| Titel: | Ueber einen Apparat zur Kohlensäure-Bereitung für künstliche Säuerlinge etc.; von Hrn. Boissenet. | 
| Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. CXIV., S. 469 | 
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                        CXIV.
                        Ueber einen Apparat zur
                           Kohlensaͤure-Bereitung fuͤr kuͤnstliche Saͤuerlinge
                           etc.; von Hrn. Boissenet.
                        Aus dem Journal de Pharmacie, Febr. 1845, S.
                              136.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Boissenet, über einen Apparat zur
                           Kohlensäure-Bereitung.
                        
                     
                        
                           Die zunehmende Consumtion kohlensäurehaltigen Wassers veranlaßt mich für die
                              Fabrikanten desselben die Beschreibung eines Regulirventils zum Einlassen der
                              Schwefelsäure in die Kohlensäure-Entwikler (Generatoren) mitzutheilen;
                              dasselbe läßt sich an allen derartigen Apparaten (mit hohem und niederem Druk)
                              anwenden, ersezt alle Hähne und verhindert das Herausschleudern von Kreide, welches
                              nicht selten vorkommt, wenn zu viel Schwefelsäure auf die angewandte Kreide gelangen
                              kann. Ich nehme im Folgenden an, daß man den gewöhnlichen bekannten Apparat
                              anwendet.
                           Nachdem die Säure-Kugel auf dem Kohlensäure-Entwikler wie gewöhnlich
                              befestigt und die Stopfbüchse stark angezogen ist, um alles Entweichen von Gas zu
                              vermeiden, muß natürlich der Bolzen mit Griff, wenn er um eine gewisse Anzahl Gänge
                              aufgeschraubt wird, gegen die durch den Stift festgehaltenen Scheiben drüken und
                              ohne kreisförmige Reibung die kegelförmige Ausbauchung der Stange in den umgekehrten
                              Kegel der Dille hinaufziehen, wodurch die Communication der Säurekugel mit dem
                              Gasentwikler genau abgesperrt wird; schraubt man hingegen den Bolzen in den Kopf der
                              Stopfbüchse hinein, so stüzt er sich auf den Vorsprung oder Absaz der Stange und
                              drängt sie hinab, wodurch die Säure freien Ausweg erhält, welche durch ihr eigenes
                              Gewicht zwischen den platten Theilen der Stange und den Wänden der Dille ausfließen
                              wird; der Säureausfluß läßt sich also dadurch reguliren, daß man den mit Griff
                              versehenen Bolzen mehr oder weniger hinauf- oder herabschraubt.
                           Die Stange kann nicht leicht Schaden leiden, weil gut gehämmertes Rothkupfer von
                              Schwefelsäure, welche frei von Salpetersäure ist, wenig angegriffen wird. Ich besize
                              zwei solche Ventile, welche schon seit fünf Jahren in Gebrauch sind. Uebrigens
                              lassen sie sich sehr leicht auswechseln; es ist nöthig daß dieses neue Ventil, wie
                              man aus der Abbildung Fig. 58 ersieht, in der
                              Röhre des Gasentwiklers spielt, damit es nicht durch Kreide, welche beim Quirlen
                              hinaufgesprizt wird, verunreinigt werden kann; leztere würde übrigens durch die aus
                              der Kugel auslaufende Säure mitgerissen werden.
                           
                           A Säurekugel aus Kupfer und mit Blei gefüttert; sie
                              besteht aus zwei Halbkugeln, deren Hälse b, b man
                              mittelst zweier eiserner Ringe, die durch Schraubbolzen angezogen werden, dicht
                              vereinigt.
                           C innere Dille aus sehr dikem Blei, deren unterer Theil
                              die Form eines umgekehrten Kegels hat.
                           D ist der an die Kugel A
                              gelöthete Ansaz zum Aufschrauben der Kugel auf das große Rohr E; lezteres besteht aus Kupfer und ist mit Blei gefuttert.
                           F ist der Kohlensäure-Entwikler; auf ihm ist das
                              Rohr E befestigt, welches ein wenig in ihn
                              hineinragt.
                           G cylindrische Stange aus Rothkupfer; an ihrem unteren
                              Theil H hat sie eine kegelförmige abgedrehte
                              Erweiterung, welche vollkommen in den umgekehrten Kegel der Dille C passen muß; von dieser Erweiterung angefangen und in
                              dem Theil I ist die Stange dreiekig und berührt durch
                              ihre Kanten die Wände der bleiernen Dille; ihr oberes Ende ist bei L verschwächt und bildet an dieser Stelle einen kleinen
                              Absaz oder Fuß.
                           M Bolzen mit Griff, welcher mit einem Loch durchbohrt
                              ist, in welchem der obere Theil der Stange mit Leichtigkeit spielen muß.
                           N Bolzen der Stopfbüchse O,
                              welche sich über der Säurekugel befindet und in deren Kopf man den Bolzen mit Griff
                              bis auf ihre halbe Höhe einschraubt, indem man die Stange des Ventils hindurchgehen
                              läßt.
                           Q Stift, welcher durch die Stange G geht und dazu dient, sie in dem Bolzen mit Griff zurükzuhalten.
                           R Verbindungsrohr, um den Druk im Gasentwikler mit
                              demjenigen in der Säurekugel ins Gleichgewicht zu sezen.
                           S Oeffnung zum Eingießen der Säure, welche mit einem
                              einzuschraubenden Bolzen verschlossen wird.
                           
                        
                     
                  
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