| Titel: | Bakewell's patentirter tragbarer Apparat zur Bereitung gashaltigen Wassers und Knight's luftdichte Flaschenstöpsel. | 
| Fundstelle: | Band 93, Jahrgang 1844, Nr. LXXIV., S. 265 | 
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                        LXXIV.
                        Bakewell's patentirter
                           tragbarer Apparat zur Bereitung gashaltigen Wassers und Knight's luftdichte Flaschenstoͤpsel.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. 1844, No.
                              1090.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Bakewell's tragbarer Apparat zur Bereitung gashaltigen Wassers und
                           Knight's luftdichte Flaschenstöpsel.
                        
                     
                        
                           Der sehr einfache Bakewell'sche Apparat zur Bereitung von
                              Sodawasser oder anderem mit Gas imprägnirten Wasser ist folgendermaßen
                              construirt:
                           Innerhalb des in Fig. 17 abgebildeten Cylinders von starkem Eisen befinden sich zwei
                              irdene Gefäße über einander; in dem untern derselben wird das zu imprägnirende Gas
                              (Kohlensäure) erzeugt
                              und in dem obern ist das damit zu imprägnirende Wasser oder sonstige Fluidum. Der
                              Generator oder das untere Gefäß ist der Länge nach durch eine Scheidewand in zwei
                              Theile getheilt; der eine enthält das Alkalisalz (kohlensaures oder
                              anderthalbkohlensaures Natron), der andere die Säure (verdünnte Schwefelsäure),
                              durch deren Einwirkung auf das Alkalisalz das Gas entwikelt wird. So lange der
                              Apparat vertical steht, sind Alkali und Säure von einander getrennt, sobald man ihn
                              aber auf seinen Zapfen in den Lagern des Gestells schwingen läßt, tropft die Säure
                              aus einer kleinen Oeffnung ihrer Abtheilung in die unter derselben befindliche
                              Alkaliabtheilung, worauf sich sogleich Kohlensäure entwikelt, welche durch eine
                              Reihe Röhren streicht, bis sie oben anlangt und das Wasser imprägnirt. Das
                              beständige Schwingen des Apparats, wodurch zu gleicher Zeit das Wasser geschüttelt
                              wird, sezt lezteres in Stand, das Gas beinahe so schnell zu absorbiren, als es
                              entwikelt wird. Eine Viertelstunde reicht in der Regel hin, den Proceß zu beendigen
                              und das Wasser bis zu 5 Atmosphären zu imprägniren. Ueber dem Apparat ist ein
                              Manometer angebracht, welcher mit dem Wasserraum communicirt; zeigt derselbe durch
                              das Steigen des Queksilbers an, daß genug Gas absorbirt ist, so unterbricht man die
                              Schwingungen und läßt die gasgeschwängerte Flüssigkeit durch den Hahn nach Bedarf
                              ablaufen.
                           Dr. Robert Venables
                              Practical directions for the preparation of Aerated
                                       Waters, and the various compounds of carbonic acid gas, by Bakewell's
                                       Patent Apparatus; with observations on the pharmaceutical and
                                       therapeutical agencies, and their efficacy in the cure of some of the
                                       most important diseases of the human body etc. 110 Seiten. 18mo.
                                     theilt folgende Vorschriften zur Bereitung des Sodawassers und anderer
                              gashaltigen Wässer mit. Anderthalbkohlensaures Natron zum Imprägniren eines Gallon
                              Wassers unter einem Druk von fünf Atmosphären braucht man 6 Unzen, und diese
                              erheischen zur vollständigen Zersezung, mit Weglassung der Brüche, 3 Unzen und 5 1/2
                              Drachmen (dem Gewichte nach) gewöhnlicher Schwefelsäure. Will man aber eine stark
                              imprägnirte Flüssigkeit, so ist es besser, 1/2 oder 1 Unze mehr Natronsalz zu
                              nehmen. Wird die Flüssigkeit abgezogen, so nimmt die von ihrem Druk befreite
                              Kohlensäure einen Theil ihrer Elasticität wieder an und steigt wieder über das
                              Wasser. Es gibt sich dieß am Fallen des Manometers zu erkennen. Ist aber ein
                              Ueberschuß von Natronsalz da, so bringen eine oder zwei Schwingungen den Manometer
                              wieder auf seine ursprüngliche Zahl fünf. Auch von der Schwefelsäure thut man besser
                              mehr zu nehmen, damit das kohlensaure Natron vollständig zersezt wird und das sich
                              bildende schwefelsaure Salz aufgelöst bleibt, was für die Reinigung des Apparats
                              vortheilhaft ist. 7 Unzen anderthalbkohlensaures Natron erheischen 4 Unzen 1
                              Drachme, folglich sind 6 Unzen hinreichend.
                           Ist saures kohlensaures Natron- oder Magnesiawasser das zu bereitende Getränk,
                              so vermischt man die erforderliche Menge Natron oder Magnesia mit dem zu
                              imprägnirenden Wasser.
                           Auch Limonade kann, mit oder ohne Zusaz von Natron, in den Apparat gebracht
                              werden.
                           Soll aber mit Gas imprägnirtes Wasser zu besonderen Zweken dienen, so ist es besser,
                              zum Imprägniren in den Apparat lediglich Wasser zu bringen und die verschiedenen,
                              mit Kohlensäure zu verbindenden Substanzen erst der Wirkung des schon mit Gas
                              gesättigten Wassers auszusezen, welches aus dem Apparat in die Flasche abgezogen
                              wird, die mit einem Wechselstopfer (valve-stopple) versehen ist und abgenommen werden kann, um die
                              Substanzen vorher hineinzubringen, welche man dann dem mit Kohlensäure imprägnirten
                              Wasser unter dem ursprünglichen Druk beliebig lange Zeit aussezt da vermöge der
                              Construction kein Gas entweichen kann.
                           Mittelst der luftdichten Stöpsel, der patentirten
                              Erfindung der HHrn. Knight und Söhne, kann das fertige
                              Gaswasser von der Maschine hinweg in Bouteillen zu Tisch gebracht werden und zwar
                              kann es ganz oder nur theilweise abgezogen werden. Fig. 18 zeigt die äußere
                              Ansicht der mit dem luftdichten Stöpsel versehenen Bouteille; Fig. 19 ist ein
                              Längendurchschnitt derselben. A ist eine metallene, oben
                              an den Hals der Flasche fest gekittete Kappe. B ist ein
                              Dreiweghahn, welcher sich in die Kappe A schraubt. C ist ein Zapfen, der in den Hahn B paßt, und beim Hinauf- oder Herablassen die drei Wege a, b, c öffnet. Fig. 19
                              b zeigt ihn im abgesperrten Zustande. D ist ein Dekel für den Zapfen C;
                                 E eine Schraube mit zwei oder mehr Gängen, welche durch den Dekel D in den Zapfen C geht und
                              durch welche, je nachdem man sie rechts oder links umdreht, der Zapfen auf oder
                              nieder bewegt wird. F ist eine unten in dem Hahn B befestigte Röhre, welche die Mündung des Weges a bedekt, und wenn der Hahn an seine Stelle geschraubt
                              ist, bis auf den Boden der Flasche reicht. C ist eine
                              Oeffnung zu dem Wege b, durch welchen die Flasche mit
                              Gasflüssigkeit angefüllt wird, oder auch mit kohlensaurem Gas, um mit lezterm eine
                              noch nicht mit Gas imprägnirte Flüssigkeit zu imprägniren, und durch welchen auch,
                              wenn die Bouteille gehörig angefüllt ist, abgelassen wird. Die gebogene
                              Ablaufschnauze wird zu ersterm Gebrauche ab- und in lezterm Fall angeschraubt. H ist ein Schraubendekel, welcher den dritten Hahnweg
                              c bedekt, und durch dessen Abschrauben man
                              nöthigenfalls die atmosphärische Luft herauslassen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
