| Titel: | Verfahren die Oehle und Fette zu reinigen und zu bleichen, worauf sich Arthur Dunn in Rotherhithe, Surrey, am 28. März 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 91, Jahrgang 1844, Nr. CXVIII., S. 487 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CXVIII.
                        Verfahren die Oehle und Fette zu reinigen und zu
                           								bleichen, worauf sich Arthur
                              									Dunn in Rotherhithe, Surrey, am 28.
                              									Maͤrz 1843 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus der Chemical Gazette, Febr. 1844, No.
                              								31.
                        Dunn's Verfahren die Oehle und Fette zu reinigen und zu
                           								bleichen.
                        
                     
                        
                           Das Verfahren besteht im Wesentlichen darin, daß man durch die Oehle und Fette
                              									atmosphärische Luft hindurchtreibt, welche man am Boden des sie enthaltenden
                              									Behälters einleitet; beim Aufsteigen an die  Oberfläche versezt die Luft die Oehle und Fette in
                              									Bewegung, reißt die übelriechenden flüchtigen Stoffe mit fort und bleicht zugleich
                              									die Oehle und Fette. Man erhält das Oehl oder Fett mittelst Dampfröhren auf einer
                              									Temperatur von 170–230° Fahr. (61–88° R.) in einem
                              									geeigneten Behälter, über welchem eine in einen Schornstein mündende Kuppel
                              									angebracht werden muß, um die Dämpfe abzuführen; durch ein Gebläse treibt man
                              									mittelst durchlöcherter Röhren oder durchlöcherter flacher Gefäße, welche am Boden
                              									des Behälters angebracht sind, zahlreiche Luftströme durch die öhlige oder fette
                              									Substanz. Die Luft wird von gewöhnlicher Temperatur angewandt, da die Erfahrung
                              									lehrte, daß ein vorläufiges Erhizen derselben keinen Vortheil gewährt. Die Wirkung
                              									der Luft tritt bei diesem Verfahren nur nach und nach ein, daher man von Zeit zu
                              									Zeit Proben aus dem Behälter nehmen muß, um zu sehen, ob die angewandte Substanz
                              									hinreichend gereinigt und gebleicht ist; ist dieß nicht der Fall, so muß noch länger
                              									Luft durch dieselbe getrieben werden. Das Verfahren läßt sich allerdings dadurch
                              									beschleunigen, daß man eine höhere Temperatur als 88° R. anwendet; dieß ist
                              									aber nicht rathsam, weil die fetten und öhligen Substanzen durch eine sehr hohe
                              									Temperatur leicht eine nachtheilige Veränderung erleiden. Wenn die Beschleunigung
                              									der Operation kein wesentlicher Umstand ist, sollte man die Temperatur nie über
                              									200° F. (75° R.) steigern.