| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. CXII., S. 462 | 
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                        CXII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Neuer Vorschlag zur Befahrung von Berghöhen mittelst
                              									Eisenbahnen.
                           Bei der hohen Bundesversammlung ist von dem k. k. oͤsterreichischen Physikus
                              										Dr. Macher zu Hartberg
                              									die Beschreibung und Zeichnung eines Apparates zur Befahrung jaͤhansteigender
                              									Gebirgseisenbahnen mittelst Lokomotiven uͤberreicht worden. Der Erfinder
                              									spricht sich daruͤber folgendermaßen aus. „Durch einen Apparat,
                                 										welcher es moͤglich macht Eisenbahnen uͤber Berghoͤhen mit
                                 										Locomotiven leicht, gefahrlos, verhaͤltnißmaͤßig schnell und ohne
                                 										Aufenthalt zu befahren, werden alle kostspieligen hohen Daͤmmungen,
                                 										Bergdurchschnitte, Durchschlaͤge (Tunnels) und dergleichen fuͤr
                                 										Eisenbahnen gaͤnzlich uͤberfluͤssig und Millionen an Kosten
                                 										erspart. Es wurden hieruͤber zahlreiche Versuche und Vorschlaͤge
                                 										gemacht, aber keiner hielt die Probe; die meisten wurden schon im voraus als
                                 										unzulaͤssig erkannt; alle fanden gegruͤndeten Widerspruch. Ich
                                 										erdachte folgenden einfachen Kammapparat, welcher an jeder Locomotive, an jeder
                                 										Eisenbahn leicht und mit nicht sehr großen Kosten anzubringen ist und alle
                                 										nothwendigen Bedingungen erfuͤllt. Die Eisenbahnschienen, auf welchen
                                 										sich die Last der Locomotive und Wagen bewegt, bleiben wie sonst, platt und
                                 										unveraͤndert; die Locomotiven bleiben ebenfalls unveraͤndert bis
                                 										auf den an der einen innern Seite der Locomotivraͤder zur
                                 										Verhuͤtung des Abgleitens derselben von den Schienen neben diesen frei
                                 										vorstehenden Rand (Falz). Dieser Rand wird ausgezaͤhnt und nach Bedarf
                                 										etwas diker gemacht. In der Bahn, einwaͤrts neben jeder Schiene, wird ein
                                 										gerade und parallel mit dieser fortlaufender, etwa auf kyanisirtem Holze
                                 										befestigter und mit der Unterlage verbundener hinlaͤnglich starker
                                 										eiserner Kamm so angebracht, daß die Zaͤhne der umlaufenden
                                 										Locomotivenraͤder genau in denselben eingreifen und auf diese Art die Last, ohne von ihr einen senkrechten Druk zu
                                 										erleiden, aufwaͤrts bewegen, so wie auch beim Abwaͤrtssteigen die
                                 										zu große Geschwindigkeit derselben aufhalten. Diesen einfachen Apparat
                                 										auszufuͤhren, die Verhaͤltnisse desselben in allen
                                 										Hauptbeziehungen zu berechnen und die noͤthigen Vorrichtungen zur
                                 										Verhuͤtung des Ruͤkgehens beim Ansteigen, zur Hemmung der
                                 										Raͤder beim Abwaͤrtsfahren und zur Reinhaltung der Zahne und
                                 										dergl. mehr anzubringen, duͤrfte fuͤr Techniker eine nicht
                                 										schwierig zu loͤsende Aufgabe und die Ausfuͤhrbarkeit selbst Laien
                                 										einleuchtend seyn. Die besondern Vortheile, welche dieser Apparat gewahrt, sind
                                 										folgende: 1) die moͤglichste Bequemlichkeit und Schnelligkeit beim
                                 										Uebersezen bergiger Streken. Die Locomotiven mit gezaͤhnten
                                 										Raͤdern sind auch in der Ebene zu gebrauchen, da die Zaͤhne der
                                 										Raͤderkanten ganz frei sind und kaum den Sand etwas beruͤhren, bis
                                 										sie bei ansteigenden Streken in die dort beginnenden Kaͤmme der Bahn
                                 										eingreifen; daher kann dieselbe Locomotive ohne die geringste
                                 										Veraͤnderung und ohne Aufenthalt sowohl uͤber Ebenen, als
                                 										uͤber jede Hoͤhe fahren; nur die Schnelligkeit ist von der Groͤße der
                                 										Ansteigung und der Schwere der Last bedingt. 2) Die Gefahrlosigkeit. Die
                                 										Hauptlast der Locomotive und aller Wagen ruht, wie sonst, auf den platten
                                 										Schienen; die Zaͤhne der Raͤder und der liegenden Kaͤmme
                                 										haben daher gar keinen Druk nach Abwarts zu erleiden, sondern nur die im
                                 										Verhaͤltniß der Ansteigung uͤberwiegend
                                 										zuruͤkdraͤngende Last zu halten und zu uͤberwinden; es ist
                                 										also nicht leicht ein Ausbrechen oder Zerdruͤken der Zaͤhne zu
                                 										besorgen. Selbst wenn dieß bei zu schwachem Bau, schlechtem Material,
                                 										unvorsichtig zu weit getriebener Schnelligkeit oder einer ungeheuern Last
                                 										theilweise der Fall seyn sollte, so wuͤrde es nie eine Gefahr
                                 										herbeifuͤhren, weil die Last – auf allen sechs Raͤdern der
                                 										Locomotive gleich vertheilt – durch die Hemmvorrichtungen doch immer
                                 										schnell aufgehalten und zum Stehen gebracht werden koͤnnte. 3) Die
                                 										geringen Kosten der Anlage sowohl als des Betriebs. Die Kosten der Auszahnung
                                 										der Radfelgen, selbst wenn solche sehr dik seyn muͤssen, sind ganz ohne
                                 										Belang und die der eisernen Kaͤmme an der Bahn duͤrften auch sehr
                                 										schwer und breit gearbeitet, kaum die eines zweiten Geleises weit
                                 										uͤbersteigen. Die Abnuzung der Zaͤhne an diesen Kaͤmmen,
                                 										zumal wenn sie hinlaͤnglich breit gemacht werden, duͤrfte bei dem
                                 										Umstande, daß kein Druk abwaͤrts auf sie wirkt – was eine
                                 										Hauptsache und das eigentlich Neue meines Apparates ist – ebenfalls nicht
                                 										von besonderer Bedeutung seyn, nur waͤre es moͤglich, daß die
                                 										Zaͤhne an den gekaͤmmten Radfalzen, wenn diese nicht dik genug
                                 										gemacht wuͤrden, oͤfters erneuert werden muͤßten. Aber alle
                                 										diese Kosten verschwinden gaͤnzlich gegen die ungeheuern Vortheile und
                                 										die unberechenbaren Ersparnisse.“ Wir sind weit entfernt an der
                              									Angabe Dr. Macher's zu
                              									zweifeln, koͤnnen aber nicht bergen, daß die von demselben an die Techniker
                              									zur Loͤsung uͤberwiesenen Aufgaben nicht so bald eine entsprechende
                              									Erledigung erwarten lassen. Wir behalten uns vor, die Gutachten einiger der
                              									bekanntesten und tuͤchtigsten Techniker daruͤber einzuholen und seiner
                              									Zeit bekannt zu machen, so wie gewiß auch mehrere andere Maͤnner von Fach dem
                              									Vorschlag ihre Aufmerksamkeit widmen und ihre Ansichten daruͤber
                              									veroͤffentlichen werden. Unbemerkt duͤrfen wir uͤbrigens nicht
                              									lassen, daß die Idee des Hrn. Dr. Macher nicht neu, sondern von einem englischen Ingenieur Blenkinsops schon im Jahre 1811 ausgefuͤhrt worden
                              									ist. Derselbe nahm spaͤter ein Patent auf Locomotiven mit verzahnten
                              									Raͤdern und Schienen, ließ mehrere Locomotiven anfertigen, welche seit dieser
                              									Zeit in bestaͤndigem Gebrauche sind und Kohlenwaͤgen zwischen
                              									Middleton, Lottiery und Leeds fortschaffen. In dem sehr interessanten englischen
                              									Werke: History and progress of the Steam Engine, by Elizah
                                 										Galloway, London 1829, S. 322 ist eine solche Maschine mit verzahnten
                              									Raͤdern und Schienen abgebildet und in ihren Details und Leistungen
                              									erlaͤutert. Beil. (Augsburger Allgem.
                              									Zeitung.)
                           
                        
                           Brustharnisch von gefilzten Flachsfasern.
                           Hr. Seguier erstattete am 18. Jul. d. J. der franz.
                              									Akademie Bericht uͤber die von Hrn. Papadopulo
                                 										Vreto angestellten Untersuchungen der Vertheidigungswaffen der Alten. Das
                              									Resultat, welches lezterer aus einer großen Menge daruͤber nachgeschlagener
                              									Autoren schoͤpft, ist, daß in jenen Zeiten mit Salz und Essig
                              									impraͤgnirte, faserige Pflanzensubstanzen mit Erfolg zur Verfertigung von
                              									Brustharnischen dienten, welche die Menschen vor Verlezung durch stechende oder
                              									schneidende Waffen schuͤzten. Er dachte, daß dieses Verfahren unter geringen
                              									Modificationen auch zu unsern Zeiten noch Dienste thun koͤnne, um unsere
                              									Soldaten gegen den so heftigen Stoß der aus dem Kleingewehr durch Pulver getriebenen
                              									Geschoße zu schuͤzen. Er ließ zu diesem Behufe aus fein zertheiltem Flachs
                              									eine Art Filz bereiten, welchem er den Namen Pilima (πίλημα, Filz)
                              									beilegte, aus welchem er den zur Bewaffnung der Truppen vorgeschlagenen Harnisch
                              									fertigte. Die Commission stellte mit demselben Versuche an, obgleich keineswegs noch
                              									vom militaͤrischen Gesichtspunkt ausgehend. – Hr. Papadopulo beabsichtigt also, aus Flachs, der in einer
                              									Salzloͤsung mit Essig macerirt, zertheilt und mit dem Fachbogen des
                              									Hutmachers gefilzt wird, eine Art vegetabilische Matraze zu verfertigen, welche
                              									selbst von der Kugel der daran anstehend abgeschossenen Munitions-Pistole
                              									nicht durchdrungen wird. Der zur Probe genommene Harnisch war 29 Millimeter (1'' 1''' franz.) dik; die mit
                              									gefirnißtem Leder uͤberzogene Filzmasse wog sammt den Schnallenriemen 4 1/2 Kilogr. Durch
                              									vorausgehende Versuche schon etwas strapazirt, hatte das Gewebe an manchen Theilen
                              									bereits etwas gelitten; nichtsdestoweniger hielt es, ohne durchschossen zu werden,
                              									den Stoß von fuͤnf Kugeln, die aus einer mit 25 1/2 Grammen
                              									gewoͤhnlichem Schießpulver geladenen ordonnanzmaͤßigen Pistole von
                              									drei Schritten Entfernung geschossen wurden, aus. Im Durchschnitt drang in dieser
                              									Entfernung die Kugel 7 Millimeter (3'''), bei acht
                              									Schritten Entfernung nur 5 Millimeter (2 1/5''') tief
                              									ein. Die in ihrer Gestalt nur wenig veraͤnderte Kugel ließ noch etwas ein
                              									wenig aus seinem Zusammenhang gerissenen Filz von 10 bis 15 Millimeter Dike hinter
                              									sich. Der Harnisch war beim Versuch an einer Kiste von weichem Holz angebracht; die
                              									halb faulen Bretter derselben erlitten eine starke Erschuͤtterung. Es kann
                              									auch wirklich zur Zeit noch nichts uͤber die Schuzkraft solcher Harnische
                              									fuͤr den menschlichen Koͤrper gegen das Kleingewehrfeuer gesagt
                              									werden, und es muͤßten wenigstens an lebenden Thieren Versuche angestellt
                              									werden, um zu erfahren, in wie weit der Filz den wiederholten
                              									Erschuͤtterungen durch die in ihm steken bleibende Kugel widersteht. Es
                              									genuͤge hier die Bemerkung, daß die Kugel, in allen Entfernungen
                              									abgeschossen, sich wie oben angefuͤhrt verhielt, nicht ein einzigesmal aber
                              									durch den Filz drang. (Comptes rendus Jul. 1842, No. 3.)
                           
                        
                           Das Natron (Soda) aus den ägyptischen Thälern.
                           Das Natronthal hat ein niedereres Niveau als das Nilthal. Man findet hier das Natron
                              									in der Ebene und in zwei bis drei Seen des Thals. Von diesen Seen enthalten einige
                              									nur Kochsalz; die meisten haben das ganze Jahr Wasser; einige aber werden
                              									waͤhrend des Sommers ganz troken. In denjenigen Seen, welche zu gleicher Zeit
                              									sowohl gemeines Salz als Natron enthalten, findet man das erstere abgesondert
                              									krystallisirt und eine obere Schicht von ungefaͤhr 16 Fuß Dike bildend;
                              									darunter befindet sich das Natron in Lagern von etwa 27 Fuß Dike. Alle Seen
                              									enthalten Kochsalz, obwohl nur wenige Natron liefern. Wann das Wasser der
                              									Salz- und Natronseen verdunstet, bildet sich eine Kruste und man sammelt das
                              										Sottanée genannte Natron. Man unterscheidet
                              									zwei Arten Natron, das weiße und das Sottanée; lezteres kommt aus den Seen,
                              									das erstere aus dem sie umgebenden Boden, welcher sich mit efflorescirendem Natron
                              									bedekt; das leztere ist besser. (Echo du monde savant,
                              									4. Aug. 1842.)
                           
                        
                           Ueber die Bereitung des holzsauren Eisens.
                           Diese vielfaͤltig angewendete Eisenbeize wird gewoͤhnlich dadurch
                              									dargestellt, daß man einmal fuͤr sich destillirten Holzessig auf altes Eisen
                              									gießt und beide so lange mit einander in Beruͤhrung laͤßt, bis die
                              									Saͤure moͤglichst viel Eisen aufgeloͤst hat. Da dieß nur durch
                              									Vermittelung des Sauerstoffs der Luft moͤglich ist, so gehoͤrt dazu
                              									eine sehr lange Zeit, und es ist wuͤnschenswerth, eine bessere
                              									Darstellungsweise zu kennen.
                           Runge empfiehlt im II. Band seiner
                              										„Farbenchemie“ folgende, welche sich auf eine bekannte
                              									Methode Bleizuker zu bereiten, gruͤndet: Acht flache hoͤlzerne
                              									Gefaͤße werden mit altem Eisen gefuͤllt und treppenartig uͤber
                              									einander gestellt, so daß die Fluͤssigkeiten aus dem einen in das andere
                              									gezapft werden koͤnnen. Das oberste Gefaͤß wird nun mit
                              									Holzsaͤure gefuͤllt und diese nach 1/2 Stunde in das
                              									zunaͤchststehende abgelassen. Wiederum nach 1/2 Stunde kommt die
                              									Saͤure ins dritte Gefaͤß, endlich ins vierte und so fort bis zum
                              									achten. Hiemit ist nun die Vorbereitung zur Fabrication
                              									des holzsauren Eisens geschehen. Das mit Holzsaͤure befeuchtete Eisen hat
                              									waͤhrend der Zeit, daß die Gefaͤße leer waren, so viel Sauerstoff
                              									aufgenommen, daß sich, wenn man nun die Saͤure aus dem untersten
                              									Gefaͤß zum zweitenmal ins erste bringt, auf der Stelle eine
                              									Eisenaufloͤsung bildet, die wiederum alle Gefaͤße passirend, so stark
                              									wird, als man sie auf keinem andern Wege erhalten kann. – Der Hauptvortheil
                              									dieser Verfahrungsart besteht erstens im Zeitgewinn, da ein mit Saͤure
                              									befeuchtetes Eisen sehr schnell Sauerstoff aufnimmt oder rostet, und dann, daß man
                              									so arbeiten kann, daß die Saͤure, welche in das oberste Gefaͤß
                              									gegossen wird und nach und nach alle anderen Gefaͤße passirt, von dem lezten
                              									als moͤglichst gesaͤttigte Eisenaufloͤsung abgezapft wird, so
                              									daß man nicht noͤthig hat, diese noch einmal denselben Kreislauf machen zu
                              									lassen.
                           
                        
                           Fettfleken aus Seidenzeugen vollständig zu entfernen.
                           Die gewoͤhnliche Methode Fettfleke aus Seidenzeugen zu entfernen, besteht
                              									darin, daß man das Fett oder Oehl durch Abreiben mittelst mit Terpenthinoͤhl
                              									getraͤnktem Fließpapier entfernt, oder den Flek mit einem Brei aus
                              									Pfeifenerde und Wasser bedekt, die trokene Masse alsdann einige Zeit mit einem
                              									heißen Buͤgeleisen beschwert, wieder abreibt und dieses wiederholt, bis der
                              									Flek verschwunden ist. Ersteres hat die Unannehmlichkeit, daß das
                              									Terpenthinoͤhl, abgesehen von dem vielen Personen sehr unangenehmen Geruch,
                              									wenn es nicht voͤllig rein, d.h. nicht durch wiederholte Destillation mit
                              									Wasser von jeder Spur des durch Oxydation an der Luft entstehenden Harzes befreit
                              									ist, nach dem Verfluͤchtigen selbst einen oft sehr bemerkbaren Harzflek
                              									zuruͤklaͤßt und daher nochmaliges Nachwaschen mit starkem Weingeist
                              									noͤthig macht und außerdem difficile Farben leicht veraͤndert;
                              									lezteres gibt nur bei oͤfterem Wiederholen ein guͤnstiges Resultat und
                              									ist daher langweilig. – Als sehr einfach und keineswegs kostspielig
                              									laͤßt sich dagegen folgendes Verfahren empfehlen.
                           Man umgibt den Flek mittelst eines feinen Haarpinsels mit einem nicht zu schmalen
                              									Rande von einer verduͤnnten Aufloͤsung von arabischem Gummi in Wasser
                              									(1 Theil Gummi auf 16 Th. Wasser), laͤßt denselben austroknen und
                              									waͤscht hierauf das Fett oder Oehl mit reinem Schwefelaͤther aus, was
                              									am besten ohne einen zu großen Verlust von Aether gelingt, wenn man sich dazu eines
                              									kleinen feinen Schwaͤmmchens bedient. Der Aether verfluͤchtigt sich
                              									fast augenbliklich wieder, und findet man, daß noch Spuren von Fettsubstanz
                              									zuruͤkgeblieben sind, so ist hoͤchstens ein nochmaliges Auswaschen mit
                              									Aether erforderlich, um die lezten Antheile desselben zu entfernen. Die um den
                              									Fleken gezogene Gummilage, welche, da Gummi im Aether voͤllig
                              									unloͤslich ist, die Verbreitung des fett- oder oͤhlhaltigen
                              									Aethers vollstaͤndig verhindert, wird alsdann mit lauem Wasser sehr leicht
                              									wieder weggenommen. Die einzige Vorsicht, welche dieses Verfahren erheischt, ist,
                              									daß man die Verbreitung der Aetherloͤsung uͤber den Gummirand
                              									vorsichtig vermeidet und keinen saͤurehaltigen Aether anwendet, da dieser
                              									sehr leicht zerstoͤrend auf die Farben, namentlich gruͤne
                              									Kupferfarben, einwirkt und die Entstehung eines Fleks zur Folge hat. (Monatsblatt
                              									des hess. Gewerbv.)
                           
                        
                           Benuzung der nicht abdestillirten Weintrestern zum
                              									Pferdefutter und der abdestillirten als Futter für Rindvieh und Schafe.
                           Die zur Destillation geeigneten Weintrestern sind es auch zum Pferdefutter. Sobald
                              									sie aus der Kelter kommen, bringt man sie in ein Kaͤmmerchen, wo sie bleiben;
                              									man bedekt sie mit einer Lage Thon, in welchen man, um taͤglich davon
                              									herauszunehmen, ein Loch macht, das man mit Strohmatten bedekt, um den andauernden
                              									Zutritt der Luft zu verhindern, welcher Gaͤhrung bewirken wuͤrde. Hr.
                              										Scilivaux de Graische bediente sich dieser Trester
                              									jeden Morgen waͤhrend der Monate Oktober, November und December; jedes Pferd
                              									erhielt davon 4 bis 5 Liter auf die erste Mahlzeit, was 2 1/2 Liter Hafer und 1
                              									Kilogr. Heu ersezte. Diese Lebensweise schlaͤgt sehr gut an; die Pferde sind
                              									munter, ruͤstig und ihr Haar ist glatter und glaͤnzender als sonst.
                              									Sie sollen sich sehr leicht an dieses Futter gewoͤhnen, sind sehr begierig
                              									und wiehern danach; man erspart sehr viel dabei, indem das Hektoliter, dem Gewicht
                              									nach etwa 50 Kilogr., hoͤchstens 2 1/2 Fr. kosten und Hafer und Heu, welches
                              									sie in gleichem Gewichte ersezen (zur Zeit), mehr als noch einmal so viel kosten.
                              									Hr. Scilivaux raͤth, nicht mehr als
                              									ungefaͤhr 5 Liter fuͤr eine Mahlzeit zu geben, weil mehr vielleicht
                              									Trunkenheit hervorbrachte. Er glaubt, daß die abdestillirten Weintreber durchaus
                              									nicht diesen Zwek erfuͤllen koͤnnten und alle tonische Kraft verloren
                              									haben, welche die Verdauung bei den Pferden befoͤrdert und eine leichte und
                              									wohlthuende Aufregung bewirkt. Hr. Henry, Landwirth und
                              									Thierarzt in Dombasle, empfiehlt die Anwendung der abdestillirten Trester als wohlfeiles
                              									Futter fuͤr Rindvieh und Schafe. Seit mehreren Jahren wendet er sie mit gutem
                              									Erfolge zur Mast der Ochsen an; doch raͤth er, die Kaͤmme auszulesen,
                              									welche beim Wiederkauen durch Stekenbleiben im Schlunde der Verdauung hinderlich
                              									seyn koͤnnen, indem sie aufstoßen und bisweilen Verstopfungen bewirken. Hr.
                              										Henry nimmt nur die in der Destillirblase oben
                              									liegenden Trestern beim Ausleeren derselben; sie enthalten noch etwas geistige
                              									Bestandtheile, was der Ernaͤhrung und Transspiration der Thiere
                              									zutraͤglich zu seyn scheint und sie fett macht.
                           Taͤgliche Nation fuͤr einen Ochsen:
                           
                              
                                 Weintrester
                                 12 Kilogr.
                                 
                              
                                 Gekochte Kartoffeln
                                   5   –
                                 
                              
                                 Treber (aus der Braͤuerei), klein
                                    											zerstoßeneGerste oder Roggen, oder Preßkuchen
                                   5   –
                                 
                              
                                 Kleines Stroh oder besser Heublumen
                                   4   –
                                 
                              
                                 Heu oder Grummet
                                   4   –
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 30 Kilogr.
                                 
                              
                           Hr. Henry erhielt mittelst dieses
                              									Futters Ochsen von 375 bis 400 Kilogr., welche 45 bis 50 Kilogr. Unschlitt gaben und
                              									zwar in etwa 4 bis 4 1/2 Monaten vom November angefangen. Die Kuͤhe gaben
                              									mehr und bessere Milch. (Echo du monde savant. 11. Aug.
                              									1842.)
                           
                        
                           Künstliche Wiesen, nach Mathieu v. Dombasle.
                           Hr. Mathieu v. Dombasle bemerkt Folgendes uͤber den
                              									Anbau des Klees, der Luzerne und der Wike. Man schneide
                              									diese Gewaͤchse zur Zeit, wo der groͤßte Theil ihrer Bluͤthen
                              									aufgegangen ist. Fruͤher wuͤrde man weniger erhalten und es
                              									waͤre das Troknen schwieriger; spaͤter wuͤrden die Stengel hart
                              									werden und das Futter an Guͤte verlieren. – Sind die Wiken zum Futter
                              									fuͤr Pferde bestimmt, so kann man warten, bis die Schoten sich gebildet
                              									haben, wenn die Pflanze nicht umliegt, weil sie sonst von Unten der Faͤulniß
                              									ausgesezt ist. – Bei der Luzerne kann nach einer Trokne, sobald man die
                              									untern Blaͤtter des Stengels abfallen sieht, das Schneiden nicht umgangen
                              									werden, wenn sie auch erst zu bluͤhen anfangen sollte. Wuͤrde man
                              									zuwarten, so wuͤrde die Pflanze wieder am Fuße treiben, statt in die
                              									Hoͤhe zu wachsen, und man bekaͤme ein aus harten Stengeln und zarten
                              									Trieben gemengtes Futter. – Das Blatt ist der kraͤftigste Theil dieser
                              									verschiedenen Pflanzen; um es einzuthun, muß man das gemaͤhte Futter ein oder
                              									zwei Tage lang schwadenweise liegen lassen. Man bringt es dann einen oder zwei, bei
                              									schoͤnem Wetter wohl auch drei Tage in kleine Haufen. Wuͤrden die
                              									Haufen durch einen starken Regen platt geschlagen, so wendet man sie unter
                              									moͤglichster Auflokerung, damit die Luft sie durchdringen kann, um. Sobald
                              									diese Haufen troken sind, bringt man deren mehrere, sie einzeln zwischen den Armen
                              									tragend, zusammen, um sorgfaͤltig 6 Fuß hohe Kegel davon zu bilden, die man
                              									nicht preßt und sehr spizig haͤlt. Wenn diese Kegel fertig sind, kann der
                              									staͤrkste Plazregen sie nicht beschaͤdigen und das Futter troknet
                              									gleichfoͤrmig aus, ohne bis zum Aufladen mehr umgewendet werden zu brauchen.
                              									Durch dieses Verfahren, welches wenig Taglohn kostet, verliert man nur sehr wenig
                              									Blaͤtter und erhaͤlt ein herrliches Futter.
                           Bei dem in Deutschland uͤblichen Klapmayer'schen
                              									Verfahren reichen drei Tage zum Maͤhen, Troknen und Einthun des Klees hin.
                              									Man bringt das Kraut am Morgen nach dem Maͤhen in große, 9 Fuß breite,
                              									moͤglichst hohe Haufen, die stark und gleichfoͤrmig eingetreten
                              									werden. In ein paar Stunden schon beginnt die Gaͤhrung, deren schnelles
                              									Fortschreiten beobachtet wird. Wenn man vor Hize die Hand nicht mehr im Futter
                              									halten kann, oder aus einem absichtlich hineingestoßenen Loch Dampf entweichen
                              									sieht, so ist die Zeit da, den Haufen auseinander zu nehmen und das Heu
                              									auszubreiten, welches dann, wenn gutes Wetter ist, in ein paar Stunden
                              									voͤllig austroknet und sogleich eingefuͤhrt werden kann. –
                              									Dieses Verfahren, welches kostspieliger ist als das franzoͤsische, gibt dem
                              									Heu einen zukerigen Geschmak und einen dem Vieh angenehmen Honiggeruch. (Echo du monde savant, 28. Jul. 1842.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Tiefe, in welcher gesäet werden soll, um eine gute
                              									Ernte zu erreichen.
                           Man pflegt die Saat des Getreides, selbst die der Futterkraͤuter, mittelst
                              									Akergeraͤthschaften in einer Hoͤhe von wenigstens 4 Zoll im Mittel
                              									wieder zudeken zu lassen. Dieses Verfahren aber ist fehlerhaft. Leider stehen die
                              									Landleute fest bei dieser Meinung, und glauben, daß das Getreide sich in der Erde
                              									wohl befinde, daß es hier vor Frost und Trokne gesichert liege, daß die
                              									Voͤgel und Insecten es nicht so leicht herausgraben koͤnnen.
                              									Wiederholte Versuche haben aber das Gegentheil dargethan. Es wurden vergleichende
                              									Versuche mit einer oder zwei Furchen, die auf jedem Felde hiezu stehen gelassen
                              									wurden, angestellt, wo die Saat mit der bloßen Egge mit eisernen Zaͤhnen
                              									zugedekt wurde, und die, ohne daß Kaͤlte oder Trokne einen Schaden
                              									anrichteten, sehr wohl gelangen. Und welcher Vortheil laͤge, wenn dieses
                              									Verfahren auch nicht an und fuͤr sich offenbar besser waͤre, nicht
                              									schon darin, wenn man zur Zeit der Saat, wo die Tage schon viel kuͤrzer sind
                              									und die Zeit um so kostbarer ist, als die schoͤnen Tage seltener werden,
                              									diese Arbeit schnell vollbringen koͤnnte, indem man die Eingrabung der Saat
                              									umginge? Welcher Menge Zugvieh bedarf man bei großem Feldbau, um die Arbeit zu
                              									beschleunigen, welche außerdem noch vom schlechten Wetter oft verlaͤngert
                              									wird!
                           Die Versuche, welche deßhalb im Norden und Suͤden Frankreichs angestellt
                              									wurden, unterstuͤzen und bestaͤtigen sich wechselseitig, indem das von
                              									Hrn. Barreau bei Paris gesaͤete und beinahe gar
                              									nicht zugedekte Getreide der Kaͤlte dieses Klima's vollkommen widerstand, so
                              									wie jenes des Hrn. Lardier der Trokne der Gegend von Aix
                              									in der Provence trozte. Folgendes sind die theoretischen Gruͤnde des
                              									gelehrten Urhebers dieses Verfahrens. 1) Daß die Lappen oder Cotyledonen, welche dem
                              									Embryo oder Keime als Huͤlle dienen und bis zu ihrem Abfall einen
                              									integrirenden Theil desselben ausmachen, geschaffen sind, um an der freien Luft zu
                              									leben, die auch das Element fuͤr das Knoͤspchen (Federchen) ist,
                              									welches von jenen Lappen Nahrung und seine erste Entwikelung erhalten soll. 2) Daß,
                              									wenn der Same kaum mit Erde bedekt ist, die Lappen desselben sich leicht entwikeln
                              									und die ihnen von der Natur bestimmten Functionen verrichten koͤnnen. 3) Daß
                              									sie dieß aber nicht koͤnnen, wenn der Same zu tief unter der Erde stekt,
                              									indem dann die auf ihnen lastende Erdschicht sie verhindern wuͤrde, sich zu
                              									oͤffnen und dadurch die Erzeugung und das Auskriechen der Pflanze hinderte.
                              									4) Daß dieses Gesez allen Arten Samen gemein sey, sogar auch den bloß einlappigen.
                              									5) Daß daher, wenn die Samen zu tief eingegraben sind, das Wuͤrzelchen und
                              									der Hals zu Grunde gehen und faulen, wenn sie sich auch anfangs bilden konnten. 6)
                              									Daß dann die in ihrem natuͤrlichen Streben gehinderte Pflanze entweder
                              									voͤllig unterliegt, oder erst spaͤter koͤmmt, nachdem ihr die
                              									Natur andere Wurzeln verschaffte. 7) Daß daraus nothwendig Schwaͤche und
                              									Krankheiten entstehen, welche faͤlschlich andern Ursachen zugeschrieben
                              									werden u.s.w.
                           Hr. Lardier saͤete oft in dazu bestimmte Reihen in
                              									verschiedene Tiefen, von einer Linie bis zu mehreren
                              									Zollen alle Arten Getreide und verschiedene Huͤlsenfruchtsamen, und das
                              									constante Resultat war, daß die tiefer als 3 Zoll liegenden Samenkoͤrner
                              									beinahe alle faulten, die andern aber desto weniger gut ausgingen, je mehr sie mit
                              									Erde belastet waren, und daß die kaum davon bedekten stets die kraͤftigsten
                              									und fruchtbringendsten Pflanzen gaben. – Hrn. Lardier's Ansichten stimmen hierin ganz mit jenen der HHrn. Basc, Molt und Mathieu v. Dombasle uͤberein.
                           Alle Landwirthe wissen, daß die thonreichsten, durch die Froͤste aufgelokerten
                              									Erden eine Oberflaͤche haben, so zart wie Asche. Die beim Umgraben im Herbst
                              									auf der Oberflaͤche zuruͤkgebliebenen Schollen zerfallen bei der
                              									geringsten Beruͤhrung zu Staub. Akert man die Erde in diesem Zustande mit dem
                              									Pfluge um, so verliert man fuͤr die Saat den ganzen Nuzen dieser Auflokerung;
                              									man schließt diese lokere Schicht, welche dem Keimen der Saat so foͤrderlich
                              									gewesen waͤre, unter dem Furchenrain ein und bringt auf die
                              									Oberflaͤche wieder neue Schollen, welche man mit vieler Arbeit durch
                              									wiederholtes Eggen zwar wieder brechen und zertheilen, nimmermehr aber in jenen
                              									pulverigen Zustand bringen kann, welcher fuͤr die Keimung der
                              									vortheilhafteste ist.
                           Auch Hrn. Barreau's Versuche zeigten, daß die 12 bis 6 1/2
                              									Zoll unter der Erde
                              									liegenden Samen nicht aufgingen und die andern um so viel besser, je naͤher
                              									sie der Oberflaͤche waren.
                           Es ist merkwuͤrdig, welche Menge Samen jaͤhrlich durch die Saat
                              									verloren geht. Das Quaterly journal of agriculture nimmt
                              									an, daß in der Regel nur ein Drittheil Kornsaat gedeihe; die andern 2/3 aber aus
                              									verschiedenen Ursachen zu Grunde gehen. Betrachtet man nun noch den Verlust an
                              									Koͤrnern durch Insecten, so soll man sich um so mehr aufgefordert finden,
                              									einem Verfahren Folge zu leisten, welches schlechte Ernten moͤglichst
                              									verhindert. Auch fehlen viele Landleute, indem sie glauben, um so mehr Getreide zu
                              									erhalten, je mehr sie Samen ausstreuen, und nicht bedenken, daß durch zu viele
                              									Koͤrner der Raum zur Entwikelung beengt wird. Mombrion, Mitglied der franzoͤsischen Akademie. (Echo du monde savant. 11. August 1842.)
                           
                        
                           Ueber verschiedene Baumwollpflanzen und die Baumwollcultur in
                              									Indien.
                           In der Versammlung der Naturforscher in Manchester theilte Hr. Royle Nachstehendes uͤber Baumwollcultur mit. – Die die
                              									wahre Baumwolle gebenden Pflanzen sind im alten und neuen Continent heimisch. In
                              									Indien wachsen zwei dort heimische Species: Gossypium
                                 										arboreum mit rothen Bluͤthen, wenig angebaut, obgleich eine sehr
                              									seidenartige Baumwolle liefernd, und Gossypium herbaceum
                              									krautartige oder gemeine indische Baumwollpflanze, von welcher es wieder mehrere
                              									Abarten gibt, worunter die Dacca-Baumwolle, die von Indien in das
                              									mittaͤgliche Europa gebracht wurde. Auch in Amerika werden zwei Species
                              									unterschieden: Gossypium peruvianum oder acuminatum, von welchem die Baumwolle von Brasilien, von
                              									Fernambuk, von Bahia etc., und Gossypium barbadense,
                              									welches seinen Namen von dem Orte hat, wo es fruͤher cultivivirt wurde; es
                              									ist dasselbe wie das von der Insel Sea. Es wurde vor langer Zeit auf den Inseln
                              									Mauritius und Bourbon eingefuͤhrt, und scheint den Mustern und Abbildungen
                              									nach identisch mit der Baumwolle von Georgien und Neu-Orleans zu seyn, die
                              									aus mexikanischen Koͤrnern erhalten worden seyn soll; in Mexico scheint diese
                              									Species zu Hause zu seyn. Es kann in Afrika und China noch weitere Gossypium-Arten geben, woruͤber aber
                              									nichts bekannt ist. Die angegebenen Species scheinen alle Baumwolle des Handels zu
                              									liefern. Die indischen Baumwollen sind gewoͤhnlich in niederem Preise, weil
                              									sie von geringerem Faden und nicht so weiß sind; doch besizen sie einige
                              									Vorzuͤge, daß sie naͤmlich die Farben gerne annehmen und beim Bleichen
                              									anschwellen. Die Cultur der Baumwolle in Amerika und in Indien ist sehr verschieden.
                              									In Amerika wird jede Pflanze besonders cultivirt, sie wird zweimal umgearbeitet,
                              									gejaͤtet, mit Erdschollen bedekt, manchmal zugeschnitten, die Samen sehr
                              									sorgfaͤltig gesammelt und die Baumwolle getroknet, davon getrennt und
                              									gereinigt. In Indien findet das Gegentheil statt, doch ist schon viel zur
                              									Verbesserung der Cultur daselbst geschehen. Die Dirextoren der ostindischen
                              									Compagnie haben die Aufmerksamkeit ihrer Beamten daselbst darauf hingelenkt. Im
                              									Jahre 1788 schikten sie Samen, Anleitungen, und sogar einen Amerikaner, Hrn. Metcalf, dahin, um sich derselben zu bedienen; in den
                              									Jahren 1811, 1818 und 1829 wurden eigene Hoͤfe zur Befoͤrderung der
                              									Baumwollcultur angelegt. Das Geruͤcht, als haͤtten sie fallirt, wird
                              									als falsch erklaͤrt; ihr Product war gut und die Cultur wurde als
                              									gewinnbringend betrachtet; es beduͤrfte nur Pflanzer, welche sich auf eigene
                              									Rechnung damit abgeben. Man sagt auch, daß die amerikanische Baumwollstande in
                              									Indien ausarte, was nicht richtig ist; es sind im Gegentheil Beispiele vorhanden,
                              									daß von Amerika dahin verpflanzte Baumwolle mehrere Jahre nacheinander ein Product
                              									gab, welches besser bezahlt wurde, als alle indischen Sorten. In kurzer Zeit wird
                              									die indische Baumwolle mit der amerikanischen concurriren koͤnnen. (Echo du monde savant, 28. Jul. 1842.)