| Titel: | Beschreibung einer hydraulischen Presse, um die Baumwollgarn-Pakete zu machen. Von Hrn. J. Gressien. | 
| Fundstelle: | Band 88, Jahrgang 1843, Nr. LXXXIII., S. 330 | 
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                        LXXXIII.
                        Beschreibung einer hydraulischen Presse, um die
                           Baumwollgarn-Pakete zu machen. Von Hrn. J. Gressien.
                        Aus dem Bulletin de la Société industrielle de
                                 Mulhouse, 1843, No. 77.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Gressien's hydraulische Presse, um Baumwollgarn-Pakete zu
                           machen.
                        
                     
                        
                           Fig. 1 ist die
                              Seitenansicht dieser Presse. Fig. 2 ein verticaler
                              Durchschnitt nach der Achse der Stempel und Fig. 3 ein horizontaler
                              Durchschnitt nach ab.
                           Fig. 4 zeigt
                              die Riegel, die Preßplatte und die obere Platte von Oben gesehen. Fig. 5 ist ein
                              Durchschnitt eines Fußes nach cd.
                           
                           Fig. 6 ist die
                              Abbildung des Hakens, welcher das Gewicht auf dem Sicherheitsventil in der Höhe
                              erhält, wenn die Presse durch dasselbe abgelassen wird. Fig. 7 ist die
                              Seitenansicht des Gewichts mit feinem Aufhängringe.
                           A, A vier gußeiserne Füße, welche auf den Boden
                              geschraubt werden und durch die eisernen Säulen B, B mit
                              dem Kessel C verbunden sind. Diese nämlichen Säulen
                              tragen die obere Platte D und vereinigen sie fest mit
                              dem genannten Kessel.
                           D Platte, worauf die aufrechten Eisenstäbe F, F' befestigt sind, welche auf der einen Seite Gelenke
                              mit den Querriegeln G, G bilden, auf der anderen Seite
                              aber diese nämlichen Querriegel durch die Vorspränge f,
                                 f zurükhalten. In der Mitte der Platte D ist
                              eine Dille D', welche sehr genau ausgebohrt ist, um den
                              gußeisernen Preßcylinder H, der durch einen
                              vorspringenden Rand an seinem oberen Theile getragen wird, aufzunehmen. Die
                              kreisförmige Rinne, welche in die Platte um diesen Rand herum eingedreht ist, ist
                              dazu bestimmt, die Oehltropfen, welche nach und nach durch die Liederung des Kolbens
                              P durchdringen könnten, aufzufangen.
                           Q gußeiserne Platte auf dem Kolben P, welcher sehr genau und fest in dieselbe eingepaßt
                              ist.
                           Die Stopfbüchsen von Rothmetall K, K', welche in die
                              Pumpenstiefel eingeschraubt sind, dienen dazu, die Lederstulpen J, J zu verschließen. Innerhalb dieser Lederstulpen
                              befinden sich Ringe i von Messing, und außerhalb mehr
                              oder weniger dichte Lederscheiben. Es ist zu bemerken, daß dieser Verschluß der
                              Lederstulpen zum Zwek hat, dieselben mehr gegen den Kolben und die innere Wand des
                              Pumpenstiefels anzudrüken, überdieß verhindert er auch, daß sich das Leder mit dem
                              Kolben bewegt, was das Umstülpen des Lederrandes zur Folge haben und somit
                              veranlassen könnte, daß die Presse undicht würde.
                           Die unter dem großen Kolben befindliche Flüssigkeit ist durch die Oeffnung L in Verbindung mit jener, welche sich über dem kleinen
                              Kolben befindet, wenn nämlich das Kugelventil S gehoben
                              ist, was geschieht, während der kleine Kolben steigt, und das Kugelventil S' die Oeffnung des kleinen Kolbens R verschließt. Dieser Kolben (von gehärtetem Stahl) ist
                              seiner ganzen Länge nach in der Richtung der Achse durchbohrt. Die Oeffnung, welche
                              auf diese Art darin angebracht ist, ist durch das Kugelventil S' verschlossen, wenn der Kolben steigt, und dagegen geöffnet, wenn bei
                              dem Sinken desselben das Kugelventil S sich auf den
                              Boden des Cylinders gelegt hat. Diese Erscheinung wird durch den leeren Raum hervorgebracht,
                              welcher sich zwischen den beiden Ventilen bilden will.Nicht der leere Raum verursacht diese Erscheinung, sondern der Druk der Luft,
                                    welcher auf das im Kessel befindliche Oehl seine ganze Kraft ausübt, während
                                    in dem Räume S, S' kein Luftdruk stattfindet. A.
                                    d. Red.
                              
                           Der untere Theil des kleinen Kolbens ist mit einem Gewinde versehen und in das
                              schmiedeiserne Querstük T eingeschraubt. Dasselbe trägt
                              auf der anderen Seite (nach Unten) einen metallenen Seiher U, welcher eine Gegenmutter bildet, und verhindert, daß nicht fremdartige
                              Gegenstände unter die Ventile kommen können.
                           Der Boden des Seihers U beschränkt die abwärtsgehende
                              Bewegung des Kolbens, indem er auf den Boden des Kessels C aufstößt, und die aufwärtsgehende Bewegung ist durch den Untertheil der
                              Stopfbüchse K' begränzt.
                           M, M sind zwei Lenkstangen, welche den gabelförmigen
                              Hebel N, N' und das Querstük T mit einander verbinden. Der Hebel N, N' hat
                              seinen Stüzpunkt auf dem Träger O, O', welcher auf einem
                              vorspringenden Rande an dem Kessel C festgeschraubt
                              ist.
                           S'' Kugelventil von gehärtetem Stahl, das genau in eine
                              Oeffnung paßt, die an der Seite des Preßcylinders H
                              angebracht ist und gegen welche das Ventil durch einen kleinen messingenen Zapfen
                              a mittelst des Hebels b,
                              der mit dem Gewichte V belastet ist, gedrükt wird.
                              Dieses Ventil dient als Sicherheitsventil. Es hebt sich von selbst, sobald der Druk
                              der Flüssigkeit in dem Preßcylinder groß genug wird, und dient als Ablaßventil,
                              sobald man den Hebel b hoch genug hebt, so daß er an dem
                              Haken d aufgehängt bleibt.
                           Y eiserner Ring, welcher den Preßcylinder H umgibt, an dem er durch drei Schrauben befestigt ist.
                              Dieser Ring trägt den Hebel b.
                           Verrichtungen des Apparates. – Man denke sich den
                              großen Kolben P und ebenso auch den kleinen R in ihrer niedrigsten Stellung, und den Kessel C, so wie auch den inneren Raum des Pumpenkörpers, der
                              nicht durch die Kolben eingenommen wird, mit Oehl vollgefüllt. (Man wendet
                              vorzugsweise Oehl bei diesen Pressen an, weil diese Flüssigkeit die Lederstulpen
                              besser erhält und die Metalle nicht oxydirt, wie es das Wasser thut, welches man bei
                              größeren Pressen benuzt.) Wenn man hierauf den Kolben R
                              in die Höhe bewegt, indem man auf den Hebel N drükt, so
                              wird sich das Ventil S heben; eine Portion Oehl, welche
                              gleich ist dem Volumen, das durch den Kolben R in dem
                              Pumpenkörper verdrängt worden ist, wird durch die Oeffnung L gehen und den Kolben P mit der Platte Q auf eine Höhe heben, welche gleich ist dem
                              Oehlvolumen, dividirt durch die Querschnittsfläche des großen Kolbens P. In
                              dem Augenblike, wo der Kolben R stille steht, wird das
                              Ventil S zurükfallen und den Canal L verschließen. Läßt man nun den Kolben R sich abwärts bewegen, so wird, da der Raum zwischen
                              S und S' dadurch
                              vergrößert wurde, das Ventil S' sich in Folge des leeren
                              Raumes heben. Eine neue Quantität Oehl wird durch den Kolben R gehen, um sich aus dem Kessel C in den Raum
                              S, S' zu begeben, und in dem Augenblike, wo der
                              Kolben R wieder stehen bleibt, wird das Ventil S' zurükfallen, um die Oeffnung in dem Kolben zu
                              verschließen. Indem man nun diese abwechselnde Bewegung wiederholt, wird sich der
                              Kolben P heben, ebenso auch die Preßplatte Q, bis das Paket, welches sich zwischen den Eisenstangen
                              F, G, F' befindet, einen solchen Widerstand leistet,
                              daß der Druk in dem Preßcylinder hinreicht, das Ventil S'' zu heben, was nun der Flüssigkeit den Ausweg gestattet, falls man
                              fortfahren würde, den Hebel zu bewegen.
                           Nachdem man nun das hinreichend gepreßte Paket gebunden hat, hängt man den Hebel b an den Haken d. Die Platte
                              Q und der Kolben P
                              werden nun durch ihr eigenes Gewicht zurüksinken, und wenn man dann die Eisenstangen
                              F gegen die anderen F'
                              drükt, so werden die Querriegel G über die Haken
                              gebracht, und das Paket kann herausgenommen werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
