| Titel: | Verbesserungen in der Construction von Kaminen, Feuerröhren und Schornsteinen, worauf sich William Denley, Maurer zu London, am 21. Sept. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 93, Jahrgang 1844, Nr. XCI., S. 337 | 
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                        XCI.
                        Verbesserungen in der Construction von Kaminen,
                           Feuerroͤhren und Schornsteinen, worauf sich William Denley, Maurer zu London, am 21. Sept. 1843 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1844,
                              S. 274.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Denley, Verbesserungen in der Construction von Kaminen, Feuerröhren
                           und Schornsteinen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht:
                           1) in einer verbesserten Methode, dem Kamin zum Behuf der Verbrennung und des Zuges
                              Luft zuzuführen, ferner in der Construction und Anordnung einer hohlen Brustplatte
                              über der Feuerstelle, in welche kalte Luft geleitet wird, um darin erwärmt zu
                              werden; diese Luft dringt in die Feuercanäle, erhöht den Luftzug im Schornstein und
                              verhütet den Rauch;
                           2) in der Construction von Schornsteinen aus einem System runder, ovaler oder wie
                              immer gestalteter Röhren, welche auf eine eigenthümliche Weise in das Mauerwerk
                              eingesezt werden. Diesen Röhren gebe ich Innen eine Glasur, um die Adhäsion von Nuß
                              oder Staub so viel wie möglich zu verhindern;
                           3) in der eigenthümlichen Construction abwärtsgehender Canäle oder Röhren, welche von
                              jedem Schornstein und jeder Feuerstelle nach dem Erdgeschoß des Hauses führen,
                              wodurch man im Stande ist die Schornsteine zu reinigen und Staub und Asche von den
                              Feuerstellen wegzuschaffen, ohne in die Zimmer oder Räume überhaupt eintreten zu
                              müssen.
                           Fig. 14
                              stellt den verticalen Durchschnitt durch die Mitte eines meinen Verbesserungen gemäß
                              construirten Schornsteins dar. A, B, C, D
                               sind vier Feuerstellen;
                              a, b, c, d die dazu gehörigen Schornsteine. E ist die Hauptröhre, durch welche an dem Erdgeschoß aus
                              der äußeren Atmosphäre die nöthige Luft in kaltem oder warmem Zustande vermittelst
                              Röhrenarme zur Beförderung des Verbrennungsprocesses dem Feuer und zur Erhöhung des
                              Zuges dem Schornstein zugeführt wird. Jede Feuerstelle ist außerdem mit einer
                              abwärtsgehenden Röhre a,*b,*c* versehen, durch die der Ruß aus dem
                              Schornstein, und Staub und Asche aus den Feuerstellen weggeschafft werden. Die
                              abwärts gehenden Röhren laufen in einen Canal zusammen
                              und entleeren sich im Erdgeschoß des Hauses durch eine Oeffnung in einen
                              feuerdichten Rußbehälter f. Es wird nun aus dieser
                              Einrichtung klar, daß die mit dem Behälter f
                              communicirenden Schornsteine von dem oberen Theile des Hauses aus gereinigt werden
                              können, ohne daß man nöthig hat in ein Zimmer einzutreten, ausgenommen, um die
                              Klappen zu schließen, damit der Ruß nicht ins Zimmer dringen kann.
                           Die Figuren 15
                              und 16
                              stellen horizontale Durchschnitte von Fig. 14 nach den Linien
                              1, 2, 3 und 4 dar. Am deutlichsten werden meine Verbesserungen an Kaminen aus den
                              nach einem größeren Maaßstabe ausgeführten Figuren 17, 18 und 19
                              erhellen.
                           Fig. 17 ist
                              nämlich ein Verticaldurchschnitt durch die Mitte des Kamins;
                           Fig. 18 eine
                              Frontansicht desselben mit partiellem Durchschnitt und Fig. 19 ein Grundriß.
                           Die zur Verbrennung dienliche Luft wird theils auf die gewöhnliche Weise von dem
                              Raume zwischen den Vorderstangen, hauptsächlich aber von dem Erdgeschoß durch den
                              Hauptcanal E vermittelst des horizontalen Röhrenarms e, Fig. 18, dem Feuer
                              zugeführt. Der Röhrenarm e tritt unmittelbar unter dem
                              Rost ins Kamin und ist mit einem Regulator g versehen.
                              Aus der Röhre e gelangt die Luft zwischen den
                              Roststäben, ferner durch die an der hinteren Seite des Rosts befindlichen Löcher i, i, Fig. 17, ins Feuer; auch
                              ist der Luft durch die Löcher j, j unmittelbar vor den
                              Roststäben der Zutritt gestattet. Die Registerplatte n
                              ist so eingerichtet, daß sie genau auf den abwärtsgehenden Canal paßt, denselben
                              verschließt und so, wie Fig. 17 zeigt, die
                              Communication derselben mit dem Kaminschornstein absperrt.
                           Um den Zug in dem Schornstein zu vermehren und dem lezteren warme Luft zuzuführen,
                              wird aus der Hauptluftröhre E und aus dem horizontalen
                              Röhrenarm e Luft, die verticale Röhre e٭ hinauf, in die hohle Brustplatte k, k, Fig. 18, geleitet, welche
                              Fig. 19
                              im Aufriß und Durchschnitt abgesondert dargestellt ist. Diese Brustplatte ist aus
                              Metall gefertigt und von eigentümlicher Gestalt, nämlich an ihrer unteren Seite
                              zu einer Kante abgeschrägt – eine Construction, welche, wie ich finde, den
                              Zug bedeutend verstärkt. Meine verbesserte Brustplatte liegt über dem Feuer und wird
                              durch dasselbe erwärmt. Die in den hohlen Raum tretende kalte Luft wird rasch
                              erwärmt, und gelangt durch den Rost l,
                              Fig. 17, in
                              den Schornstein.
                           Der obere Theil des Kamins oder der Anfang des Schornsteins wird gewöhnlich sehr weit
                              gemacht. Dagegen schlage ich vor, diesen Raum so viel wie möglich zu verengen, um
                              eine Anhäufung von kalter Luft zu Verhüten, die beim Anzünden eines Feuers, bevor
                              sie hinreichend erwärmt ist, um in die Höhe steigen zu können, häufig das Rauchen
                              der Kamine veranlaßt. Meinem verbesserten System gemäß besteht der Anfang des
                              Schornsteins aus einer trichterförmigen Röhre, die von einer eisernen Platte m getragen wird, welche wie Fig. 17 und 18 zeigen, in
                              das Mauerwerk eingefügt ist. Diese Platte bildet das Fundament, worauf die
                              Schornsteinröhren ruhen, und um die Verschiebung der Röhren zu verhüten, ist an der
                              Platte eine Schulter angebracht, an die sie gekittet werden. Die
                              Constructionsmethode des übrigen Theils der Schornsteinröhren wird aus den Figuren 21 und
                              22
                              erhellen, welche einen partiellen Durchschnitt und Grundriß eines Theils einer
                              Schornsteinröhre in einem größeren Maßstabe darstellen. Die einzelnen Röhrenstüke
                              werden mit Hülfe von Metallbändern mit einander verbunden, und in den geeigneten
                              Abständen werden Metallplatten, ähnlich der Fundamentplatte m, in das Mauerwerk eingefügt, um das darauf lastende Gewicht zu
                              unterstüzen. Ich habe gefunden, daß die nach meinem Princip construirten
                              Schornsteine keine Kappen nöthig haben; deßwegen ist der Schornstein Fig. 14 als in einer
                              Flucht mit dem Mauerwerk sich endigend dargestellt. Sollte man es indessen
                              wünschenswerth finden, so mag man immerhin Schornsteinaufsäze anwenden, und in
                              diesem Falle kann man den oberen Theilen des Schornsteins Verzierungen geben, wie
                              Fig. 23
                              und 24
                              zeigen. In dem Grundriß Fig. 24 und der kleineren
                              Fig. 15
                              wird man bemerken, daß an dem oberen Theil des Schornsteins rings um die Röhren, zur
                              freien Circulation der Luft, Räume gelassen sind. Das Luftrohr E endigt sich, wie Fig. 14 und 15 zeigen,
                              einige Fuß unter dem Giebel des Hauses. Die Räume rings um die Röhren communiciren,
                              wie Fig. 15
                              zeigt, durch Oeffnungen in dem Mauerwerk mit einander. Weil nun die Luft rings um
                              die Röhren spielt und zulezt in die Atmosphäre steigt, so hat sie das Bestreben den
                              Rauch von dem Schornstein mit sich fortzuführen.
                           Die Röhren, welche zur Ableitung des in den Schornsteinröhren sich sammelnden Rußes
                              so wie der Asche aus dem Feuer dienen, fertige ich aus demselben Material und seze sie eben so
                              zusammen wie die Schornsteinröhren. Nur eines bemerke ich noch, daß ich dem
                              unmittelbar hinter dem Rost gelegenen Theil der Röhre, wie Fig. 16 zeigt,
                              vorzugsweise eine ovale Form gebe, um eine größere Weite zu erhalten, als solche bei
                              Anwendung cylindrischer Röhren erzielt werden könnte. Der Rußbehälter f ist feuerdicht und verschlossen, um zu verhüten, daß
                              von den Feuerstellen herabfallende etwa noch glimmende Kohlen den Ruß in dem
                              Behälter entzünden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
