| Titel: | Verbesserungen an Webstühlen, worauf sich Squire Diggle, Maschinenfabrikant zu Burg in der Grafschaft Lancaster, am 11. Jan. 1845 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. XXXIII., S. 166 | 
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                        XXXIII.
                        Verbesserungen an Webstühlen, worauf sich
                           Squire Diggle,
                           Maschinenfabrikant zu Burg in der Grafschaft Lancaster, am 11. Jan. 1845 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Jan. 1846, S.
                              416.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Diggle's Verbesserungen an Webstühlen.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen an Webstühlen beruhen auf einer eigenthümlich construirten
                              und angeordneten endlosen Kette, bestehend aus verschieden gestalteten Gliedern,
                              welche als Heblinge wirken, um die Schützenbüchsen derjenigen Webstühle zu heben,
                              bei denen zwei oder mehrere Schützen, insbesondere zum Weben gestreifter,
                              gewürfelter Zeuge oder Ginghams in Anwendung kommen. Mit Hülfe dieser Kette ist man
                              im Stande die Breite der Streifen oder Würfel nach Bedürfniß zu verändern. Die
                              Kettenglieder sind nämlich so angeordnet, daß jeder einzelne Schütze während einer
                              gegebenen Anzahl von Schlägen in der Höhe erhalten wird, indem man den Gliedern
                              einfach verschiedene Höhen gibt, und eines, zwei oder mehrere Glieder in Berührung
                              mit einander folgend anordnet.
                           Fig. 1 stellt
                              die Frontansicht und
                           Fig. 2 die
                              Endansicht eines mechanischen Webstuhls mit drei Schützen dar, der sich zum Weben
                              von Gingham eignet. Fig. 3 ist eine Frontansicht und Fig. 4 eine Seitenansicht
                              der erwähnten Kettenglieder, ferner der Theile, wodurch sie in Thätigkeit gesetzt
                              werden und der mit den Schützenbüchsen in Verbindung stehenden Theile nach einem
                              größeren Maaßstabe. Fig. 5 zeigt die verschiedenen Glieder oder Heblinge getrennt und ohne
                              Verbindungsbolzen. A, A ist das Gestell des Webstuhls,
                              B der Kettenbaum, C die
                              Kurbelwelle und D die Lade. Die Lade ist im vorliegenden
                              Fall mit drei Schützenbüchsen E, E, E versehen, welche
                              die mit verschiedenfarbigem Eintrag gefüllten Schützenbüchsen enthalten. F ist das über den Brustbaum G nach der Tuchwalze H hingehende Zeug.
                           
                           Eine endlose Kette von geeigneter Länge wird dadurch hergestellt, daß man irgend eine
                              Anzahl als Heblinge wirkende Glieder a, b, c, d, e, f,
                                 g, Fig.
                                 5, mittelst Bolzen h mit einander verdinget. Eine
                              so zusammengesetzte Kette, die sich zum Betrieb dreier Schützen eignet, ist in
                              Anwendung auf den Fig. 1 und 2 dargestellten Webstuhl
                              in den Figuren
                                 1 und 2 angebracht, um die Schützenbüchsen zu heben. Diese Kette wird über eine
                              kleine Walze i geschlagen, die an ihrem Umfang zur
                              Aufnahme der Enden der Verbindungsbolzen h, h mit
                              Vertiefungen versehen ist; die Trommel selbst ist auf einer an der Seite des
                              Webstuhls angebrachten Welle k festgekeilt. Wird nun die
                              Kurbelwelle C in Umdrehung gesetzt, so theilt das an ihr
                              befestigte Getriebe l einem Stirnrad m die Rotation mit. An diesem Rad m befindet sich eine Rolle n, welche bei jeder
                              Umdrehung des Rads gegen den Schwanz des verticalen um p
                              drehbaren Hebels o, o wirkt. Das obere Ende des Hebels
                              o enthält einen Sperrkegel p, welcher bei der Oscillation des Hebels in ein an der Welle k festsitzendes Sperrrad r
                              greift, die Walze i allmählich umdreht und auf diese
                              Weise die Kette weiterschiebt, welche ihre Erhöhungen der Rolle s des Hebels t darbietet.
                              Dieser Hebel dreht sich um sein eines Ende, während das andere Ende desselben
                              mittelst eines Drahts u mit den Schützenbüchsen
                              verbunden ist. Das erste glatte Glied a wird nun den
                              oberen Schützen für den ersten Einschuß heben, und wenn dieser Schütze irgend eine
                              gegebene Anzahl Einschüsse über die Zeit thun soll, während welcher dieses Glied ihn
                              in der Höhe erhält, so muß noch ein anderes solcher Glieder a eingefügt werden. Nun kommt ein Glied b, um
                              die zweite Schützenbüchse zu erheben, und wenn diese erhöhte Lage fortgesetzt werden
                              soll, so muß ein Glied von der Form f oder g in die Kette eingesetzt werden. Soll die dritte
                              Schützenbüchse gehoben werden, so ist wieder ein Glied c
                              von größerer Höhe der Kette einzuverleiben, und wenn der Schütze in dieser Höhe
                              bleiben soll, so muß man als Fortsetzung ein Glied d
                              oder e in die Kette einfügen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
