| Titel: | Maschine zur Fabrication von Ziegeln, Hohlziegeln und thönernen Röhren, worauf sich Richard Weller in Capel bei Dorking am 27. März 1845 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. V., S. 12 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        V.
                        Maschine zur Fabrication von Ziegeln, Hohlziegeln
                           und thönernen Röhren, worauf sich Richard Weller in Capel bei Dorking am 27. März 1845 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan. 1846,
                              S. 33.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Weller's Maschine zur Fabrication von Ziegeln, Hohlziegeln
                           etc.
                        
                     
                        
                           Fig. 24
                              stellt die Seitenansicht,
                           Fig. 25 die
                              Endansicht, und
                           Fig. 26 den
                              Grundriß einer meiner Erfindung gemäß construirten Maschine dar. Die übrigen Figuren
                              enthalten die nöthigen Details. In sämmtlichen Figuren dienen gleiche Buchstaben zur
                              Bezeichnung entsprechender Maschinentheile. a, a ist das
                              Maschinengestell. Die Maschine ruht auf vier Rädern, um den Transport derselben von
                              einem Orte zum andern zu erleichtern, b, b sind zwei
                              Behälter, worin Kolben arbeiten, die den Thon durch Formmündungen an den äußeren
                              Enden derselben herausdrücken. Der Mechanismus ist so angeordnet daß, während aus
                              einem der Behälter b der Thon durch die Formmündung
                              gepreßt wird, der andere in eine zur Aufnahme des Thons geeignete Lage kommt. Die
                              Behälter b sind oben cylindrisch, unten aber flach, eine
                              Form, die sich insbesondere für die Anfertigung von Halbcylindern oder Hohlziegeln
                              von großem Durchmesser eignet. Die Behälter b, b ruhen
                              mittelst Schildzapfen in Lagern, so daß sie nach ihrer Entleerung aus der
                              horizontalen in die verticale Lage gebracht werden können, um von neuem gefüllt zu
                              werden. Die beiden Kolben c, c sind an die Enden der
                              Stange d befestigt, welche in dem Steg e in geeigneten Lagern gleitet. An der unteren Fläche
                              der Stange d befindet sich eine Verzahnung, in welche
                              das Getriebe f greift, dessen Achse g mittelst eines nachher zu beschreibenden Hebels in
                              Bewegung gesetzt wird. Jeder der Kolben enthält eine Oeffnung mit einem Ventile h, welches beim Zurückziehen des Kolbens die Luft
                              zwischen den Kolben und den Thon treten läßt, wodurch das Zurückziehen des Kolbens
                              erleichtert wird. Die obere Fläche der Stange d enthält
                              vier Reihen Sperrzähne. Zwei Reihen dienen zur Aufnahme der Sperrkegel i, welche eine rückgängige Bewegung des Bandes
                              verhindern, während die beiden andern in entgegengesetzter Richtung geschnittenen
                              Zahnreihen zwei Sperrkegel j aufnehmen, welche eine
                              rückgängige Bewegung der Stange d verhindern, wenn diese nach der andern
                              Richtung sich bewegt. Diese Anordnung hat den Zweck, daß der in Arbeit befindliche
                              Kolben durch die zwischen ihm und dem Thone zusammengepreßte Luft nicht
                              zurückgetrieben werden kann, wenn der Hebel m
                              zurückgezogen wird, um einen neuen Hub zu beginnen. Die Sperrkegel i, j sind dergestalt mit einander verbunden daß, wenn
                              man den Hebel k bewegt, diejenigen, welche in Thätigkeit
                              waren, in Ruhe und diejenigen, welche in Ruhe waren, in Thätigkeit kommen. Durch
                              diese Anordnung wird eine rückgängige Bewegung der Stange verhütet, in welcher
                              Richtung sich dieselbe bewegen mag. Wenn der an dem Ende der Stange befindliche
                              Kolben das Ende seines Hubes erreicht hat, so wird der Hebel k umgewendet, wodurch die Stellungen der Sperrkegel i und j gewechselt werden. Die Stange d bewegt sich dann nach der andern Richtung und drückt
                              mit Hülfe des andern Kolbens den Thon aus dem andern Behälter b heraus und gestattet dem leer geworbenen Behälter eine verticale zur
                              Aufnahme neuen Thones geeignete Stellung anzunehmen. Die Sperrkegel l, l halten die Behälter b
                              in horizontaler oder verticaler Stellung zurück.
                           Die Hin- und Herbewegung der Stange d geschieht
                              mit Hülfe des Hebels m, welcher die Achse f auf folgende Weise erst nach der einen, dann nach der
                              andern Richtung bewegt. An der Achse f befindet sich ein
                              Sperrrad. Dieses besitzt zwei nach entgegengesetzten Richtungen geschnittene Systeme
                              von Sperrzähnen. Wenn nun der mit den Sperrkegeln o, p
                              versehene Hebel m auf der einen Seite der Achse sich
                              befindet und auf- und niederbewegt wird, so dreht sich offenbar das Rad n mit der Achse f so lange
                              nach einer Richtung, bis der Kolben seinen Hub vollendet hat. Hierauf wird der
                              kleine Hebel k umgeschlagen, so daß die Sperrkegel in
                              die entgegengesetzte Lage kommen, und der Hebel m auf
                              die andere Seite der Achse gewendet. Bewegt man jetzt den Hebel m auf und nieder, so wird sich die Achse f nach der andern Richtung drehen, so daß nun der Thon
                              aus dem andern Behälter gepreßt wird, während der erstere wieder mit Thon gefüllt
                              werden kann. Die herausgepreßten Ziegel werden wie bisher von geeigneten Gestellen
                              aufgenommen und mittelst Drähten q, die an
                              verschiebbaren Rahmen r angebracht sind, zerschnitten.
                              Sollen Ziegel, z.B. flache Dachziegel, mit Löchern versehen werden, so bringe ich an
                              dem Rahmen r ein geeignetes Instrument s an, so daß beim Niedergehen des Rahmens ein Ziegel
                              zugleich abgeschnitten und mit dem Loche versehen wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
