| Titel: | Verfahren den auf galvanischem Wege versilberten Gegenständen ihren Glanz und ihre weiße Farbe zu erhalten; von Ph. Mourey. | 
| Fundstelle: | Band 88, Jahrgang 1843, Nr. LI., S. 205 | 
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                        LI.
                        Verfahren den auf galvanischem Wege versilberten Gegenstaͤnden ihren Glanz und ihre weiße
                           Farbe zu erhalten; von Ph.
                              Mourey.
                        Aus den Comptes rendus, April 1845, Nr.
                              14.
                        Mourey's Verfahren den galvanischem versilberten Gegenständen ihren
                           Glanz zu erhalten.
                        
                     
                        
                           Die galvanische Versilberung ließ bisher in einer Hinsicht noch etwas zu wünschen
                              übrig; die Gegenstände, welche vollkommen mattweiß aus der Flüssigkeit kommen,
                              verlieren nämlich bald ihren Glanz und werden oft schon nach einigen Tagen
                              schmuziggelb; nach den gewöhnlichen Methoden kann man ihnen aber ihre weiße Farbe
                              nicht wieder ertheilen, ohne die Versilberung zu verderben. Diese gelbe Farbe der
                              galvanischen Versilberung wird, wie ich gefunden habe, durch etwas Cyansilber
                              veranlaßt, welches nach der Operation auf der Oberfläche der Gegenstände zurükbleibt
                              und durch das Licht nach und nach zersezt wird.
                           Da die versilberten Gegenstände in diesem Zustande nicht mehr verkäuflich sind, so
                              ist es von Wichtigkeit ein Verfahren zu besizen, wodurch eine solche Veränderung
                              derselben unmöglich gemacht wird. Ich war auch so glüklich eine Methode aufzufinden,
                              welche den Zwek vollkommen erfüllt.
                           Sie besteht darin, Borax mit Wasser zu einem Teig anzumachen und eine ziemlich dike
                              Schichte von demselben auf die galvanisch versilberten Gegenstände aufzutragen;
                              dieselben werden dann stark genug erhizt, um den Borax zu calciniren, was am besten
                              in Muffeln geschieht; die Temperatur muß aber unter der Kirschrothglühhize bleiben.
                              Hierauf werden die Gegenstände abgebrannt, nämlich in sehr verdünnte Schwefelsäure
                              getaucht, welche man auch warm anwenden kann. Sodann wascht man sie und troknet sie
                              in warmen Sägespänen; dessenungeachtet ist es unumgänglich nöthig, sie noch zu
                              erwärmen, um die allenfalls zurükgebliebene Feuchtigkeit zu verjagen; durch lezteren
                              Kunstgriff wird auch das Matt schöner.
                           
                           Das beschriebene Verfahren ist um so nüzlicher, weil die Gegenstände nicht weiß aus
                              der Silberauflösung zu kommen brauchen, indem sie beim Erhizen dessenungeachtet
                              vollkommen weiß werden.Der Verfasser hat galvanisch versilberte Gegenstände, welche nach seiner
                                    Methode behandelt wurden, der französischen Akademie der Wissenschaften
                                    vorgelegt und Hr. Becquerel den guten Erfolg
                                    dieser Methode bestätigt.