| Titel: | Verfahrungsarten um Bittersalz aus Dolomit zu bereiten, worauf sich John Gregson zu Dunston, Grafschaft Durham, am 10. Febr. 1845, ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. LIX., S. 285 | 
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                        LIX.
                        Verfahrungsarten um Bittersalz aus Dolomit zu
                           bereiten, worauf sich John
                              Gregson zu Dunston, Grafschaft Durham, am 10. Febr. 1845, ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, April 1846, S.
                              175.
                        Gregson's Verfahrungsarten um Bittersalz aus Dolomit zu
                           bereiten.
                        
                     
                        
                           Erstes Verfahren. – Der Dolomit wird in Pulver
                              verwandelt und mit Wasser in einem offenen mit Blei gefutterten Gefäß zu einem Teig
                              angemacht, welchen man unter fleißigen Umrühren mit Schwefelsäure von 1,50
                              specifischem Gewicht versetzt und zwar im Verhältniß mit 350 Pfd. Schwefelsäure auf
                              200 Pfd. Dolomit. Die Schwefelsäure zersetzt den Dolomit rasch, indem sich
                              kohlensaures Gas entwickelt (welches sich zu verschiedenen Zwecken benutzen läßt,
                              wenn man den Dolomit in einem verschlossenen Gefäß mit Schwefelsäure behandelt).
                              Nachdem das Aufbrausen aufgehört hat, bleibt eine feste Substanz zurück, welche ein
                              Gemenge schwefelsauren Kalks und schwefelsaurer Bittererbe ist; dieselben werden
                              dadurch von einander getrennt, daß man den festen Rückstand in Wasser zertheilt, den
                              schwefelsauren Kalk sich absetzen läßt und die überstehende Flüssigkeit abzieht,
                              welche eine Auflösung von schwefelsaurer Bittererde, verunreinigt durch ein wenig
                              schwefelsaures Eisen ist; um sie von letzterem zu befreien, versetzt man sie
                              entweder mit Aetzkalk oder gebrannter Bittererde, dampft sie ab und läßt sie
                              krystallisiren; oder man kann auch die mit Eisen verunreinigte schwefelsaure
                              Bittererde drei bis vier Stunden, bis alles Eisen oxydirt ist, in einem Flammofen
                              calciniren; man zieht hierauf die schwefelsaure Bittererde mit Wasser aus der Masse
                              aus, dampft die klare Auflösung ab und läßt sie krystallisiren.
                           Zweites Verfahren. – Man löst 200 Pfd. Salmiak in
                              einem eisernen Kessel mittelst Erwärmens in 1000 Pfd. Wasser auf und läßt die
                              Auflösung erkalten; hierauf löscht man 200 Pfd. vollkommen gebrannten Dolomit mit
                              Wasser ab und bringt sie in eine eiserne Blase (welche 3000 bis 4000 Pfd. Wasser
                              faßt), die mit einem Woolf'schen Apparat verbunden ist,
                              welcher Wasser enthält; nun bringt man die Salmiakauflösung in die Blase und erhitzt
                              gelinde, um das Ammoniak auszutreiben, welches sich in dem Woolf'schen Apparat verdichtet. Nachdem alles Ammoniak übergegangen ist,
                              zieht man den Rückstand aus der Blase und wascht das Bittererdehydrat gut aus, um es
                              von dem salzsauren Kalk zu befreien. Die Bittererde wird dann mit Schwefelsäure gesättigt; das Eisen,
                              welches sie enthält, wird mit Aetzkalk oder gebrannter Bittererbe niedergeschlagen
                              und hierauf die klare Auflösung abgedampft, um sie krystallisiren zu lassen.