| Titel: | Verbesserungen an Pflügen, worauf sich Henry Lowcock zu Westerland, Grafschaft Devon, am 28. Decbr. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. LXX., S. 272 | 
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                        LXX.
                        Verbesserungen an Pfluͤgen, worauf sich
                           Henry Lowcock zu
                           Westerland, Grafschaft Devon, am 28. Decbr.
                              1843 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov.
                              1844, S. 268.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Lowcock's Verbesserungen an Pflügen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an denjenigen Gattungen von Pflügen,
                              welche bei ihrem Hin- und Hergehen das Erdreich aus den Furchen nach einer
                              und derselben Richtung umlegen, indem zwei Messer und zwei Scharen, an jedem
                              Pflugende eines, angebracht sind, und der Zug abwechselnd an beiden Enden des Baumes
                              wirkt.
                           Fig. 1 stellt
                              die Landseite eines meinen Verbesserungen gemäß eingerichteten Pflugs dar.
                           Die Figuren 2
                              und 3 zeigen
                              die entgegengesezte oder Formbrett-Seite des Pflugs, wenn derselbe in zwei
                              entgegengesezten Richtungen pflügt.
                           Fig. 4 ist ein
                              Grundriß des Pflugs und
                           Fig. 5 ein
                              theilweise im Durchschnitt genommener Grundriß des Pflugkörpers, um zu zeigen, wie
                              die doppelten Formbretter in einer am Körper des Pflugs befindlichen Oeffnung
                              angebracht sind.
                           Fig. 6 gibt
                              eine abgesonderte Seitenansicht des Pflugkörpers, und
                           Fig. 7 und
                              8
                              verschiedene Separatansichten der doppelten Formbretter. a,
                                 a ist der Pflugbaum, dessen beide Enden sich bis zu einer für den Zug
                              geeigneten Lage erheben; b eine Stange, welche an eine
                              Seite des Baumes so befestigt ist, daß der Ring c, woran
                              die Zugkraft wirkt, von einem Ende zum andern geschoben werden kann, wenn das
                              Pflügen nach der entgegengesezten Richtung vor sich gehen soll. Der Pflugbaum
                              besteht aus zwei eisernen Seitenplatten mit zwischenliegendem Holz. In dem Holze
                              befinden sich Oeffnungen für die Messer und für die Stangen, welche die Räder tragen,
                              deßgleichen für die Hervorragungen am oberen Theile des Pflugkörpers. d, d sind Handhaben, deren Stangen sich um eine Achse
                              e drehen und durch Querstüke d' verstärkt sind; diese Handhaben nebst Anordnung zum Umschlagen
                              derselben von einem Ende des Pflugs zum andern bilden übrigens keinen Theil meiner
                              Erfindung. Am Ende des Pflugbaumes befindet sich ein Loch f zur Aufnahme der Fangfeder g, welche dazu
                              dient, die Handhaben an dem einen oder dem andern Ende des Pflugbaumes
                              zurükzuhalten. Der Pflugkörper h besizt eine Oeffnung
                              zur Aufnahme der doppelten Formbretter i, j, welche sich
                              dergestalt um eine Achse k drehen, daß sich ihre inneren
                              Enden gegen die äußeren Theile der eben erwähnten Oeffnung lehnen; demnach sind die
                              Formbretter wohl unterstüzt und können keinen nachtheiligen Druk gegen die Achse k ausüben. An dem oberen Theile des Pflugkörpers
                              befinden sich zwei Hervorragungen l, l, mittelst welcher
                              der Pflugkörper an den Baum befestigt wird; zu dieser Befestigung dienen die
                              Schraubenmuttern m. n, o sind die beiden Scharen, welche
                              an den Pflugkörper festgeschraubt oder auf sonstige Weise befestigt werden. Der
                              untere Theil des Pflugkörpers ist, wie man sieht, so construirt, daß wenn die Schar
                              n in Thätigkeit ist, der Pflug von 1 bis 2 wie ein
                              Schlitten gleitet, während die Fläche von 1 bis 3 von dem Boden absteht und der
                              Thätigkeit des Pflugs keine Reibung darbietet. Um die Reibung an der Landseite des
                              Pflugs zu reduciren, bringe ich die Flächen p, q
                              dergestalt an, daß sie von 4 bis 5 und von 5 bis an das Ende der Schar n nach der einen Seite, deßgleichen von 4 bis 6 und von
                              6 bis an das Ende der Schar o nach der vordern Seite hin
                              eine geneigte Ebene bilden, so daß die Landseite des Pflugs nur an der Mitte 4, wo
                              beide geneigte Ebenen an einander gränzen, anstreift. Eine solche Einrichtung ist
                              bei diesem Doppelpfluge wichtig, damit die aus dieser Construction nothwendig
                              hervorgehende große Länge des Pflugkörpers beim Gleiten längs der Landseite der
                              Furche keinen so großen Widerstand darbiete. r, s sind
                              die beiden Messer, deren Stiele durch den Pflugbaum gehen und mit Hülfe von Keilen
                              t, t oder Stellschrauben v,
                                 v befestigt werden. Die Seiten der Oeffnungen, durch welche die Stiele der
                              Messer und die Stangen der Räder treten, sind mit Platten w,
                                 x beschlagen.
                           
                        
                     
                  
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