| Titel: | Ueber die neuesten Verbesserungen und Erfahrungen in der Fabrication des Steinkohlengases zur Beleuchtung; von Dr. Ure. | 
| Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. CXIII., S. 460 | 
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                        CXIII.
                        Ueber die neuesten Verbesserungen und Erfahrungen
                           in der Fabrication des Steinkohlengases zur Beleuchtung; von Dr. Ure.
                        Aus dem Supplement to Dr.
                              Ure's
                              Dictionary of arts, manufactures and mines, London 1844 p. 94.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Ure, uͤber die neuesten Verbesserungen und Erfahrungen
                           in der Fabrication des Steinkohlengases zur Beleuchtung.]
                        
                     
                        
                           Oefen für die Retorten, Condensatoren,
                                 Reinigungsapparate und Gasometer.
                           In Fig. 39 ist
                              A ein Querdurchschnitt und B ein Aufriß eines Ofens mit 5 D Retorten.
                              Fig. 40
                              ist ein Längendurchschnitt eines Ofens mit 5 D
                              Retorten.
                           Fig. 41 ist
                              ein Aufriß eines verticalen Luft-Condensators, welcher aus fünf Kammern mit
                              einer Reihe Röhren von D Zoll Durchmesser besteht.
                           In Fig. 43 ist
                              A ein Endaufriß und B
                              ein Grundriß eines Luft-Condensators oder Kühlapparats, dessen Röhrensystem bloß mit Luft
                              umgeben ist.
                           Fig. 42 ist
                              ein Aufriß eines doppelten Gasbehälters oder Gasometers (d.h. eines solchen, dessen
                              zwei cylindrische Theile sich wie die Auszüge eines Teleskops übereinander schieben)
                              nach der neuesten Construction mit einem Theil des Wasserbehälters.
                           Fig. 44 zeigt
                              eine Reihe von drei Reinigungsapparaten mit Kalkmilch im Aufriß und Durchschnitt,
                              nebst ihren Rühr- und Speisevorrichtungen, hydraulischen Klappen und
                              Verbindungsstüken; die Kalkmilch gelangt von einem Reinigungsapparat in den zunächst
                              darunter befindlichen. In Fig. 44 ist A ein Durchschnitt des Waschgefäßes, B ein Durchschnitt der Rührvorrichtung und C ein Aufriß der Rührvorrichtung.
                           Fig. 45 ist
                              ein Vorderaufriß und Fig. 46 der Grundriß
                              einer Gasanstalt, worin trokenes Kalkhydrat zum Reinigen des Steinkohlengases
                              angewandt wird. A (Fig. 46) ist das
                              Retortenhaus; B der Ofen mit den darin liegenden
                              Retorten; C der Schornstein; D der Canal oder Fuchs; E die cylindrische
                              Vorlage; F die Steinkohlen-Vorrathskammer; G die Kalk-Vorrathskammer; H Wasch- und Reinigungsapparate; I
                              Vorrathskammer; K Theercisterne; L horizontaler Condensator, auf dem Boden liegend; M Einlaßrohr; N Auslaßrohr; O Gasbehälter (Gasometer); P
                              Gasmesser und Regulator; Q Schmiedewerkstätte; R Comptoir; S
                              Kohks-Vorrathskammer.
                           Fig. 47 ist
                              der Längenaufriß, Fig. 48 der Längendurchschnitt, Fig. 49 der Queraufriß
                              und Fig. 50
                              der Querdurchschnitt eines Reinigungsapparats mit trokenem
                                 Kalkhydrat.
                           Ich bin überzeugt, daß noch keine Gasanstalt in jeder Hinsicht so zwekmäßig angelegt
                              worden ist, als die hier abgebildete.
                           
                        
                           
                           Versuche mit verschiedenen Steinkohlenarten, hinsichtlich
                              ihrer Ergiebigkeit an Gas und dessen Leuchtkraft; von Joseph Hedley, Gas-Ingenieur zu London.
                           Bemerkung. – Bei allen Versuchen ließ man das Gas
                              unter einem Druk von 1/2 Zoll durch einen Regulator passiren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 95, S. 462
                              Benennung und Art der Steinkohlen;
                                 Durch eine Oeffnung oder Röhre ohne einen Brenner von 2/10 Zoll innerem
                                 Durchmesser; Höhe der Flamme; Dieselbe verzehrte Gas per Stunde; Oeffnung für
                                 einen einfachen Gasstrahl von 1/28 Zoll Durchmesser; Die Flamme des einfachen
                                 Gasstrahls auf 4 Zoll Höhe beschränkt verzehrte per Stunde; In der Leuchtkraft
                                 gleich; Ein Argand'scher Brenner mit 20 Löchern von 9/10 Zoll äußerem und 6/4
                                 Zoll innerem Durchmesser; Löchern von 1/40 Zoll Durchmesser welche 1/40 Zoll von
                                 einander entfernt waren; volle Leuchtkraft gleich 12 Kerzen; Specifisches
                                 Gewicht; Gesammt-Production an Gas aus 20 Pfd. Kohlen und Dauer der
                                 Destillation; Am Ende der ersten halben Stunde; der zweiten halben Stunde; der
                                 dritten halben Stunde; der vierten halben Stunde; der fünften halben Stunde; der
                                 sechsten halben Stunde; Lismahago oder Glasgow Cannel; Newcastle Coal
                              
                           
                           Bemerkung. – Die angewandte Kerze war eine
                              Compositionskerze mit geflochtenem Docht, welche nicht gepuzt zu werden brauchte und
                              wenigstens um ein Drittel mehr Licht als gegossene Talgkerzen gab.
                           
                           Aus den in dieser Tabelle zusammengestellten Versuchen, welche hiemit zum erstenmal
                              Veröffentlicht werden, ergeben sich einige sehr wichtige Thatsachen.
                           Erstens ersieht man daraus, daß alle Steinkohlen, ungeachtet ihrer sehr verschiedenen
                              Eigenschaften und Güte, ziemlich gleiche Quantitäten Gas
                              liefern. Das größte Gasquantum betrug 11,648 Kubikfuß per Tonne (20 Cntr.), das kleinste 11,200 Kubikfuß. Alle diese Versuche
                              wurden mit der größten Sorgfalt und unter ganz gleichen
                                 Umständen in Bezug auf Druk etc. angestellt. Die Zeit, in welcher das Gasquantum aus den
                              verschiedenen Steinkohlensorten erzeugt wird, variirt beträchtlich und verdient
                              Beachtung, da sie einen großen Einfluß auf die Gestehungskosten des Gases hat
                              – es ist nämlich diejenige Kohle die schäzbarste,
                              welche unter übrigens gleichen Verhältnissen ihr Gas in der
                                 kürzesten Zeit liefert oder abgibt. Um uns kürzer auf die Tabelle beziehen
                              zu können, haben wir die Columnen numerirt; aus Nr. 11 ist dieser Unterschied
                              ersichtlich und man kann aus dieser Columne auch entnehmen, daß die Zeit nach der Güte der
                              Steinkohlen variirt, indem die beste Steinkohle ihr Gas in zwei Stunden und die schlechteste in drei
                              Stunden liefert.
                           Eine andere höchst wichtige Thatsache geht ebenfalls aus diesen Versuchen hervor
                              – daß nämlich die Ausströmung des Gases seiner
                                 Dichtigkeit proportional ist, was die Verschiedenheit in der Höhe der
                              Flammen beweist, welche nach der Columne Nr. 1 im Verhältniß von 18 Zoll bei den
                              schlechteren Gasen zu 22 bei den besseren steht; während das zum Speisen dieser
                              Flammen erforderliche Gasquantum sich umgekehrt wie ihre Höhen verhält, indem die
                              längere Flamme zu ihrer Unterhaltung nur zwölf Kubikfuß erfordert, wenn die kürzere Flamme vom schlechteren Gas sechzehn
                              Kubikfuß erheischt. Man sehe Columne Nr. 2.
                           So merkwürdig dieser Unterschied in den Höhen der Flammen und der Consumtion ist, so
                              ist er doch nicht so groß als die Differenz, welche durch die Qualität oder
                              Leuchtkraft der verschiedenen Gase verursacht wird, wie die Columnen Nr. 5 und 6
                              zeigen; aus denselben ersieht man, daß die Consumtion des besten Gases per Stunde nur 7/10 eines Kubikfußes betrug und sein
                              Licht drei Kerzen gleich war, während die Consumtion des schlechtesten Gases 12/10
                              eines Kubikfußes betrug und sein Licht nur 1,75 Kerzen gleich war.
                           Die nächste Columne Nr. 7 bietet ähnliche Resultate hinsichtlich des größeren Werths
                              oder der größeren Leuchtkraft eines Gases vor dem anderen dar. In diesem Falle wurde
                              ein Argand'scher Brenner angewandt. Vom besten Gas waren nur zwei Kubikfuß
                              erforderlich, um das Licht von zwölf Kerzen
                              hervorzubringen, während von dem schlechteren Gas dazu fünf Kubikfuß nöthig
                              waren.
                           Nach Columne Nr. 8 waren bei Anwendung eines anderen zwekmäßigeren Argand'schen
                              Brenners vom besten Gas nur drei Kubikfuß erforderlich,
                              um das Licht von fünfundzwanzig gegossenen Kerzen
                              hervorzubringen, während vom schlechteren Gas sieben und ein
                                 halber Kubikfuß nöthig waren: daraus geht hervor, daß die 7 1/2 Kubikfuß
                              schlechteren Gases, um den 3 Kubikfuß gutem Gas gleich zu seyn, so viel Licht als
                              zweiundsechzig und eine halbe Kerze hätten geben
                              müssen; so groß ist der Unterschied in der Qualität des Leuchtgases!
                           Hinsichtlich der Leuchtkraft und des Werths eines Gases in Vergleich mit einem
                              anderen, besteht, wie man aus der Tabelle ersieht, noch ein anderer großer
                              Unterschied, welcher durch die Anwendung verschiedenartiger Brenner veranlaßt wird.
                              Während z.B. vom besten Gas nach Columne Nr. 5, bei Anwendung des einfachen
                              Strahlbrenners sieben Zehntel eines Kubikfußes
                              erforderlich waren, um das Licht von drei Kerzen
                              hervorzubringen, waren von demselben Gas nach Columne Nr. 7 bei Anwendung eines
                              Argand'schen Brenners mit 20 Löchern nur zwei Kubikfuß
                              nöthig, um das Licht von zwölf Kerzen zu erzeugen und
                              nach Columne Nr. 8 bei Anwendung eines Argand'schen Brenners mit 30 Löchern vollends
                              nur drei Kubikfuß, um das Licht von fünfundzwanzig Kerzen hervorzubringen. Es ist also Thatsache, daß man bloß
                              durch Vergrößerung oder Erweiterung des Brenners die Leuchtkraft des Gases sehr
                              verstärken kann, so daß sich, wo an einer einzelnen Stelle ein starkes Licht
                              erfordert wird, auf diese Weise viel Gas ersparen läßt; die neueste Einführung des
                              berühmten „Bude-Licht,“ welches sich Hr. Goldsworthy Gurney patentiren
                              ließ,Man vergl. über dasselbe Ure's Abhandlung im polytechnischen Journal Bd. LXXXV S. 283, ferner Bd. LXXXIX
                                    S. 357. A. d. R. liefert dafür den praktischen Beweis.
                           
                        
                           Gasmesser, Gasregulatoren und
                                 Retorten.
                           Gasmesser. – Die neuesten Gasmesser sind
                              diejenigen von Edge (polytechn. Journal Bd. LXXXVIII S. 131 und Bd. XCI S. 29) und Clegg (polytechn. Journal Bd. LXXXVIII
                                 S. 459).
                           Gasregulatoren. – Hr. Clegg ist auch der Erfinder eines sehr
                              schäzbaren Instruments, des sogenannten Regulators; durch dasselbe ist man im Stande die
                              Flammenhöhe der verschiedenen Brenner in einem Haus oder in einer Fabrik gleich zu
                              machen und gleich zu erhalten, welche Veränderung im Druk auch gemacht werden mag,
                              sey es in der Gasanstalt oder sonst wo. Dieses Instrument ist jezt auf eine große
                              Vollkommenheit gebracht, wird aber nicht so allgemein benuzt, als es geschehen
                              sollte. Wenn bei Anwendung dieses Instruments ein Gaslicht einmal auf die gewünschte
                              Höhe gebracht ist, behält es dieselbe gleichförmig bei, ohne während des ganzen
                              Abends im Geringsten davon abzuweichen. Ohne dieses Instrument ist man genöthigt das
                              Brennen der Gaslichter zu beaufsichtigen, weil auf ihre Höhen oft der unbedeutendste
                              Umstand Einfluß haben kann, wie z.B. das Auslöschen derselben beim Schließen der
                              Kaufmannsläden, was einen merklichen Unterschied in der Nachbarschaft macht.
                           Retorten. – Retorten aus gebranntem Thon werden in
                              Schottland häufig angewandt und man findet sie in Bezug auf die Abnuzung sehr
                              vortheilhaft; in London hingegen bestehen die Retorten meistens aus Gußeisen.
                           Der Druk auf die Retorten wird hauptsächlich durch die Anwendung von Kalkmilch in den
                              Reinigungs-Apparaten verursacht; in London benuzt man Kalkmilch, weil das
                              Verfahren dabei ökonomischer und weniger umständlich ist, als bei Anwendung von
                              trokenem Kalkhydrat. Wegen des höheren Druks ist Kalkmilch mit thönernen Retorten
                              nicht anwendbar.
                           
                        
                           Croll's Reinigungsapparate und
                                 Retorten-Oefen.
                           Fig. 51 und
                              52 sind
                              Abbildungen von Croll's
                              Gefäßen zum Reinigen des Gases von Ammoniak, was mittelst verdünnter Schwefelsäure
                              bewirkt wird, die man zwischen den Condensatoren und den gewöhnlichen
                              Reinigungsapparaten mit Kalkmilch anwendet. Diese Gefäße werden entweder aus Holz
                              oder aus Eisen verfertigt und mit Blei ausgefüttert; sie haben eine ähnliche
                              Waschplatte wie die Kalkmilchapparate. Der aus hölzernen Stäben, welche
                              strahlenförmig vom Mittelpunkt ausgehen, gebildete Boden hat den Zwek die
                              Waschplatte zu unterstüzen und das Gas zu vertheilen.
                           In Fig. 51 ist
                              a das Einlaß- und b das Auslaßrohr; c, c Röhren mit Trichter zum
                              Eingießen der Schwefelsäure; d der erste
                              Reinigungsbottich und e der zweite; beide sind mit Blei
                              gefüttert und werden bis zur punktirten Linie mit verdünnter Säure gefüllt; f, f Röhren zum Nachfüllen von Wasser; g, g Hähne zum Entleeren der Bottiche.
                           
                           Fig. 52 ist
                              ein Grundriß der Bottiche, wovon jeder 10 Fuß im Durchmesser hat. A ist der oben erwähnte mittlere Boden; B das Rohr zum Einleiten und C dasjenige für den Austritt des Gases.
                           Beim Beginn des Processes werden diese Bottiche mit Wasser und Schwefelsäure im
                              Verhältniß von 7 Pfd. der lezteren auf 1000 Pfd. Wasser beschikt. Da die Säure durch
                              das im Gas enthaltene Ammoniak neutralisirt wird, so muß obiges Verhältniß ziemlich
                              annähernd durch ein ununterbrochenes Eintropfen oder Einströmen von Säure aus einem
                              über dem Apparat befindlichen Reservoir unterhalten werden, deren Zufluß man nach
                              dem Ammoniakgehalt des Gases regulirt. Auf diese Art speist man die Flüssigkeit mit
                              Säure, bis sie ein specifisches Gewicht von 1170 erreicht hat, wo dann die Auflösung
                              auf dem Krystallisationspunkt ist; das Speisen mit Säure wird nun unterbrochen, die
                              Flüssigkeit aber im Gefäß gelassen, bis sie neutral geworden ist, worauf man sie
                              abzieht und abdampft; man erhält dadurch reines schwefelsaures Ammoniak.
                           Die anzuwendende Schwefelsäure muß eisenfrei seyn, weil sonst durch den im
                              Steinkohlengas enthaltenen Schwefelwasserstoff, Schwefeleisen erzeugt würde, welches
                              das schwefelsaure Ammoniak schwärzt. Eisenhaltige Schwefelsäure entsteht bisweilen
                              bei der Fabrication derselben mittelst Schwefelkies.
                           Von dem schwefelsauren Ammoniak gewinnen die Gasanstalten, welche Croll's Verfahren anwenden, bereits
                              mehrere Tonnen wöchentlich; früher kam das Ammoniak zum Theil mit dem Gas zur
                              Consumtion, wodurch nicht nur die Gasleitungsröhren, Gasmesser etc. stark
                              angegriffen, sondern auch die Leuchtkraft des Gases beeinträchtigt wurde. Das
                              schwefelsaure Ammoniak wird jezt als Dünger angewandt und ist hinsichtlich seines
                              Preises im Vergleich mit seiner Wirksamkeit jedem anderen künstlichen Dünger
                              vorzuziehen.
                           Wendet man Croll's Verfahren an
                              ehe das Gas in die Kalkmaschinen gelangt, so kann man auch trokenes Kalkhydrat
                              benuzen, und zwar ohne daß der üble Geruch entsteht, worüber man sich bisher
                              beklagte, während überdieß viel weniger Kalk zum Reinigen des Gases erforderlich
                              ist.Wir verweisen auf Croll's Abhandlung S. 279 in diesem Bande des polytechnischen
                                    Journals. A. d. R.
                              
                           Hr. Croll ließ sich unlängst
                              eine Methode patentiren, thönerne und eiserne Retorten gemeinschaftlich zur
                              Leuchtgasbereitung anzuwenden, so daß die Hize des Ofens zuerst auf die thönernen
                              Retorten wirkt und dann erst an die eisernen übergeht. Fig. 53 ist ein
                              Querdurchschnitt seines Ofens.
                           A ist die Feuerstelle; B, B
                              sind Pfeiler aus feuerfesten Steinen, welche in Zwischenräumen angebracht sind, um
                              Canäle oder Züge zu bilden; der Feuerziegel liegt auf ihnen auf in Verbindung mit
                              der Vorder- und Hinterwand, als Lager oder Stüze für die thönerne Retorte 1;
                              die thönerne Retorte 2 wird ebenfalls durch die Vorder- und Hinterwand und
                              einen Feuerziegel E, welcher mitten auf die Krone der
                              Retorte 1 gelegt ist, unterstüzt.
                           F ist eine Wand, welche die thönernen Retorten 1 und 2
                              von den eisernen Retorten 1° und 2° trennt; zwischen dem oberen Ende
                              dieser Wand F und der unteren Fläche des Bogens ist ein
                              freier Raum gelassen, damit das Feuer oder die heiße Luft frei von den thönernen an
                              die eisernen Retorten streichen kann.
                           G, G ist das Lager und H, H
                              der Feuercanal unter der eisernen Retorte 1°. Die Retorte 2° wird
                              durch die Vorderwand gestüzt und durch Ziegel I, welche
                              hinten auf der Krone der Retorte 1° in Verbindung mit dem horizontalen
                              Feuercanal angebracht sind. H ist ein verticaler
                              Feuercanal, welcher den Zug vom horizontalen in den Kamin herstellt.
                           Die Hize streicht von der Feuerstelle A durch die von den
                              Pfeilern B, B gebildeten Räume, um die thönernen
                              Retorten 1 und 2 herum über die Wand F, zieht dann hinab
                              zwischen den eisernen Retorten und um dieselben herum, den Canal H entlang und entweicht durch den verticalen Canal in
                              den Schornstein. Bei dieser Art die Retorten zu sezen, hat man den Vortheil, daß der
                              Ofen mit verhältnißmäßig wenigen Baksteinen aufgebaut werden kann, daß die Retorten
                              viel länger dauern und an Brennmaterial erspart wird. Mit 12 Tonnen Kohks kann man
                              bei dieser Einrichtung 100 Tonnen Steinkohlen verkohlen.
                           L ist der Schornsteinfuß und d ein Schieber oder Register um den Zug zu reguliren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
