| Titel: | Construction einer Schuzfeder für die Bogenfedern der Eisenbahnwagen; von F. Busse, Bevollmächtigter der Leipzig-Dresdener-Eisenbahncompagnie. | 
| Autor: | Friedrich Busse [GND] | 
| Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. XLIV., S. 162 | 
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                        XLIV.
                        Construction einer Schuzfeder fuͤr die
                           Bogenfedern der Eisenbahnwagen; von F.
                              Busse, Bevollmaͤchtigter der
                           Leipzig-Dresdener-Eisenbahncompagnie.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Busse's Schuzfeder für Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Fig. 8 ist die
                              Seitenansicht eines Rades mit Bogenfedern und deren Befestigung an die Tragschwelle
                              eines Wagens, wie sie jezt allgemein den Vorzug vor denen des alten Systems
                              erhalten, da sie mittelst dieser Federn aus den schon bekannten Ursachen eine
                              äußerst sanfte Bewegung haben und die Reparaturen sowohl der Wagen wie der Bahn
                              vermindern. Die Neuheit dieses Systems, das in Deutschland zuerst in Anwendung kam und hier
                              ausgebildet worden ist, ließ anfänglich noch mancherlei kleine Mängel erscheinen,
                              namentlich aber fürchtete man den Bruch der nur aus einem Stük Stahl bestehenden
                              Federn, weßhalb ich solche bisher schon mit einem Tragbande unterlegen ließ.
                              Obgleich nun diese Furcht bisher, selbst bei einigen wirklich vorgekommenen
                              Federbrüchen, sich als unbedeutend erwiesen hat, so habe ich dennoch immerfort dahin
                              getrachtet, die Ursache eines Bruchs oder der Durchbiegung einer solchen Feder zu
                              beseitigen, was mir, wie ich glaube, durch die Construction einer Schuzfeder (A) gelungen seyn dürfte. Die Veranlassung einer
                              Durchbiegung oder eines Bruches wird dadurch gegeben, wenn durch eine
                              außergewöhnliche Niederstauchung des schweren Wagens die Feder über die Gränzen
                              ihrer Elasticität gekrümmt wird. Die Schuzfeder ist auf eine einfache und solide
                              Weise, wie aus der Zeichnung deutlich zu ersehen, auf der Achsenbüchse befestigt und
                              gegen die Tragschwelle des Wagens (B) so gebogen, daß
                              sie etwa 2 Zoll weit von demselben entfernt, also bei der gewöhnlichen Bewegung des
                              Wagens außer Thätigkeit bleibt. Erhält nun der Wagen eine Stauchung, welche
                              denselben tiefer drükt als dieser Zwischenraum (C) ist,
                              so tritt die Schuzfeder zu Hülfe, verhütet dadurch jede übermäßige Anstrengung der
                              Federn und schüzt sie somit gegen Durchbiegung oder Bruch, ohne der sanften Bewegung
                              des Wagens Eintrag zu thun.
                           
                        
                     
                  
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