| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 88, Jahrgang 1843, Nr. C., S. 395 | 
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                        C.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 27. März bis 27. April 1843 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Sir Samuel Brown
                                 von der koͤnigl. Marine: auf eine verbesserte Construction der Ankerboyen
                                 und Leuchtthuͤrme. Dd. 27. Maͤrz 1843.
                              
                           
                              Dem John Silvester,
                                 Ingenieur in Great Russell-street, Middlesex: auf ein verbessertes
                                 Verfahren Zierrathen auf oder mit Eisen (an Stubenoͤfen) anzubringen. Dd. 27.
                                    Maͤrz 1843.
                              
                           
                              Dem Arthur Dunn,
                                 Seifensieder in Rotherhithe: auf ein verbessertes Verfahren die Fettstoffe zu
                                 bleichen und zu reinigen. Dd. 28. Maͤrz 1843.
                              
                           
                              Dem James Fletcher in
                                 der Maschinenfabrik von Collier und Comp. in Salford
                                 bei Manchester: auf Verbesserungen an den Spinnmaschinen
                                 fuͤr Baumwolle und andere Faserstoffe. Dd.
                                 30. Maͤrz 1843.
                              
                           
                              Dem Frank Hills,
                                 Chemiker in Deptford, Kent: auf Verbesserungen an Dampfkesseln und Dampfwagen.
                                 Dd. 30.
                                    Maͤrz 1843.
                              
                           
                              Dem Paul Brouillet in
                                 Hadley: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Heizen der Zimmer. Dd. 30.
                                    Maͤrz 1843.
                              
                           
                              Dem John Aston und
                                 William Elliott,
                                 Knopffabrikanten in Birmingham: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication uͤberzogener Knoͤpfe. Dd.
                                 4. April 1843.
                              
                           
                              Dem Joseph Browne
                                    Wilkes Esq. in Chesterfield-park,
                                 Essex: auf Verbesserungen im Reinigen der aus
                                 gewissen Pflanzen gewonnenen Oehle. Dd. 4. April 1843.
                              
                           
                              Dem George Johnson
                                    Young, Ingenieur in Bostok-street, Wapping: auf eine
                                 verbesserte Construction der Kabestane. Dd. 5. April 1843.
                              
                           
                              Dem Edwin Whele in
                                 Walsall, Stafford: auf eine verbesserte Maschinerie, um Dochte fuͤr
                                 Kerzen zu fabriciren. Dd. 6. April 1843.
                              
                           
                              Dem James Boydell
                                 jun. in den Oak Farm Eisenwerken: auf Verbesserungen
                                 in der Fabrication eiserner Stangen. Dd. 7. April 1843.
                              
                           
                              Dem John Michell in
                                 Calenick, Cornwall: auf seine Verfahrungsarten, um Kupfer, Eisen, Blei, Wismuth
                                 und andere Metalle oder Mineralien aus dem Zinnerz auszuziehen. Dd. 11. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem James Napier,
                                 Faͤrber in Hoxton: auf seine Methode Fabricate, welche aus Faserstoffen
                                 verfertigt sind, zum Bedeken der Daͤcher, Belegen der
                                 Schiffsboͤden etc. zuzubereiten oder wasserdicht zu machen. Dd. 11. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Moses Poole im
                                 Lincoln's-inn: auf Verbesserungen in der Fabrikation gemusterter Spizen.
                                 Dd. 11. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Uriah Clarke,
                                 Faͤrber in Leicester: auf Verbesserungen in der Fabrication elastischer
                                 und nicht-elastischer kurzer Waaren aus Faserstoffen. Dd. 11. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem William Tindall
                                 am Cornhill: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication. Dd. 11. April 1843.
                              
                           
                              Dem William Ranwell
                                 in Bowling-green-row, Woolwich: auf eine verbesserte Vorrichtung,
                                 um die Anzahl der Personen zu registriren, welche in einen Wagen, ein Haus,
                                 Zimmer etc. eintreten, deßgleichen die Anzahl von Wagen und Personen, welche
                                 eine Bruͤke oder Straße passiren. Dd. 13. April 1843.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    Smith, Civilingenieur im Fitzroy-square, Middlesex: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Handschuhen fuͤr Herren und Damen.
                                 Dd. 19. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Charles Tayleur,
                                 James Dupre und Henry Dubs, Ingenieurs in der Vulcan Foundry
                                 bei Warington, Lancaster: auf Verbesserungen an Kesseln. Dd. 19. April 1843.
                              
                           
                              Dem James Byrom,
                                 Ingenieur in Liverpool: auf ein verbessertes
                                 Verbindungssystem zum Treiben der Kurbeln von direct wirkenden Dampfmaschinen,
                                 Dd. 19. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Karl Ludwig
                                    Farwig in Henrietta-street, Coventgarden: auf
                                 Verbesserungen an Gasmessern. Dd. 19. April 1843.
                              
                           
                              Dem John George
                                    Bodmer, Ingenieur in Manchester: auf
                                 Verbesserungen an
                                 Locomotiven und Eisenbahnwagen, ferner an den Schiffs- und
                                 stationaͤren Dampfmaschinen. Dd. 20. April 1843.
                              
                           
                              Dem John Rand,
                                 Kuͤnstler in Howland-street, Fitzroy-square: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrikation zinnerner und anderer Roͤhren. Dd. 20. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Edward Cobbold in
                                 Melford, Suffolk: auf verbesserte Schwimmapparate fuͤr Personen. Dd. 20. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Oram in
                                 Lewisham, Kent, und Ferdinand
                                    Warlich in Cecilstreet, Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrikation von Brennmaterial. Dd. 20. April 1843.
                              
                           
                              Dem James Johnston im
                                 Willow Park, Grenock: auf eine verbesserte Construction der Dampfkessel und der
                                 Maschinerie zum Forttreiben der Schiffe. Dd. 20. April 1843.
                              
                           
                              Dem Richard Prosser
                                 und Job Cutler,
                                 Civilingenieurs in Birmingham: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zur Fabrication von Roͤhren und Stangen und in der Anwendung
                                 solcher Roͤhren und Stangen zu verschiedenen Zweken. Dd. 20. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem John Mac Innes,
                                 Chemiker in Liverpool: auf Verbesserungen an den
                                 Apparaten, um Fluͤssigkeiten in Gefaͤße zu leiten. Dd. 20. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Francois Constant
                                    Violette im Leicester, Square, Middlesex: auf eine ihm
                                 mitgetheilte Methode das Innere der Eisenbahnwagen und Kutschen zu
                                 erwaͤrmen. Dd. 22. April 1843.
                              
                           
                              Dem Richard Greville
                                    Pigot in Old Cavendish-street: auf verbesserte
                                 Schwimmapparate zur Verhuͤtung des Ertraͤnkens. Dd. 25. April
                                    1843.
                              
                           
                              Dem James Moon in
                                 Millman-street, Bedford-row: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 von Ziegeln fuͤr Kamine und Feuerzuͤge. Dd. 25. April 1843.
                              
                           
                              Dem William Brockedon
                                 in Devonshire-street, Queensquare: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 von Pfropfen (Vorladungen) fuͤr Feuergewehre. Dd. 25. April 1843.
                              
                           
                              Dem William Mayo in
                                 Lower Clapton, Middlesex, und John Warminton in Wandsworth-road: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen in der Fabrication gashaltiger Fluͤssigkeiten und der
                                 Behaͤlter fuͤr solche. Dd. 25. April 1843.
                              
                           
                              Dem Charles Forster
                                    Cotterill in Walsall, Staffordshire: auf Verbesserungen im Mahlen
                                 des Getreides. Dd. 27. April 1843.
                              
                           
                              Dem John Winspear in
                                 Liverpool: auf ein verbessertes Verfahren gewisse
                                 Schiffssegel einzureffen. Dd. 27. April 1843.
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Mai 1843, S. 317.)
                              
                           
                        
                           Preisausschreibung des niederösterreichischen Gewerbvereins
                              für eine Abhandlung über die vortheilhaftesten Dimensionen und Anordnungen der
                              Rauchfänge und übrigen wesentlichen Theile bei größeren Feuerungen. (Für das Jahr
                              1845.)
                           Ungeachtet vielseitiger Untersuchungen ist es bisher eine große Luke unserer
                              pyrotechnischen Kenntnisse geblieben, daß die Dimensionen mehrerer der
                              wesentlichsten Theile der groͤßeren Feuerungen, namentlich die der
                              Rauchfaͤnge, nur nach sehr schwankenden Annahmen bestimmt werden konnten.
                              – Man weiß aus Erfahrung wie sehr die Anlage des Schornsteines auf den Erfolg
                              einer industriellen Unternehmung einwirkt und wie nachtheilig manche Anordnungen
                              theils auf die Kosten der Construction, theils auf den Verbrauch von Brennmaterial
                              einwirken.
                           Die verschiedenartigsten Dimensionen derselben sind bei Kesselfeuerungen von
                              Dampfmaschinen von ganz gleichen Kraͤften in Anwendung gebracht, und
                              waͤhrend man sonst ein besseres Resultat des Verbrennens in hohen und weiten
                              Rauchfaͤngen suchte, finden sich im Gegensaze Beispiele, daß niedrige und
                              enge Rauchsaͤnge groͤßere oͤkonomische Vortheile fuͤr
                              den Verbrennungsproceß gewaͤhren.
                           Ob daher bei einer groͤßeren Feueranlage mehrere enge oder ein einzelner
                              groͤßerer Rauchfang vortheilhafter sey, bis zu welcher Graͤnze die
                              Vermehrung des Zuges oder die Geschwindigkeit der Luft in den Rauchfaͤngen
                              und Feuerzuͤgen nothwendig sey, welchen Einfluß die Verduͤnnung der
                              Luft in den Feuerzuͤgen durch die Wirkung der Rauchfange habe, sind Fragen,
                              fuͤr welche aus den bisherigen Erfahrungen noch kein fester Anhaltspunkt
                              gefunden werden konnte.
                           
                           Um diese einzelnen Erscheinungen, die auf unwandelbaren Naturgesezen beruhen
                              muͤssen, zu vereinigen, ihre Gruͤnde zu erforschen und eine Theorie zu
                              liefern, welche die fuͤr sich allein dastehenden Beobachtungen aus haltbaren
                              physischen und mechanischen Ursachen zu erklaͤren im Stande sey, und Mittel
                              in die Hand gaͤbe, bei ferneren Anlagen von Feuerungen a priori die richtigen Dimensionen der Rauchfaͤnge und der
                              uͤbrigen constituirenden Theile der groͤßeren Feuerungen zu
                              erschließen, hat der niederoͤsterreichische Gewerbverein in seiner
                              Generalversammlung am 8. Mai 1843 beschlossen, aͤhnlich dem Beispiele der Société industrielle von
                              Muͤlhausen, einen Preis auszuschreiben fuͤr die beste, den obigen
                              Bedingungen genuͤgende Abhandlung, der in der kleinen goldenen
                              Vereinsmedaille zu bestehen hat, und welcher in der Generalversammlung vom Mai 1845
                              zuerkannt werden wird.
                           Die Abhandlungen muͤssen durch Vermittelung in Wien ansaͤssiger
                              Personen bis zum 1. Febr. 1845 an das Sekretariat des Vereins gelangt seyn, das den
                              Empfang bescheinigen wird.
                           Abhandlungen, welche bereits dem Druk uͤbergeben sind, werden, wenn sie nicht
                              aͤlter sind als vom Jahre 1843, nicht minder zur Bewerbung zugelassen, als
                              unveroͤffentlichte Werke.
                           Leztere sind mit einem den Namen des Verfassers enthaltenden versiegelten Zettel, und
                              dieser und die Schrift mit einem gleichlautenden Motto zu versehen.
                           Nur der Zettel der gekroͤnten Preisschrift und der ihr an Verdienst
                              naͤchste stehenden wird erbrochen, und zwar in der Generalversammlung, in
                              welcher der Preis zuerkannt wird.
                           Den Preisbewerbern verbleibt das Eigenthums- und Verlagsrecht. Nur in dem
                              Falle, daß der Verfasser vor Ablauf des Jahres 1845 nicht von seinem Verlagsrechte
                              Gebrauch gemacht hatte, soll der Verein zur Veroͤffentlichung der Schrift
                              ermaͤchtigt seyn.
                           Nicht gekroͤnte Manuskripte werden unmittelbar nach der Preisvertheilung den
                              zum Empfang derselben autorisirten Personen gegen Aushaͤndigung der
                              Empfangsbestaͤtigung durch das Sekretariat ausgefolgt.
                           
                        
                           Geschwindigkeit auf englischen Eisenbahnen.
                           Der Moniteur industriel vom 14. Mai 1843 enthaͤlt
                              daruͤber folgende (dem Mining Journal entnommene)
                              Notiz. Auf den Eisenbahnen, wo die Geschwindigkeit am staͤrksten ist,
                              erhaͤlt man folgende Resultate fuͤr die Stunde, ohne Anrechnung des
                              Anhaltens:
                           
                              
                                 Nordostbahn
                                 36 engl. Meilen
                                 57,924 Meter
                                 14 1/2 franz. Meilen
                                 
                              
                                 Große Westbahn
                                 33
                                 53,097
                                 
                                 
                              
                                 New-Castle u.
                                    Nord-Shields
                                 30
                                 48,270
                                 12
                                 
                              
                                 Nord Midland
                                 29
                                 46,664
                                 
                                 
                              
                                 Birmingham-Derby
                                 29
                                 46,661
                                 
                                 
                              
                                 Midland-Counties
                                 28
                                 45,052
                                 
                                 
                              
                                 Chester-Birkenhead
                                 28
                                 45,052
                                 
                                 
                              
                                 London-Birmingham
                                 27
                                 43,443
                                 
                                 
                              
                                 Manchester-Birmingham
                                 25
                                 40,225
                                 10
                                 
                              
                           Die mittlere Geschwindigkeit auf saͤmmtlichen
                              Eisenbahnen betraͤgt, ohne Anrechnung des Anhaltens 21 1/2. engl. Meilen,
                              also 34,593 Met. oder 8 1/2 franz. Meilen per
                              Stunde.
                           
                        
                           Blizableiter für Schiffe.
                           Hr. Harris legte der englischen Admiralitaͤt ein
                              neues System von Blizableitern fuͤr die durch das viele Metall vom Blizschlag
                              so sehr bedrohten Schiffe vor. Man beschlaͤgt nach ihm den großen Mast von
                              der Spize an bis herunter zum Kupferbeschlag in der Nahe des Kiels mit einem aus
                              zwei zusammengenieteten Kupferstreifen gebildeten Band von 2 bis 6 Zoll (engl.)
                              Breite und etwa 1/4 Zoll Dike, welches in eine in den Mast gemachte Vertiefung so
                              befestigt wird, daß jede Bewegung mit demselben vorgenommen werden kann. Die Kosten
                              werden bei einem Schiffe von 420 Kanonen auf 366, bei einem Schiffe von 40 Kanonen
                              auf etwa 103 Pfd. St. angeschlagen. Die zur Begutachtung ernannte Commission empfahl den
                              Vorschlag des Hrn. Harris auf das Beste, als die Schiffe
                              ganz außer Gefahr sezend und gar keinen Uebelstand mit sich fuͤhrend. (Moniteur industriel, 25. Mai 1843.)
                           
                        
                           Anwendung gläserner Röhren bei Brunnen.
                           In Oesterreich ist den Beamten auf der graͤflich Dietrichstein'schen Glas- und Spiegelfabrik bei Protiwanow, Th. Hoͤcker und J. Schoͤn ein Privilegium auf die Anwendung glaͤserner
                              Roͤhren bei Brunnen ertheilt worden, uͤber welche Erfindung die
                              Privilegien-Inhaber im inneroͤsterreichischen Industrie- und
                              Gewerbeblatt folgendes Naͤhere veroͤffentlichen.
                           1) Als Brunnenroͤhren werden 3 Schuh lange, oder auch laͤngere, 2 oder
                              auch mehrere Zoll im innern Durchmesser des Hohlraumes haltende, 1/4 Zoll in der
                              Glasmasse starke, nach Umstaͤnden aber auch staͤrkere
                              Glasroͤhren angewendet, die, an ihren Enden genau abgeschliffen, an einander
                              gestellt, an dem Beruͤhrungspunkte mit gewoͤhnlichem Wasserkitt
                              umstrichen, mit einem 3 Zoll breiten eisernen Ringe umgeben, und zwischen demselben
                              und dem Glasrohre verkeilt, an senkrecht an einander gestellte 3 Zoll starke, zwei
                              Klafter lange, nach Umstaͤnden und Nothwendigkeit auch kuͤrzere oder
                              laͤngere Pfosten, die mittelst Staͤben an die Brunnenterrasse
                              angemacht werden muͤssen, durch hoͤlzerne, an diese Pfosten
                              angeschraubte Baken befestigt, und wie es sich von selbst versteht, nach der Tiefe
                              des Brunnens verlaͤngert, zum Herauffoͤrdern des Wassers aus demselben
                              benuͤzt werden.
                           2) Der zu dieser glaͤsernen Pumpenvorrichtung noͤthige Pumpenstiefel
                              ist gleichfalls aus Glas, hat 4 Zoll im Durchmesser des innern Hohlraumes, aber den
                              nach Unten zu stellenden Rand etwas trichterfoͤrmig ausgebogen, den obern
                              Rand aber eben so, wie es bei den Glasroͤhren der Fall ist, abgeschliffen,
                              ist jedoch an diesem mit einem aus Glasmasse bestehenden Randwulst von
                              ungefaͤhr 1/4 Zoll versehen, wo er mittelst zwei eisernen Ringen und zwei
                              Schrauben an die Glasroͤhren befestigt wird.
                           3) Das Herausschaffen des Wassers durch die glaͤsernen Roͤhren
                              geschieht mittelst einem gewoͤhnlichen Hebwerke und zwei Ventilen aus
                              Messing, jedoch in der Art, daß das eiserne Hebgestaͤnge außerhalb und neben
                              den glaͤsernen Roͤhren angebracht ist und in dem oben
                              erwaͤhnten, zur Festhaltung dieser Roͤhren bestimmten, an die Pfosten
                              festgeschraubten hoͤlzernen Baken sich bewegt, woraus sich ergibt, daß im
                              Innern der glaͤsernen Roͤhren außer den zwei Ventilen durchaus keine
                              metallene Vorrichtung besteht.
                           4) Der Auslauf fuͤr das Wasser aus den Roͤhren wird gleichfalls
                              mittelst einem glaͤsernen gebogenen Rohre von demselben Durchmesser, den die
                              Roͤhren haben, welches an dieselben auf die oben beschriebene Art befestigt
                              ist, bewerkstelligt.
                           5) Die Verfertigung der glaͤsernen Roͤhren geschieht auf die in den
                              Glashuͤtten zur Herstellung der Hohlglaͤser uͤbliche Weise, nur
                              wird als Flußmittel bloß allein entweder Potasche oder Glaubersalz, keineswegs aber
                              als Zusaz Arsenik angewendet.
                           Der Zwek dieser glaͤsernen Pumpenvorrichtung ist, damit ein durchaus reines
                              Brunnenwasser, welches bei hoͤlzernen oder metallenen Roͤhren
                              gewoͤhnlich einen Nebengeschmak erhaͤlt und Metalltheile
                              aufgeloͤst enthaͤlt, aus dem Brunnen geschoͤpft werden kann,
                              wobei uͤberdieß auch noch der Umstand eintritt, daß die Herstellung einer
                              derlei glaͤsernen Pumpenroͤhrenvorrichtung im Vergleiche zu den
                              gewoͤhnlichen hoͤlzernen oder metallenen Pumpenroͤhren mit
                              geringeren Kosten verbunden, sohin wirthschaftlicher ist. (Gewerbeblatt fuͤr
                              Sachsen 1843, Nr. 35.)
                           
                        
                           Künstliche Schleifsteine für Sicheln und Sensen.
                           In Frankreich werden seit einiger Zeit kuͤnstliche Steine zum Schleifen der
                              Sensen und Sicheln verfertigt, uͤber welche von den Landwirthen die
                              guͤnstigsten Berichte einlaufen; dieselben sehen in Baͤlde einer
                              allgemeinen Verbreitung entgegen und verdienen den Vorzug vor den
                              gewoͤhnlichen Schleifsteinen. In einem dieser Berichte wird gesagt, daß die
                              Arbeit mit diesen Steinen um ein Viertel schneller vor sich geht und man bei
                              derselben weniger ermuͤde. Die Sensen sollen durch sie eine solche Schneide
                              erhalten, daß man ihren Durchgang durch die Pflanzen beinahe gar nicht fuͤhle; sie
                              muͤssen aber wenigstens alle zwei Tage wieder gedengelt werden. Mit dem
                              maͤßigen Preise (man bekommt ein Stuͤk fuͤr 50 Cent, bei Hrn.
                              Bossin, Samen-, Blumen- und
                              Obstbaumhaͤndler, quai aux fleurs, No. 5, in
                              Paris) verbinden sie den Vorzug, daß sie, da ihre Masse kuͤnstlich bereitet
                              ist, von gleichartigem Korn und unfehlbar gut sind, waͤhrend man nicht leicht
                              einen gewoͤhnlichen Stein findet, der nicht entweder zu weich oder zu hart
                              ist, so daß ein guter als ein wahrer Fund zu betrachten ist. Die Anwendung dieser
                              Steine vermindert sehr die Ermuͤdung der Arme des Maͤhers, fuͤr
                              den eine kleine Erleichterung seiner muͤhsamen Arbeit schon eine große
                              Wohlthat ist. (Echo du monde savant, 1843, No. 38, S. 904.)
                           
                        
                           Großbritanniens Steinkohlen- und
                              Eisen-Verkehr.
                           Unstreitig, sagt das Mining Journal, haͤngt
                              Britanniens Wohlstand von der Wohlfeilheit und hinreichendem Vorrathe an Steinkohlen
                              und Eisen ab. Die Ausbeute an Steinkohle ist zur Zeit
                              (Januar 1843) nicht vollkommen befriedigend; die Gewinnung, welche, das Kohlenklein
                              mit inbegriffen, jaͤhrlich 75,000,000 metrische Centner betraͤgt,
                              nimmt aber sicherlich eher zu als ad; was die Ausfuhr betrifft, ist jedoch Gleiches
                              nicht zu hoffen. Im Jahr 1840 wurde am meisten versandt und zwar 3,949,540 metr.
                              Centner nach Frankreich, 2,057,570 nach Holland, 1,267,790 nach Daͤnemark,
                              1,213,910 nach Deutschland, 933,700 nach Rußland; im Ganzen 9,422,510 metr. Centner.
                              Belgien, das einzige Land in Europa, welches in dieser Beziehung als Englands
                              Concurrent betrachtet werden kann, fuͤhrte im J. 1838 7,600,210 metrische
                              Centner aus, mehr als 3/4 des Betrags der englischen Ausfuhr, und wahrscheinlich hat
                              sich diese Ausfuhr allmaͤhlich noch auf 500,000 m. C. jaͤhrlich mehr
                              erhoͤht. Auch Amerika macht rasche Fortschritte und wird bald mehr als seinen
                              Bedarf ausbeuten. Die Steinkohlengruben in den Vereinigten Staaten nehmen einen
                              groͤßern Flaͤchenraum ein als ganz Großbritannien und liefern jezt
                              schon jaͤhrlich die bedeutende Quantitaͤt von 30,000,000 metr.
                              Centner. Viele Dampfboote fahren jezt durch die Seen und brennen beinahe nur
                              amerikanische Steinkohlen; in ein paar Jahren fuͤhrt Amerika unfehlbar schon
                              Steinkohlen aus.
                           Eisen. Es laͤßt sich nicht laͤugnen, daß
                              England das Eisen wohlfeiler bereiten kann, als jedes andere Land und diesem
                              Vortheile verdanken auch seine uͤbrigen Manufakturen ihre Ueberlegenheit.
                              Dieser Industriezweig, welcher gar keiner fremden Beihuͤlfe bedarf,
                              beschaͤftigt einen großen Theil der Bevoͤlkerung und ist daher
                              fuͤr das Land von hoͤchster Wichtigkeit. Im J. 1740 betrug die
                              Eisenproduction nur 173,500 metr. Centner und man kann die ungeheure Entwikelung
                              derselben beurtheilen, wenn man bedenkt, daß im Jahre 1839 13,477,900 metrische
                              Cntr. bereitet wurden. Doch kann nicht gelaͤugnet werden, daß, obgleich in
                              Schottland die Production zugenommen hat, die Gesammtproduction von ganz
                              Großbritannien den Betrag von 1839 jezt nicht erreichen wird. – Folgende
                              Zusammenstellung der Eisenpreise in Liverpool in den Jahren 1836 und 1842 zeigt die
                              Abnahme seines Werthes:
                           
                              
                                 Gußeisen Nr. 1
                                 fiel von
                                 188,40 Fr. auf
                                   69,06 Fr. 00/00 Kilogr.
                                 
                              
                                 Gewoͤhnliches Stangeneisen
                                 
                                 288,90
                                 131,90
                                 
                              
                                 Sehr zartes Eisen
                                 
                                 339,10
                                 188,40
                                 
                              
                                 Eisenblech
                                 
                                 389,30
                                 213,50
                                 
                              
                                 Eisengußwaaren
                                 
                                 316,50
                                 157
                                 
                              
                           Im gegenwaͤrtigen Augenblike gibt es beinahe keine
                                 Eisensorte, welche man nicht unter dem Gestehungspreise kaufen
                                 koͤnnte. (Echo du monde savant, 1843,
                              No. 33)
                           
                        
                           Analyse des natürlichen salpetersauren Natrons aus
                              Peru.
                           Die Annalen der Chemie und Pharmacie, Maͤrz 1843, enthalten eine Analyse des
                              Natronsalpeters aus Peru von Hrn. J. Hofstetter, wonach
                              derselbe besteht aus:
                           
                           
                              
                                 salpetersaurem Natron
                                   94,29
                                 
                              
                                 Chlornatrium
                                     1,99
                                 
                              
                                 Wasser
                                     1,99
                                 
                              
                                 schwefelsaurem Kali
                                     0,24
                                 
                              
                                 salpetersaurem Kali
                                     0,42
                                 
                              
                                 salpetersaurer Talkerde
                                     0,86
                                 
                              
                                 Ruͤkstand, in Wasser
                                    unloͤslich
                                     0,20
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00.
                                 
                              
                           
                        
                           Neues Dungpulver.
                           Diese dem Dominic Frick Albert von Cadishead bei
                              Manchester patentirte Erfindung besteht in dem wohlfeilen Verbinden des Dungcomposts
                              mit der Ernaͤhrung der Pflanzen foͤrderlichen Saͤuren, Alkalien
                              und Salzen.
                           Man macht zuvoͤrderst eine Mischung von vier Classen Ingredienzien, und zwar
                              1ste Cl. 7 Theile ammoniakalisches Wasser von Gaswerken oder 4 Theile der zum
                              Entfetten wollener Stoffe benuzten ammoniakalischen Fluͤssigkeit etc. 2te Cl.
                              6 Thle. Menschenexcremente, welche vorher durch ein grobes Sieb von den fremdartigen
                              Koͤrpern gereinigt wurden. 3te Cl. 6 Thl. Blut, thierische Gallerte, Fasern
                              oder Huͤllen; Fleisch und Haut werden vorher zu einer weichen Masse gekocht,
                              um das Zermalmen und Zerhaken zu ersparen. 4te Cl. 2 Thle. Pferde- oder
                              Kuhduͤnger. – Diese Stoffe werden in einer großen Kufe oder einem
                              gemauerten Reservoir zu einem Teig durcheinander gemengt und ihre fluͤchtigen
                              ammoniakalischen Bestandtheile dabei durch Zusaz von 2–3 Proc.
                              Salzsaͤure (oder Schwefelsaͤure) gebunden.
                           Dieser Composition wird nun ein Pulver beigemengt, welches wieder aus 5 Classen von
                              Substanzen besteht und zwar: 1ste Cl. 4 Thle. Holzkohlenpulver; 2te Cl. 2 Thle.
                              chromsauren, schwefelsauren, oder salzsauren Kalks oder
                              schwefelsaͤurehaltigen Thons. 3te Cl. 1 Thl. gepulverten Alaunschiefers. 4te
                              Cl. 1 Thl. Pflanzenasche oder Alkali-Silicate, wie die Abfaͤlle der
                              Glashuͤtten. 5te Cl. 1 Thl. Kochsalz. Dieser Duͤnger kann unter einem
                              Dache bei gutem Luftzug oder in Trokenstuben ausgetroknet werden, wirkt aber weit
                              schneller in feuchtem Zustand. Er wird mittelst einer Schaufel ausgebreitet.
                           In Ermangelung einiger der obigen Ingredienzien koͤnnen andere ihre Stelle
                              vertreten und zwar 1ste Cl. Menschen- und Thierharn, 2 Thle. des erstern und
                              3 Thle. des leztern; 2 Thle. Knochenmehl, in ihrem halben Gewicht
                              Schwefelsaͤure macerirt, statt 5 Thle. Urin. 2te 3te und 4te Cl. alle Arten
                              thierischer Abfaͤlle, wie der Bodensaz von den Talglichterziehern, wollene
                              Lumpen, Kalkabfaͤlle aus Gerbereien, welche viele Haare, Schabsel und
                              Schnizel von den Haͤuten etc. enthalten, Knochenkohle aus den
                              Berlinerblau-Fabriken, die mit Oehl impraͤgnirten Abfaͤlle der
                              Baumwollspinnereien, die Abfaͤlle der Leimsiedereien etc.
                           Hinsichtlich des Pulvers kann substituirt werden: 1ste Cl. gleiche
                              Quantitaͤten Ruß und Holzkohle; 2te Cl. die Abfaͤlle der
                              Seifensiedereien, wo Kelp verarbeitet wird, gepulverte Austerschalen; 3te Cl. der
                              Schiefer kann statt durch Reiben, auch durch Verwitterung in Pulver verwandelt
                              werden; 4te Cl. das Seifenwasser aus den Fabriken wird in einer Cisterne aufgefangen
                              und mit den erwaͤhnten Mineralsubstanzen versezt; das Wasser verdampft und
                              hinterlaͤßt das Fett und das Aezkali mit den anderen Substanzen verbunden
                              zuruͤk; 5te Cl. die schlechteste Sorte Steinsalz oder alle Arten Seepflanzen
                              getroknet und zu Pulver gerieben oder calcinirt, oder auch die animalisirten
                              Salzabfaͤlle vom Einsalzen des Schweinefleisches etc. (Chemical Gazette, 1843, No. 12.)