| Titel: | Verbesserungen an Pflügen, so wie an Apparaten und Maschinen zum Dreschen, Schneiden und Mahlen für landwirthschaftliche Zweke, worauf sich Robert Ransome, Eisengießer zu Ipswich, Charles May, Eisengießer ebendaselbst, Arthur Biddel, Oekonom zu Playford, Suffolk, und William Worby zu Ipswich am 15. Julius 1843 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. VII., S. 9 | 
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                        VII.
                        Verbesserungen an Pfluͤgen, so wie an
                           Apparaten und Maschinen zum Dreschen, Schneiden und Mahlen fuͤr
                           landwirthschaftliche Zweke, worauf sich Robert Ransome, Eisengießer zu Ipswich, Charles
                           May, Eisengießer ebendaselbst, Arthur Biddel, Oekonom zu Playford, Suffolk, und William Worby zu Ipswich am 15.
                              Julius 1843 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Okt.
                              1844, S. 193.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I
                           
                        Ransome's Verbesserungen an Pflügen und an Maschinen zum Dreschen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Wir verfertigen die Pflugbäume aus zwei Eisenstüken, die an dem vordern Ende G mit einander vereinigt und bei H an den Körper oder das Gestell des Pflugs befestigt sind. Beide
                              Eisenstüke schließen einen zum Theil freien Raum ein und sind durch Querstäbe mit
                              einander verbunden. Fig. 38 stellt einen solchen Pflug im Aufrisse, Fig. 40 im Grundrisse
                              dar. Beide Theile sieht man bei G und H, H¹ mit einander vereinigt. Von H¹ bis I divergiren
                              die Theile des Baumes, und das Pfluggestell ist auf ihre hervorspringenden Theile
                              gegossen. Durch diese, so wie durch die Seiten des Baumes geht ein Bolzen I, wodurch große Stärke in Verbindung mit Leichtigkeit
                              erzielt ist. l¹, l² sind zwei andere Bolzen.
                           Fig. 38
                              stellt einen Pflug mit hinweggelassenem Formbrette dar. Fig. 39 ist eine untere
                              Ansicht dieses Pfluges. A, B ist der Vorsprung, woran
                              die Schar befestigt wird; leztere ist um einen Bolzen C
                              beweglich. Durch A, B geht ein Schliz D, in welchen ein an das Pfluggestell befestigtes
                              Metallstük sich legt; dieses Stük füllt den Schliz nicht vollständig aus, sondern
                              ist zu beiden Seiten abgerundet, so daß es eine kleine Seitenbewegung gestattet. Bei
                              E tritt eine Schraube durch einen Schliz in dem
                              Pfluggestell und durch den Hebel A, B. An dieser
                              Schraube befinden sich drei Muttern; eine derselben macht sie an irgend einer Stelle
                              des erwähnten Schlizes fest und regulirt dadurch das Eindringen der Schar; die
                              beiden andern fassen den Hebel zwischen sich und ändern, je nachdem sie gedreht
                              werden, die seitliche Neigung der Schar gegen das Pfluggestell.
                           Die Figuren
                                 41, 42,
                              43 und
                              44
                              stellen die Befestigungsweise des Messers für einen Pflug mit doppeltem Baum dar.
                              K ist ein gußeiserner um die Achse L beweglicher Theil, welcher die Neigung des
                              Pflugmessers zum Baum ändert; O, O zwei Bolzen mit
                              Oehren, durch welche das Pflugmesser geht. Die Schrauben dieser Bolzen treten durch die in dem Theile
                              K befindlichen Schlize P,
                                 P und ziehen mit Hülfe der Muttern das Messer gegen die Theile R, R. Die Schlize P, P
                              gestatten eine Seitenbewegung des Messers. S ist eine
                              durch beide Seiten des Baumes gehende Schraube und T
                              eine Mutter, welche zur Feststellung des Theils K
                              dient.
                           Die Figuren 45
                              und 45a
                                  liefern einen Grundriß und eine Seitenansicht des Rechens, a ist die Achse, an welcher sich ein dreiekiges Stük b befindet; c, c, c sind
                              krumme auf das dreiekige Stük passende Zähne; d ist ein
                              an derselben Achse befindliches Rad mit drei Fangfedern; c ein Theil eines um f drehbaren Gestells,
                              welches das Lager der Achse a enthält. Dieses Gestell
                              ist bei f mit einem andern auf zwei Rädern G ruhenden Gestell verbunden, so daß die Spizen der
                              Zähne in beliebigem Abstande vom Boden arbeiten können.
                           Die Fangfeder stößt gegen einen Aufhälter h; wenn nun die
                              untere Zahnreihe voll ist, so wird die Fangfeder von einem Maschinenwärter
                              ausgelöst; dieser drükt den Hebel d' gegen den Kranz des
                              Rades d, welches sich alsdann in der Richtung des
                              Pfeiles vorwärts bewegt, bis die nächste Fangfeder gegen den Aufhälter stößt, worauf
                              eine andere Zahnreihe in Thätigkeit kommt u.s.w.
                           Fig. 46
                              stellt den Seitenaufriß und Fig. 47 den Endaufriß der
                              Pferdemühle oder des auf Rädern ruhenden Treibapparates unserer Dreschmaschine dar.
                              A ist ein gezahnter Ring oder ein Winkelrad ohne
                              Speichen, welches auf einer Platte B ruht; diese Platte
                              ist mit einer Rinne versehen, welche auf eine an der unteren Seite von A befindliche Hervorragung paßt. C ist ein Theil des hölzernen Wagengestells; D,
                                 D sind an den Ring A befestigte Hülsen, in
                              welche die Enden der Hebel, woran die Pferde ziehen, gestekt werden. Das Rad A treibt bei seiner Umdrehung das Getriebe E, dessen Achse in der Platte B gelagert ist. An derselben Welle sizt ein Stirnrad F, welches im Innern des ringförmigen Rades A arbeitet und in ein Getriebe G greift, dessen Achse auf zwei an die Bodenplatte befestigten Trägern H, H gelagert ist. Ein an der Welle E frei rotirendes Frictionsrad I hat den Zwek, zu verhüten, daß sich das Rad A von der Bodenplatte erhebe. Die Welle K ist
                              vermittelst Universalgelenken mit der Welle L, Fig. 48,
                              verbunden. Fig.
                                 48 stellt einen Endaufriß und Fig. 49 einen
                              Seitenaufriß der Dreschmaschine dar. Uebrigens kann durch obige Pferdemühle eben so
                              gut eine Häkselschneidmaschine oder irgend ein anderer landwirthschaftlicher Apparat
                              in Betrieb gesezt werden.
                           Die Welle L enthält ein Rad M, welches in ein an der Achse des Cylinders O
                              befindliches Getriebe N greift. An den Cylinder ist in schraubenförmig
                              geneigter Richtung eine Anzahl Schläger befestigt. Zuweilen richten wir die Schläger
                              parallel zur Achse und geben dann den Hervorragungen der Concavität P, gegen welche das Korn gerieben wird, eine geneigte
                              Lage gegen die Achse der Trommel. Q, Fig. 49, ist ein über die
                              Walzen R, R' geschlagenes endloses Nez, welches
                              vermittelst einer an der Welle L befindlichen und durch
                              einen Riemen mit R verbundenen Rolle in Bewegung gesezt
                              wird. Auf dieses Nez fällt das Stroh und Korn nach seinem Durchgang durch die
                              Maschine. S ist eine andere Rolle, an deren Achse sich
                              eine Rüttelvorrichtung T befindet, welche das Nez
                              während seiner Bewegung von R nach R' schüttelt, so daß das Korn durch die Maschen des
                              Nezes fällt, während das Stroh weitergeführt wird. Wir geben einem Drahtnez mit
                              ungefähr 1 Quadratzoll großen Maschen den Vorzug.
                           Die Figuren 50
                              und 51
                              stellen die Verbindungswelle K, Fig. 46, nach einem
                              größeren Maaßstabe im Durchschnitte dar. Sie besteht aus einer Metallröhre, worin
                              ein solides Metallstük hin und her verschiebbar ist, ohne sich jedoch darin drehen
                              zu können. Diese Anordnung gestattet, den Abstand zwischen der verarbeitenden
                              Maschine und dem Treibapparate je nach Umständen zu verändern und verhütet zugleich
                              die Uebertragung der Vibration von einem Theile der Maschine auf den andern.
                           Fig. 52 ist
                              die Seitenansicht;
                           Fig. 53 die
                              hintere Ansicht und
                           Fig. 54 der
                              Grundriß einer Egge, welche in ihren Haupttheilen der Egge von Biddel gleicht; unsere Verbesserungen an derselben bestehen darin, daß wir
                              das Gestell aus Gußeisen mit schmiedeisernen Verbindungsstangen verfertigen und an
                              die lezteren die Zinken befestigen, welche sich in perpendiculärer und seitlicher
                              Richtung adjustiren lassen. Wir hängen außerdem das Gestell an zwei Hebel, deren
                              Drehungsachse eine gerade Stange ist, welche zugleich die Achse der Trageräder
                              bildet. A, A stellt die Vorderräder des Apparates dar;
                              B, B die Hinterräder, welche das Hauptgewicht des
                              Gestells tragen; C die Achse der Räder B, B: D, D das gußeiserne Endgestell; E, E die Hebel zum Heben und Niederlassen des Gestells;
                              diese Hebel werden durch eine in den Einschnitten des gußeisernen Gestells wirkende
                              Fangfeder F in der erforderlichen Höhe erhalten; der
                              weiteren Sicherheit wegen fügen wir jedoch noch einen Bolzen bei, welcher durch das
                              zunächst unter dem Hebel befindliche Loch gestekt wird. An jedem Ende des Gestells
                              befindet sich ein gußeiserner mit Kerben versehener Rahmen nebst Hebel, um die Höhe
                              der Enden verändern
                              und das Gestell selbst gegen die Oberfläche des Bodens auf jede Weise neigen zu
                              können.
                           Fig. 55
                              stellt den Seitenaufriß,
                           Fig. 56 den
                              Endaufriß und
                           Fig. 57 den
                              Grundriß eines unter der Erde arbeitenden Pfluges (draining
                                 or subsoil plough) dar. A ist die Schraube,
                              deren Windungen gegen die Spize hin kleiner werden; die Achse dieser Schraube ist,
                              wenn sie arbeitet, parallel zu dem Boden der einzuschneidenden Rinne (drain). B ist ein auf vier
                              Rädern C, C, C ruhendes Holzgestell. Die Achse der
                              Schraube ist durch ein Universalgelenk D mit der Welle
                              F verbunden, an der sich ein Rad G befindet, welches durch das an der Achse I sizende Getriebe umgedreht wird. Leztere Achse trägt
                              ein Winkelrad K, welches mit einem andern Winkelrade L in Eingriff steht, dessen Achse zwei Kurbeln N, N enthält; durch Umdrehung dieser Kurbeln wird
                              demnach die Schraube in Bewegung gesezt. Die Achse der Schraube geht bei M durch ein Eisenstük, das zu beiden Seiten ein Messer
                              enthält, dessen anderes Ende an das Holzgestell B
                              festgeschraubt ist. Beide Messer divergiren, wie Fig. 56 zeigt, so daß die
                              zu schneidende Rinne oben breiter als unten wird. Unmittelbar hinter den vorderen
                              Kanten der Messer befindet sich eine geneigte Ebene, welche das Erdreich aufnimmt,
                              das durch ein Formbrett seitwärts geschafft wird. Bei O
                              bemerkt man eine kleine Winde, mit deren Hülfe die Schraube und nach Herausnahme der
                              betreffenden Befestigungsbolzen auch die Messer in die Höhe gewunden werden können.
                              Nachdem ein Loch von geeigneter Tiefe in den Boden gegraben worden ist, sezt man die
                              Schraube mit Hülfe der Kurbeln N, N in Umdrehung;
                              während sie sich parallel zur Oberfläche in die Erde einbohrt, zieht sie die Messer
                              und die geneigte Ebene nach sich.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
