| Titel: | W. Wynn's galvanoplastischer Apparat. | 
| Fundstelle: | Band 88, Jahrgang 1843, Nr. VIII., S. 29 | 
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                        VIII.
                        W. Wynn's galvanoplastischer
                           Apparat.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. Jan. 1843, S.
                              54.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Wynn's galvanoplastischer Apparat.
                        
                     
                        
                           Der Verfasser hat folgenden galvanoplastischen Apparat construirt, welcher bei
                              wohlfeiler und einfacher Construction eine constante Wirkung äußert. Fig. 28 zeigt denselben
                              im Durchschnitt.
                           A ist eine Holztafel von 12 Quadratzoll Oberfläche mit
                              einer darin befestigten Säule B. C ist ein irdenes
                              Gefäß; D ein hölzerner Nahmen, welcher auf drei, etwa 1
                              Zoll langen, Füßen ruht; in diesen Nahmen ist ein ungefähr 1/4 Zoll diker Gypsboden
                              eingegossen; E ist eine Klemmschraube, am Rande des
                              Rahmens D befestigt; durch ihre Oeffnung gehen die
                              Kupferdrähte der Batteriepole und werden durch Anziehen der Schraube in metallischem
                              Contact gehalten; F ist die Zinkplatte und G der Gegenstand, auf welchen das Kupfer sich
                              niederschlagen soll. H ist eine Untertasse oder sonst
                              ein concaves Gefäß von Erde oder Glas, mit einem Loch in der Mitte von 3/4 Zoll
                              Durchmesser; dasselbe muß leicht in den Holzrahmen D
                              hineingehen und ruht mit der concaven Seite nach Unten auf drei über der Zinkplatte
                              F, an D befestigten
                              Holzpflökchen; I ist eine Flasche, welche von dem Ring
                              K gehalten wird und mit ihrem nach Unten gekehrten
                              Hals über dem Loch in der Tasse H steht; L ist ein aus einem Stük Glasröhre gebogener Heber; an
                              der Seite der Tasse H wird ein Stük herausgenommen,
                              damit dieser Heber hindurch gestekt werden kann; M ist
                              ein die überlaufende Flüssigkeit aufnehmender Topf. Die punktirten krummen Linien
                              auf beiden Seiten von D zeigen die Lage eines 3 bis 4
                              Zoll breiten, rings herum gehenden Stükes Musselin, dessen eine Leiste (Rand) mit
                              einer Schnur in der oben um den Rand von D laufenden
                              Kerbe fest herumgebunden wird; in seine andere Leiste ist ein kleines Stük Fischbein eingenäht und man läßt
                              sie über die Seite von C hinüberhängen, so daß zwischen
                              der Außenseite von D und der Innenseite von C ringsherum eine Art Sak gebildet wird.
                           Das Verfahren nun ist folgendes: man bringt den
                              Gegenstand, auf welchen sich Kupfer ablagern soll, und die Zinkplatte auf ihre
                              Pläze, füllt sodann das Gefäß C bis zur punktirten Linie
                              hinauf mit einer gesättigten Auflösung von Kupfervitriol an und legt einige
                              Krystalle von solchem in den Musselinsak, um die sich erschöpfende Flüssigkeit immer
                              wieder zu sättigen. Dann füllt man D bis zu derselben
                              Höhe mit einer Mischung von 1 Theil Schwefelsäure und 30 Th. Wasser an; den Heber
                              füllt man mit derselben Mischung und bringt ihn an seinen Plaz; nun stürzt man über
                              den Zink die Tasse und das vorher mit verdünnter Schwefelsäure angefüllte Reservoir
                              (die Flasche) I. Das beim Zink sich entwikelnde
                              Wasserstoffgas wird unter der Tasse aufgefangen und steigt in die Flasche I hinauf, wofür angesäuertes Wasser heruntersinkt und
                              die Stelle der erschöpften Flüssigkeit in D einnimmt,
                              welche durch den Heber nach M überfließt. Die Flasche
                              I ist nach einiger Zeit mit Wasserstoffgas
                              angefüllt, welches man bis zu dessen Gebrauch in einen passenden Recipienten
                              überfüllt.
                           Aus dem Obigen geht hervor, daß das Eigenthümliche dieses Apparats das Reservoir ist,
                              welches für die erschöpfte saure Flüssigkeit frische liefert, so wie auch die
                              Kupferlösung beständig gesättigt erhalten und das bisher vernachlässigte
                              Wasserstoffgas gewonnen wird, welches seit der Entdekung des Löthverfahrens mittelst
                              Luftwasserstoffgas häufiger benuzt werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
