| Titel: | Verbesserte Model-Drukmaschine, worauf sich James Capple Miller, in Manchester, am 15. Aug. 1859 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 88, Jahrgang 1843, Nr. LXVII., S. 252 | 
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                        LXVII.
                        Verbesserte Model-Drukmaschine, worauf
                           sich James Capple
                              Miller, in Manchester, am 15. Aug.
                              1859 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Nov. 1842, S.
                              242.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Miller's Model-Drukmaschine.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine dient zum Bedruken der Kattune mittelst Drukmödeln, was gewöhnlich
                              durch Handarbeit geschieht. Man kann mittelst derselben zwei, drei, vier oder mehr
                              Farben in einer Operation auftragen; der Druk erstrekt
                              sich über die ganze Breite des Zeugs oder über zwei oder mehrere neben einander
                              liegende Stüke auf einmal. Da überdieß der Druktisch und die Farbtröge verschieden
                              eingerichtet sind, so können dieselben Bewegungen so angeordnet werden, daß der
                              Schlitten bei der Rükbewegung zwei oder mehrere und bei der Vorwärtsbewegung noch
                              zwei Stüke bedruken kann.
                           Fig. 41 zeigt
                              diese Drukmaschine im Seitenaufriß und Fig. 42 in der
                              Frontansicht; Fig.
                                 43 ist ein Querschnitt ungefähr durch die Mitte der Maschine. Das
                              Hauptgestell a, a der Maschine enthält die Farbtröge b, b, b mit ihren Streichern
                              oder Schabern, die Tafeln oder Lager c, c, c, welche die Stelle des Siebes beim gewöhnlichen
                              Handdruk vertreten, die Druktafel und die Speise-, Troken- und
                              Lieferungswalzen f, f, g, g, h, h. Die Drukmodel j, j, j, j sind auf einem Schlitten i, i angeordnet, welcher sich auf Schienen k, k hin- und herbewegt.
                           Die Maschine wird durch einen mit der Dampfmaschine oder einer anderen Triebkraft in
                              Verbindung stehenden Riemen l in Thätigkeit gesezt,
                              welcher die an dem äußersten Ende der Treibwelle n, n
                              befestigte Rolle m umschlingt. Das andere Ende der Welle
                              n trägt ein Winkelgetriebe o, welches in geeigneten Intervallen auf die nachher zu erläuternde Weise
                              in ein an dem einen Ende der Querwelle q befestigtes
                              Winkelrad p greift. Durch den Eingriff der ungefähr in
                              der Mitte der Welle q angeordneten Winkelräder r, r erfolgt die Umdrehung der senkrechten Welle s, s und der Winkelräder t,
                                 t; leztere sezen vermittelst der Getriebe u, u
                              die Zuführwalzen, welche den Zeug in die Maschine ziehen, in Umdrehung.
                           Gleichzeitig mit der Fortbewegung des Zeuges sezen auch die an dem anderen Ende der
                              Querwelle befindlichen Winkelräder v, v mittelst
                              Eingriffes der Stirnräder x, x, x die Walzen w, w, w in Thätigkeit. Diese Walzen drehen sich in ihren
                              Farbtrögen und breiten die Farben auf den endlosen Tüchern y,
                                 y, y aus, welche um die obere Walze und die Tafeln c, c, c laufen, um die Farben der Oberfläche der Drukmödel j, j, j darzubieten. Es sollte entweder den Lagern c oder den hinteren Seiten der Drukmödel einige
                              Elasticität gegeben werden, damit die Aufnahme der Farbe durch die Mödel möglichst
                              vollkommen erfolgt.
                           Angenommen nun, der Schlitten i, i habe sich von den
                              Lagern c, c so weit wie möglich entfernt, so wird er
                              mittelst Eingriffes des an der Treibwelle n befindlichen
                              Stirnrades z in ein kleines, an der Achse 2 sizendes
                              Getriebe den Lagern c, c entgegengeführt. An dem Ende
                              dieser Welle ist ferner ein Getriebe 3 festgekeilt, welches durch abwechselnden
                              Eingriff von Außen und von Innen das Rad 4 in hin- und hergehende Bewegung
                              sezt. Lezteres Rad sezt das mit dem Getriebe 7 im Eingriff stehende Stirnrad 6 in
                              Umdrehung (Fig.
                                 43).
                           An jedem Ende der Welle 5 sizt ein Getriebe 9, welches in die horizontale, an dem
                              Schlitten i, i befestigte Zahnstange 10 greift. So
                              werden die Drukmödel j, j, j den endlosen Tüchern y, y, y entgegengeführt, von denen sie die erforderliche
                              Drukfarbe abnehmen. Durch das Spiel des Getriebes 3 und des Rades 4 wird nun der
                              Schlitten mit den Mödeln zurükgezogen, indem das Getriebe an dem Ende der Welle 2 und das Rad an der
                              anderen Welle 5, die mit der Welle 2 in einerlei Linie liegt, befestigt ist. Während
                              aber dieses geschieht, geht eine andere Operation vor sich.
                           An dem entgegengesezten Ende der Welle 5 sizt ein Getriebe 11, welches in das
                              Stirnrad 12 greift, und mit Hülfe der Zahnräder 6, 13 und der Welle 14 sezt das
                              Getriebe 15 das Rad 16 in Umdrehung, welches dem an der anderen Seite der Maschine
                              befindlichen Rade 12 entspricht. An eine Speiche dieser Räder sind die Hebel 17
                              befestigt. In Folge der Rotation dieser Räder ziehen die Hebel 17, 17, die Ketten
                              18, 18 und mit diesen die Hebel 19, 20 herab, und erheben dadurch die ganze Reihe
                              der Drukmödel in den parallelen Coulissen 21, 21. Zugleich schließen sich die Mödel
                              durch Expansion der Federn 22, 22 in eine Masse an einander, um bei dem nunmehr
                              erfolgenden Vorrüken des Schlittens das Muster in vier oder mehreren verschiedenen
                              Farben auf einmal und in einer, zwei oder mehreren Breiten zugleich auf den Zeug zu
                              druken.
                           Der Zeug wird nun mit Hülfe der Räder und Getriebe 23, 23 genau um die Breite des
                              Musters auf den Drukmödeln vorwärts gezogen, nöthigenfalls um die geheizten Cylinder
                              g, g geleitet und zwischen den Walzen h, h aus der Maschine geführt. Diese Operationen
                              wiederholen sich durch die continuirliche Rotation der Hauptwelle bis zur Beendigung
                              des Druks. Da der Zeug nach jedesmaligem Bedruken um die Breite eines Models
                              vorrükt, so werden natürlich die verschiedenen Farben der Drukmödel der Reihe nach
                              über einander getragen.
                           Es ist zu bemerken, daß mit der Druktafel und den Trokencylindern Dampfröhren 24 in
                              Verbindung stehen, welche denselben während der Operation die erforderliche, nach
                              Belieben zu regulirende Wärme zuführen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
