| Titel: | Verbesserungen an den Heizungsapparaten durch Circulation des heißen Wassers, deßgleichen in der Construction der hiezu dienlichen Röhren, worauf sich Angier March Perkins, Ingenieur in Greatcoram Street, Grafschaft Middlesex, am 21. Jan. 1841 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 82, Jahrgang 1841, Nr. XCIV., S. 421 | 
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                        XCIV.
                        Verbesserungen an den Heizungsapparaten durch
                           Circulation des heißen Wassers, deßgleichen in der Construction der hiezu dienlichen
                           Roͤhren, worauf sich Angier
                              March Perkins, Ingenieur in Greatcoram Street, Grafschaft Middlesex, am
                           21. Jan. 1841 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Okt. 1841,
                              S. 215.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Perkins' Heizungsapparat mit Circulation heißen
                           Wassers.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich 1) auf ein Verfahren, die zur Circulation des heißen
                              Wassers dienlichen Leitungsröhren so anzuordnen, daß das in Circulation begriffene
                              Wasser, bevor es einen vollständigen Umlauf im Apparate macht, wiederholt erwärmt
                              wird; 2) auf Verbesserungen in der Construction der zur Circulation des heißen
                              Wassers oder zu anderen Zweken dienlichen Röhren.
                           Der erste Theil meiner Erfindung bezieht sich auf diejenige Gattung heizender
                              Circulationsapparate, bei denen die Feuer- oder Ofenwärme einem Theile der
                              Circulationsröhren beigebracht wird, wie dieß bei jener Erfindung der Fall ist,
                              wofür ich unterm 30. Jul. 1831 ein Patent erhielt. Der Apparat (polyt. Journal Bd. XLIV. S. 253), worauf sich lezteres
                              Patent bezieht, ist von allen Seiten geschlossen, und besizt nur den für die
                              Ausdehnung des Wassers nöthigen Raum; er ist wohlbekannt und weit verbreitet. Bei
                              solchen Apparaten war es bisher üblich, das Wasser durch die ganze Röhrenlänge
                              circuliren zu lassen, ehe es wieder erwärmt wurde. Der Zwek vorliegender
                              Verbesserungen nun, welche den ersten Theil meiner Erfindung bilden, geht darauf
                              hinaus, den Circulationsröhren des Apparates eine solche Anordnung zu geben, daß das
                              Wasser, nachdem es einen Theil der Circulationsröhren durchströmt hat, wieder in den
                              Feuerraum zurükgeleitet wird und daselbst durch einen geeigneten Theil der
                              Röhrenleitung circulirt. Die Länge des in dem Feuerraume befindlichen Theiles der
                              Röhrenleitung hängt von der Länge des nächstfolgenden Theiles der Circulation ab.
                              Das auf diese Weise von Neuem erwärmte Wasser sezt seinen Weg durch diesen folgenden
                              Theil der Röhrenleitung fort, wird darauf von Neuem den Wirkungen des Feuers
                              ausgesezt, wieder erwärmt und durchströmt nun eine weitere Fortsezung der
                              Röhrenleitung. Angenommen, eine fernere Circulation wäre nicht mehr nöthig, so kann
                              das Ende der Leitung mit demjenigen Theile derselben, welcher durch das Feuer
                              erwärmt wird, und von welchem aus die Circulation anfing, in Verbindung gesezt
                              werden. Auf diese Weise bin ich in den Stand gesezt, wenn eine ausgedehnte
                              Circulation erfordert wird, manche Theile des Apparates zu sparen; die Wärme der
                              ganzen Circulationslänge kann man in allen Theilen auf einem gleichförmigeren Grabe
                              erhalten. Man kann einzelne Theile der Circulation mehr oder weniger erwärmen, je
                              nach dem Verhältniß des der Thätigkeit des Feuers ausgesezten Theils der
                              Röhrenleitung im Vergleich mit demjenigen Theile des Röhrensystems, durch welchen
                              das Wasser circuliren muß, bevor es wieder erhizt wird. Diese Anordnung ist
                              besonders auch bei Erwärmung von Flüssigkeiten anwendbar, wenn sie in Behältnissen
                              enthalten sind, durch welche die Circulationsröhren ihren Weg nehmen, indem man bei
                              einer gegebenen Röhrenlänge viele Fugen erspart, und die Wärme des ganzen
                              Röhrensystems in dem Behältniß durch die wiederholte Erwärmung des Wassers auf
                              seinem Wege von einem Ende des Apparates zum anderen auf einem gleichförmigeren
                              Wärmegrade erhalten werden kann. Der größeren Deutlichkeit wegen will ich annehmen,
                              es sollen drei Zimmer durch einen Apparat erwärmt werden. Der alten Construction
                              zufolge würde die Röhrenleitung, durch welche die Circulation gehen soll, zuerst
                              durch ein Zimmer auf die nöthige Ausdehnung hin sich erstreken, dann in ein zweites
                              und drittes Zimmer ihren Weg nehmen und endlich zum Anfang der Leitung da, wo das
                              Feuer wirksam ist, zurükkehren, um die Circulation von Neuem zu beginnen. Bei dieser
                              Einrichtung des Apparates ist es klar, daß die Wärme des Wassers in dem ersten
                              Zimmer am stärksten, weniger stark in dem zweiten, und am schwächsten im dritten
                              Zimmer seyn wird, sonst würde sie drei besondere Apparate erfordern. Dagegen würde
                              meinen Verbesserungen gemäß das Circulationssystem von der Feuerstelle oder dem Ofen
                              aus in ein Zimmer bis auf die nöthige Ausdehnung hin sich erstreken, darauf seinen Weg
                              nach dem Feuer hin zurüknehmen, wo ein weiterer Theil desselben den Wirkungen des
                              Feuers ausgesezt würde; darauf würde die Fortsezung
                              derselben Circulationsröhre in ein anderes Zimmer bis auf die nöthige Weite geführt
                              werden, dann ihren Weg zurük ins Feuer nehmen, in welchem ein weiterer Theil
                              derselben angeordnet wäre; nachdem nun die Röhrenleitung abermals in ein Zimmer
                              geführt worden ist, würde sie nach dem Anfangspunkte zurükkehren und auf diese Weise
                              das Circulationswasser nach dem Punkte zurükbringen, von wo aus die Circulation
                              ihren Anfang nahm. Während dieses Kreislaufes durch die ganze Länge der
                              Röhrenleitung würde das Wasser dreimal erwärmt werden. Man sieht demnach, daß das
                              Wasser meinen gegenwärtigen Verbesserungen gemäß drei Zimmer durchströmt, ehe es
                              zurükkehrt, um eine neue Circulation zu beginnen. Eine ähnliche Wirkung fand nun
                              zwar auch bei den seither im Gebrauche befindlichen Apparaten statt, allein in
                              lezterem Falle wird das Wasser, nachdem es einmal seine Circulation begonnen, nicht
                              eher wieder erwärmt, als bis es wieder zurükkehrt. Bei vorliegender Erfindung
                              dagegen kann das Wasser im Verlauf einer einfachen Circulation so oft, als es die
                              Umstände erfordern, erwärmt werden.
                           Ich gehe nun zur Beschreibung des zweiten Theiles meiner Erfindung über, welcher
                              sich, wie oben bemerkt, auf Verbesserungen in der Construction der Röhren zur
                              Circulation des heißen Wassers u.s.w. bezieht. Diese Verbesserungen lassen sich auf
                              die Verfertigung gußeiserner Röhren anwenden, welche auf eine bequemere und
                              sicherere Weise miteinander verbunden werden können. Um diesen Theil der Erfindung
                              praktisch auszuführen, sind die hiezu angewendeten Formen und Apparate so
                              eingerichtet, daß sie Schraubenfugen und Kuppelungen eigenthümlicher Art
                              hervorbringen, wie aus den beigefügten Zeichnungen verständlich seyn wird.
                           Fig. 21
                              stellt die äußere Ansicht und
                           Fig. 22 den
                              Durchschnitt zweier Röhrenenden dar, welche dem in Rede stehenden Theil meiner
                              Erfindung gemäß gestaltet und zusammengefügt sind. Die Röhre a besizt eine linksgeschnittene und die Röhre b eine rechts geschnittene Schraube, und die Kuppelungsröhre c ist mit zwei entsprechenden, rechts- und
                              linksgeschnittenen Schrauben versehen. Wird daher die Kuppelungsschraube mit Hülfe
                              eines Schraubendrehers umgedreht, so nähern sich die Röhren a und b einander, so daß auf diese Weise
                              leicht eine feste Verbindung hergestellt werden kann.
                           Zwischen den Enden der Röhren a und b befindet sich ein Ring aus Pappdekel oder einer sonst
                              sich eignenden Liederung. Beim Guß dieser Röhren in Eisen, worauf sich die Erfindung
                              beschränkt, sind die zur Bildung der inneren Röhrenwände angewendeten Kerne
                              denjenigen ähnlich, welche man gewöhnlich beim Guß eiserner Röhren anwendet; zur
                              Bildung der äußeren Theile dagegen besizen die Formen vertiefte Schraubengänge, so
                              daß dadurch an jeder Röhre eine rechts und links gewundene Schraube hervorgebracht
                              wird.
                           Bei Verfertigung der kurzen Kuppelungsröhre c besizt der
                              Kern zwei Schrauben, so daß er beim Eisenguß die links und rechts gewundenen
                              Schraubenmuttern hervorbringt. Bei Verfertigung solcher Kerne gebe ich metallenen
                              Formen, welche aus drei Stüken bestehen, die scharnierartig zusammenhängen, den
                              Vorzug, und bilde in jedem Theile der Form dadurch den dritten Theil des Kerns, daß
                              ich den Sand in die Schraubenwindungen gehörig hineinstampfe und denselben in jedem
                              Theile der Form in einen Winkel anhäufe und dadurch drei Seetoren aus Sand bilde.
                              Wenn nun die Theile der Form zusammengefügt werden, so füllt sie sich vollständig.
                              Zugleich schließe ich aber auch einen Holzstab in die Mitte der Form ein, welcher
                              über den Enden des Kerns hervorsteht, um auf diese Weise den Kern in der Form zu
                              unterstüzen. Ich muß hiebei bemerken, daß der Arbeiter bei Herstellung seiner Formen
                              zum Gießen der Röhren a und b in Eisen große Sorgfalt beobachten muß, damit die Schrauben scharf und
                              gut ausfallen.
                           Fig. 23 zeigt
                              den Durchschnitt zweier Röhren, welche so eingerichtet sind, daß sie der Ausdehnung
                              und Contraction in den Theilen des Apparates nachgeben, was um so nöthiger ist, da
                              die oben beschriebenen Fugen eine solche Ausdehnung und Contraction der Röhren der
                              Länge nach nicht gestatten, wenn die Röhren keine freie Bewegung haben. e und f sind die Enden
                              zweier Röhren; die andern hier nicht sichtbaren Enden derselben bilden Schrauben,
                              welche auf die oben angegebene Weise aneinander gekuppelt werden. Die Röhre e besizt eine Erweiterung, worin durch Anwendung eines
                              schraubenförmigen Kerns eine Schraubenmutter gebildet ist. Das Ende der Röhre f ist glatt und wird in die Erweiterung der Röhre e eingelassen. g ist ein
                              kurzer Ring aus Pappdekel oder einer sonst geeigneten Liederung; h ein eiserner Ring; i ist
                              eine kurze, über die Röhre f geschobene und in die
                              Erweiterung der Röhre e geschraubte Röhre. Auf diese
                              Weise erhält man durch Einschrauben des Röhrenstüks i in
                              die Röhrenerweiterung e eine Schraubenverbindung, welche
                              zugleich der Ausdehnung und Zusammenziehung der Röhre e
                              und f nachgibt. Diese Röhren e,
                                 f, i werden alle in Eisen gegossen, wobei man bei Herstellung der Formen
                              und Kerne die nöthige Sorge trägt, damit die Schrauben so genau als möglich
                              ausfallen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
