| Titel: | Ueber eine Verbesserung des Danger'schen Löthrohrs; von Batka, Fabrikant chemischer Producte zu Prag. | 
| Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. XI., S. 23 | 
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                        XI.
                        Ueber eine Verbesserung des Danger'schen
                           Loͤthrohrs; von Batka, Fabrikant chemischer Producte zu Prag.
                        Aus dem Journal de Pharmacie, Nov. 1844, S.
                              380.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Batka, über eine Verbesserung des Danger'schen
                           Löthrohrs.
                        
                     
                        
                           Das Danger'sche Löthrohr vereinigt mit der leichten
                              Tragbarkeit den Vortheil eines beliebigen allmählich zunehmenden Druks, weßhalb ich
                              mich desselben, vorzüglich auf Reisen, häufig bediene. Doch fand ich zwei
                              Uebelstände an ihm, nämlich die augenblikliche Unterbrechung des Ventilspiels und
                              den aus seinem schlechten Schluß und der Porosität des Holzes vom Kästchen
                              entspringenden Verlust an Luft. Das Ventil, ein Kegel von Messing, mit einem solchen
                              Stängchen versehen, welches in einem kleinen Loch stekend, ihm seine Richtung gibt,
                              blieb oft selbst steten, und schloß niemals hermetisch; ich ersezte es daher durch
                              ein Glasröhrchen und ein mit Schmirgel abgeschliffenes conisches Ventil, welches
                              seinen Dienst trefflich verrichtet und wovon Fig. 29 eine Abbildung
                              ist. Das Holzkästchen ersezte ich durch eine Büchse von Blech und endlich machte ich den
                              Apparat solider, indem ich zu seiner Befestigung statt der Holzschraube eine eiserne
                              Schraube anbrachte. Da diese Verbesserungen mir für die Chemiker, welche sich ihre
                              Glasapparate selbst mittelst der Glasbläserlampe verfertigen, von Nuzen zu seyn
                              scheint, theile ich ihre Beschreibung mit:
                           a Mundstük; b mit Schmirgel
                              abgeschliffenes conisches Ventil aus Glas; c Behälter
                              für den Speichel, mit einem Korkpfropf versehen; d
                              Röhre, welche die Luft in das Reservoir, durch die Röhre e in die Blase und von da zum Löthrohr führt; f zum Löthrohr führende Oeffnung; g
                              Löthrohrspize.
                           Die Wirkung des Apparats ist sehr einfach; wenn man nämlich durch die Röhre a einbläst, wird das Ventil b gehoben und die Blase mit Luft angefüllt; sobald man aber zu blasen
                              aufhört, schließt sich das Ventil b vermöge des durch
                              die Blase, welche vom Knie comprimirt wird, bewirkten Luftdruks und die Luft hat
                              dann keinen andern Ausgang mehr, als durch das Löthrohr. Wegen der Zerbrechlichkeit
                              der Röhren a und e können
                              dieselben durch Kautschukröhren ersezt werden; die übrigen Theile des Apparats sind
                              im Innern der Blechbüchse wohl verwahrt.
                           Die Zwekmäßigkeit des gläsernen Ventils zu Nuze machend, erfand einer meiner
                              Zöglinge, H. Kreidl, einen Apparat, welchen ich hydrostatische Aeleolipile nenne und dessen Abbildung ich
                              ebenfalls Fig.
                                 30 mittheile. Es ist dieß ein in Laboratorien sehr bequemer Apparat, der
                              selbst zu physikalischen Demonstrationen dienen kann, da er ganz durchsichtig und
                              seine Construction leicht zu begreifen ist. Er besteht aus einer Woulf'schen Flasche
                              mit drei Tubulaturen, die mit 1 1/2 Liter Wasser zu 2/3 angefüllt wird. An der
                              ersten Tubulatur a wird das Glasventil angebracht; in der zweiten, b stekt eine Art Trichter mit langer Röhre (28–30
                              Zoll hoch und 1 Liter fassend); an der dritten Tubulatur c ist das Löthrohr befestigt.
                           Will man sich dieses Apparats bedienen, so bläst man durch die Ventilröhre a stark hinein und macht so das Wasser in den Trichter
                              d steigen; der Druk der Wassersäule genügt, um einen
                              ununterchrochenen Luftstrom hervorzubringen. Die Löthrohrspize auf eine Oehl-
                              oder Weingeistlampe gerichtet, bringt eine so starke Flamme hervor, daß Glasröhren
                              leicht zusammengeschmolzen oder gebogen werden können etc. Die Wirkung dieses
                              Löthrohrs ist nicht von langer Dauer (ungefähr 7–8 Minuten); in gewissen
                              Fällen ist sie aber hinreichend und es kann sehr leicht von neuem in Gang gesezt
                              werden. Sehr zu beobachten ist dabei 1) daß die Röhren sehr genau verschlossen
                              werden, damit keine Luft verloren geht, denn der hydrostatische Druk ist
                              bedeutend; 2) daß das Wasser durch ein einziges Ausathmen zum Steigen gebracht
                              werde, denn es ist schwieriger, dieß durch wiederholtes Athemholen zu
                              bewerkstelligen.
                           
                        
                     
                  
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