| Titel: | Guenet's Instrument zum Theilen großer Maaßstäbe und zum Schraffiren, welches auch zum Maschinen- und Architekturzeichnen, ferner zum Lithographiren gebraucht werden kann. | 
| Fundstelle: | Band 91, Jahrgang 1844, Nr. CXI., S. 422 | 
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                        CXI.
                        Guenet's Instrument zum Theilen großer Maaßstaͤbe und zum
                           								Schraffiren, welches auch zum Maschinen- und Architekturzeichnen, ferner zum
                           								Lithographiren gebraucht werden kann.
                        Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, Jan. 1844,
                              									S. 13.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Guenet's Instrument zum Theilen großer Maaßstäbe etc.
                        
                     
                        
                           Dieses Instrument, welches vorzugsweise zum Theilen der Maaßstäbe, die ihrer ganzen
                              									Länge nach Unterabtheilungen erhalten, z. B. der Thermometerscalen etc. bestimmt
                              									ist, beruht auf dem nämlichen Princip wie das oben beschriebene. Es besizt auch alle
                              									Eigenschaften, wie das frühere, weßhalb wir uns darauf beschränken, die
                              									hinzugefügten Theile, welche die Arbeit abkürzen und erleichtern, zu
                              									beschreiben.
                           Fig. 43 ist
                              									ein verticaler Durchschnitt des Instrumentes nach der Linie 5…6 in Fig. 44; Fig. 44 ist
                              									eine horizontale Projection des ganzen Instruments.
                           Vergleicht man diese Abbildung mit der vorher nach Fig. 39 beschriebenen, so
                              									wird man sehen, daß mit Ausnahme der Form der Seite C
                              									C′, die Vereinigung dieser Seite mit der Seite
                              										B durch die Schraube A,
                              									das Hauptlineal D D mit seinen Nuthen an der Seite, die
                              									Verbindung des verstellbaren Winkels mit dem Lineal durch die Feder R und eine Querplatte E,
                              									sämmtlich ganz dieselben sind, wie bei der Schraffirmaschine.
                           Fig. 45 ist
                              									ein verticaler Durchschnitt nach der Linie 3…4, Fig. 44.
                           Fig. 46 ist
                              									ein anderer verticaler Durchschnitt nach der Linie 1..2 derselben Figur.
                           Fig. 47, 48 und 49 sind
                              									Details, worauf wir später zurükkommen.
                           Man gibt dem verstellbaren Winkel eine gleichmäßige fortschreitende Bewegung, jedoch
                              									mit Unterbrechungen, durch einen Griff G, welcher in das
                              									Stük j, Fig. 43 und 44,
                              									eingeschraubt ist. Das Stük j kann sich um die stählerne
                              									Achse e′ der Stüze e,
                              									welche auf die Verbindungsplatte E fest aufgeschraubt
                              									ist, drehen. Es ist an seinem unteren Ende gabelförmig gespalten, Fig. 43, 45 und 47, um bei seiner
                              									Bewegung nicht durch die Zahnstange F, welche es umfaßt,
                              									gehindert zu seyn, und bewegt ein Stük m, Fig. 47 und
                              										48, womit
                              									es durch den Stift s vereinigt ist. Das Stük m, welches in Fig. 47 von der Seite, in
                              										Fig. 48
                              									von oben und von unten abgebildet  ist, und welches wir den Schieber nennen wollen, trägt
                              									auf seiner rechten Seite, die mit einem conischen Loche versehen ist, worin ein
                              									kleiner Stahlzapfen i (in Fig. 49 in natürlicher
                              									Größe zu sehen), sich drehen kann, einen abgeschrägten Vorsprung. Dieselbe Figur
                              									zeigt auch in horizontaler Projection und im Durchschnitt den geränderten Dekel k, mittelst dessen man nach Willkür den Stahlzapfen i zum vierten Theil oder zur Hälfte umdrehen kann.
                              									Nachdem man diese Details kennen gelernt hat, wird man einsehen, daß, indem man den
                              									Griff H hin und her bewegt, dem Schieber m eine horizontale abwechselnde Bewegung mitgetheilt
                              									wird, deren Größe von der Länge der Nuth, worin sich der Schieber m bewegt, abhängt. Diese Nuth endigt auf der rechten
                              									Seite bei dem Punkte o, Fig. 43. Auf der linken
                              									Seite bemerkt man einen mit einem Schliz versehenen Anschlag n, welchen man nach der einen oder anderen Seite hin verschieben kann, um
                              									die Bewegung von m entweder zu vergrößern oder zu
                              									beschränken.
                           Bewegt man nun den Griff G von oben nach unten (Fig. 43), so
                              									bewegt sich der Stift s nach der Linken und zieht den
                              									Schieber m mit dem Ansaz an i nach sich. Da der Ansaz abgeschrägt ist, so erhebt er sich und geht über
                              									den ersten Zahn, dem er begegnet, fällt dann in die nächste Zahnöffnung ein u. s. f.
                              									Hebt man aber den Griff G in die Höhe, so kommt die
                              									verticale Fläche des Ansazes in Berührung mit der Seite des Zahnes, wenn sie es
                              									nicht schon war, und nun kann man den Stift s als
                              									Drehungspunkt eines Hebels
                              									s e′ G betrachten, an
                              									welchem bei e′ der Widerstand und bei G die Kraft wirkt. Ist die Kraft groß genug, so wird der
                              									Stift e′ mit seiner Stüze, der Verbindungsplatte
                              										E und dem verstellbaren Winkel gegen die Linke
                              									bewegt.
                           Um die Größe der Bewegung des Instruments zu reguliren, so daß bei jeder Bewegung von
                              										G drei Zähne der Zahnstange übersprungen werden,
                              									hebt man den Griff G, Fig. 43, in die Höhe, um
                              									das rechte Ende von m mit dem Ende o der Nuth in Berührung zu bringen. Hierauf schiebt man
                              									den Anschlag n so weit, daß er an j ansteht, ohne jedoch die Schraube n′
                              									anzuziehen. Indem man nun den Griff G langsam abwärts
                              									bewegt, kann man die. Anzahl Zähne, über welche der Ansaz nach. und nach abgefallen
                              									ist, nach dem Geräusche, was durch das Abfallen hervorgebracht wird, zählen. Sobald
                              									man dieses Abfallen dreimal gehört hat, oder vielmehr ehe es das viertemal gehört
                              									wird, zieht man die Schraube n′ an, und da nun
                              									die Regulirung geschehen ist, so wird sich die Platte E
                              									mit dem schiefliegenden Lineal B von Rechts nach Links
                              									bewegen, indem  für jede
                              									vollständige Schwingung von G ein gleicher Weg, nämlich
                              									die Entfernung von drei Zähnen der Zahnstange, zurükgelegt wird.
                           Will man das Instrument rükwärts bewegen, und auch dabei jedesmal drei Zähne weit, so
                              									hat man bloß den Dekel k in die Höhe zu heben und um
                              									180° zu verdrehen. Das Lineal B würde in der
                              									Wirklichkeit nicht mehr vollkommen genau auf dieselben Stellen kommen können, welche
                              									es vorher einnahm, wenn nicht die Entfernung der verticalen Fläche des Ansazes von
                              									seiner Drehungsachse genau die Hälfte einer Zahnöffnung beträge. Diese Schwierigkeit
                              									in der Ausführung hat man dadurch vermieden, daß man diese Entfernung etwas kleiner
                              									machte; dieß würde ein Zurükbleiben des Lineals bei der rükgängigen Bewegung zur
                              									Folge haben, wenn man nicht gleich beim ersten Reguliren des Instruments den Weg,
                              									den der Schieber m zu machen hat, etwas größer als drei
                              									Zähne festgestellt hätte. Man kann die Wirkung der Zahnstange augenbliklich
                              									aufheben, wenn man den Ansaz quer über die Zähne derselben stellt.
                           Die Bestimmung der Nuth H, die Maaßstäbe welche man darin
                              									anbringen kann, der Gebrauch des Index g wurden schon
                              									früher beschrieben; doch wird es nicht unpassend seyn, ein Wort über die besondere
                              									Eintheilung des Maaßstabes h, Fig. 44 zu sagen. Die
                              									kleinen Theilstriche wurden gemacht, indem man die Platte E nur um einen Zahn jedesmal verschob, und die weiter entfernt liegenden
                              									Theilstriche durch jedesmaliges Verschieben um drei Zühne. Die doppelte Nummerirung
                              									des Maaßstabes stellt also die Nummerirung zweier verschiedenen Zahnstangen vor,
                              									wovon die eine dreimal größere Zähne hätte, als die andere. Hat man nun den Maaßstab
                              									an die gehörige Stelle in seiner Nuth gebracht, so werden die Nummern bei ihrem
                              									Durchgang unter der Oeffnung p, Fig. 44, die Anzahl
                              									Theilstriche anzeigen, welche auf dem zu theilenden Gegenstand schon gemacht wurden,
                              									eben so diejenigen, welche sich durch ihre Länge von den gewöhnlichen
                              									Unterabtheilungen unterscheiden müssen.
                           Der Griff G kann auf die rechte und auf die linke Seite
                              									des Stüks j angeschraubt werden, damit man immer den
                              									verstellbaren Winkel durch einen Druk von Oben nach Unten verschieben kann, so daß
                              									das Instrument nicht gehoben wird. In Fig. 43 wurde punktirt
                              									ein Gegengewicht angezeigt, welches den Griff immer wieder in die Höhe hebt; doch
                              									kann man dieses auch entbehren. Die Löcher A, A′ in der Seite C
                              									sind gleich groß und von gleicher Form, damit man nach Bedürfniß das Lineal B entweder rechts oder links anschrauben kann. Das Loch
                              										A′ und das Loch b
                              									auf dem Lineal B können den früher beschriebenen Apparat
                              									aufnehmen, welcher dazu dient, die Entfernungen von C
                              									und B zu bestimmen. Jedoch kann dieser hier  entbehrt werden, weil die
                              									geränderten Schraubenmuttern sehr groß sind und die Mutter A eben so wie die Scheibe a, welche auf das
                              									Lineal festgeschraubt ist (siehe Fig. 45), besonders
                              									construirt ist. h′ ist eine der Stellschrauben,
                              									die den Maaßstab an seinem Plaze erhalten und h″
                              									der Kopf einer Schraube mit einer conischen stählernen Spize, welche das Instrument,
                              									während es gebraucht wird, festhält; man kann auch die beiden Enden des Lineals mit
                              									einem Gewicht beschweren, um sicher zu seyn, daß es sich während des Gebrauchs nicht
                              									verrükt.
                           
                        
                     
                  
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