| Titel: | Maschinen zum Schneiden und Zubereiten von Stroh, Heu etc., worauf sich Charles May, Ingenieur in Ipswich, in der Grafschaft Suffolk, am 6. Jul. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 88, Jahrgang 1843, Nr. LXV., S. 248 | 
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                        LXV.
                        Maschinen zum Schneiden und Zubereiten von Stroh,
                           Heu etc., worauf sich Charles
                              May, Ingenieur in Ipswich, in der Grafschaft Suffolk, am 6. Jul. 1840 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Jan. 1843, S.
                              409.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        May's Maschinen zum Schneiden und Zubereiten von Stroh, Heu
                           etc.
                        
                     
                        
                           Der erste Theil des Patentes betrifft eine Methode bei denjenigen
                              Häkselschneidmaschinen, welche mit zwei Zuführwalzen arbeiten, die Länge des
                              Schnittes zu verändern.
                           Fig. 21
                              stellt eine Maschine mit den an derselben angebrachten Verbesserungen im Aufriß und
                              Fig. 22
                              im Grundriß dar. a ist das gewöhnliche Schwungrad, an
                              welchem die Schneidmesser angebracht sind; b die
                              Schwungradwelle. An der Welle b sind eben so viele Räder
                              c, c, c angeordnet, als in der relativen
                              Geschwindigkeit der Schneidmesser und der Zuführwalzen Veränderungen erforderlich
                              sind; zwischen den
                              Rädern c muß hinreichender Raum bleiben, damit nicht
                              zwei Paare gleichzeitig im Eingriffe stehen. d ist die
                              Achse der endlosen Schraube, welche die beiden Zuführwalzen e in Bewegung sezt. Die Welle d enthält eben
                              so viele Räder c', c', c' als die Welle b Räder c' enthält; und da
                              sowohl die Räder c, c, c als auch die Räder c' alle aus einem Guß
                              bestehen, so kommen durch Verschiebung derselben längs ihrer Wellen die Räder c, c' in Eingriff, während alle übrigen ausgerükt sind.
                              Die Büchsen der Räder c und c' lassen sich, wenn die geeigneten Räder im Eingriffe stehen, mittelst
                              Stellschrauben auf ihren respectiven Wellen feststellen. Es wird nun begreiflich
                              seyn, daß sich zufolge dieser Anordnung die Geschwindigkeit der Zuführwalzen leicht
                              abändern läßt, so daß die der Maschine zur Bearbeitung übergebenen vegetabilischen
                              Substanzen in verschiedene Längen zerschnitten werden können.
                           Der zweite Theil der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren die in einer
                              Häkselmaschine zu zerschneidenden vegetabilischen Stoffe, ehe sie unter die
                              Schneidmesser gelangen, zu kämmen oder der Länge nach zu legen. Eine weitere, an der
                              zu beschreibenden Abbildung angebrachte Verbesserung, welche den dritten Theil der
                              Erfindung bildet, besteht darin, daß man der Preßplatte die Fähigkeit gibt, sich
                              unabhängig von der Bewegung der oberen Zuführwalze zu bewegen.
                           Fig. 23 ist
                              ein Grundriß und Fig. 24 ein Längendurchschnitt der Maschine; Fig. 25 ist ein
                              Frontaufriß einiger Theile, und Fig. 26 zeigt die
                              Anordnung der Federn. Die Maschine hat vier Paar Walzen, von denen sieben mit
                              hervorstehenden Stacheln besezt sind, wogegen die achte Walze glatt ist. Diese
                              leztere trägt mit den übrigen glatten Walzen das endlose Tuch z, auf welches der vegetabilische Stoff gelegt wird. Man breitet denselben
                              gleichmäßig auf der Oberfläche des Tuches aus, ohne nöthig zu haben, ihn mit
                              besondere Sorgfalt der Länge nach zu ordnen, indem die mit Stacheln besezten
                              Oberflächen schon von selbst diese Arbeit verrichten. Der Stoff wird von dem ersten
                              Walzenpaare y, y in die Maschine gezogen und der Reihe
                              nach von den übrigen Stachelwalzenpaaren x, w, u und den
                              Zuführwalzen e erfaßt. Da gegen den Schneidapparat hin
                              die Umlaufsgeschwindigkeit der auf einander folgenden Walzenpaare stufenweise größer
                              wird, so werden die zu schneidenden Stoffe auseinander gezogen, gleichsam cardirt,
                              der Länge nach gelegt und in der für das Zerschneiden vortheilhaftesten Lage den
                              Messern entgegengeführt. Als Unterlage für die Stoffe dienen die quer über die
                              Maschine befestigten Platten v, v, v. Durch diese
                              Einrichtung ist man also der Mühe enthoben, das Heu, Stroh u. dergl. mit der Hand
                              auseinander zu ziehen und in der Maschine zu ordnen.
                           
                           Den Geschwindigkeitsunterschied der Walzen y, x, w, u und
                              e erreicht man durch endlose Schrauben mit Gewinden
                              von verschiedener Steigung. Diese an einer Spindel
                              befindlichen Schrauben greifen in Schraubenräder, die an den Achsen der oberen und
                              unteren Walzen sizen.
                           Die dritte Verbesserung besteht darin, daß man der Preßplatte eine von der oberen
                              Zuführwalze unabhängige Bewegung ertheilt, wodurch die zwischen den Walzen
                              hindurchgehende Schütte für den Schnitt besser gehalten wird, und in ihrer
                              veränderlichen Dike gleichförmiger gepreßt bleibt. t, t,
                              Fig. 25,
                              ist der Steg, mittelst dessen der belastete Hebel die obere Zuführwalze, wie bisher,
                              auf die untere niederdrükt; anstatt daß aber die Preßplatte s an den oberen Steg des Rahmens t unbeweglich
                              befestigt ist, ist sie mit der Stange r verbunden,
                              welche sich um die Achse der oberen Zuführwalze drehen läßt, und durch die Federn
                              q, q stets nach Unten gedrükt wird. Durch diese
                              Mittel in Verbindung mit der auf- und niedergehenden Bewegung der oberen
                              Zuführwalze wird die Preßplatte stets abwärts gepreßt, und der Dichtigkeit des
                              Strohes, Heues u. dergl. eine größere Gleichförmigkeit ertheilt.
                           Der vierte Theil der Erfindung bezieht sich auf diejenige Art der
                              Häkselschneidmaschinen, bei denen die Schneidblätter in einer Schraubenlinie auf
                              einem cylindrischen Gestell befestigt sind. Bei dieser im Jahre 1804 für Thomas Pasmore in Doncaster patentirten Maschine ist die
                              Abschrägung der Messerschneiden nach Innen gerichtet, weßhalb das Schärfen derselben
                              große Schwierigkeit fand. Vorliegender Verbesserung gemäß lassen sich die
                              schraubenförmigen Messer weit leichter schärfen, weil die Schneiden an der äußeren
                              Fläche angebracht sind.
                           Die Figuren 27
                              und 28 zeigen
                              die Beschaffenheit der verbesserten Schneidmesser und die Art, wie sie auf den
                              Cylinder befestigt werden. Was allein Aufmerksamkeit erfordert, ist der Umstand, daß
                              die Schneidmesser ihre Abschrägung an der oberen Fläche besizen. Wenn die Messer
                              geschliffen werden sollen, so nimmt man den Cylinder aus der Maschine und legt ihn
                              in das Gestell B, B, Fig. 29 und 30. Fig. 29 ist
                              eine Endansicht und Fig. 30 eine Seitenansicht des Schleifapparates. Die Achse des Cylinders,
                              woran die Messer befestigt sind, kommt in diagonaler Richtung in die Lager C, C zu liegen. D ist der
                              Schleifstein, welchem neben seiner rotirenden Bewegung mittelst des Hebels E noch eine Seitenbewegung ertheilt werden kann. Der
                              Arbeiter gibt dem Messercylinder eine sanfte Drehung und zugleich dem Steine mit
                              Hülse des Hebels E von einem Ende eines Schneidblattes
                              an bis zum anderen eine langsame Seitenbewegung. Diese Operation nimmt er der Reihe nach
                              mit den übrigen Schneideblättern vor, bis sie alle geschliffen sind.
                           Der fünfte Theil der Erfindung betrifft eine Methode, den Stechginster durch
                              Zerstoßen und Zermalmen fürs Viehfutter tauglich zu machen. Fig. 31 zeigt die zu
                              diesem Zwek construirte Maschine im Seitenaufrisse mit theilweisem Durchschnitt und
                              Fig. 32
                              im Grundrisse; Fig.
                                 33 stellt einige Theile dieser Maschine abgesondert dar. a ist das an den Fußboden befestigte Gestell; b die Hauptwelle, welche mittelst eines Hebelarms c durch ein Pferd oder irgend eine andere Triebkraft in
                              Umdrehung gesezt wird. Das untere Ende dieser Welle läuft in der Mitte eines
                              kreisförmigen Troges d in einem schalenförmigen
                              Zapfenlager, und auch das obere Ende derselben dreht sich in einem geeigneten Lager.
                              Die an der Welle b befestigte Scheibe e' enthält eine Reihe geneigter Ebenen e, e, welche auf die Scheiben f der Stampfer g wirken, und dadurch bei
                              erfolgender Umdrehung der Welle b diese Stampfer der
                              Reihe nach heben und fallen lassen. Während die Stampfer durch die geneigten Ebenen
                              gehoben werden, erhalten sie zugleich eine drehende Bewegung, und um von dieser
                              Bewegung Nuzen zu ziehen, befestigt man an jeden Stampfer eine Schnur und sezt sie
                              mit einer Feder h in Verbindung. Die Schnur wikelt sich
                              auf der Stampferstange g auf und bewirkt dadurch, daß
                              diese beim Herabfallen außer der stampfenden zugleich eine zerreibende Wirkung
                              hervorbringt. Die Stampfer gleiten frei auf und nieder und drehen sich in Lagern i, i. Bevor der Stechginster dieser Maschine zur
                              Verarbeitung übergeben wird, sollte er zuerst in einer Häkselmaschine in kleine
                              Stüke zerschnitten werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
