| Titel: | Verbesserter Apparat zur Verfertigung von Baksteinen und Ziegeln, worauf sich Joseph Kirby zu Banbury in der Grafschaft Oxford, am 26. Jan. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 91, Jahrgang 1844, Nr. XCI., S. 345 | 
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                        XCI.
                        Verbesserter Apparat zur Verfertigung von
                           								Baksteinen und Ziegeln, worauf sich Joseph Kirby zu Banbury in der Grafschaft Oxford, am 26. Jan. 1843 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Dec. 1843, S.
                              								330.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Kirby's Apparat zur Verfertigung von Baksteinen.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand vorliegender Verbesserung bildet eine neue mechanische Anordnung und
                              									Construction, wodurch der im natürlichen unvorbereiteten Zustande in einen Trichter
                              									gefüllte Thon vermittelst Walzen in eine bewegliche Form geleitet wird. Diese Form
                              									wird alsdann unter eine Presse geschoben, welche den darin befindlichen Thon in die
                              									Form preßt, damit er die verlangte Gestalt der Ziegel, Baksteine und anderer Artikel
                              									annehme. Von der Presse gelangt die Form unter eine geneigte Ebene, senkt sich
                              									daselbst, während die Ziegel frei auf Kolben stehen, von wo aus sie auf eine Platte
                              									geschoben werden; diese wird durch die Hand bei Seite geschafft, während die Form
                              									wieder unter den Trichter zurükkehrt, um eine neue Füllung Thon in Empfang zu
                              									nehmen.
                           Fig. 15 stellt
                              									einen Seitenaufriß, Fig. 16 einen Längendurchschnitt und Fig. 17 einen Grundriß
                              									der Maschine dar. A, A, A ist das Maschinengestell, in welchem eine horizontale
                              									Welle gelagert ist, von der sämmtliche Maschinentheile ihre Bewegung herleiten. C ist ein auf dem Maschinengerüste befestigter Rumpf
                              									oder Trichter zur Aufnahme des Thons und D die Form,
                              									welche in den Figuren 18, 19 und 20 in verschiedenen
                              									Ansichten noch besonders abgebildet ist. Fig. 18 stellt den
                              									Grundriß, Fig.
                                 										19 den Seitenaufriß und Fig. 20 einen senkrechten
                              									Durchschnitt derselben dar. Die beiden lezteren Figuren zeigen auch die Theile,
                              									wodurch die Form längs der Maschine fortgeführt wird. Die Welle B wird durch irgend geeignete Mittel in Rotation gesezt.
                              									Ein an derselben befestigtes großes Zahnrad E überträgt
                              									durch seinen Eingriff in die Getriebe F und G die rotirende Bewegung auf alle wirksamen Theile der
                              									Maschine. Das Getriebe F sizt an der Achse einer der
                              									beiden Walzen H, H, die
                              									innerhalb des Trichters rotiren. Diese Walzen sind durch ein Paar an ihren vordern
                              									Achsenenden befestigter Getriebe I, I mit einander verbunden. Wenn der Thon in den obern
                              									Theil des Trichters eingefüllt ist, gelangt er in Folge der Rotation der Walzen in
                              									den untern Theil desselben.  Die Form D muß, wie die
                              									punktirten Linien des Durchschnittes zeigen, unmittelbar unter den Trichter
                              									geschoben werden. In Folge dieser Bewegung wird die Schieberplatte a, welche den Boden des Trichters verschließt, durch die
                              									obere Kante der Form zurükgestoßen; wenn nun die Form, nachdem sie gefüllt worden
                              									ist, wieder sich entfernt, so führt eine belastete Kette b, b die Schieberplatte wieder zurük, und
                              									diese verschließt den Boden des Trichters so lange, bis die Form wieder zurükkehrt,
                              									um eine neue Füllung in Empfang zu nehmen. Die Form D
                              									gleitet auf einem Gestell von Klözen, die an eine Tafel L befestigt sind, auf und nieder; an die untere Seite dieser Tafel ist
                              									eine horizontale Zahnstange M befestigt. Ein an eine
                              									kleine Querwelle d befestigtes Getriebe c greift in die Zahnstange M, und da dieses Getriebe eine hin- und herwechselnde Bewegung besizt,
                              									so treibt es die Zahnstange M und mit dieser die Tafel
                              										L, die Klöze K und die
                              									Form D vom einen Ende der Maschine zum andern hin und
                              									her. Das Getriebe c erhält seine Bewegung von dem
                              									Getriebe G durch ein System von Winkelrädern e, f und g, von denen das leztere an dem unteren Ende einer
                              									schrägen Welle h befestigt ist und nach Erforderniß in
                              									eines der Winkelräder i oder k greift. Diese Winkelräder sind an einer hohlen Achse l befestigt, welche seitwärts auf dem Ende der Welle d gleitet und durch einen Keil in Gränzen gehalten wird.
                              									Die hohle Achse wird mit Hülfe eines Hebels j und einer
                              									an dem äußersten Ende der Hauptwelle B angebrachten
                              									excentrischen Rinne N in ihre gehörige Lage geschoben.
                              									Die excentrische Rinne N ist so eingerichtet, daß wenn
                              									die unter den Trichter gebrachte Form mit Thon gefüllt worden ist, das Getriebe g mit dem Winkelrad i in
                              									Eingriff kommt, und wenn dieses der Fall ist, so veranlaßt die Rotation des großen
                              									Rades E mit Hülfe des Getriebes G und des mit demselben verbundenen Räderwerks die Zahnstange M mit der Tafel L und den
                              									Blöken K, K von dem Trichter
                              									sich zu entfernen. Die Form D gleitet, wie oben bemerkt
                              									wurde, auf den Blöken K auf und nieder, wird jedoch
                              									durch zwei an ihren Enden befestigte Rollen m, m, die auf Seitenschienen laufen, in der Höhe gehalten.
                              									Diese Seitenschienen liegen, wie die Fig. 15 und 17 zeigen, an
                              									dem unter dem Trichter befindlichen Theil der Maschine horizontal, neigen sich
                              									jedoch weiter gegen vorn abwärts. An beiden Seiten der Maschine sind die Hebel p, p angebracht, welche für
                              									die Rollen m der Form D die
                              									Fortsezung der Eisenbahn bilden, bis die Form in der Mitte der Maschine unter der
                              									Presse angekommen ist. Wenn die Form diese Lage erreicht hat, so hat die
                              									excentrische Rinne N die Getriebe k und i in ihre Mittellage verschoben, so daß
                              									alsdann das Getriebe g mit beiden außer Eingriff ist.
                              									Alsdann  steht natürlich
                              									die Tafel mit der Form still. Jezt wird die Platte P der
                              									Presse durch die Rotation der an der Welle B
                              									befindlichen excentrischen Scheiben Q, Q niedergedrükt. Dadurch wird der auf den Blöken K liegende Thon dicht in die Form gepreßt und in Ziegel
                              									verwandelt.
                           Während dieser Zeit wird die Form D durch ihre auf den
                              									Hebeln p ruhenden Rollen m
                              									unterstüzt; die Tafel L mit den Blöken K ruht fest auf den Seiten der horizontalen Theile des
                              									Gerüstes A, A. Das
                              									Niedersteigen der Platte P veranlaßt die Form D über die Blöke niederzugleiten, wodurch nur so viel
                              									Raum in dem oberen Theil der Form bleibt, als nöthig ist, um den Thon in die
                              									verlangte Form zu pressen. Sobald der Thon diese Compression erfahren hat, so geht
                              									die Platte P wieder in die Höhe und die fernere Rotation
                              									der excentrischen Rinne N macht, daß sich die Zahnstange
                              										M mit der Tafel, den Blöken und der Form in
                              									derselben Richtung wie vorher bewegt. Dadurch gelangen die Rollen m an der Seite der Form unter zwei geneigte Schienen q, welche die Form D noch
                              									weiter niederdrüken, so daß die Ziegel, wie die punktirten Linien Fig. 16 zeigen, aus der
                              									Form hervortreten und frei auf den Blöken K, K stehen. Während sich die Blöke der Maschine entlang
                              									bewegen, trennt eine an dem Ende der Maschine befestigte Eisenplatte r die Ziegel von den Blöken und nimmt sie in Empfang;
                              									von da werden die Ziegel mit der Hand abgenommen. Die fortgesezte Rotation des
                              									Excentricums N bringt nun das Winkelrad k mit dem Getriebe g in
                              									Eingriff, worauf eine rükgängige Bewegung der Zahnstange M stattfindet, welche die Tafel mit den Blöken und der leeren Form wieder
                              									zurükbringt. Die Rollen m gleiten, wenn die Form
                              									zurükkehrt, längs der geneigten Theile der Eisenbahn n,
                              										n und treten unter die aufgehobenen Enden der Hebel
                              										p, p, welche mithin die
                              									Form wieder in ihre vorherige Lage heben. So wie nun die Form unter den Trichter
                              									tritt, schiebt sie, wie oben, die Platte a zurük und
                              									bleibt in der Fig.
                                 										16 durch Punktirungen angedeuteten Lage, bis sie auf die oben erläuterte
                              									Weise wieder mit Thon gefüllt worden ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
