| Titel: | Ueber Hunt's Energyatyp, Grove's und Woods photographisches Verfahren. | 
| Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. XXXVIII., S. 141 | 
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                        XXXVIII.
                        Ueber Hunt's Energyatyp, Grove's und Woods
                           photographisches Verfahren.
                        Aus dem Technologiste, Jan. 1845, S.
                              164.
                        Ueber Hunt's Energyatyp etc.
                        
                     
                        
                           Es wurde im polytechnischen Journal Bd. XCIII S.
                                 46 und 158 ein neues
                              photographisches Verfahren mitgetheilt, welches Hunt
                              „Energyatyp“ benannte. Es dürfte wohl vielen in Folge der
                              verschiedenen Auflöslichkeit der käuflichen Bernsteinsäure dieses Verfahren nicht
                              gelungen seyn. Hunt empfiehlt nun, damit es sicher
                              gelingt, 4 Gramme Bernsteinsäure in 32 Grammen destillirtem Wasser aufzulösen und
                              Gummi und Salz erst nach geschehener Auflösung zuzusezen.
                           Uebrigens fand er durch neuere Versuche, daß die Eigenschaft des Eisenvitriols auf jede andere Art photographischen Papiers
                                 angewandt werden kann. So liefert ein mit salpetersaurem Silber lediglich
                              abgewaschenes Papier in der Camera obscura in einigen Minuten ein gutes Bild, und
                              Papiere mit Chlornatrium, Bromkalium, vorzüglich aber Jodkalium liefern in weniger
                              als einer Minute schon Bilder. Die besten Bilder dieser Art erhält man auf Papier,
                              welches mit essigsaurem, benzoësaurem, citronsaurem oder sonst einem
                              Silbersalze mit organischer Säure überzogen wurde. Diese Zeichnungen werden durch
                              ein mäßig starkes Waschen mit Ammoniak fixirt.
                           Auch Grove gab kürzlich ein neues photographisches
                              Verfahren an, wonach durch eine einzige Operation Bilder erhalten werden können. Das
                              mit Jodkalium, salpetersaurem Silber und Gallussäure geradeso wie Talbot's Kalotyppapier (polytechnisches Journal Bd. XCII S. 44) zubereitete Papier wird sich
                              selbst überlassen, bis es schwarz wird. Dann wäscht man es mit Jodkaliumlösung,
                              taucht es in (mit Wasser) verdünnte Salpetersäure und sezt es hierauf dem Licht aus.
                              In einigen Minuten kann man sich auf diese Weise sehr schöne Copien von
                              Kupferstichen etc. verschaffen.
                           Wieder ein neues photographisches Verfahren verdankt man Ch. Wood; man taucht das Papier zuerst in Wasser, welches in 100 Grammen 2
                              Tropfen Salzsäure enthält. Hierauf wascht man es mit einer Mischung von 3,75 Grammen
                              Jodkupfer-Syrup (sirop d'iodure de cuivre) und
                              2–3 Tropfen Jod in 18–20 Grammen Wasser. Man troknet mit Löschpapier
                              und wäscht so gleichförmig als möglich mit einer Auflösung von salpetersaurem
                              Silber, welche 0,75 Gramme dieses Salzes auf 30 Gramme Wasser enthält.