| Titel: | Verbesserungen in der Papierfabrication, worauf sich William Mc. Murray, Papierfabrikant in Kinleith Mill bei Edinburgh, am 1. Jul. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. IX., S. 19 | 
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                        IX.
                        Verbesserungen in der Papierfabrication, worauf
                           								sich William Mc.
                              								Murray, Papierfabrikant in Kinleith Mill bei Edinburgh, am 1. Jul. 1840 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              									Maͤrz 1842, S. 139.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Murray's Verbesserungen in der Papierfabrication.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung in der Papierfabrication bezieht sich auf eine Methode das Wasser
                              									aus einem rotirenden Siebcylinder von geeigneter Construction während des
                              									Zerkleinerungsprocesses der Lumpen im Holländer zu entfernen. Zur besseren
                              									Erläuterung meiner Erfindung beginne ich sogleich mit der Beschreibung der
                              									beigegebenen Abbildung, wobei ich bemerke, daß in den verschiedenen Figuren gleiche
                              									Buchstaben zur Bezeichnung der entsprechenden Theile dienen.
                           Fig. 37
                              									stellt einen Grundriß und
                           Fig. 38 einen
                              									Längendurchschnitt der Maschine dar.
                           Fig. 39 ist
                              									ein durch das Cylindersieb gehender Querschnitt.
                           Fig. 40
                              									liefert den Längendurchschnitt eines Theiles der Maschine, welcher den Querschnitt
                              									des Siebes und des damit in Verbindung stehenden Apparates zur Entfernung des
                              									Wassers aus dem Siebe darstellt. Da die Construction des in der Abbildung deutlich
                              									dargestellten Holländers bekannt ist, so gehe ich in keine Beschreibung desselben
                              									ein, sondern beschränke meine Erläuterung auf den an einem rotirenden Siebe
                              									anzubringenden Apparat, um das Wasser von den in Brei zu verwandelnden Lumpen zu
                              									trennen. a, a ist das rotirende Sieb. Es besteht aus
                              									zwei geschlossenen Seitenwänden a¹ aus Holz mit
                              									Messingbürsten bei b, deren Zwek unten erläutert werden
                              									soll. Beide Seitenwände a¹ sind durch Stangen a² mit einander verbunden. Rings um den offenen Cylinder,
                              									welchen die Stangen a² und die Seitenwände a¹ bilden, ist ein starker Draht a³ gewunden. Damit dieser Draht nicht aus seiner
                              									Lage verschoben werden könne, sind in die Stangen a² Kerben gefeilt, in welche derselbe zu liegen kommt. Ueber den so
                              									gebildeten Cylinder ist ein feines Drahtgewebe gezogen. Auf den rotirenden
                              									Drahtcylinder mache ich indessen keinen Anspruch, indem seine Anwendung für
                              									vorliegenden Zwek nicht neu ist. Meine Erfindung bezieht sich lediglich auf eine
                              									Methode, das Wasser aus dem rotirenden Siebe zu entfernen, und gründet sich, wie
                              									sogleich erläutert werden soll, auf das Princip des Hebers, c ist eine Röhre, welche in Lagern d befestigt
                              									ist, von denen das eine an der mittleren Scheidewand, das andere an der Seitenwand
                              									des Holländertrogs angebracht ist. Um diese Röhre dreht sich der Cylinder a. Die Strömung des Breies in dem Troge reicht hin, dem
                              									Siebe die nöthige rotirende Bewegung zu ertheilen, indem die auf der Röhre c sich bewegenden Bürsten nur geringe Reibung
                              									verursachen; aus diesem Grunde bedarf also das Sieb keines besonderen
                              									Treibapparates, c¹ ist eine Fortsezung der Röhre
                              										c, welche den längeren Schenkel des Hebers bildet.
                              									Diese Röhre c¹ mache ich in der Regel ungefähr 6
                              									Fuß lang, bringe an dem unteren Ende derselben einen Sperrhahn e und an dem oberen Ende derselben einen Hahn f zum Auslassen der Luft an. Um die Röhre c¹ bei Beginn der Operation mit Wasser zu füllen,
                              									bediene ich mich einer Röhre g, welche sich oben in
                              									einen Trichter endigt und mit einem Hahn h versehen ist.
                              										c², c²
                              									sind zwei kurze, von der Röhre c¹ abwärts sich
                              									erstrekende Röhren, welche man die kürzeren Schenkel des Hebers nennen mag; sie
                              									gehen so tief als möglich abwärts, ohne jedoch die freie Rotation des Siebes zu
                              									stören.
                           Nach dieser Erklärung des Apparates will ich nun seine Wirkungsweise mit wenig Worten
                              									erläutern. Ich nehme an, die Maschine stehe still und die Röhre c¹ sey leer. Um nun den Apparat zum Abziehen des
                              									Wassers aus dem Cylindersiebe in Thätigkeit zu sezen, wird der Hahn e geschlossen, der Lufthahn f geöffnet und durch die Röhre g so lange
                              									Wasser in die Röhre c¹ gegossen, bis es in die
                              									Röhren c² fließt. Hierauf schließt man den Hahn
                              										h und öffnet den Hahn e,
                              									worauf das Wasser den Gesezen des Hebers gemäß ununterbrochen aus dem Inneren des
                              									rotirenden Siebes a durch die Röhre c¹ abfließt.
                           
                        
                     
                  
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