| Titel: | Färben des hellstrohgelben Buchsbaumholzes, von Dr. Elsner. | 
| Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XIX., S. 58 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XIX.
                        Faͤrben des hellstrohgelben
                           								Buchsbaumholzes, von Dr. Elsner.
                        Elsner, uͤber Faͤrben des hellstrohgelben
                           								Buchsbaumholzes.
                        
                     
                        
                           Die hellstrohgelbe Farbe des Buchsbaumholzes macht es zwar zu sogenannter eingelegter
                              									Tischlerarbeit recht verwendbar, besonders bei sehr dunklem Grunde; allein dadurch
                              									ist seine Anwendung in der Tischlerei nur beschränkt. Wird es allein für sich
                              									bearbeitet, so ist seine strohgelbe Farbe nicht sehr empfehlend. Nun ist es zwar
                              									wahr, daß, nach langer Zeit an der Luft stehend, das Holz eine angenehme braune
                              									Farbe annimmt, allein hiezu gehört, wie bemerkt, ein zu langer Zeitraum. Durch
                              									Anwendung folgenden Verfahrens erhält man sogleich ein Buchsbaumholz, welches seine
                              									strohgelbe Farbe gar nicht mehr zeigt, sondern in dem einen Falle eine schöne helle Mahagonifarbe, und im zweiten Fall eine
                              									Farbe, die dem so häufig zu Möbeln verarbeiteten Birkenholz täuschend ähnlich sieht. Da die Erfahrung für die
                              									Tischlerpraxis von Werth ist, so macht der Verf. das Verfahren, dessen er sich mit
                              									dem besten Erfolge bedient habe, hiedurch bekannt.
                           Um das strohgelbe Buchsbaumholz Hellmahagoni-ähnlich zu machen, muß man das Holz mit
                              									einem Lappen schnell überfahren, der in rauchendes Scheidewasser getaucht, aber nur
                              										feucht ist; schon nach einigem Hin- und
                              									Herfahren ist die Farbe zum Vorschein gekommen; man reibt jezt so lange, bis die
                              									Oberfläche des Holzes troken geworden, worauf man die Oberfläche mit Leinöhl abreibt
                              									und das Stük also fertig macht. Die Farbe ist sehr schön, auch hält sie sich ganz
                              									vorzüglich; läßt man nicht zu lange die starke Salpetersäure auf das Holz einwirken,
                              									was aber gar nicht erforderlich ist, so wird die Oberfläche des Holzes nicht im
                              									mindesten angegriffen, besonders wenn man gut mit Leinöhl ab- und einreibt.
                              										Birkenholz ähnlich wird Buchsbaumholz, wenn das Holz
                              									gut eingerieben wird mit Leinöhl, welches man bei geringer Wärme mit einigen
                              									Stükchen Alkannawurzel gefärbt hat. – Beide Färbungsmethoden gestatten, daß
                              									das Holz polirt werden kann. Durch diese Methode ist demnach für das Buchsbaumholz
                              									in der Tischlerei eine ausgedehntere Anwendung gefunden. (Gewerbeblatt für Sachsen 1842,
                                 										Nr. 30.)