| Titel: | Verbesserte Dampf-Baggermaschine, worauf sich John Duncan zu Westminster einer Mittheilung zufolge am 7. März 1842 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 93, Jahrgang 1844, Nr. CV., S. 404 | 
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                        CV.
                        Verbesserte Dampf-Baggermaschine, worauf
                           sich John Duncan zu
                           Westminster einer Mittheilung zufolgeNämlich von dem amerikanischen Ingenieur Ottis,
                                 welcher die im polytechnischen Journal Bd.
                                    LXXXVIII S. 328 und 423
                                 beschriebene Maschine zum Ausgraben der Erde erfand.A. d. R. am 7. Maͤrz 1842 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Mai 1844, S.
                              237.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Duncan's Dampf-Baggermaschine.
                        
                     
                        
                           Diese zum Austiefen und Reinigen der Flüsse, Häfen und Seen bestimmte Maschine ist
                              mit dem Fahrzeuge, worauf sie steht, Fig. 17 im
                              Längendurchschnitt und Fig. 18 im Grundrisse
                              dargestellt. A ist der Dampfkessel. Dieser ist mit einer
                              Dampfkammer B versehen, um zu verhüten, daß das Wasser
                              durch die Röhren D, D in die Cylinder C, C herübergerissen werde. Die Röhren D, D sind mit einem Drosselventil E versehen. F, F sind die Querstangen, G, G die Verbindungsstangen und H,
                                 H die Krummzapfen der Maschine. Jeder Cylinder besizt ein Excentricum nebst
                              Stange J. Die Krummzapfenwelle liegt in Lagern I und ist mit einem Schwungrade K versehen. Ein an der Krummzapfenwelle befestigtes Getriebe L greift in ein großes Stirnrad M, an dessen Welle die Haupttrommel N
                              befestigt ist. Die leztere Welle ist mit einem Sperrrade O und die Trommel N mit einem Frictionsrad
                              nebst Frictionsband versehen; lezteres steht mit einem Hebel Q in Verbindung. An dem andern Ende dieses Hebels ist ein kleinerer Hebel
                              R angebracht, um die Sperrhaken aus den Zähnen des
                              Sperrrades zu heben.
                           Das Räderwerk zum Wenden des Krahns ist an dem Ende der Krummzapfenwelle angeordnet
                              und besteht aus drei Winkelrädern T, T¹ und T². Das Rad T sizt an
                              dem Ende der Krummzapfenwelle fest, die beiden andern aber drehen sich lose auf der
                              langen Welle U, wenn sie nicht von der Klaue V ergriffen werden. Diese Klaue ist längs der Welle U verschiebbar und wird mit Hülfe der Stangen S, S, welche sich nach der hinteren Seite der Maschine
                              erstreken und sich in eine Handhabe S' endigen, mit dem
                              einen oder dem andern der beiden Winkelräder in Eingriff gebracht.
                           Das Ende der Welle U nächst dem Bug des Schiffes enthält
                              eine gußeiserne Rolle W, die durch einen endlosen Riemen
                              X mit einer ähnlichen Rolle Y verbunden ist. Auf die Mitte dieses Riemens drükt eine Rolle Z, die nach Belieben gehoben und niedergelassen werden
                              kann, um die Spannung des Riemens zu vergrößern. Mit der Rolle Y sizt an einer Achse das Winkelgetriebe a, Fig. 17, welches in das
                              große Winkelrad b greift. Dieses ist an dem unteren Ende
                              der hohlen Säule c befestigt, mit deren oberem Theile
                              der Krahn d vermittelst einer starken Metallhülse e verbunden ist. Die hohle Säule besteht aus
                              verschiedenen Theilen; erstens aus dem inneren hohlen Cylinder c, an dessen oberem Theile die zur Aufnahme des unteren
                              Krahnendes dienliche Hülse e angebracht ist, zweitens
                              aus einem äußeren, an das Dek befestigten Cylinder f.
                              Der innere Cylinder dreht sich frei auf dem oberen Theile des äußeren Cylinders in
                              horizontaler Richtung. Der untere Theil des äußeren Cylinders f ist von einem starken beweglichen Gestell g
                              umgeben, welches mit acht Frictionsrollen h versehen
                              ist, die auf einer kreisrunden, an das Dek befestigten Eisenbahn laufen. Das äußere
                              Ende des Krahns d ist durch Seitenstreben i verstärkt, die mit der Säule c und dem beweglichen Gestell g fest verbunden
                              sind. An dem hinteren Theile des Gestelles g ist ein mit
                              Eisen oder Blei gefüllter Behälter k angebracht, welcher
                              der Grabschaufel als Gegengewicht dient. Das äußere Ende des Krahns d und die Seitenstreben i
                               sind durch
                              Schraubenbolzen fest mit einander verbunden, und werden durch eine andere mittlere
                              Strebe l unterstüzt, die an ihrem unteren Ende mit einer
                              doppeltkonischen Rolle m versehen ist, welche auf der
                              rings um das halbkreisförmige Ende des Bootes sich erstrekenden Schiene n rollt. Die Strebe l selbst
                              wird durch senkrechte und schräge Stüzen o, so wie durch
                              einen vorn aus dem Boote hervorragenden Arm g des
                              beweglichen Gestells verstärkt. Die Grabschaufel p ist
                              mit dem Ende der langen Arme q durch die Bänder r verbunden; an der Kette s
                              hängt sie von dem Ende des Krahns herab. Die Kette s
                              läuft längs der oberen Seite des Krahns über eine Rolle t, und von da abwärts durch die Mitte des Cylinders über eine Rolle u, deren Lager selbst horizontal um einen Bolzen drehbar
                              sind, so daß sich die Rolle von selbst in die veränderliche Richtung der Zuglinie
                              stellt; von da begibt sich die Kette nach der Hauptwalze N.
                           An der Achse der Rolle t sizt ein Winkelgetriebe v, das in ein ähnliches an dem Ende der diagonalen Welle
                              w befindliches Getriebe greift. Das untere Ende
                              dieser Welle enthält wieder ein Winkelgetriebe, das in ein anderes an der
                              horizontalen Welle x befindliches greift. Lezteres
                              bewirkt diejenige Bewegung, welche die Schaufel in den Grund drükt. y ist die Frictionsscheibe, z der Bremskranz, welcher von der linken Hand des Maschinenwärters
                              beherrscht wird. Dieser ist demnach im Stande, die Schaufel mit beliebiger Kraft
                              eindringen zu lassen oder sie festzuhalten. Die Welle x
                              sezt mit Hülfe ihres Getriebes 1 ein Rad 2 in Umdrehung, an dessen Welle sich zwei
                              Getriebe 3 befinden, welche in Zahnstangen an der unteren Seite der Arme q der Schaufel greifen. An der Welle des Rades 2 und der
                              Getriebe 3 befindet sich ein dreiekiges Metallgestell 4, welches in jeder seiner
                              oberen Eken eine Walze 5 trägt, die den Zwek hat, die erwähnten Zahnstangen mit den
                              Getrieben 3 im Eingriff zu erhalten.
                           Wenn die Schaufel mit ihrer ausgegrabenen Last über das Niveau des Wassers und bis
                              zur geeigneten Höhe gehoben worden ist, so muß der Krahn mit der Schaufel gewendet
                              werden, bis die leztere unmittelbar über den Ausladungskahn zu liegen kommt. Diese
                              Operation wird mit Hülfe des großen Winkelrades b, des
                              Getriebes a, der langen Welle U und der Winkelgetriebe T, T¹, T² in Verbindung mit der Kuppelung V bewerkstelligt. Das Getriebe a befindet sich an der Achse der Rolle Y und
                              wird von der Rolle W aus vermittelst des Riemens X in Umdrehung gesezt. Durch seinen Eingriff in das
                              große Winkelrad b wird das leztere langsam um seine
                              Achse gedreht und mit ihm der Krahn d nach der einen
                              oder andern Richtung gewendet. Diese Bewegung des Krahns wird mit Hülfe einer Frictionsscheibe und
                              eines im Bereiche des Maschinenwärters befindlichen Bremskranzes 6 regulirt und
                              gehemmt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
