| Titel: | Ueber das Verzinken des Eisens auf galvanischem Wege; von P. Louyet zu Brüssel. | 
| Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. CXII., S. 454 | 
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                        CXII.
                        Ueber das Verzinken des Eisens auf galvanischem
                           Wege; von P. Louyet zu
                           Bruͤssel.
                        Aus dem Technologiste, Febr. 1845, S.
                              193.
                        Louyet, über das Verzinken des Eisens auf galvanischem
                           Wege.
                        
                     
                        
                           Ich habe im J. 1843 in dem zu Brüssel erscheinenden Bulletin
                                 du Musée le l'industrie eine Abhandlung über galvanische Verzinkung
                              des Eisens folgenden wesentlichen Inhalts mitgetheilt:
                           
                              „Um das Eisen zu verzinken, wendet man nach dem von mir entdekten
                                 Verfahren ein Bad an, welches aus einer Auflösung von schwefelsaurem oder
                                 salzsaurem Zink in Wasser besteht. Man benuzt salzsaures Zink, wenn man es
                                 wohlfeiler findet, wie z.B. wenn man das Zinksalz selbst bereiten muß; in diesem
                                 Falle löst man das Zink in käuflicher Salzsäure auf, welche mit Wasser verdünnt
                                 wurde; eine bei 12° R. mit Zink gesättigte Auflösung ist ganz geeignet.
                                 Bei Anwendung von schwefelsaurem Zink, welches in seinem 2 1/2fachen Gewicht
                                 Wasser von gewöhnlicher Temperatur auflöslich ist, habe ich jedoch gewöhnlich 1
                                 Gewichtstheil krystallisirten Salzes auf 4 Theile Wasser genommen.
                              
                           
                              Man thut besser mit einer Auflösung von Zinksalz zu operiren, dessen Temperatur
                                 20 oder 24° R. beträgt. Ueberhaupt soll man nicht bei einer niedrigen
                                 Temperatur arbeiten. Die Zinksalz-Auflosung gibt man in einen geeigneten
                                 Trog von getheertem Holz; nachdem hierauf die galvanische Säule in Thätigkeit
                                 gesezt wurde, befestigt man das Ende des negativen Leitungsdrahts an einer
                                 Stelle des zu verzinkenden eisernen Gegenstandes und löthet den andern
                                 Metalldraht, nämlich den positiven, an eine
                                 Zinkplatte; diese Platte muß immer von solchen Dimensionen seyn, daß sie nach
                                 gehörigem Umbiegen den zu verzinkenden Gegenstand hinreichend umgeben kann,
                                 welchem sie allenthalben sehr nahe kommen muß, ohne
                                 ihn jedoch an irgend einer Stelle zu berühren.
                              
                           
                              Diese Zinkplatte, mit welcher der positive Pol endigt, spielt beim Verzinken eine
                                 sehr wichtige Rolle. Würde man keine solche anwenden, sondern sich begnügen das
                                 Ende des positiven Drahts einfach in die Zinkauflösung zu tauchen, so würde sich
                                 der eiserne Gegenstand am Ende des negativen Pols durchaus nicht mit Zink
                                 überziehen, oder mit andern Worten das aufgelöste Zinksalz gar nicht zersezt
                                 werden.
                              
                           
                              Die Anwendung einer Zinkplatte als positiver Pol beruht auf dem Verhalten der
                                 Zinksalze bei ihrer Zersezung mittelst des galvanischen Stroms; bei dieser
                                 Zersezung erhält man nämlich einerseits reducirtes Metall und andererseits den Sauerstoff und
                                 die Schwefelsäure, welche damit Zinkvitriol bildeten. Die Verwandtschaft, welche
                                 die Elemente des Zinkvitriols vereinigt, ist aber sehr stark und die Erzeugung
                                 des galvanischen Stroms, welcher erforderlich wäre um dieses Salz zu zersezen
                                 und dadurch metallisches Zink auf eiserne Gegenstände abzulagern, müßte folglich
                                 ziemlich hoch zu stehen kommen; überdieß würde sich das reducirte Zink auf dem
                                 negativen Leiter oder dem eisernen Gegenstand nur an dessen Ende absezen und
                                 ohne darauf festzuhaften.
                              
                           
                              Läßt man hingegen den positiven Pol in ein großes Zinkblech ausgehen, welches in
                                 die zu zersezende Flüssigkeit taucht und den zu verzinkenden Gegenstand umgibt,
                                 so fügt man der Zersezungskraft der beiden elektrisirten Leiter noch eine andere
                                 Kraft bei. Diese Zinkplatte nämlich, welche als integrirender Theil des
                                 positiven Leiters positiv elektrisirt ist, sucht das aufgelöste schwefelsaure
                                 Zink zuerst zu zersezen, indem sie dessen elektronegative Bestandtheile, nämlich
                                 den Sauerstoff und die Schwefelsäure anzieht, während das Zink als der positive
                                 Bestandtheil des Salzes von dem negativen Leiter angezogen wird; diese beiden
                                 Anziehungen wären jedoch unzureichend, um die Zersezung des Salzes und folglich
                                 die Verzinkung zu bewirken, wenn die Verwandtschaft der Zinkplatte zum
                                 Sauerstoff und der Schwefelsäure nicht noch dazu käme; in Folge derselben
                                 verbinden sich der Sauerstoff und die Schwefelsäure, welche sich von dem an der
                                 Oberfläche des zu verzinkenden Gegenstandes reducirten Zink trennen, neuerdings
                                 mit der Platte am positiven Pol zu Zinkvitriol. Daraus folgt auch, daß sich die
                                 Stärke der zum Verzinken angewandten Auflösung nicht ändert; denn für jeden
                                 Gramm Zink, welches sich auf der Oberfläche des eisernen Gegenstandes am
                                 negativen Pol reducirt, wird auch ein Gramm Zink von der Platte am positiven Pol
                                 aufgelöst. Da diese Platte am positiven Pol den zu verzinkenden Gegenstand
                                 allenthalben umgibt, so erfolgt überdieß die Reduction des aufgelösten Metalls,
                                 d.h. die Verzinkung, auf allen Stellen des Gegenstandes gleichförmig, was nicht
                                 der Fall wäre, wenn die den Positiven Pol der Säule endigende Zinkplatte sich
                                 bloß vor einer Seite des zu verzinkenden Gegenstandes befände.
                              
                           
                              Der eiserne Gegenstand überzieht sich so mit einer bläulichweißen Schicht reinen
                                 Zinks, welche ihm fest anhaftet und das Poliren verträgt. Nach Verlauf einer
                                 gewissen Zeit, welche nach der gewünschten Dike der Zinkschicht verschieden ist
                                 (in den meisten Fällen scheint ein halbstündiges Eintauchen auszureichen), nimmt
                                 man den Gegenstand heraus, wascht ihn mit viel Wasser ab und troknet ihn.
                              
                           
                           
                              Ich habe noch zu bemerken, daß man während der Operation die Stellen, an welchen
                                 der zu verzinkende Gegenstand mit dem Leitungsdraht der Säule verbunden wird,
                                 wechseln muß, damit sich diese Stellen ebenfalls mit Zink überziehen können.
                                 Auch sollte man die eisernen Gegenstände erst kurz vor dem Verzinken (von Oxyd
                                 mittelst Säure) reinigen, damit sie sich nicht wieder oxydiren
                                 können.“
                              
                           Nach einer Menge erfolgloser Versuche war es mir also gelungen, das Eisen auf die Art
                              vollkommen zu verzinken, daß ich den positiven Pol der Volta'schen Säule in eine
                              große Zinkplatte sich endigen ließ, welche den am negativen Pol angebrachten zu
                              verzinkenden Gegenstand vollständig umgab und ihm allenthalben sehr nahe gebracht
                              war. Ich ging dabei von der Annahme aus, daß diese Platte das Verzinken deßhalb
                              möglich macht, weil ihre eigene Verwandtschaft zum Sauerstoff und der Schwefelsäure
                              noch zu derjenigen kommt, welche ihr als positivem Leiter der galvanischen Säule
                              verliehen wird. Die Resultate hatten meine Voraussezung gerechtfertigt und ich
                              konnte nun alle eisernen Gegenstände mit geringen Kosten verzinken, indem ich als
                              positive Elektrode stets eine Zinkplatte anwandte, deren Oberfläche derjenigen der
                              zu verzinkenden Gegenstände wenigstens gleich war. Zu meinem großen Verdruß
                              überzeugte ich mich aber bei Versuchen über die Haltbarkeit dieser Verzinkung, daß
                              die Zinkschicht die feuchter Luft ausgesezten eisernen Gegenstände nicht schüzte,
                              indem sich dieselben mehr oder weniger schnell theilweise oxydirten. Häufig fand die
                              Oxydation des Eisens und Zinks in der Mitte der Gegenstände statt, welche an dieser
                              Stelle große Rostfleken bekamen, während an andern Stellen die Zinkschicht
                              unverändert blieb.
                           In Folge dieser Beobachtungen hatte ich meine Versuche über Verzinkung aufgegeben,
                              als mich ein Artikel, den ich in einem englischen Journal las, veranlaßt sie wieder
                              aufzunehmen und fortzusezen. In demselben war bemerkt, daß Hr. Pellatt der Civil
                                 Engineers' Institution zu London eine
                              Abhandlung über Verzinken des Eisens übergeben habe, worin er behauptete, daß man
                              mittelst der galvanischen Verzinkung eine sehr reine Zinkschicht hervorzubringen im
                              Stande ist, bei welcher das Eisen seine Zähigkeit ganz beibehält und keine
                              Veränderung in seinem Zustande erleidet, weil man in der Kälte operirt. Das
                              Verzinken sollte nach Pellatt's Angabe überdieß nicht höher zu stehen kommen, als ein
                              gewöhnlicher Anstrich von vier Schichten. Mehrere verzinkte Eisenbleche, welche
                              dabei vorgezeigt wurden, waren sehr dünn, und obgleich sie acht Monate auf den
                              Dächern Londons geblieben waren, konnte man doch keine Spur von Rost darauf
                              bemerken.
                           
                           Ich war über diese Resultate sehr erstaunt, denn das von dem englischen Ingenieur
                              angegebene Verfahren unterschied sich nur wenig von dem meinigen. Besonders erregte
                              die Bemerkung in seiner Abhandlung meine Aufmerksamkeit, daß die Auflösung des
                              Zinksalzes eher sauer als alkalisch seyn soll. Ich aber hatte bei allen meinen
                              Versuchen entweder neutrale Auflösungen von salzsaurem oder schwefelsaurem Zink
                              angewandt oder sie durch Zusaz von Aezammoniak alkalisch gemacht. Nach der
                              Vorschrift aller Chemiker, welche Versuche über das Vergolden, Versilbern etc. auf
                              galvanischem Wege anstellten, soll man es zu vermeiden suchen, daß die Flüssigkeit
                              sauer wird. Ich konnte daher wohl voraussezen, daß dieser Bedingung auch entsprochen
                              werden muß, wenn es sich darum handelt, ein so oxydirbares Metall wie das Zink zu
                              reduciren, welches das Wasser bei Gegenwart einer Säure so leicht zersezt; diese
                              Voraussezung wurde jedoch durch die Erfahrung keineswegs bestätigt.
                           Ich versuchte das Verzinken des Eisens, indem ich mich einer Säule von constantem
                              Strom bediente und eine saure Auflösung von schwefelsaurem Zink anwandte; ich
                              erhielt so eine vollkommene Verzinkung und die Gegenstände widerstanden mehrere
                              Monate allen atmosphärischen Einflüssen. Ich ließ Pistolenläufe, welche auf diese
                              Weise bloß äußerlich verzinkt worden waren, mehrere Wochen in lufthaltigem Wasser
                              liegen, wobei die Außenseite derselben keine merkliche Veränderung erlitt, während
                              sie sich innerlich mit Eisenoxydhydrat überzogen.
                           Daß sich ein so oxydirbares Metall wie das Zink in einer sauren Flüssigkeit und
                              mittelst eines schwachen Stroms so leicht und in solcher Menge reducirt, ist
                              wirklich eine merkwürdige Thatsache.
                           Bekanntlich ist es bei den galvanoplastischen Operationen viel vortheilhafter, mit
                              einer sauren Auflösung von Kupfervitriol zu operiren, als
                              eine neutrale anzuwenden. Die Operation geht rascher die Form überzieht sich besser
                              und das abgelagerte Kupfer ist viel zäher und hämmerbarer. Der Umstand, daß durch
                              Säurezusaz die Leitungsfähigkeit der Flüssigkeit erhöht wird, genügt nicht um diese
                              Erscheinungen zu erklären. Eben so wenig läßt sich der große Einfluß erklären,
                              welchen ein Säureüberschuß in der Flüssigkeit auf die Resultate beim galvanischen
                              Verzinken ausübt. Es ist möglich, daß in diesem Falle der Säureüberschuß der Bildung
                              einer sehr dünnen Oxydschicht auf der Oberfläche des zu verzinkenden Gegenstandes
                              vorbeugt, welche die Adhärenz zwischen dem Zink und dem Eisen verhindern würde.
                           Ich will nun die Resultate einiger Versuche mittheilen, welche Interesse darbieten
                              dürften, weil sie zeigen, daß zwischen der Reduction des Zinks auf galvanischem Wege
                              und derjenigen der edlen Metalle eine große Uebereinstimmung stattfindet. Leztere
                              scheint nach dem Bericht von Dumas über Nuolz's AbhandlungPolytechn. Journal Bd. LXXXIII S.
                                       125., der Oberfläche der Gegenstände und der Dauer der Eintauchung proportional
                              zu seyn.
                           Der elektrische Strom wurde durch ein Grove'sches Paar hervorgebracht, welches so
                              geladen war, daß es höchstens 2/3 seines Maximum-Effects hervorbrachte. Das
                              Platinblech dieses Elements hatte 0,086 Meter Länge auf 0,014 Meter Breite und war
                              zu zwei Drittel in schwach verdünnte käufliche Salpetersäure getaucht. Der
                              amalgamirte Zinkcylinder war 0,008 Meter dik, 0,080 Meter hoch und hatte 0,052 Meter
                              äußeren Durchmesser; dieser Cylinder war zu zwei Drittel in ein Glasgefäß getaucht,
                              welches mit etwas Schwefelsäure angesäuertes Wasser enthielt. Die Salpetersäure, in
                              welche das Platinblech getaucht war, stand in einem porösen Gefäß und dieses wieder
                              in dem Zinkcylinder.
                           Die bei 17° R. gesättigte Zinkvitriol-Auflösung war schwach mit
                              Schwefelsäure angesäuert. Während des Verzinkens wurde ihre Sättigung mittelst
                              einiger Krystalle, welche man in dem sie enthaltenden Gefäß aufhing, constant
                              erhalten.
                           Die Versuche wurden mit fünf an beiden Enden offenen Flintenlaufstüken angestellt,
                              welche 0,106 Met. lang waren und 0,070 Met. Umfang hatten. Ihre Oberflächen waren
                              ziemlich gleich. Alle diese Läufe wurden zuerst mittelst einer Schlichtfeile und
                              dann mit verdünnter Säure von Oxyd gereinigt, hierauf sorgfältig abgewaschen und mit
                              feinem Sandpapier abgerieben. Nach dieser Operation vermied ich es, sie mit bloßen
                              Händen anzufassen.
                           Die Zinkplatte, in welche sich der positive (Platin-)Pol der Säule endigte,
                              war 0,140 Meter lang und 0,100 Meter breit; sie wurde so umgebogen, daß sie den zu
                              verzinkenden Lauf zum Theil umfaßte, welcher sich beiläufig um 1 Centimeter davon
                              entfernt befand.
                           Die fünf Läufe wurden sorgfältig gewogen und hierauf oben und unten gut verkorkt, so
                              daß die Zinkvitriol-Auflösung nicht in ihr Inneres dringen konnte. Der
                              Metalldraht, welcher sie mit dem negativen (Zink-)Pol der Säule verband,
                              wurde auf eine unbedeutende Länge zwischen einem der Korke und der Wand des
                              Flintenlaufs eingestekt.
                           
                           Unmittelbar nach dem Verzinken wurden die Korke herausgezogen, der Lauf mit vielem
                              Wasser abgewaschen, gut abgewischt, bei 80° R. getroknet und dann sogleich
                              gewogen.
                           Die Anordnung des Apparats war folgende. Nachdem die Säule in Thätigkeit, der
                              Flintenlauf am negativen Pol angebracht und die positive Zink-Elektrode in
                              die Zinkauflösung getaucht war, senkte man sogleich den Flintenlauf in der Art ein,
                              daß zwischen ihm und der Zinkplatte selbst momentan nur wenig Berührung statt fand.
                              Die Läufe A und B wurden
                              nach einander verzinkt, ohne daß man die erregenden Flüssigkeiten der Säule
                              erneuerte; sodann wurden diese Flüssigkeiten ein einzigesmal erneuert, um
                              nacheinander die Läufe C, D, E zu verzinken. Folgende
                              Tabelle enthält die Resultate der Versuche.
                           
                              
                                 Flintenläufe.
                                       Gewicht          
                                    vor   dem Verzinken.
                                       Gewicht          nach    dem
                                    Verzinken.
                                 Gewichtszunahme.
                                   Dauer     desEintauchens.
                                 
                              
                                 
                                       Gramme.
                                         Gramme.
                                      Gramme.
                                 
                                 
                              
                                 A . . . .
                                    .
                                         90,460
                                           90,530
                                       
                                    0,070
                                 13 Minuten
                                 
                              
                                 B . . . .
                                    .
                                         93,448
                                           94,272
                                       
                                    0,824
                                 25      
                                    –
                                 
                              
                                 C . . . .
                                    .
                                         83,924
                                           87,053
                                       
                                    1,129
                                 36      
                                    –
                                 
                              
                                 D . . . .
                                    .
                                       100,100
                                         100,450
                                       
                                    0,350
                                 30      
                                    –
                                 
                              
                                 E . . . .
                                    .
                                         89,172
                                           89,613
                                       
                                    0,441
                                 30      
                                    –
                                 
                              
                           Diese Resultate führen zu folgenden Bemerkungen:
                           1) Der Flintenlauf A hatte, obgleich er vor dem Lauf B verzinkt worden war, nur beiläufig halb so viel Zink
                              als lezterer aufgenommen, was nicht mit der Dauer des Eintauchens im Verhältniß
                              steht, welche nahe wie 1 zu 2 sich verhielt.
                           2) Der Flintenlauf C war der leichteste von allen und
                              nahm am meisten Zink auf. Die erregenden Flüssigkeiten der Säule waren zwar erneuert
                              worden, da aber die Säule einen ziemlich constanten Strom lieferte, besonders in der
                              ersten Stunde ihrer Thätigkeit, und da der Flintenlauf nur sechs Minuten länger in
                              der Auflösung blieb als die Läufe D und E, welche nach ihm verzinkt wurden, so kann man sich
                              daraus nicht erklären, weßhalb sein Zinküberzug so wenig mit dem der zwei leztern
                              Läuft im Verhältniß steht.
                           3) Der Lauf E, welcher nach dem Lauf D verzinkt wurde, ohne daß man die Flüssigkeiten der
                              Säule erneuerte, nahm mehr Zink auf als lezterer, während doch bei der gleichen Dauer des
                              Eintauchens der Strom der Säule eher ab- als zunehmen mußte. Sollte
                              vielleicht die Masse einigen Einfluß auf die Erscheinungen haben? E wog nämlich ungefähr um 11 Gramme weniger als D. Diese Frage läßt sich nur durch zahlreichere Versuche
                              entscheiden.
                           Ich beabsichtige bei ferneren Versuchen über diesen Gegenstand nicht nur die Kraft
                              des galvanischen Stroms vor jedem Versuch genau zu messen, sondern auch bei
                              verschiedener Temperatur und Concentration der Zinkauflösung und verschiedenartiger
                              Oberfläche der zu verzinkenden Gegenstände zu operiren.
                           Zum Schluß will ich noch erwähnen, daß ich bei einem anderen Versuch die Zinkplatte,
                              welche die positive Elektrode bildete, in Cylinderform gebogen hatte, so daß sie den
                              Flintenlauf allenthalben umgab; die Berührung wurde durch Holzstükchen verhindert,
                              welche ich in die Stöpsel an beiden Enden des Laufs strahlenförmig einstekte. Diese
                              Holzstükchen berührten die positive Zinkplatte. Es erfolgte keine Verzinkung. Im
                              Gegentheil, der Lauf verlor an Gewicht, indem er durch die saure Flüssigkeit
                              angegriffen wurde. Als man die Holzstüke wegnahm und sie durch Glasstüke ersezte,
                              erfolgte sogleich die Reduction des Zinks auf der Oberfläche des Flintenlaufs. Das
                              mit der sauren Zinkauflösung getränkte Holz scheint also zwischen den Polen eine
                              Communication hergestellt zu haben, welche hinreichend war den Strom durch das Holz
                              fortzupflanzen.