| Titel: | Harvey's patentirte Sägemaschine. | 
| Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. LXXX., S. 444 | 
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                        LXXX.
                        Harvey's patentirte
                           Sägemaschine.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, 1846 No.
                              1170.
                        Mit Abbildungen aus Tab.
                              VII.
                        Harvey's Sägemaschine.
                        
                     
                        
                           Sägemaschinen sind zwar nicht neu, allein das Sägen sey es mit geraden oder mit
                              Circularsägen, geschieht seither hauptsächlich nur in geraden Linien. Holz in
                              krummlinige Formen von beliebiger Länge zu sägen, wie solches mit Hülfe des in Rede
                              stehenden Mechanismus geschieht, ist bis jetzt noch nie mit einer Maschine erreicht
                              worden.
                           Der Haupttheil dieser wichtigen Verbesserung ist eine cylindrische Säge von sehr
                              sinnreicher Construction, wovon Fig. 54 die Endansicht
                              zeigt. Sie ist hier dargestellt, wie sie einen viereckigen Holzstamm in krumme
                              Stücke 1, 2, 3 schneidet, die nachher in Schiffsmaste verwandelt werden sollen. Fig. 55 ist
                              ein Seitenaufriß des Hauptmechanismus.
                           Die Säge A besteht aus einem rings um die Peripherie des
                              Theils C gelegten Stahlblatt. Ungefähr 2/5 des Umfangs
                              von C ist ausgeschnitten, damit jeder Theil des Holzes,
                              so wie derselbe abgeschnitten ist, durch den zwischen dem schneidenden Theil der
                              Säge und dem Theil C befindlichen Raum hindurchgehen
                              kann. Das Maschinengestell B besteht aus zwei
                              Endgestellen, welche durch eine Bodenplatte b, eine
                              obere Platte c und noch durch schmiedeiserne Querstangen
                              mit einander verbunden sind. Die Säge A ist in Armen D, D gelagert, die sich um ein Scharnier an dem oberen
                              Schlitten E drehen, so daß sie in jede beliebige Lage
                              über oder unter die Achse des Scharniers gebracht werden können; in dieser Lage
                              werden sie sodann mittelst der Keile G, welche das
                              krumme Stück H mit den Quadranten F in Berührung bringen, erhalten. Die Säge erhält durch den Hebel J eine oscillirende Bewegung und der Hebel J leitet seine Bewegung vermittelst einer Lenkstange von
                              der an dem Ende der Hauptwelle K befindlichen Kurbel
                              her. Diese mit einem Schwungrad L versehene Welle wird
                              durch die an ihr befestigte Rolle in Umdrehung gesetzt. Ein an dem andern Ende der
                              Welle K befindliches Winkelrad M greift in ein an der Querwelle N sitzendes
                              Winkelrad; die Welle N enthält ein Excentricum O, welches vermittelst des Sperrkegels Q das Sperrad P in Bewegung
                              setzt. Ein an der Sperradwelle befindliches Getriebe R
                              greift in die an den Schlitten T befestigte Zahnstange 8
                              und ertheilt dadurch dem Holzstamm eine progressive Bewegung. Der Schlitten gleitet längs Führungen,
                              die an geeignete Balken befestigt sind. Der zu sägende Holzstamm ruht an beiden
                              Enden in Gestellen, die einer Drehung um adjustirbare Mittelpunkte fähig sind. Eines
                              dieser Gestelle U ist mit einem Rade nebst endloser
                              Schraube versehen, so daß der in der Bearbeitung befindliche Holzstamm um seine
                              Achse gedreht und in beliebiger Lage festgestellt werden kann. Eine an dem äußeren
                              Ende der Welle N befindliche Treibrolle V setzt die Circularsäge W
                              mit Hülfe einer an ihrer Achse sitzenden Rolle in Umdrehung. Diese Säge hat den
                              Zweck, die Kanten oder Winkel wegzuschneiden, ehe der Holzstamm der Cylindersäge zur
                              Bearbeitung übergeben wird. Die Länge der Verbindungsstange läßt sich nach den
                              verschiedenen Lagen der Achse der Cylindersäge mit Hülfe einer Schraubenkuppelung
                              abändern.
                           Fig. 56 zeigt
                              die drei krummen von einer Ecke des Holzstammes abgenommenen Stücke. Fig. 57 ist das mittlere
                              Stück, welches übrig bleibt, nachdem jede der andern Ecken auf gleiche Weise
                              behandelt worden ist; dieses Mittelstück wird sodann nach der Linie mn in zwei Stücke zerschnitten. Fig. 58 zeigt sämmtliche
                              genannten Stücke in Form eines Mastes mit einander vereinigt. Zuerst werden die
                              Theile 1, 1 dann die Theile 2, 2 und endlich die Theile 3, 3 concentrisch
                              zusammengefügt, wobei in der Mitte ein kleiner hohler Raum bleibt. Die beiden aus
                              dem Herz des Stammes geschnittenen Stücke r, s dienen
                              als Mastwangen. Auf diese Weise ist der ganze viereckige Stamm ohne Abfall in einen
                              runden Mast verwandelt, der eine größere Stärke besitzt, als ein aus einem Stück
                              angefertigter Mast.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
