerksamkeit eines
                              an den Endpunkten der Telegraphenlinie aufgestellten Agenten in Anspruch. Das in
                              Rede stehende Instrument dagegen kann an den Endpunkten ganz unbeschüzt und
                              unbewacht gelassen werden, und dennoch wird der Dirigent bei seiner Rükkehr nach
                              einer kürzeren oder längeren Abwesenheit die von dem anderen Ende der Linie
                              übersandte Depesche leserlich gedrukt finden.
                           
                           Der Apparat besteht aus einem Zifferblatte, worauf das Alphabet und Zahlen
                              verzeichnet sind. Auf diesem Zifferblatte ist ein drehbarer Zeiger angebracht,
                              welcher durch ein gewöhnliches Uhrwerk in Thätigkeit gesezt wird. Auf der
                              entgegengesezten Seite war der wichtige Theil der Erfindung, welcher die von dem
                              eben erwähnten Zifferblatte abzusendende Nachricht drukte, aufgestellt. Zwischen
                              diesen beiden Maschinen befand sich eine in der Wirklichkeit einer beliebigen
                              Ausdehnung fähige Drahtleitung, welche mit zwei in einem Gestelle befindlichen
                              Elektromagneten in Communication stand. Leztere waren mit einem papierüberzogenen
                              Cylinder, welcher die Eindrüke der Lettern empfangen sollte, in Verbindung gebracht.
                              An einem horizontalen Rade waren die Lettern befestigt, welche den auf dem
                              Zifferblatte verzeichneten Buchstaben und Zahlen entsprachen. Dieses Rad stand auf
                              eine sinnreiche Weise mit einer Drukerwalze in Berührung und alle diese drei Theile
                              des Apparates wurden in horizontale Bewegung gesezt.
                           Da die nähere Beschreibung selbst eines einfachen Theils des Mechanismus ohne
                              Abbildung zu schwer ist, so werden wir versuchen, unseren Lesern wenigstens einen
                              Begriff von der Art seiner Wirksamkeit beizubringen. Die Partie, welche die
                              Communication leitete, stand an dem oben erwähnten Zifferblatte und befestigte unter
                              dem zu transmittirenden Buchstaben einen Pflok. Nun drehte sich der Zeiger so lange,
                              bis er mit dem Pflok in Berührung kam, worauf er anhielt. In diesem Augenblik wurde
                              ein kleiner Drüker angezogen, dadurch die galvanische Kraft mit Hülfe der
                              Leitungsdrähte auf die beiden Elektromagnete und ihren Mechanismus übergetragen und
                              der auf solche Weise mitgetheilte Buchstabe auf das den Cylinder umgebende Papier
                              gedrukt.