| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication überzogener Knöpfe, worauf sich John Chatwin, Knopfmacher in Birmingham, am 16. Jul. 1842 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 88, Jahrgang 1843, Nr. LXXXIV., S. 333 | 
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                        LXXXIV.
                        Verbesserungen in der Fabrication
                           uͤberzogener Knoͤpfe, worauf sich John Chatwin, Knopfmacher in Birmingham, am
                           16. Jul. 1842 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1843,
                              S. 203.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Chatwin's Verbesserungen in der Fabrication überzogener
                           Knöpfe.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich auf die Verfertigung überzogener Knöpfe durch
                              Stempelformen und Druk. Es ist bekannt, daß bei der Verfertigung solcher überzogener
                              Knöpfe von dem sehr kostbaren Ueberzugsmaterial, was gewöhnlich angewendet wird, ein
                              sehr breites Stük um den Knopf gefaltet und dann in das Innere desselben
                              eingeschlossen wird. Der Zwek meiner Erfindung bei der Verfertigung überzogener
                              Knöpfe durch Stempel und Druk besteht darin, daß man von dem Ueberzugsmaterial so
                              viel erspart, als früher in das Innere des Knopfes eingefaltet wurde.
                           Fig. 39
                              stellt eine Scheibe aus Messing oder einem anderen geeigneten Materiale dar, woraus
                              die obere Seite des Knopfes besteht. Diese Scheibe wird durch geeignete Stempel in
                              die Gestalt von Fig. 40
                              gebogen und dann geglüht. In diese Metallschale wird eine Scheibe d von dem zum Ueberzug des Knopfes bestimmten Zeug mit
                              der Hand gelegt, und der hervorstehende Rand der Metallschale a wird, wie in Fig. 41 zu sehen ist,
                              vermittelst des in Fig. 42 im Durchschnitt dargestellten Apparates herabgebogen, wovon b der obere Stempel und a
                              die untere Form ist. Diese Stempel werden durch eine Schwungpresse, wie sie
                              gewöhnlich bei der Knopfmanufactur gebräuchlich ist, bewegt, und das geschieht auch
                              mit den anderen Stempeln, von denen nachher die Rede seyn wird.
                           Die Schale a, Fig. 41, wird zunächst
                              noch mehr über den Rand hinabgedrükt, um den Zeug fest zu halten, wie aus Fig. 43 im
                              Grundriß und Seitendurchschnitt zu sehen ist.
                           Dieß wird vermittelst des in Fig. 44 dargestellten
                              Apparates erreicht, wovon e der obere Stempel, f die untere Form ist. Im Fall der Knopf gewölbt oder
                              convex werden soll, so wird die Schale in die in Fig. 45 im Grundriß und
                              der Seitenansicht dargestellte Gestalt gebogen; die zu dieser Operation nöthigen
                              Formen sind aus Fig. 46 ersichtlich, wo g den oberen Stempel
                              und h die untere Form bildet. Soll die Convexität des
                              Knopfes bedeutend seyn, so ziehe ich es vor, die Schale beinahe zu der gewünschten
                              Convexität zu biegen, bevor das Ueberzugsmaterial d
                              eingefügt und befestigt wird.
                           In diesem Falle mache ich den Durchmesser des Zeugs etwas weniges größer, als den der
                              inneren Schale a.
                           Die Schale a wird nun durch den Apparat Fig. 44 zunächst in die
                              Gestalt von Fig.
                                 47 gebracht, wobei das Ueberzugsmaterial auf ihrer äußeren Oberfläche sich
                              befindet, und diese Procedur bildet eine Eigenthümlichkeit meiner Erfindung. Sie
                              wird vermittelst des in Fig. 48 dargestellten
                              Apparates bewerkstelligt, wo i der obere Stempel und j die untere Form ist, deren Beschaffenheit aus der
                              Zeichnung deutlich zu ersehen ist.
                           Wenn die Scheibe a, Fig. 45, durch die
                              Stempelform Fig.
                                 48 gegangen und in eine Schale verwandelt worden ist, so wendet man einen
                              convexen Stempel i anstatt des in der Zeichnung
                              dargestellten an. Die überzogene Metallschale a, Fig. 47, wird
                              nun zur Aufnahme der Ausfüllscheibe, der hinteren Scheibe und des Oehrs vorbereitet.
                              Diese Operation wird mit der Hand verrichtet und durch Betrachtung der Fig. 49, 50 und 51 deutlich
                              werden, deren Theile der größeren Deutlichkeit wegen im vergrößerten Maaßstabe
                              dargestellt sind.
                           Fig. 49 zeigt
                              den Durchschnitt eines Knopfes vor der Umbiegung der äußeren Schale;
                           
                           Fig. 50 die
                              hintere Ansicht dieser Theile in demselben Zustande wie in Fig. 51;
                           Fig. 51
                              stellt einen Durchschnitt des Knopfes dar, nachdem die Schale umgebogen und der
                              Knopf durch geeignete Apparate, wie man sie seither bei der Fabrication überzogener
                              Knöpfe anwendete, wenn sie von den Ueberziehungsapparaten kamen, vollendet worden
                              ist.
                           a ist die Metallschale mit dem Zeug d auf ihrer Oberfläche; dieser wird festgehalten durch
                              das Hinabdrüken des Randes der Metallschale a: k ist
                              eine Ausfüllscheibe, m das biegsame Oehr und m' die hintere Metallscheibe, durch welche das Oehr
                              hervorragt.
                           Die Theile k, l, m sind denjenigen ähnlich, welche man
                              seither zu demselben Zwek anwendete; man fügt sie mit der Hand ein, statt wie bisher
                              dazu Werkzeuge zu gebrauchen. Solche Ueberziehungsapparate sind in dem vorliegenden
                              Falle unnöthig, weil das Ueberzugsmaterial durch die Schale a festgehalten wird.
                           Ich muß bemerken, daß, obgleich ich biegsame Oehre vorziehe, ich mich doch nicht auf
                              dieselben beschränke, indem dieser Theil meiner Erfindung sich nicht auf die Gattung
                              der Oehre bezieht, sondern auf die Art das Ueberzugsmaterial zu befestigen. Es ist
                              klar, daß der Zeug, welcher früher in das Innere des Knopfes gefaltet wurde, auf
                              meine Art durch den äußeren Rand der Metallschale a
                              festgehalten wird und daß auf diese Weise das Stük vom Zeug erspart wird, welches
                              man seither in das Innere des Knopfes faltete. Eine weit geringere Quantität Zeug
                              ist demnach hinreichend, um einen Knopf von derselben Größe zu geben, als früher.
                              Dieß wird deutlich werden durch die Fig. 52 und 53, wo zwei
                              Stüke Ueberzugsmaterial dargestellt sind.
                           Oben habe ich die Verfertigung solcher Knöpfe beschrieben, bei denen nur die obere
                              Seite der Metallschale a überzogen ist. Bei der besten
                              Art überzogener Knöpfe ist es jedoch wünschenswerth, die ganze Schale a zu überziehen, und ich will noch angeben, wie ich
                              diesen Zwek erreiche.
                           Fig. 54 zeigt
                              eine Schale a, in welche eine aus irgend einem
                              geeigneten Ueberzugszeug bestehende Fläche eingefügt wurde und eine zweite Scheibe
                              n ebenfalls mit einem passenden Material. Ich ziehe
                              ein starkes Gewebe vor, welches weniger kostbar seyn sollte, als das für die
                              Oberfläche angewendete Zeug. Diese Scheibe n wird, wie
                              man sieht, vom Centrum aus in radialen Richtungen eingeschnitten; der Rand der
                              Schale a wird alsdann durch den Apparat Fig. 42 darüber gebogen
                              und dann durch den Stempel Fig. 44 platt gedrükt,
                              wodurch sie die Gestalt von Fig. 55 erhalten wird.
                              Auf der Schale a ist das Ueberzugsmaterial d und n befestigt und sie
                              wird nun zunächst durch
                              den Stempel Fig.
                                 48 in die in Fig. 56 dargestellte
                              Gestalt gebogen, worauf die Spizen des Zeugs mit der Hand leicht von der Oberfläche
                              des Knopfes entfernt und in das Innere der Schale a
                              eingefaltet werden können. Fig. 57 zeigt einen
                              Seitendurchschnitt und innere Ansicht der Schale a, bei
                              welcher die Spizen des Zeugs n in das Innere der Schale
                              gefaltet sind. Dieß wird bei Betrachtung der Fig. 58, 59 und 60, deren Theile zu
                              diesem Zwek in vergrößertem Maaßstabe dargestellt sind, deutlicher werden.
                           Fig. 58 zeigt
                              einen Durchschnitt des Knopfes, bevor er durch die Stempel abgeplattet wurde.
                           Fig. 59
                              stellt eine Hintere Ansicht des vollendeten Knopfes dar, Fig. 60 zeigt einen
                              Durchschnitt des vollendeten Knopfes; a ist die
                              Metallschale, d das Ueberzugsmaterial, k die Knopfscheibe, l das
                              biegsame Oehr und m die hintere Schale. In diesem Falle
                              werden die gewöhnlichen Werkzeuge angewendet, um das Ueberzugsmaterial straff
                              anzuziehen. Bei der Zusammensezung der Theile wird die überzogene Schale a durch den Stempel in die untere Form gezwängt; die
                              äußere Seite des aufgebogenen Randes der Schale gleitet dicht in den unteren Apparat
                              und zieht die Scheibe vom Ueberzugsmaterial n dicht über
                              den Rand der Schale a; die hintere Schale mit dem Oehre
                              wird dann mittelst einer Röhre eingefügt und der Stempel preßt die Theile zusammen,
                              während die hintere Schale m das Ueberzugsmaterial dicht
                              in die Schale a zieht. Der Knopf wird alsdann aus dem
                              Apparat entfernt und durch die Flachstempel abgeplattet und Vollendet. Auch bei
                              dieser Art Knöpfe beschränke ich mich nicht auf biegsame Oehre, da man auch andere
                              anwenden kann.
                           Ich muß noch bemerken, daß außer dem Vortheil, welcher aus der Ersparniß an
                              Ueberzugsmaterial entsteht, die Art dasselbe zu befestigen noch besonders nüzlich
                              gefunden werden wird, wenn das Ueberzugsmaterial ein Muster im Centrum hat, indem,
                              wenn einmal die Zeugscheibe d mit dem Muster in der
                              Mitte correct ausgeschnitten wurde, dasselbe bei der Vollendung des Knopfes durch
                              Stempel und Druk nicht leicht verschoben werden kann, was früher in diesem Falle
                              leicht geschehen konnte.
                           Ich mache keinen Anspruch auf die Verfertigung von Knöpfen mit Centralmustern im
                              Allgemeinen, indem schon früher William Elliot sich für
                              diesen Zwek ein Patent ertheilen ließ. Meine Erfindung bezieht sich einzig auf die
                              Methode das Ueberzugsmaterial, von welcher Art es auch seyn möge, anzubringen und zu
                              befestigen. Zuweilen wende ich meine Erfindung auch auf Knöpfe ohne Oehre an, indem
                              alsdann die Knöpfe eine geeignete Form erhalten, um mit einer Nadel befestigt zu
                              werden, die man durch den Zeug und die Schale sticht, welche leztere durchlöchert
                              ist.
                           Fig. 61 zeigt
                              den Durchschnitt, die innere Ansicht und Frontansicht eines solchen Knopfes, welcher
                              bis zu der Stufe fertig ist, wo die durchlöcherte Scheibe aus dem Apparat Fig. 48 kommt.
                              Der einzige Unterschied zwischen dem theilweise fertigen Knopfe Fig. 61 und dem Fig. 47
                              besteht in dem Umstand, daß die in Fig. 61 angewendete
                              Schale durchlöchert ist, um den Knopf annähen zu können. Die Theile Fig. 61 werden alsdann in
                              den Apparat gebracht, welcher den Knopf vollendet und ihm die Gestalt gibt, die in
                              Fig. 62
                              in der hinteren Ansicht, dem Durchschnitt und der Frontansicht dargestellt ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
