| Titel: | Verbesserungen an Trichtern zum Einfüllen von Flüssigkeiten in Gefäße, worauf sich John Mac Innes, Chemiker zu Liverpool, am 20. April 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 91, Jahrgang 1844, Nr. XXXVII., S. 138 | 
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                        XXXVII.
                        Verbesserungen an Trichtern zum Einfuͤllen
                           								von Fluͤssigkeiten in Gefaͤße, worauf sich John Mac Innes, Chemiker zu Liverpool, am 20. April 1843 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Dec. 1843, S.
                              								329.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Innes' Trichter mit Luftrohr.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen bestehen:
                           1) in der Anbringung eines Luftrohres an Trichtern, welches die beim Füllen eines
                              									Gefäßes verdrängte Luft außer Stand sezt, den freien Eintritt der Flüssigkeit zu
                              									hemmen;
                           2) in der Anordnung eines Ventiles in Verbindung mit dem erwähnten Luftrohre, um
                              									irgend einen Theil der Flüssigkeit in dem Trichter zurükzubehalten, während man
                              									denselben von dem gefüllten Gefäß entfernt;
                           3) in der Anordnung eines Luftrohres an Trichtern, in Verbindung mit einem andern
                              									Rohre, welches mit einer Pfeife versehen ist, die ein Zeichen gibt, wenn das Gefäß
                              									voll oder beinahe voll ist, und somit dem aus dem Ueberfließen entstehenden Verluste
                              									vorbeugt.
                           a, a, a, Fig.
                                 										27, ist das nach der Trichterform gebogene Luftrohr, dessen eines Ende an
                              									die untere Mündung c des Trichterrohres befestigt ist;
                              										d, d ist ein Tuchlappen
                              									oder ein anderer weicher Stoff, der den Zwek hat, einen dichten Schluß zwischen dem
                              									Trichter und dem Hals des Gefäßes herzustellen. Die kleine Mündung b, durch welche die Luft entweicht, liegt etwas über dem
                              									Ende des Trichterrohrs. Wenn nun die Flüssigkeit eingefüllt wird, so entweicht die
                              									verdrängte Luft frei und ungehindert durch die Mündung b, bis die steigende Flüssigkeit diese Mündung bedekt. Ist das leztere der
                              									Fall, so kann keine Luft mehr entweichen, mithin kann auch die etwa nachgefüllte
                              									Flüssigkeit nicht in das Gefäß fließen, sondern bleibt in dem Trichter stehen.
                              									Diesen Ueberschuß müßte man nun vor dem Abnehmen des Trichters zurükgießen, indem
                              									man das Gefäß gehörig neigte. Fig. 28 zeigt jedoch die
                              									Anwendung eines Ventils, durch welches die Flüssigkeit nach Abnahme des Trichters in
                              									demselben zurükgehalten wird. e ist ein an die untere
                              									Trichtermündung schließendes Kegelventil, dessen Spindel f, f durch den Steg h eine Führung erhält. Bei i ist in die
                              									Spindel f, f eine Schraube
                              									geschnitten, die in der Mutter g spielt und somit ein
                              									beliebiges Heben oder Senken des Ventils gestattet. In Fig. 29 bezeichnet a, a das Luftrohr; k, k das Pfeifenrohr; m die Pfeife; p eine
                              									Oeffnung in dem Luftrohr, durch welche die Luft frei entweichen kann; n eine in dem vergrößerten Durchschnitte Fig. 30
                              									 deutlicher sichtbare
                              									Oeffnung zwischen der Pfeife und dem Luftrohre. Diese Oeffnung hat den Zwek, einem
                              									Theil der durch die Röhre a, a strömenden Luft zu gestatten durch den Spalt der Pfeife zu entweichen,
                              									und zwar in einer Richtung, welche der durch die Pfeife strömenden Luft
                              									entgegengesezt ist. Diese Anordnung hindert so lange die Pfeife zu tönen, bis der
                              									conträre Luftstrom durch die steigende und die Mündung b
                              									bedekende Flüssigkeit gehemmt wird. Die Luft kann demnach während das Gefäß gefüllt
                              									wird, durch beide Röhren a und k frei und ungehindert entweichen; sobald aber die Flüssigkeit die Mündung
                              										b erreicht, gibt die Pfeife ein Warnungszeichen,
                              									indem sie so lange ertönt, bis auch die Mündung l unter
                              									Wasser steht. Die Dauer des Warnungszeichens hängt von dem Abstande beider Mündungen
                              										b und I ab.
                           Der Patentträger bemerkt schließlich, daß er die erste und zweite Verbesserung im
                              									Allgemeinen bei kleineren Trichtern zum Füllen von Glasflaschen und dergl. und die
                              									dritte Verbesserung bei größern Trichtern zum Füllen von Fässern anwendet.
                           
                        
                     
                  
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