| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 93, Jahrgang 1844, Nr. XXVI., S. 72/73 | 
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                        XXVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Gewicht der Wägen der Versailler Bahn (linkes Ufer).
                           
                              
                                 Man hat Berlinen mit Imperiales
                                    mit zwei Abtheilungen und zwei Coupés,
                                 
                              
                                 sie wiegen
                                 3850 Kilogr.
                                 
                              
                                 Diligencen mit drei Abtheilungen
                                 3500    –
                                 
                              
                                 Gewoͤhnliche Waggons mit vier
                                    Abtheilungen
                                 3600    –
                                 
                              
                                 Waggons mit Bremsen
                                 3750    –
                                 
                              
                                 Jeder Wagen hat 46 Plaͤze.
                                 
                                 
                              
                           (Matthias, Études sur les machines
                                 locomotives, Paris 1844.)
                           
                        
                           Probiren der Dampfkessel zu Locomotiven.
                           Das großherzoglich baden'sche Staats- und Regierungsblatt Nr. 9 vom 8. Mai
                              enthaͤlt eine Verordnung, betreffend die Pruͤfung der Locomotiven,
                              bevor sie zum oͤffentlichen Dienste in Gebrauch genommen werden. Eben so
                              muͤssen die bereits in Gebrauch befindlichen des Jahres wenigstens einmal von
                              einer technischen Commission gepruͤft werden, deßgleichen nach jeder
                              Hauptreparatur des Kessels. Bei dieser Pruͤfung muß der Kessel einem Druke
                              ausgesezt werden, der mindestens 1 1/2 mal so stark als das Maximum des fuͤr
                              den Gebrauch der Locomotive zu gestattenden Drukes ist. An jeder Locomotive muß eine
                              Vorrichtung angebracht seyn, wodurch der Locomotivfuͤhrer verhindert werden
                              kann, die Ventile uͤber dieß Maximum der Dampfkraft zu belasten.
                           
                        
                           
                           Constructions-Verhältnisse einiger französischen
                                 Locomotiven. Nach Matthias, Études sur les machines locomotives, Paris
                              1844.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 93, S. 72
                              
                                 
                                 Veraͤnderliche Blasrohrmuͤndung, die Flaͤche ist
                                    fuͤr den kleinsten Durchmesser achmesser angegeben.
                                 
                              Namen der Erbauer; Sharp; Hawthorn;
                                 Cavé; Creusot; Pauwels; Jackson; Meyer; Stephenson; Budicom; Namen der
                                 Maschinen; Rapide; Seine et Oise; Gauloise; Creusot; Ville de Tourcoing; Mathieu
                                 Murray; Mulhouse; Victorieuse; Monge; Veränderl. Expansion;
                                 Güter-Maschine; Rouen; Namen der Bahnen, auf welchen sie laufen;
                                 Versailles linkes Ufer; Versailles rechtes Ufer; Lille; Basel; Orléans;
                                 Rouen; Aeußerer Kessel-Durchmesser in Metern; Länge des cylindrischen
                                 Theiles; Herd; Breite; Länge; Fläche in Quadratmetern; der Herd faßt Hektoliter;
                                 bis zur ersten Reihe der Siederöhren; an der Ofenthüre; im Ganzen; Siederöhren;
                                 innerer Durchmesser; Länge; Zahl; Heizfläche; der Esse in Quadratmetern; der
                                 Siederöhren; im Ganzen; reducirt, die Fläche der Siederöhren zu 1/3 jener der
                                 Esse gerechnet; die Heizfläche der Esse verhält sich zu jener der Siederöhren
                                 wie 1; Nach dem Kubikinhalt berechnete Förderungsmenge der Pumpe bei jedem
                                 ganzen Kolbenspiel in Litern; Dampfvolumen, das bei jedem ganzen Kolbenspiel
                                 verbraucht wird, in Litern; Blasrohr; lichter Durchmesser; sein Querschnitt
                                 verhält sich zu der reducirten Heizfläche wie 1; Durchmesser der Hälse der
                                 Treibachsen; – der Hälse der Vorderachsen; – der Vorderräder;
                                 – der Treibräder; Kolbenhub; Cylinder; Durchmesser; jeder Hub verbraucht
                                 Kubikmet. Dampf Totalgewicht der Maschine (wahrscheinlich leer) in Kilogrammen;
                                 Auf den Treibrädern ruhen Kilogramme; Auf den Vorderrädern ruhen; Ungefähres
                                 Gewicht eines Paares; Treibräder; Vorderräder
                              
                           Alle angefuͤhrten Maschinen sind sechsraͤderig, nur der Mathieu Murray, welcher bei dicher bei der Katastrophe
                              am 8. Mai 1842 zu Grunde ging, hatte vier Raͤder.
                           
                        
                           
                           Preise französischer und englischer Locomotiven.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 93, S. 74
                              Eine Locomotive kostete; In der
                                 Fabrik; Auf der Bahn, für welche sie angekauft wurde, mit Zoll etc; Der Rapide
                                 der Versailler Bahn (linkes Ufer) von Robert und Sharp in Manchester (bei einer
                                 Lieferung von zwei Maschinen mit Tender) kostete; Eine Passagier-Maschine
                                 von Stephenson für die Bahn von Orleans kostete (bei einer Lieferung von 24
                                 Stüken) mit und ohne variable Expansion, ohne Tender; Eine Güter-Maschine
                                 von Stephenson; Maschine mit Parallelogramm von Hawthorn für die Versailler Bahn
                                 (linkes Ufer); Der vierräderige Mathieu Murray kostete mit Tender; Die
                                 vierräderigen Maschinen von Hick in Bolton mit Tender; Französische Maschinen
                                 für die Bahn von Orleans; Französische Maschinen vom Staate für die Nordbahn
                                 angekauft, wurden (wahrscheinlich loco Fabrik) geschäzt; Ein sechsräderiger
                                 Tender von Dürenne in Paris; Hievon die sechs Räder mit Achsen allein; Der
                                 Tender des Rapide, welcher beladen 9500 Kilogr. wiegt, von Robert und Sharp
                                 kostete
                              
                           (Matthias, Études sur les machines locomotives,
                                 Paris 1844.)
                           
                        
                           Steinkitt.
                           Einen guten Steinkitt erhaͤlt man, wenn man Alaunseife in einem Gefaͤß
                              erwaͤrmt und mit Leinoͤhlfirniß zu einem Brei aufloͤst, in
                              diesem Werg eintaucht und die Fugen des zu kittenden Steines damit ausfuͤllt.
                              Dieser Kitt troknet sehr schnell, wird sehr fest und wasserdicht. (Gewerbeblatt
                              fuͤr Hannover 1844, 2tes Heft.)
                           
                        
                           Drehbankschnuren aus Sohlenleder.
                           Diese werden jezt in England gefertigt, und zwar auf folgende Weise:
                           Man schneidet aus dem besten Mastrichter Sohlenleder vierkantige Streifen und
                              laͤßt sie durch ein Drahtzieheisen, jedoch von der entgegengesezten Seite
                              gehen, wodurch die scharfen Kanten abgestoßen werden. Hierauf zieht man sie durch
                              ein zweites, engeres Zieheisen, dießmal aber auf der rechten Seite. Das
                              Zusammenfuͤgen der Enden geschieht durch Oehsen und Haken, welche ein kurzes
                              Roͤhrchen (Huͤlse) haben, das mit einem conisch eingeschnittenen
                              Schraubengang versehen ist, in welchen die zugespizten Enden eingedreht werden.
                              (Gewerbeblatt fuͤr Hannover 1844, 2tes Heft.)
                           
                        
                           Versuche mit Flintenlaͤufen.
                           Wir haben im polytechn. Journal Bd. XC S. 319
                              uͤber die neuen Flintenlaͤufe der HHrn. Renette und Gastine, und in Bd. XCI S. 166
                              uͤber diejenigen des Hrn. Bernard berichtet. Hr.
                              Séguier sezt nun die franzoͤsische Akademie neuerdings von
                              den Proben, welche mit Producten dieser auf lobenswuͤrdige Weise
                              wetteifernden Buͤchsenmacher angestellt wurden, in Kenntniß.
                              Zuvoͤrderst legte er zwei Flintenlaͤufe von den HHrn. Renette und Gastine vor (deren
                              Verfertigung siehe a. a. O.), wovon einer 71 Centimeter lang und 840 Gramme schwer
                              ist und nacheinander Ladungen mit 20, 30, 40, 50 Grammen Pulver und 114, 171, 228,
                              285 Grammen Blei aushielt, zulezt aber noch der außerordentlichen Ladung mit 60
                              Grammen nicht fest gestopften Pulvers und 320 Grammen Puͤrschhagel Nr. 4,
                              also der 15fachen gewoͤhnlichen Ladung Widerstand leistete. Der zweite eben
                              so lange und eben so schwere Lauf hielt, nachdem er Ladungen mit 20 und 40 Grammen
                              Pulver mit 4 und 7 Kugeln bestanden hatte, als lezte Probe eine Ladung mit 50
                              Grammen Pulver und 8 Bleikugeln aus. Diese Ladungen, welche im ersten Lauf 43
                              Centim. und im zweiten 34 Cent. Hoͤhe einnahmen, versezten diese beiden
                              Laͤufe nur unbedeutend in wellenfoͤrmige Schwingung und veranlaßten an
                              dem einen derselben eine nur aͤußerst kleine Kruͤmmung.
                           Nicht minder erwaͤhnenswerth sind die Versuche, welche mit den aus Gußstahl,
                              Gerbstahl und mit 1/15 Eisen legirtem Stahl, in der Werkstaͤtte des Hrn. Bernard verfertigten Laͤufen angestellt wurden.
                              Der erste 72 Centimeter lange und 832 Gramme schwere Lauf von Gerbstahl unterlag,
                              nachdem er Ladungen mit 20, 30, 40 Grammen Pulver und 120, 180 und 240 Gr. Blei
                              ausgehalten, erst einer Ladung von 50 Grammen Pulver und 300 Gr. Blei, welchen am
                              Ende des Laufs noch 6 Centimeter hoch Erde zugesezt worden war. Ein eben so langer,
                              822 Gramme wiegender Lauf von Gußstahl unterlag nach und nach erst einer Ladung mit
                              60 Grammen Pulver und 360 Grammen Blei; diese Ladung hatte 57 Centimeter der
                              Laͤnge des Laufs eingenommen. Andere Laͤufe von Gerbstahl und mit 1/15
                              Eisen legirtem Stahl barsten erst bei Ladungen mit 40 Grammen Pulver und 240 Grammen
                              Blei, bei Zusaz von 12 Centimer hoch Erde, zwischen welcher und der Ladung aber ein
                              leerer Raum gelassen wurde. Endlich widerstand ein Doppellauf von 652 Grammen
                              Gewicht aus Gerbstahl, ohne irgend eine Veraͤnderung zu erleiden, Proben mit
                              30 Grammen Pulver und 180 Grammen Blei unter Zusaz von einer oder zwei Kugeln,
                              welche in Abstaͤnden und entfernt von den ersten Ladungen angebracht waren.
                              (Comptes rendus 1844. 1r Sem.
                                 No. 17.)
                           
                        
                           Verbesserungen in der Papierfabrication.
                           Leuchs' polytechnische Zeitung theilt, ohne weitere
                              Bezeichnung der Quelle oder des Erfinders, die folgenden, einer Pruͤfung wohl
                              nicht unwerthen Verfahrungsarten in der Papierfabrication mit.
                           Diese Verbesserungen beruhen:
                           a) auf einer bessern Leimung,
                           b) auf Anwendung des Staͤrkmehls, statt des
                              Staͤrkmehlkleisters,
                           c) auf der Beseitigung des Chlors durch kohlensaures
                              Bleioxyd,
                           d) auf besonderer Art mit Berlinerblau zu
                              blaͤuen.
                           
                              A. Bessere
                                    Leimung.
                              Man bedient sich zu dieser des in AezammoniakDieses kann aus kohlensaurem Ammoniak, das billig im Handel vorkommt oder
                                       aus Salmiak bereitet werden, nach dem in den Lehrbuͤchern der
                                       Chemie angegebenen Verfahren. geloͤsten ColophoniumsDie gewoͤhnliche Bereitungsart der Harzseife ist folgende:20 Pfd. Potasche werden mit Aezkalk zu Aezlauge von 11–12°
                                       B. gemacht, zum Sieden erhizt, nach und nach 60 Pfd. Harz eingetragen
                                       (bei feinem Papier helles Harz, bei geringem gewoͤhnliches
                                       amerikanisches).3 Pfd. Harzleim werden in 200 Wasser geloͤst, geseiht, zu 100 Pfd.
                                       Gangzeug (troken gewogen) gesezt, in den Hollaͤnder (1/4 Stunde
                                       vor Schluß der Arbeit) gebracht, nach 5 Minuten 3 Pfd. Alaun in
                                       30–40 Pfd. Wasser geloͤst zugegeben. – Wachs ist
                                       weniger gut, auch gebraucht man 1/3 mehr als von Harz. –
                                       Fuͤr Drukpapier dient Seife in Wasser geloͤst (3 Proc.),
                                       wobei man spaͤter auch Alaun (3 Proc.) zugibt..
                              3 Pfd. Colophonium (fuͤr 60 Pfd. Masse) werden fein gerieben mit 40 bis
                                 70°R. heißem kalkfreiem Wasser (etwa 40 Pfd.) angeruͤhrt, und nach
                                 und nach so viel
                                 aͤzendes Ammoniak (Salmiakgeist) unter Ruͤhren zugesezt, bis alles
                                 Colophon zu einer gallertartigen Masse geloͤst ist, die man durch ein
                                 Sieb schlaͤgt.
                              Etwas weniger gut, aber auch genuͤgend, ist Colophonium in kohlensaurem
                                 Kali geloͤst auf folgende Art:
                              50 Pfd. Colophonium werden langsam bei schwachem Feuer geschmolzen, wenn es ganz
                                 fluͤssig ist, 20–25 Pfd. fein geriebene Potasche
                                 eingeruͤhrt, oder auch eine gesaͤttigte Loͤsung von
                                 Potasche oder Soda in Wasser.
                              Die Masse schaͤumt stark, daher der Kessel groß seyn muß. Laͤßt der
                                 Schaum nach, was in 10–15 Minuten der Fall ist, so gibt man nach und nach
                                 40 bis 50 Pfd. Wasser zu, je nachdem die Loͤsung diker oder
                                 duͤnner seyn soll.
                              Der Vortheil hiebei ist, daß man nicht noͤthig hat die Potasche
                                 aͤzend zu machen, folglich an Arbeit erspart, und die Masse nicht lang
                                 kochen muß, folglich Brennstoff erspart. Die Kohlensaͤure der Potasche
                                 wird von Harz ausgetrieben.
                              Die auf eine oder die andere Art bereitete Harzseife wird in den
                                 Hollaͤnder gegeben (auf 30 Pfd. Zeug die Seife von 2 1/2 Pfd.
                                 Colophonium).
                              
                           
                              B. Anwendungsart des
                                    Staͤrkmehls.
                              Das Staͤrkmehl (am besten Kartoffelstaͤrkmehl) kann in jedem
                                 Verhaͤltniß zugesezt werden, darf aber nicht zu Kleister gekocht, sondern muß als fein geriebenes Pulver in den
                                 Hollaͤnder kommen.
                              Auf die bisher gewoͤhnliche Art als Kleister angewandt, macht es die
                                 Walzen aus Wolle schmierig, und laͤuft groͤßtentheils mit dem
                                 Wasser unter dem Siebe ab. Es leimt daher auch als Kleister 1 Pfd.
                                 Staͤrkmehl nicht so viel, als 1/4 Pfd. auf unsere Art angewandt.
                              Bei dieser Art haͤngt sich jedes Staͤrkmehlkoͤrnchen an eine
                                 Faser, plazt, so wie das Papier unter dem heißen Cylinder durchgeht, und liefert
                                 dann eine herrliche Leimung.
                              Auf 50 Pfd. Zeug genuͤgen 1, 2, 3, 4 Pfd. Staͤrke, je nach der
                                 Leimung, und je nachdem das Papier hart und rauschend werden soll.
                              
                           
                              C. Beseitigung des
                                    Chlors.
                              Das Bleiweiß ist der einzige Koͤrper der, ohne die Faser des Papiers zu
                                 schwaͤchen und der Farbe zu schaden, alles Chlor bindet, auch jede
                                 uͤberschuͤssige Schwefelsaͤure des Alauns wegnimmt, ohne
                                 die leimende Kraft desselben zu vermindern. Man nahm bisher kohlensaures Natron;
                                 allein dasselbe hat die Eigenschaft, alle Schwefelsaͤure der
                                 schwefelsauren Thonerde zu neutralisiren und dadurch die Leimung aufzuheben;
                                 durch richtige Mengen-Verhaͤltnisse des kohlensauren Natrons zum
                                 Alaun kann man sich nicht immer helfen, da dieß zu umstaͤndlich ist, weil
                                 Soda und Potasche sehr veraͤnderlich in ihrem Gehalte sind (bald zu viel
                                 Wasser, bald zu viel fremde Salze fuͤhren); und die Potasche oft auch
                                 weit mehr kohlensauer ist. Das kohlensaure Bleioxyd indessen nimmt nur die nicht
                                 an die Faser gebundene uͤberfluͤssige Schwefelsaͤure des
                                 Alauns hinweg und bildet damit eine schoͤn weiße, im Lichte nicht grau
                                 werdende Masse. Freilich enthaͤlt das Papier dann salzsaures und
                                 schwefelsaures Blei, aber nur in geringer Menge.
                              Von obigen Verbesserungen wird am besten in folgender Reihenfolge Gebrauch
                                 gemacht:
                              1) der Papierzeug wird gut ausgewaschen;
                              2) 1/2 Pfd. Bleiweiß zugegeben, womit man den Hollaͤnder 2–4
                                 Minuten gehen laͤßt;
                              3) die Harzseife zugesezt;
                              4) das Staͤrkmehl zugesezt;
                              5) die uͤbliche Alaunmenge, oder statt 1 Pfd. Alaun besser 1/2 Pfd.
                                 schwefelsaure Thonerde, die seit Kurzem im Handel billig zu haben ist;
                              6) noch 1/2 Pfd. ausgeschlaͤmmtes Bleiweiß zugegeben.
                              
                           
                              
                              D. Blaͤuung mit
                                    Berlinerblau.
                              Ist das Papier auf die unter C angegebene Art von
                                 Chlor befreit, so eignet sich der Nuͤrnberger Ultramin ganz besonders zum
                                 Blaͤuen und gibt ausgezeichnet schoͤne Faͤrbung.
                              Sehr billig und schoͤn kann man aber auch mit Berlinerblau auf folgende
                                 Art blaͤuen:
                              Auf den Hollaͤnder von 60–65 Pfd. sezt man zu 1 Pfd.
                                 ordinaͤrem Eisenvitriol (Centner 4 fl.) nach und nach 1/5 Pfd.
                                 Salpetersaͤure, in welcher er sich zu einer braungelben
                                 Fluͤssigkeit loͤst.
                              Ist dieß geschehen, so gibt man 1/16 Pfd. Chlorkalk und nach 24 Stunden 1/8 Pfd.
                                 Salpetersaͤure zu, dann sogleich 3/8 Pfd. blausaures Kali (in Wasser
                                 geloͤst) und kocht die Mischung 1/4 Stunde.
                              Nach halbstuͤndiger Ruhe gießt man die gelbgruͤne
                                 Fluͤssigkeit ab, gießt Wasser auf, nach einiger Zeit wieder ab, und
                                 wendet dann den Niederschlag zum Blaͤuen an.
                              Hiebei ist aber Folgendes zu bemerken:
                              Soll Drukpapier geblaͤut werden und ganz ungeleimt bleiben, so gibt man
                                 auf den Hollaͤnder noch 1 Loth Vitrioloͤhl zu, oder besser eine
                                 Flasche guten Essig. Ohne diesen Zusaz verschwindet die Farbe auf dem
                                 Papier.
                              Soll aber das Papier geleimt werden, so nimmt man auf die Seife von 2 Pfd. Harz
                                 statt 2 Pfd. 2 1/2 Pfd. Alaun oder 1 1/4 Pfd. schwefelsaure Thonerde.
                              Schadet aber dem Drukpapier eine geringe Leimung nicht, so genuͤgt es,
                                 statt des Essigs auf den Hollaͤnder 1/2–3/4 Pfd. Alaun
                                 zuzusezen.
                              Das Berlinerblau wird dadurch reiner blau und verschwindet nicht mehr.
                              
                           
                        
                           Antichlor und Zeugregulator fuͤr
                              Maschinenpapierfabriken.
                           Die Maschinenpapierfabrication macht unausgesezt Anstrengungen, mehr und mehr die
                              Wuͤnsche zu befriedigen, welche man an sie stellt, so wie die Maͤngel
                              zu beseitigen, die ihr noch anhaften. Die Bleiche der Lumpen mittelst Chlor hat von
                              jeher Veranlassung gegeben, der Fabrication Vorwuͤrfe aufzubuͤrden,
                              welche Gruͤnde von der Moͤglichkeit hergenommen werden, daß das Chlor
                              endlich zerstoͤrend auf die Papierfaser und demgemaͤß vernichtend auf
                              Schrift und Druk wirken muͤsse. Auch ist nicht in Abrede zu stellen, daß ein
                              mit lasser Sorgfalt vollendetes Waschen der Lumpen jene Folge des Verhaltens von
                              Chlor im Papier wohl haben kann.
                           Ein bis zur aͤußersten Graͤnze fortgeseztes Waschen der Lumpen
                              inzwischen wirkt auf der andern Seite wieder insofern nachtheilig auf die
                              Qualitaͤt des Papiers ein, als es die feinsten Fasern, welche vorzugsweise
                              die Festigkeit erhoͤhen, wegschwemmt. – Bei diesem Dilemma ist die
                              entdekte Zusammensezung eines Praͤparats, welches Wesenfeld u. Comp. in Barmen fuͤr 6 Thlr. den Centner verkaufen und
                              von dem Erfinder Antichlor genannt wird, von hoͤchstem Interesse fuͤr
                              die Maschinenpapierfabrication.
                           Dieses Antichlor soll naͤmlich das Chlor im Zeug neutralisiren, und sich mit
                              demselben zu einem indifferenten Koͤrper verbinden, der keine dem Papier
                              schaͤdlichen Eigenschaften besizt, oder annimmt. Es wird sich bald zeigen, ob
                              die Erfolge diesen Behauptungen entsprechend sind, und in diesem Falle ist ein
                              Vorschritt in der Fabrication gemacht, vor dem ein großer Vorwurf gegen die
                              Maschinenpapierfabrication weichen muß. Das Papier wuͤrde jedenfalls
                              bedeutend fester werden.
                           Die Vorrichtungen, daß das Papier auf beiden Seiten gleichgeglaͤttet
                              erscheint, die des Knoten- und Sandfanges, sind schon seit einigen Jahren in
                              den Hauptfabriken eingefuͤhrt worden. Auch fehlt es wohl nicht an sogenannten
                              Zeugregulatoren, welche so eingerichtet sind, daß stets in gewissen Zeiten eine
                              gleiche Masse aufs Sieb fließt. Donkin, der
                              beruͤhmte Maschinenpapierfabrikant in London, verkauft dazu einen Apparat,
                              der sehr groß ist und gegen 700 Thlr. kostet. In Deutschland und Frankreich hat man
                              wohlfeilere Apparate, welche man unter 100 Thlr. herzustellen vermag. Der Erfinder
                              des Antichlors construirt einen Regulator, der ein aufrechtstehender hohler Cylinder
                              ist, in dem ein Kolben wasserdicht von oben herabgeschoben werden kann, um das genaue Maaß des
                              Rauminhalts des Cylinders zu bestimmen, wozu Mikrometerschraube und Scala dient. In
                              den hohlen Fassungsraum des Cylinders muͤnden zwei Oeffnungen in
                              entgegengesezter Seite. Durch die eine Oeffnung stroͤmt das Zeug hinein, aus
                              der anderen hinaus auf das Sieb, und beide Oeffnungen werden wechselsweise durch
                              Schieber durch Vermittelung eines einfachen Mechanismus geoͤffnet und
                              geschlossen. Die Einstroͤmungsoͤffnung bleibt, waͤhrend die
                              Ausstroͤmungsoͤffnung geschlossen ist, so lange offen, bis der
                              Cylinderraum voll ist, dann schließt sie sich und diese oͤffnet sich, um das
                              Zeug herauszulassen. Dieses Spiel geht regelmaͤßig ohne Aufhoͤren
                              fort. Der franzoͤsische Regulator hat ein gleiches Princip, naͤmlich
                              das der Absperrung eines gewissen Volumens Zeug; inzwischen wirkt er noch
                              bestimmter, und seine Einrichtung ist mechanisch schoͤner und einfacher; es
                              findet nicht, wie bei jenem, eine abgesezte, sondern eine ruhige rotirende Bewegung
                              statt; auch ist lezterer bereits mit dem guͤnstigsten Erfolg in Deutschland
                              an einigen Orten in Gebrauch.Naͤhere Nachweisungen uͤber diesen Regulator theilt mit F. G.
                                    Wieck. in Chemnitz (Sachsen).
                              
                           In Bezug auf die Beziehung von Papiermaschinen sind wir noch zu sehr von England
                              abhaͤngig; zwar baut Schaͤuflin sehr gute
                              Maschinen, inzwischen haben doch die neueren Donkin'schen
                              Maschinen Vortheile, welche ihnen den Vorzug geben, wir aber durch eigenen
                              Maschinenbau herbeizuziehen wohl auch im Stande waͤren. Leider und zu ihrem
                              eigenen Schaden sind aber die Fabrikanten zu sehr geneigt, den einheimischen
                              Maschinenbau im Preise zu druͤken, waͤhrend Vorurtheile ihnen
                              englische Forderungen nie zu hoch erscheinen lassen. (Allg. Ztg. f. Nat.-Ind.
                              etc. 1844. Nr. 43.)
                           
                        
                           Neues Verfahren zur Alaunbereitung.
                           Die alte Methode Alaun aus sogenannter Alaunerde (Alaunerz) und aus Alaunschiefer,
                              ferner aus Thon und Schwefelkies haltenden Steinkohlen zu bereiten, hat sehr große
                              Maͤngel; zuerst gehoͤrt ein großes Alaunerdelager dazu, ferner
                              erfordert sie sehr bedeutende Raͤumlichkeiten, macht große Verschwendung von
                              Kraft und Brennmaterial nothwendig, und die Fabrication muß einen großen Theil des
                              Jahres im Winter unterbrochen werden, auch haben sich die passenden
                              Zuschlaͤge (schwefelsaures Kali und salzsaures Kali) so vermindert, daß es
                              schwierig ist diese in hinreichender Menge herbeizuschaffen.
                           Man hat daher schon von verschiedenen Seiten her versucht, dem Alaun die reine
                              schwefelsaure Thonerde zu substituiren, dieß wird aber nie gelingen, da der
                              Fabrikant in dieser mit Recht nicht die Sicherheit findet, welche der
                              gewoͤhnliche Alaun bei seiner constanten Zusammensezung ihm
                              gewaͤhrt.
                           Es kann sich daher nur darum handeln eine Bereitungsmethode aufzufinden, welche sich
                              an vielen Orten in kuͤrzerer Zeit auf kleineren Raͤumen
                              ausfuͤhren laͤßt, die mit einem Worte weniger kostspielig ist; eine
                              solche Methode duͤrfte nachstehende seyn:
                           Von dem so weit verbreiteten weißen Toͤpferthon waͤhlt man den
                              weißesten, am wenigsten Eisen enthaltenden aus, formirt Stuͤke aus diesem,
                              troknet und pulverisirt sie. Zu 110 Gewichtstheilen dieses pulverisirten Thons sezt
                              man dann 60 Gewichtstheile gute Potasche, die man in wenig Wasser aufgeloͤst
                              hat, und formirt aus der mit Huͤlfe einer Maschine wohl durchkneteten Masse
                              1–2 Zoll dike Stuͤke; nachdem diese etwas abgetroknet sind, werden sie
                              in einem Ziegelofen bis zur schwachen Rothgluͤhhize so lange gegluͤht,
                              bis die Kieselerde des Thons die Kohlensaͤure der Potasche ausgetrieben hat;
                              nachdem die Stuͤke sich abgekuͤhlt haben, werden sie herausgenommen,
                              zum feinsten Pulver gemahlen, einige Zeit an der Luft liegen gelassen, und dann wird
                              mit verduͤnnter Schwefelsaͤure das Pulver gekocht. Wenn der Proceß
                              richtig geleitet wurde, ist die ganze Menge des Thons zersezt, die Kieselerde
                              scheidet sich leicht aus, und man erhaͤlt eine so concentrirte
                              Alaunaufloͤsung, daß diese sofort auch Alaunmehl gibt.
                           Man wiederholt das Auskochen mit verduͤnnter Saͤure so lange das Pulver
                              nicht vollstaͤndig zerlegt ist.
                           
                           Was die Rentabilitaͤt der Sache anlangt, so wuͤrde diese an
                              verschiedenen Orten zwar verschieden, aber dennoch, wie nachstehende
                              annaͤhernde Berechnung zeigt, sehr wohl ausfuͤhrbar seyn.
                           
                              
                                 1 Cntr. gepulverter
                                    Toͤpferthon
                                   –  Thlr. 25
                                    Ngr.
                                 
                              
                                 60 Pfd. Potasche
                                   6    –    24  
                                    –
                                 
                              
                                 1 1/4 Cntr. concentrirte
                                    Schwefelsaͤure
                                   4    –    15  
                                    –
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 12  Thlr.   4 Ngr.
                                 
                              
                           Man bekommt 3 1/2 Cntr. Alaunmehl.
                           Daß die Fabricationskosten fuͤr diese nach der angegebenen Methode nicht 5
                              Thlr. 11 Ngr. betragen koͤnnen liegt auf der Hand
                           (3 1/2 Cntr. Alaun à 5 Thlr. =
                              17 Thlr. 15 Ngr.)
                           Der nach dieser Methode dargestellte Alaun wird sich auch durch seine groͤßere
                              Reinheit empfehlen, da die Materialien, aus welchen er bereitet wird, viel reiner
                              sind.
                           Zu verwundern ist es uͤbrigens, daß man den Alaun immer noch in Stuͤken
                              krystallisirt versendet, da es doch fuͤr Producenten und Consumenten viel
                              vortheilhafter waͤre, denselben als Alaunmehl zu verfuͤhren und zu
                              verbrauchen. Z. (Allgem. Ztg. f. Nation.-Ind. u. Verkehr 1844. Nr. 48.)
                           
                        
                           Ueber eine besondere gegenwaͤrtig im Handel vorkommende
                              Gummisorte.
                           Unter den Producten, welche uns aus Afrika und Asien zugefuͤhrt werden, und
                              fuͤr welche wir noch lange diesen Laͤndern zinsbar seyn werden, nimmt
                              das Gummi einen der ersten Plaͤze ein. – Die gesteigerte Industrie
                              Europa's kann das Gummi troz aller Surrogate nicht entbehren; da nun die Erzeugung
                              desselben nicht willkuͤrlich vermehrt werden kann, ja diese selbst durch
                              Kriege oder politische Veraͤnderungen in jenen Laͤndern geringer
                              geworden zu seyn scheint, so ist die natuͤrliche Folge, daß der Preis des
                              Gummis sich immerfort gesteigert hat, und daß in dem Maaße es seltener wird, die
                              Qualitaͤt sich verschlechtert.
                           Ein gutes Gummi verdankt seine vielfache Anwendbarkeit vorzuͤglich seinen
                              negativen Eigenschaften, d.h. farblos zu seyn und Fluͤssigkeiten ohne
                              chemische Action zu verdiken.
                           Seit einiger Zeit ist ein Gummi im Handel, sowohl fuͤr sich, als auch mit
                              Senegalgummi vermischt, welches diese schaͤzbaren Eigenschaften nur
                              theilweise besizt: es loͤst sich zwar farblos im Wasser auf, klebt und gibt
                              einen consistenteren Schleim, als aͤchtes Senegalgummi, hat aber den
                              Nachtheil, gewisse Farben und Farbenholzabkochungen zusammenzuziehen, zu coaguliren,
                              wodurch es fuͤr Drukfarben unbrauchbar wird.
                           Dieses Gummi besteht aus Stuͤken verschiedener Groͤße, die
                              groͤßten erreichen jedoch nur ein Gewicht von einem Loth. – Der Form
                              nach sind die Stuͤke fuͤnf- bis sechsmal laͤnger als
                              dik, und regelmaͤßig wurmfoͤrmig oder den Widderhoͤrnern nicht
                              unaͤhnlich, gekruͤmmt, die Oberflaͤche derselben ist bei den
                              kleineren glatt, die groͤßeren sind uneben, rissig, genarbt, Farbe weißgrau;
                              etwas zaͤher als Senegalgummi hat es glaͤnzenden, muschligen
                              Bruch.
                           Ohne auf sein anderweitiges chemisches Verhalten einzugehen, charakterisirt es sich
                              am besten dadurch, daß es durch Gerbstoff und gerbstoffhaltige Pigmente coagulirt
                              wird. Gallaͤpfelinfusum einem diken Schleime dieses Gummis zugesezt, zieht
                              diesen so zusammen, daß dieser aufhoͤrt fluͤssig zu seyn,
                              waͤhrend Senegalgummi durch dieses nicht veraͤndert wird.
                           Da es im Wasser farblos loͤslich ist, gut glaͤnzend troknet, so ist es
                              zur Appretur gut zu verwenden, es sollte aber nie unter das Senegalgummi gemischt
                              werden, da es mit diesem zugleich angewandt, den es consumirenden Fabrikanten
                              empfindlichen Schaden machen kann.
                           Es laͤßt sich durch jenes Reagens jedoch nicht mit Sicherheit die Menge dieses
                              Gummis angeben. Z. (Allgem. Zeitg. fuͤr National-Industr., 1844, Nr.
                              38.)
                           
                        
                           
                           Verfahren zur Bereitung des Wuͤrfelzukers.
                           In Oesterreich hat Hr. v. Grebner, ein geborner
                              Wuͤrtemberger und einer der fruͤhesten Ruͤbenzukerfabrikbesizer
                              in Maͤhren, ein Privilegium zur Anfertigung des sogenannten Wuͤrfelzukers (kleiner gleich großer Stuͤke
                              in Wuͤrfelform) erhalten, der seiner gefaͤlligen und in vieler
                              Beziehung passenden Form wegen gegenwaͤrtig allgemeine Anwendung findet. Die
                              gleichmaͤßige Groͤße dieser Stuͤke gestattet weit leichter eine
                              gleiche Vertheilung in verschiedene Portionen, was sie fuͤr Gastwirthe und
                              Haushaltungen um so mehr empfiehlt, als dadurch eine nicht unbedeutende Ersparung
                              erreicht wird. Fuͤr den Fabrikanten gewaͤhrt aber diese weitere
                              Verarbeitung des Zukers den Vortheil, daß er dadurch auch solchen Zuker
                              hoͤher verwerthen kann, den er nur seiner unpassenden Form wegen zu einem
                              billigern Preise veraͤußern oder mit geringerem Nuzen zu Hutzuker weiter
                              verarbeiten wuͤrde. Auch laͤßt sich erwarten, daß in dieser
                              regelmaͤßigen Form der bessere Farin- oder Brosamzuker eine
                              allgemeinere Anwendung finde, was aus dem eben angefuͤhrten Grunde
                              fuͤr den Fabrikanten erwuͤnscht und fuͤr den Consumenten
                              vortheilhaft seyn wuͤrde, weil dieser Zuker zu manchem Gebrauche eben so
                              anwendbar als der Hutzuker und um zwei Drittheile des Preises von diesem zu erhalten
                              ist.
                           Zur Anfertigung des Wuͤrfelzukers dient eine 2–3 Quadratfuß große, 1
                              Zoll starke Messingplatte mit 2–300 Oeffnungen, welche 1/2 Zoll lang und
                              breit, 1 Zoll tief sind und dabei 1/2 Zoll von einander abstehen, damit die Platte
                              durch die vielen Loͤcher nicht zu sehr geschwaͤcht werde. Ferner
                              gehoͤrt zu dieser Formplatte eine gleich große Dekplatte von Eisen oder auch
                              von Messing, auf welcher eben so viel kleine vierseitige Prismen befestigt sind, als
                              Loͤcher in der ersteren vorhanden sind, die von jenen beim Aufeinanderlegen
                              der beiden Platten genau ausgefuͤllt werden. Beim Gebrauch legt man erstere
                              Platte auf einen 1/2 Zoll starken Rahmen und schiebt von der Seite ein gleich
                              starkes Brett unter die ganze Platte, so daß dieß die Loͤcher unterhalb
                              verschließt. Der fein gemahlene Zuker wird nun mit so viel Wasser angefeuchtet, daß
                              er sich noch durch ein Sieb gleichmaͤßig auf der Form vertheilen laͤßt
                              und die Loͤcher derselben loker anfuͤllt. Hierauf streicht man den
                              uͤberfluͤssigen Zuker ab, legt die Dekplatte genau auf und
                              druͤkt sie mit einem einfachen Hebel so weit hinunter, daß der Zuker die
                              Loͤcher nur noch zur Haͤlfte anfuͤllt. Nach diesem wird die
                              untergeschobene Holzplatte entfernt und durch eine Blechtafel ersezt, auf welche nun
                              die Zukerwuͤrfel aus den Offnungen durch weiteres Niederdruͤken der
                              obern Platte gelangen und mit welcher sie zum voͤlligen Erhaͤrten in
                              die Trokenstube gebracht werden. Nach dem Troknen pakt man die Wuͤrfelchen in
                              gleiche Paͤkchen zu 1 Pfd. Gewicht, wie sie in den Handel gebracht werden.
                              Durch eine Faͤrbung des Wassers, womit der Zuker angefeuchtet wird, kann man
                              den Wuͤrfeln eine beliebige Farbe ertheilen, was aber nicht weiter zu
                              empfehlen ist. Siemens. (Riecke's Wochenblatt 1844, Nr. 26.)
                           
                        
                           Huͤhnermist zum Waͤschwaschen angewendet.
                           Sehr schmuzige Waͤsche kann dadurch mit Leichtigkeit und mit geringerem
                              Nachtheil fuͤr die Dauer derselben rein gemacht werden, wenn man
                              Huͤhnermist in einer entsprechenden Menge Wasser aufweicht und die
                              Waͤsche in dieser Loͤsung einige Zeit liegen laͤßt und dann wie
                              gewoͤhnlich waͤscht. Es wird dieses Verfahren in den meisten großen
                              Haushaltungen, wo man viele Arbeitsrechte haͤlt, im Meklenburg'schen mit
                              entschiedenem Vortheil angewendet. (Gewerbebl. fuͤr Hannover, 1844, 7tes
                              Heft.)