| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XCV., S. 395 | 
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                        XCV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 6. bis 28. Jul. 1842 in England ertheilten
                              									Patente.
                           
                              Dem John Harrison
                                    											Scott, Ingenieur in Somer's Town: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication metallener Roͤhren. Dd. 6. Jul. 1842.
                              
                           
                              Der Lady Anna
                                    											Vavasour in Melbourne Hall, York: auf Verbesserungen an
                                 										Pfluͤgen. Dd. 7. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem Richard Hodgson
                                 										am Montague Place: auf sein verbessertes Verfahren auf metallenen und anderen
                                 										Flaͤchen Bilder zu erzeugen. Dd. 7. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem James Timmins
                                    											Chance in Birmingham: auf Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 7. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem Charles Augustus
                                    											Preller in East Cheap: auf verbesserte Maschinerien zum
                                 										Vorbereiten, Kaͤmmen und Streken der Wolle und des (tuͤrkischen
                                 										oder persischen) Ziegenhaars. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem George Edmund
                                    											Donisthorpe in Bradford, York: auf Verbesserungen im
                                 										Kaͤmmen und Streken der Wolle und gewisser Haare. Dd. 7. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem William
                                    										Fairbairn, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen in der Construction metallener
                                 										Schiffe und Boote, ferner im Zubereiten der Metallplatten dafuͤr. Dd. 7. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem Joseph Hall in
                                 										Cambridge: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd.
                                 										7. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem John Perring in
                                 										Cecil House, Strand: auf Verbesserungen im Pflastern mit Holz. Dd. 7. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem John Bird,
                                 										Mechaniker in Manchester: auf
                                 										eine verbesserte Maschinerie zum Heben von Wasser und anderen
                                 										Fluͤssigkeiten. Dd. 7. Jul. 1842.
                              
                           
                           
                              Dem William Prichard
                                 										in Burley Mills, Leeds: auf eine
                                 										verbesserte Methode den Rauch zu verzehren und bei Dampfkesseln etc.
                                 										Brennmaterial zu ersparen. Dd. 7. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem William Revell
                                    											Vigers im Russel Square: auf ein Verfahren die Luft in
                                 										beschraͤnkten Raͤumen athembar oder rein zu erhalten, damit
                                 										Personen unter Wasser bleiben und arbeiten koͤnnen, ohne daß man ihnen
                                 										fortwaͤhrend frische atmosphaͤrische Luft zufuͤhrt. Dd. 7. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem John Peter Booth
                                 										in der City von Cork: auf einen verbesserten Apparat zum Arbeiten in Bergwerken,
                                 										besonders um Lasten zu heben, hinabzulassen und zu transportiren; derselbe
                                 										befoͤrdert auch die Ventilation der Gruben. Dd. 9. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem Jean Baptiste
                                    											Jonannin in Upper Ebury Street, Pimlico: auf einen verbesserten
                                 										Regulator fuͤr Dampfmaschinen, Wasserraͤder etc. Von einem
                                 										Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem James Crutchett,
                                 										Ingenieur in William Street, Regents Park: auf verbesserte Apparate zum Erzeugen
                                 										und Verbrennen des Leuchtgases. Dd. 12. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem Thomas Deakin,
                                 										Kaufmann in Sheffield: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication gewisser Theile der Pferdegeschirre und anderer Sattlerarbeiten. Dd. 12. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem Jean Leandre
                                    											Clement, Ingenieur im St. Martins Lane: auf verbesserte Apparate,
                                 										um die Temperatur von Fluͤssigkeiten, so wie auch den Dampfdruk zu
                                 										bestimmen. Dd. 12.
                                    											Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    											Stucky aus St. Petersburg: auf eine pneumatische Kraftmaschine.
                                 											Dd. 12. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem Joseph
                                    											Schlesinger, Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen an Tintenfaͤssern, ferner
                                 										an Instrumenten zum Heften des Papiers. Dd. 16. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem Robert Benton in
                                 											Birmingham: auf
                                 										Verbesserungen im Forttreiben und Anhalten der Wagen auf Eisenbahnen. Dd. 16. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem Joseph Barling,
                                 										Uhrmacher in High Street, Maidstone: auf sein Verfahren bei Maschinen, welche
                                 										von Hand getrieben werden, die rotirende Bewegung hervorzubringen. Dd. 16. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem John Chatwin,
                                 										Knopffabrikant in Birmingham: auf
                                 										Verbesserungen in der Fabrication uͤberzogener Knoͤpfe. Dd. 16. Jul.
                                    											1842.
                              
                           
                              Dem Charles Robert
                                    											Ayers, Architekt in John Street, Berkeley Square: auf
                                 										Verbesserungen im Verzieren und Faͤrben von Glas, Steingut, Porzellan und
                                 										Metallen. Dd. 23.
                                    											Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem Joseph Partridge,
                                 										Faͤrber in Bowbridge, bei Stroud, Gloucester: auf
                                 										Verbesserungen im Reinigen der Wolle. Dd.
                                 										23. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem Eugene de Varroc
                                 										in Bryanstone Street, Portman Square: auf Apparate, welche an Schornsteinen
                                 										angebracht, das Feuerfangen derselben verhindern und das Kehren derselben
                                 										unnoͤthig machen. Dd. 23. Jul. 1841.
                              
                           
                              Dem Alexander
                                    											Johnston im Hill House, Edinburgh: auf Verbesserungen an Fuhrwerken, welche auch bei
                                 										Schiffen und Booten anwendbar sind. Dd. 23. Jul. 1842.
                              
                           
                              Dem Edward Cobbold in
                                 											Melford, Suffolk: auf seine Methode Menschen und
                                 										andere Koͤrper auf der Oberflaͤche des Wassers zu erhalten, so daß
                                 										sie darauf fortschwimmen. Dd. 28. Jul. 1842.
                              (Aus dem Repertory of
                                    											Patent-Inventions. Aug. 1842, S. 125.)
                              
                           
                        
                           Ueber das Verfahren beim Kyanisiren des Grundschwellenholzes
                              									für die Hull-Selby-Eisenbahn; von John Timperley.
                           Auf die Anempfehlung der Ingenieurs Walker und Burges wurde beschlossen, die Grundschwellen dieser Bahn
                              									in geschlossenen Gefaͤßen mittelst Verduͤnnung der Luft und
                              									Compression der Fluͤssigkeit statt wie gewoͤhnlich in offenen
                              									Troͤgen zu kyanisiren. Der Apparat besteht aus zwei Troͤgen, einem
                              									Reservoir, zwei Drukpumpen und einer doppelten Luftpumpe. Die Troͤge sind
                              									cylindrisch, mit flachen Enden von etwa 1/2 Zoll diken Stabeisenplatten verfertigt.
                              									Sie sind 70 Fuß lang und 6 Fuß weit. An jedem Ende befindet sich eine außen flache,
                              										innerlich concave,
                              									gußeiserne Thuͤre mit Gegengewichten, um sie aufziehen und herablassen zu
                              									koͤnnen. Jedes Ende ist durch fuͤnf parallele gußeiserne Rippen
                              									verstaͤrkt, deren Enden mit stabeisernen Baͤndern zusammengehalten
                              									werden, und die ringsum an die Troͤge genietet sind. Troz der großen
                              									Staͤrke dieser Stangen brachen doch einige durch den waͤhrend der
                              									Operation angewandten Druk. Die Gefaͤße sind mit Filz ausgelegt, welcher mit
                              									genau zusammengefuͤgten foͤhrenen Latten bedekt wird, die mit
                              									kupfernen Nieten befestigt werden. Diese Vorsicht ist noͤthig, um dem
                              									Verderben vorzubeugen, welches durch die Beruͤhrung des Eisens mit dem
                              									Queksilbersublimat herbeigefuͤhrt wuͤrde. Urspruͤnglich hatte
                              									man nur eine messingene Drukpumpe von 2 Zoll Durchmesser und 6 Zoll Kolbenhub; da
                              									diese aber unzureichend befunden wurde, kam noch eine hinzu von 4 Zoll Durchmesser;
                              									es konnte von nun an ein Druk von 100 Pfd. auf den Quadratzoll leicht erzielt
                              									werden. Die Luftpumpe hat 10 Zoll Durchmesser und 15 Zoll Hub und ist von
                              									gewoͤhnlicher Construction. Das Verfahren ist einfach und geht schnell. Der
                              									Aezsublimat wird vorher in einem Bottich mit warmem Wasser im Verhaͤltniß von
                              									1 Pfd. auf 20 Pfd. des leztern gemischt; die klare Loͤsung wird sodann in das
                              									Reservoir abgeschuͤttet, in welchem sie bis zum gehoͤrigen Grad mit
                              									Wasser verduͤnnt wird, wovon man sich mittelst des Araͤometers
                              									uͤberzeugt. Die Operationen des Auspumpens und Comprimirens erfordern acht
                              									Mann fuͤnf Stunden lang; der ganze Proceß dauert beilaͤufig sieben
                              									Stunden, in welcher Zeit 17 bis 20 Ladungen in jedem Trog kyanisirt werden. Es ist
                              									gut, das Holz zwei bis drei Wochen nach dem Kyanisiren aufgeschichtet zu lassen, ehe
                              									man es gebraucht. 3/4 Pfd. Aezsublimat wurden hinreichend befunden, um eine Ladung
                              									(50 Kubikfuß) Holz zu praͤpariren. Im Ganzen wurden etwa 337,000 Kubikfuß
                              									Holz kyanisirt, wovon mit Einschluß eines Theils der Anschaffungskosten der
                              									Troͤge der Kubikfuß im Durchschnitt auf 5 Pence zu stehen kam. Das Holz wurde
                              									nach dem Proceß untersucht und gefunden, daß die Loͤsung bis in das Herz der
                              									Kloͤze eingedrungen war. – Aus den beigegebenen Tabellen geht hervor,
                              									daß die Saͤttigung eines Kubikfußes ohne Auspumpen der Luft bei Danziger
                              									Bauholz nicht mehr als 2 1/4 Pfd. Queksilbersublimat erforderte, waͤhrend 12
                              									1/4 und 15 1/4 Pfd. bei inlaͤndischem (engl.) Holz noͤthig waren, was
                              									der Verf. zum Theil der groͤßern Compactheit jenes Holzes zuschreibt. (Mechanics' Magazine, Mai 1842, S. 405.)
                           
                        
                           Eisenproduction in Großbritannien.
                           Folgendes ist das aus moͤglichst sichern Quellen geschoͤpfte
                              									Verzeichniß der sowohl in Gang als nicht in Gang befindlichen Hohoͤfen von
                              									ganz Britannien, nebst ihrem durchschnittlichen woͤchentlichen Product. Es
                              									gewaͤhrt eine Uebersicht des gegenwaͤrtigen Eisenhandels.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 85, S. 397
                              Oefen; Im Gang; Durchschnittlich
                                 										woͤchentl. Producte; Suͤd-Staffordshire 1ste Abtheil; Ton.;
                                 										2te Abtheil.; Nord-Staffordshire; Shropshire; Derbyshire; Yorkshire;
                                 										Schottland; Northumberland; Durham; Dean-Wald; Suͤd-Wales;
                                 										Nord-Wales; Irland; Summa; Tonnen
                              
                           Demnach sind 350 Oefen im Gang und 177 außer Gang. Die Menge Roheisens, welche durch
                              									die im Gang befindlichen Oefen gegenwaͤrtig jaͤhrlich producirt werden
                              									kann, betraͤgt also 1,327,612 Tonnen, wovon aber 20 Proc. abgezogen werden
                              									koͤnnen und 1,062,090 Tonnen als wirkliches Product bleiben. Vergleicht man
                              									dieses Resultat mit den im J. 1839 erhaltenen Ziffern, wie sie in David Mushet's
                              									„Papers on Iron and Steel“
                              									enthalten sind, so war das damalige Ergebniß:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 85, S. 398
                              Oefen; Im Gang; Durchschnittlich
                                 										woͤchentl. Product; Suͤd-Staffordshire; Ton.;
                                 										Nord-Staffordshire; Shropshire; Derbyshire; Yorkshire;
                                 										Newcastle-on-Tyne; Schottland; Dean-Wald;
                                 										Suͤd-Wales; Nord-Wales; Summa; Tonnen
                              
                           oder ein Jahresproduct von 1,248,260, nach Hrn. Mushet's Angabe 1,248,781 Tonnen. Man wird ferner, wenn
                              									man das gegenwaͤrtige Product mit der Durchschnittszahl von 1839 vergleicht,
                              									in welchem Jahre die Zahl der Oefen 429, die der im Gange befindlichen aber 379 war;
                              									waͤhrend im Februar 1842 die Zahl sich auf 527 vermehrt hatte, von welchen
                              									aber nur 350 im Gang waren, deren groͤßter Theil sein Product um 25 Proc.
                              									reducirte – da das woͤchentliche Gesammtproduct im Jahre 1839 24,005
                              									Tonnen, im Februar 1842 aber 25,531 Tonnen betrug – ersehen, daß in den
                              									lezten zwei Jahren eine Zunahme von 98 Oefen statt fand, was einem Mehrproduct von
                              									407,680 Tonnen fuͤr das Jahr (ungefaͤhr 1/3 des durchschnittlichen
                              									Products) entspricht, waͤhrend die Anzahl der im Jahr 1839 in Gang
                              									befindlichen Oefen groͤßer ist als die der gegenwaͤrtig
                              									thaͤtigen. (Mechanics' Magazine, Mai 1842, S.
                              									231.)
                           
                        
                           Galvanoplastische Silberplattirung.
                           Hr. Becquerel berichtet der franzoͤsischen
                              									Akademie, daß Hr. Belfield-Lefèvre sich es
                              									zur Aufgabe gemacht habe, die Galvanoplastik zur Erzeugung von plattirtem Blech
                              									– aus Kupfer und Silber bestehend – anzuwenden. Sein Verfahren dabei
                              									ist von dem bisher zur galvanischen Vergoldung und Versilberung eingeschlagenen ganz
                              									verschieden. Es handelt sich hier nicht mehr darum, auf irgend ein Metall eine
                              									duͤnne Platin-, Gold- oder Silberschicht niederzuschlagen,
                              									sondern mittelst eines schwachen elektrischen Stroms mit Silber plattirte
                              									Kupferblaͤttchen zu machen, bei welchen beide Metalle in beliebigen
                              									Verhaͤltnissen uͤber einander befindlich seyn koͤnnen.
                           Auf eine gehoͤrig praͤparirte, in Verbindung mit dem negativen Pol
                              									eines Volta'schen Apparats befindliche Metallplatte faͤllt Hr. Belfield-Lefèvre zuerst eine vollkommen
                              									reine, gleichfoͤrmige, homogene Silberschicht, welche er durch sein Verfahren
                              									so dik machen kann als er will; auf diese Silberschicht faͤllt er sodann eine
                              									Kupferschicht. Wenn leztere dik genug ist, wird die plattirte Platte von der andern
                              									abgenommen, auf welcher sie gebildet wurde, und kann dann ohne weitere
                              									Praͤparirung zur Photographie und vielleicht auch zu anderm Gebrauche
                              									dienen.
                           Hr. B. – L. hatte hiebei mehrere Schwierigkeiten zu uͤberwinden; es
                              									durfte naͤmlich die niederfallende Silberschicht sich an die Platte, auf
                              									welche sie sich ansezte, nicht anhangen und sie mußte die Politur von deren
                              									Oberflaͤche vollkommen wiedergeben; der Silberabsaz mußte sich eine beliebige
                              									Zeit lang gleichfoͤrmig fort erzeugen, damit demselben eine beliebige, vorher
                              									bestimmte Dike gegeben werden konnte; das Kupfer hingegen mußte sich innig mit der
                              									Silberschicht verwachsen und hinlaͤnglich fein, rein und haͤmmerbar
                              									seyn; endlich mußte das ganze Verfahren so einfach und oͤkonomisch seyn, daß
                              									die galvanoplastisch plattirte Platte mit der auf gewoͤhnlichem Weg
                              									erhaltenen mit Vortheil concurriren kann. Hr. B. – Lef. beschaͤftigt sich jezt in Verbindung mit Hrn. Deleuil mit der Anwendung seines Verfahrens auf die
                              									Industrie, und das vorliegende Muster scheint alle wuͤnschenswerthen
                              									Eigenschaften zu vereinigen. (Comptes rendus. Julius
                              									1842, No. 1.)
                           
                        
                           
                           Zur Galvanoplastik und über sogenannte galvanoplastische
                              									Spizen.
                           Das Juliusheft des Philosophical Magazine etc. theilt S.
                              									61 folgende, die Ablagerung auf Graphit und galvanoplastische
                                 										Spizen betreffende Notizen des Hrn. Charles V. Walker mit. – Die Schwierigkeit der Reduction des Kupfers auf den
                              									von dem Leitungsdraht entferntesten Theilen der mit Graphit uͤberzogenen
                              									Oberflaͤchen laͤßt sich durch ein sehr einfaches Mittel
                              									uͤberwinden. Man dreht einen oder mehrere Leitungsdraͤhte um den
                              									Hauptdraht und laͤßt sie an die Stellen auslaufen, wo die Reduction nicht
                              									statt fand. Der Werth dieser scheinbar unbedeutenden Mittheilung kann nur von
                              									Praktikern gewuͤrdigt werden.
                           Das Material, welchem der Name galvanoplastische Spizen
                              										(electro-lace) beigelegt wurde, wird durch
                              									Absezen von Kupfer auf, vorher mit Wachs und Graphit praͤparirten, Nezen oder
                              									Spizen gewonnen. Sie wurden zuerst von Hrn. Phillips in
                              									Cornwallis statt der zur Construction der Grove'schen
                              									Modification der Smee'schen Batterie noͤthigen
                              									Gaze dargestellt. Man wird aber leicht einsehen, daß solche Zeuge, wie Gaze und
                              									Spizen, mit Kupfer uͤberzogen und dann versilbert oder vergoldet, auf
                              									allerlei Weise zur Verfertigung von Zierrathen angewandt werden koͤnnen, wozu
                              									jezt gepreßte und durchloͤcherte Kartenblaͤtter angewandt werden.
                           
                        
                           Ermittelung der in Galläpfeln etc. enthaltenen Quantität
                              									Gerbestoffs.
                           Hr. Meunier d. aͤ. in Sedan fand durch zahlreiche
                              									Versuche mit Gerbestoffloͤsungen und Gallertloͤsungen, deren Gehalt
                              									genau bestimmt war, daß zur Faͤllung eines Grammes Gerbestoff 1,16 Gramme
                              									Gallerte noͤthig sind. Dieses Verfahren zur Ermittelung der in einer guten
                              									Sorte Gallaͤpfel enthaltenen Menge Gerbestoffs angewandt, zu welchem Behuf
                              									sie groͤblich gestoßen, dreimal mit ihrem dreißigfachen Gewicht Wasser
                              									ausgekocht, und dann mit Gallertloͤsung (von 50 Gallerte in 500 Wasser)
                              									versezt wurden (von welcher Loͤsung also 11 Theile einem Theil Gallerte
                              									entsprechen), ergab, daß 10 Gramme dieser Gallaͤpfel 4,14 Gerbestoffs, oder
                              									41,40 Proc. enthalten.
                           Eine gute Sorte Catechu bedurfte zur Faͤllung des Gerbestoffs aus 10 Gram. 68
                              									Theile der Gallertloͤsung, welche 68/11 oder 6,18 Grammen Gallerte
                              									entsprechen. Nun verhaͤlt sich 1,16 zu 1 wie 6,18 zu 5,32, wonach also in 10
                              									Theilen Catechu 5,32 oder 53,20 Proc. Gerbestoff enthalten sind. Die Faͤllung
                              									des Catechu's ist uͤbrigens schwieriger als die der Gallaͤpfel, weil
                              									der Niederschlag so fein zertheilt ist, daß schwer zu sehen ist, wann nichts mehr
                              									niederfaͤllt.
                           Einen Fehler hat jedoch dieses Verfahren: daß naͤmlich nicht aller Gerbestoff
                              									niedergeschlagen wird; allerdings bleibt nur sehr wenig davon zuruͤk; doch
                              									entsteht troz eines Ueberschusses von Gallerte mit Eisenoxydsalzen ein schwarzblauer
                              									Niederschlag, der vielleicht von etwas gebildetem gerbesaurem Salz
                              									herruͤhrt.
                           Essigsaures Blei zeigte sich als ein unsicheres Mittel zur Faͤllung des
                              									Gerbestoffs, da der sehr fein zertheilte Niederschlag nicht wahrnehmen laͤßt,
                              									wenn man mit dem Zusezen der Gerbestoffloͤsung aufhoͤren soll, und
                              									zweitens das sich bildende gerbsaure Bleioxyd etwas aufloͤslich ist. –
                              									Die Gallerte bleibt das beste Mittel, um Gallaͤpfel, Catechu und dergl. auf
                              									ihren Gerbestoffgehalt zu pruͤfen. (Journal de Chimi
                                 										médicale. Jun. 1842, S. 336.)
                           
                        
                           Verschiedene geprüfte Seifenarten zu häuslichem
                              									Gebrauch.
                           Seife fuͤr Seidenwaͤsche: 1 Pfd. fein
                              									geschnittene ordinaͤre Seife, etwas Ochsengalle, 2 Loth Honig, 3 Loth Zuker,
                              									1/2 Loth venetianischen Terpenthin. Ist Alles uͤber Feuer in einem irdenen
                              									Topfe wohl gemengt, so gießt man die Masse in mit nassen Tuͤchern belegte
                              									Formen.
                           Flekseife fuͤr Ziz und Seidenzeuge: a) 1 Pfd. ordinaͤre Seife, 1/2 Pfd. Ochsengalle,
                              									3 Loth venetianischen Terpenthin. b) 1 Pfd. geschabte
                              									Seife, 1 Schoppen Ochsengalle, 2 Loth Honig, 3 Loth Zuker, 4 Quentchen Terpenthin.
                              									Wird in mit nasser Leinwand belegte Formen gegossen.
                           Tromsdorff'sche Flekkugeln: 2
                              									Loth Weingeist, 4 Loth weiße Seife, 2 Eierdotter, 1 Loth gereinigtes Terpenthinoͤhl und
                              									so viel Magnesia, um aus der ganzen Masse Kugeln formen zu koͤnnen.
                           Flekkugeln fuͤr Pech, Wachs, Oehl, Oehlfarben: 4
                              									Loth weiße Seife, 3 Quentchen reine Potasche, 2 Quentchen Wachholderoͤhl.
                              									(Jahrb. fuͤr prakt. Pharm.)
                           
                        
                           Vorrichtung gegen das Rinnen der Talglichte.
                           In England wendet man hiezu kleine Glasplaͤttchen an, welche etwa den halben
                              									Durchmesser des Lichts groß sind. In der Mitte ist ein Loch, wodurch die Dochte vor
                              									dem Gießen gestekt werden, so daß die Platten an der Spize des Lichts fest sizen und
                              									der Docht, so viel als zum Brennen noͤthig, hervorragt. Waͤhrend des
                              									Brennens sinkt die kleine Platte immer tiefer etc. Daß die Dochte knotenfrei seyn
                              									muͤssen, versteht sich von selbst. (Saͤchs. Gewerbeblatt.)
                           
                        
                           Hänle's Maschinen- und
                              									Wagenschmiere.
                           Im Frankfurter Gewerbsfreund findet sich die Beschreibung einer Maschinen- und
                              									Wagenschmiere, deren ich mich schon seit 20 Jahren bediene und die sich durch ihre
                              									Zwekmaͤßigkeit sehr empfohlen hat. Vielfaͤltige praktische Versuche
                              									haben ihren Nuzen bewaͤhrt, so kann z.B. ein Wagen, wenn er schon
                              									drei- bis viermal damit geschmiert ist, so daß alle Theile der Buͤchse
                              									gleichfoͤrmig damit belegt sind, wodurch eine Spiegelglaͤtte entsteht,
                              									nach einem frischen Beschmieren sechs Wochen lang taͤglich gefahren werden,
                              									ohne daß man noͤthig hat, danach zu sehen, was besonders fuͤr Reisen
                              									sehr empfehlenswerth ist. Bei Spindeln und anderem Maschinenwerk vermehrt sie die
                              									Kraft, weil durch sie eine große Glatte auf der Oberflaͤche der sich
                              									reibenden Theile entsteht und dadurch das Hinderniß der Reibung zum großen Theil
                              									vermindert wird.
                           Eine Hauptbedingung bei der Bereitung derselben besteht in der Darstellung eines sehr
                              									fein zertheilten Graphits. Es wird hiezu der feinste spanische oder
                              									boͤhmische angewendet, der mechanisch von der Gangart befreit, gepocht, auf
                              									einer Muͤhle mit etwas Wasserzusaz aufs Feinste gemahlen und mit der Vorsicht
                              									geschlaͤmmt wird, daß man ihn durch ein feines Haarsieb laufen laͤßt,
                              									wodurch zaͤhe und leichtere Substanzen aufgefangen und entfernt werden
                              									koͤnnen. Die fein geschlaͤmmten Theile laͤßt man absezen, gießt
                              									das uͤberstehende Wasser ab und bringt den Saz auf ausgespannte
                              									Leinentuͤcher, preßt aus, nachdem das Wasser nicht mehr abtropft, und troknet
                              									auf Brettern. Dieser so zu bereitete Graphit hat sich durch Troknen zusammengeballt
                              									und muß vor der Anwendung wieder zerrieben und durch ein feines Sieb getrieben
                              									werden. 4 Theile davon mit 25 Theilen zerlassenem Talg und einem Theil Klauenfett
                              									vermittelst einer Keule auf das Sorgfaͤltigste gemischt, damit keine Knollen
                              									entstehen, bilden dann die Schmiere.
                           Dieses Verhaͤltniß ist in oben angegebener Schrift enthalten und stimmt nicht
                              									mit dem meinigen uͤberein, denn es befinden sich hier auf 26 Theilen Fett nur
                              									4 Th. Graphit, waͤhrend in dem meinigen auf 24 Th. des ersteren 12 Th. des
                              									lezteren kommen, naͤmlich auf 12 Th. Graphit 16 Th. Schweineschmalz und 8 Th.
                              									Talg. Da nun diese Mischung sich seit 20 Jahren bewaͤhrt hat, so glaube ich,
                              									solche hier nicht vorenthalten zu duͤrfen. (Mittheil. des Gewerbvereins in
                              									Lahr.)
                           
                        
                           Eigenschaft des Borax, Schabenkäfer zu vertilgen.
                           Im nordischen Centralblatt fuͤr Pharmacie (1839, Nr. 9) findet sich folgende
                              									Notiz:
                           Man bedient sich sonst zur Vertilgung der Schaben oder Russen (Blatta germanica) einer Mischung von Arsenik mit Erbsenmehl, die Anwendung
                              									dieses Giftes ist jedoch um so gefaͤhrlicher, als jene Thiere ihre Wohnung
                              									meist in Kuͤchen und bewohnten Zimmern aufschlagen. Gepulverter Borax aber, entweder rein, oder noch besser 2 Theile
                              									davon mit 1 Theil Mehl und 1 Theil Zuker vermengt und uͤberall hingepudert,
                              									wo sich die Thierchen aufhalten, leistet eben so gute Dienste, ohne irgend eine
                              									Gefahr herbeizufuͤhren.