| Titel: | Vorschriften zu weißen oder blaßgefärbten Metalllegirungen und neues Verfahren bei der galvanischen Versilberung etc., worauf sich Alexander Parkes zu Birmingham am 29. Okt. 1844 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 97, Jahrgang 1845, Nr. LXXVI., S. 295 | 
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                        LXXVI.
                        Vorschriften zu weißen oder blaßgefaͤrbten
                           Metalllegirungen und neues Verfahren bei der galvanischen Versilberung etc., worauf sich
                           Alexander Parkes zu
                           Birmingham am 29. Okt.
                              1844 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jul. 1845,
                              S. 32.
                        Parke's Vorschriften zu weißen oder blaßgefärbten
                           Metalllegirungen.
                        
                     
                        
                           I. Legirung aus Zink, Zinn, Eisen und
                                 Kupfer.
                           Um aus diesen Metallen 100 Pfd. einer weißen oder blaß gefärbten Legirung zu
                              erzeugen, welche eine beträchtliche Hämmerbarkeit besizt, nehme ich 33 1/2, Pfd.
                              Zink, 64 Pfd. Zinn, 1 1/4, Pfd. Eisen und 2 1/4 Pfd. Kupfer; oder 50 Pfd. Zink, 48
                              Pfd. Zinn, 1 Pfd. Eisen und 3 Pfd. Kupfer. Zuerst schmelze ich das Eisen und Kupfer
                              in einem Tiegel zusammen und während dieselben in flüssigem Zustand sind, seze ich
                              das Zinn zu, aber immer nur so viel auf einmal, daß das Eisen und Kupfer nicht fest
                              werden. Hierauf seze ich das Zink zu und rühre gut um. Der Fluß, welchen ich für
                              diese Legirung empfehle, besteht aus 1 Gewichtstheil Kalk, 1 Theil Cumberland Erz
                              (Rotheisenstein) und 3 Theilen Salmiak.
                           
                        
                           II. Legirung aus Zink, Zinn und Antimon,
                                 mit oder ohne Arsenik.
                           Diese bereite ich aus 66 Pfd. Zink, 32 1/4 Pfd. Zinn und 3 1/4 Pfd. Antimon
                              (Spießglanzmetall); oder aus 79 3/4 Pfd. Zink, 19 1/2 Pfd. Zinn und 2 3/4 Pfd.
                              Antimon. Alle diese Metalle schmelzen bei einer niedrigen Temperatur; ich bringe sie
                              in einen eisernen oder thönernen Tiegel und schmelze sie mit dem sogenannten
                              schwarzen Fluß zusammen.
                              Diese Legirung läßt sich kalt walzen. Wenn sie zum Schiffbeschlag verwendet werden
                              soll, seze ich auf 100 Pfd. derselben 16–32 Loth metallischen Arsenik zu.
                           
                        
                           III. Legirung aus Zink, Kupfer, Eisen
                                 und Nikel.
                           Um diese Legirung, welche das Argentan ersezen soll, zu erzeugen, schmelze ich zuerst
                              Eisen und Nikel in gleicher Quantität zusammen, seze dann das Kupfer und hierauf das
                              Zink zu. Ich nehme 45 1/2 Pfd. der Legirung (aus gleichen Theilen) Nikel und Eisen,
                              45 1/2 Pfd. Kupfer und 10 1/2 Pfd. Zink; oder 30 3/4 Pfd. Legirung von Nikel und
                              Eisen, 46 Pfd. Kupfer und 26 1/2 Pfd. Zink.
                           
                        
                           IV. Legirung aus Silber, Kupfer und
                                 Nikel, mit oder ohne Zink.
                           Ich nehme 60 Pfd. Kupfer, 20 Pfd. Nikel und 20 Pfd. Silber; oder 60 Pfd. Kupfer, 10
                              Pfd. Nikel, 10 Pfd. Silber und 20 Pfd. Zink. Zuerst schmelze ich das Kupfer und
                              Nikel, wozu man ein Flußmittel anwenden sollte; dann seze ich die anderen Metalle
                              gemeinschaftlich oder einzeln zu.
                           
                        
                           V. Legirung aus Nikel, Eisen und
                                 Kupfer.
                           Um 100 Pfd. dieser Legirung zu erzeugen, nehme ich 25 Pfd. Nikel, 25 Pfd. Eisen und
                              50 Pfd. Kupfer; oder 15 Pfd. Nikel, 25 Pfd. Eisen und 60 Pfd. Kupfer. Zuerst
                              schmelze ich das Eisen und Nikel mittelst eines Flusses zusammen und seze dann das
                              Kupfer zu.
                           Galvanische Versilberung etc. – Während man sonst
                              bei der galvanischen Versilberung etc. das niederzuschlagende Metall als Salz in
                              Wasser aufgelöst anwendet, wende ich das Metallsalz in geschmolzenem Zustand an; am
                              besten eignen sich zu diesem Verfahren die Jodide, Chloride und phosphorsauren
                              Salze, welche im geschmolzenen Zustand die Metalle zurükhalten.
                           Als Beispiel will ich mein Verfahren beim Versilbern
                              beschreiben; ich nehme 6 Pfd. Chlorsilber und schmelze dasselbe in einem Tiegel aus
                              Silber oder emaillirtem Eisen; nachdem es flüssig geworden ist, hänge ich eine
                              Silberplatte hinein, welche mit dem negativen Pol einer galvanischen Batterie
                              verbunden ist; ferner den zu versilbernden Gegenstand, welcher mit dem positiven Pol
                              dieser Batterie verbunden wird; der Gegenstand wird sich dann bald mit Silber
                              überziehen, und der Ueberzug um so diker werden, je länger man den Proceß fortsezt.
                              Anstatt des Chlorsilbers kann man auch Jodsilber anwenden, wovon man 6 Pfd. mit 3–10 Pfd.
                              Jodkalium zusammenschmilzt und als Bad benuzt.
                           Behufs des Vergoldens nehme ich 20 Unzen Jodgold und da dieses Salz kostspielig ist,
                              so bringe ich es mit mehr Jodkalium in Fluß, nämlich mit 80 Unzen. Uebrigens ist das
                              Verfahren dasselbe wie beim Versilbern, mit dem Unterschied, daß man eine Goldplatte
                              in die geschmolzenen Salze hängt.