| Titel: | Apparat zum Destilliren der Talg- und Oelsäure in einer Atmosphäre von Wasserdampf, um Producte zur Kerzenfabrication zu gewinnen, worauf sich George Gwynne zu Putney und George Wilson zu Belmont, Grafschaft Sussex, am 16. Nov. 1843 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 100, Jahrgang 1846, Nr. LXXXVIII., S. 472 | 
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                        LXXXVIII.
                        Apparat zum Destilliren der Talg- und
                           Oelsäure in einer Atmosphäre von Wasserdampf, um Producte zur Kerzenfabrication zu
                           gewinnen, worauf sich George
                              Gwynne zu Putney und George Wilson zu Belmont, Grafschaft Sussex, am
                           16. Nov. 1843 ein Patent ertheilen
                           ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, März 1846, S.
                              99.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Gwynne's und Wilson's Apparat zum Destilliren der Talg- und
                           Oelsäure zur Kerzen-Fabrication.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht
                           1) in der Anwendung der Producte von Talg, Fett, Wallfischthran, Palmöl und andern
                              thierischen und vegetabilischen Fetten und Oelen (ausgenommen Cocosnußöl), welche
                              mit Kalk verseift und nachher in einer Atmosphäre von Wasserdampf destillirt worden
                              sind, zur Kerzen- und Seifenfabrication;
                           2) im Destilliren derselben Substanzen in einer Atmosphäre von kohlensaurem Gas oder
                              anderen ihnen nicht nachtheiligen Gasarten;
                           3) in Apparaten zum Verdichten und Sammeln der Destillationsproducte bei obigen
                              Processen, ferner im Reinigen der angewandten Destillirblase mittelst Wasserdampf,
                              so daß man sie nicht zu öffnen braucht;
                           4) in der Behandlung der flüssigen Säuren, welche aus diesen Fetten erhalten wurden,
                              durch nochmalige Destillation derselben, wobei die atmosphärische Luft in der
                              Destillirblase durch Wasserdampf ausgeschlossen wird;
                           5) im Destilliren des Harzöls in einem Gefäß, von welchem die atmosphärische Luft
                              durch Wasserdampf ausgeschlossen ist;
                           6) im Verseifen des Rückstandes, welcher bei der Destillation in der Blase
                              zurückbleibt und nachherigem Destilliren desselben in einer Atmosphäre von
                              Wasserdampf.
                           Fig. 47
                              stellt eine Destillirblase zum Destilliren der fetten und öligen Substanzen im
                              Durchschnitt dar. Die Blase A hält ungefähr 6 Fuß im
                              Durchmesser und eignet sich zu einer Füllung von ungefähr 50 Cntr. Sie besteht aus
                              Kupfer, ist oben und an den Seiten etwa 1/4 Zoll und am Boden 3/8 Zoll dick und in
                              der Mitte des Bodens mit einer kleinen Vertiefung a
                              verstehen. Die Art wie dieselbe über dem Feuer angeordnet wird, ist aus Fig. 48 ersichtlich.
                              Rings um die Destillirblase zieht sich bis nach oben ein ungefähr 4 Zoll breiter
                              Feuercanal, in den die Hitze aus dem Feuercanal b'
                              tritt; derselbe steht durch eine unten befindliche und dem Ende des Canals b' gegenüberliegende Oeffnung mit dem Rauchfang in
                              Verbindung. Der Boden der Destillirblase ruht auf Ziegelgemäuer. c ist der Deckel der Einfahrt; d eine unten geschlossene Röhre, beinahe ganz mit Oel gefüllt, in welches
                              ein Thermometer getaucht wird; e eine Röhre, durch
                              welche die Füllung bewerkstelligt und der Rückstand herausgeblasen wird; f ein Quecksilbermanometer zur Ermittelung des Drucks.
                              Eine Röhre g steht mit dem Dampfkessel in Verbindung,
                              welcher unter einem Druck von ungefähr 4 1/2 Pfd. auf den Quadratzoll arbeitet.
                              Diese Röhre endigt sich unten in eine durchlöcherte, schlangenförmig gewundene
                              Dampfröhre, durch die der Dampf sehr fein zertheilt in die Fettsubstanz strömt. h ist das Austrittrohr für den Dampf und die
                              destillirten Producte. In dieser Röhre befinden sich zwei Ventile, von denen sich
                              das eine nach innen und das andere nach außen öffnet. i
                              ist ein Drosselventil. B ist eine Art Vorlage, in der
                              sich das übersiedende Fett, welches die destillirten Producte verunreinigen würde,
                              sammelt; j eine an den Boden dieser Vorlage befestigte
                              Röhre, die in dem bleiernen 3/16 Zoll dicken Behälter schlangenförmig gewunden ist.
                              Diese Röhre steht mit einer Pumpe l in Verbindung,
                              welche die unreinen Producte durch die Röhre m wieder in
                              die Destillirblase zurückpumpt. m¹ ist ein
                              kleiner Hahn zum Ablassen der Flüssigkeit, die sich etwa in dem Rohre verdichtet
                              hat. Obgleich der Behälter B eigentlich zum Zweck hat
                              die überwallende Flüssigkeit aufzufangen, so condensirt er doch auch einen Theil des
                              destillirten Productes. Das Ueberwallen findet hauptsächlich am Anfange der
                              Operation statt, und wenn dasselbe aufhört, so ist es nicht länger rathsam, das
                              reine destillirte Fett in die Blase zurückzuschaffen. Den Stand der Operation kann
                              man von Zeit zu Zeit mittelst eines kleinen Hahns m² prüfen, der zugleich dazu dient, das am Anfang der Operation in dem
                              Behälter B condensirte Wasser abzulassen. Sobald man
                              bemerkt, daß das Uebersieden aufhört, stellt man das Pumpen ein und öffnet den
                              Dreiwegehahn n, worauf das condensirte Fett in ein
                              untergestelltes Gefäß fließt; zugleich füllt man den Behälter k durch die Röhre o mit Wasser, um die
                              Temperatur des Fettes zu reduciren. Sollte das Fett schon zu starr seyn, so daß es
                              die Röhre j verstopft, so kann dasselbe erwärmt werden,
                              indem man durch die durchlöcherte Dampfröhre p Dampf in
                              das Wasser strömen läßt. Der Hahn q dient zur
                              Untersuchung, ob in der Vorlage B eine Anhäufung von
                              Fett oder in der Röhre j eine Verstopfung stattfindet. r ist ein Hahn zum Ablassen des Wassers aus dem Behälter
                              k. Wenn die Pumpe nicht in Thätigkeit ist, so ist es
                              rathsam, durch die Röhre s Dampf in die Röhre j einströmen zu lassen, um zu verhüten, daß die letztere
                              durch das Fett verstopft werde. Fig. 49 stellt die
                              Verbindungsmethode der Röhren dar.
                           Die gemischten Dämpfe, welche in der Vorlage B nicht
                              condensirt werden, strömen durch die Röhre t in den
                              Condensationsapparat Fig. 50. Der Zweck dieses
                              Apparates ist folgender. Beim Destilliren der fetten und öligen Substanzen mit Dampf
                              sind die destillirten Producte geneigt eine seifenartige Emulsion zu bilden, welche
                              die gewöhnliche Schlangenröhre leicht verstopft. Die Patentträger haben jedoch
                              gefunden, daß wenn man die vereinigten Dämpfe die Röhren u durchströmen läßt, der größere Theil der Fettdämpfe in condensirtem
                              Zustande in die Büchsen v tropft, während der
                              Wasserdampf oder der größere Theil desselben mit einer fortwährend abnehmenden
                              Portion Fettdämpfen in die letzte Röhre u¹
                              strömt, wo die vermischten Dämpfe mittelst eines durch eine Brause w hervordringenden Wasserstrahls condensirt und in dem
                              Behälter C aufgenommen werden. Um die Trennung des
                              Fettes von dem condensirten Wasser zu erleichtern, ist der Behälter C mit einer Röhre x
                              versehen, welche oben ausmündet und sich bis nahe an den Boden erstreckt. Durch
                              diese Röhre entleert sich das Wasser beständig von unten, während sich das Fett oben
                              sammelt. Jede der Büchsen v ist mit einer unten
                              geschlossenen und oben offenen Röhre v¹ versehen,
                              die zum Theil mit Oel gefüllt ist und in der sich ein Thermometer befindet. Auch ein
                              Probehahn v² ist vorhanden, um zu ermitteln, ob
                              in der Büchse eine Fettanhäufung stattfindet. Mit dem Boden jeder Büchse ist eine
                              kupferne gewundene Röhre v³ verbunden, die in
                              einem Behälter y liegt, welcher mit einer Wasserröhre
                              o und einer Dampfröhre p
                              verbunden ist.
                           Fig. 51 ist
                              der Querschnitt eines der Behälter v mit seiner
                              gewundenen Röhre. In einer der verticalen Röhren befindet sich ein Manometer, um zu
                              ermitteln, ob zwischen dem Condensationsapparat und der Destillirblase eine
                              Differenz im Drucke stattfindet.
                           Fig. 52 zeigt
                              eine Verbindungsmethode, welche die Patentträger bei hohen Temperaturen für geeignet
                              halten. Das eine Röhrenstück ist in der Form eines hohlen Kegels gedreht, während
                              die Schulter des andern kugelförmig abgedreht ist, wodurch beim Zusammenschrauben
                              eine dichte Fuge entsteht. Fig. 53 stellt das
                              Drosselventil i, Fig. 47, in größerem
                              Maaßstabe dar. Die Spindel i¹ ist längs ihrer
                              Achse mit einem Schlitz versehen, in welchem die Ventilscheibe mittelst der Schraube
                              i² befestigt wird. Die Schulter i³ der Spindel dreht sich luftdicht in einem conischen Sitz;
                              mit Hülfe eines Ringes i⁴, an dessen Umfang eine
                              kleine Schraube angebracht ist, die sich in einer entsprechenden Schraubenmutter
                              dreht, wird die Spindel von Zeit zu Zeit adjustirt.
                           D, Fig. 47, ist ein
                              Behälter, von dem aus die Blase gefüllt wird. Derselbe faßt 50 bis 60 Cntr. Fett und
                              wird mit Hülfe einer Pumpe durch die Röhre E gefüllt. An
                              dem Boden des Behälters D befindet sich eine gewundene
                              geschlossene Dampfröhre F, die mit dem Dampfkessel in
                              Verbindung stehend, den Zweck hat, das Fett heiß zu erhalten. G ist ein Ventil, dessen Spindel G¹
                              durch Leitstäbe geht. Der obere Leitstab ist mit einer Schraubenmutter versehen, in
                              der eine an die Spindel G¹ geschnittene Schraube
                              spielt, so daß durch Umdrehen der Spindel G¹ mit
                              Hülfe der Kurbel G² das Ventil geöffnet oder
                              geschlossen werden kann. Der Ventilsitz ist mit der Füllungsröhre e verbunden. Ein kleiner mit dem Dampfkessel in
                              Verbindung stehender Dampfhahn H dient zur Erwärmung der
                              Röhren e und I. J ist der
                              Behälter für den Rückstand; derselbe ist mit zwei Ventilen versehen, von denen das
                              eine nach innen, das andere nach außen sich öffnet; er steht durch die gebogene
                              Röhre I mit der Füllungsröhre e in Verbindung. K ist ein großer Hahn,
                              welcher die Communication zwischen der Destillirblase und dem Behälter J öffnet und absperrt, und L
                              ein Hahn, um den Rückstand aus dem Behälter J
                              abzulassen. M ist ein kleiner Hahn, um das condensirte
                              Wasser abzulassen. Man schraubt ihn los, wenn der Betrieb der Blase aufhören soll,
                              um Luft zuzulassen und dadurch die Entstehung eines luftleeren Raumes zu verhüten,
                              welcher sonst ein Aufsteigen des Fettes in den Röhren veranlassen könnte. In der
                              Dampfröhre g befindet sich ein ähnlicher Lufthahn o.
                           Die Arbeit mit dem beschriebenen Apparate ist folgende. Wir wollen annehmen der
                              Behälter D sey mit Fett von 70° R. gefüllt; durch
                              die gewundene Röhre g läßt man Dampf in die Blase A strömen, um dieselbe zu erwärmen. Zugleich öffnet man
                              den kleinen Dampfhahn H zur Erwärmung der Röhren e und I, und den kleinen
                              Hahn m, um das Condensationswasser abzulassen. Bald wird
                              die Blase heiß genug seyn, was man daran erkennt, daß der Dampf unverdichtet in die
                              Vorlage B und in den Condensationsapparat strömt. Sobald
                              dieses der Fall ist, schließt man den Hahn H und das
                              Drosselventil i. Dann wird der Dampf bald einen solchen
                              Druck erlangen, daß er das bei der Erwärmung der Blase gebildete Condensationswasser
                              durch die Röhre I und den Hahn M austreibt. Sobald das Condensationswasser ausgetrieben ist, was man
                              daran erkennt, daß der Dampf unverdichtet durch den Hahn M strömt, schließt man diesen Hahn und öffnet das Drosselventil 
                              i. Nun öffnet man das Ventil G und läßt das Fett in die Blase fließen. Wenn die Blase gefüllt ist,
                              schließt man das Ventil G und öffnet die Hähne H und M, worauf der Dampf
                              das in der Röhre I zurückbleibende Fett durch den Hahn
                              M in einen geeigneten Behälter treibt. Die Röhren
                              e und I läßt man während
                              der übrigen Operation mit Dampf sich füllen, um dieselben heiß zu erhalten. Während
                              der ganzen Procedur läßt man fortwährend Dampf in die Destillirblase strömen. Nun
                              wird unter der Blase Feuer angezündet.
                           Am Anfange der Operation findet in der Vorlage B eine
                              Condensation des Wassers statt. Dieses Wasser läßt man durch den Hahn m² ab; letzterer bleibt so lange offen, bis man
                              bemerkt, daß hauptsächlich Fett durch denselben entweicht, dann schließt man ihn und
                              öffnet den Hahn m¹, um aus der Röhre m das verdichtete Wasser zu schaffen, und wenn das
                              geschehen ist, so schließt man den Hahn m und setzt die
                              Pumpe l in Thätigkeit, um das unreine Fett wieder in die
                              Blase zurückzuschaffen. Dieses Zurückpumpen wird so lange fortgesetzt, bis das in
                              der Vorlage B verdichtete Fett hinreichend rein
                              erscheint. Hierauf stellt man das Pumpen ein, öffnet den Dreiwegehahn n, füllt den Behälter k mit
                              Wasser und läßt das Product durch den Hahn n ab;
                              zugleich öffnet man den an der Dampfröhre s angebrachten
                              Hahn zu dem oben erläuterten Zweck. Während dieses geschieht, sammeln sich Theile
                              des verdichteten Fettes in den Büchsen v und fließen
                              durch die Röhren v³ ab. Von Zeit zu Zeit werden
                              die Behälter y mit Wasser gefüllt und die Probehähne v² untersucht, um sich zu vergewissern, daß die
                              Röhren nicht verstopft sind. Kurz nach dem Anzünden des Feuers öffnet man die
                              Injectionsröhre w und nach einiger Zeit erreicht einiges
                              Fett die Röhre u' mit dem Dampf und wird in dem Behälter
                              C verdichtet. Wenn ungefähr 3/4 der Füllung über
                              destillirt ist, nimmt man das Feuer heraus und öffnet die Feuercanäle ungefähr 1/4
                              Stunde lang, um die Blase abzukühlen. Hierauf wird der Rückstand herausgeschafft, um
                              eine neue Operation zu beginnen.
                           Der Rückstand ist gewöhnlich von dunkler Farbe und eignet sich nicht vortheilhaft zum
                              Destilliren. Dieser Uebelstand scheint daher zu rühren, daß ein Theil des Fettes der
                              Verseifung entgangen ist; die Patentträger haben aber gefunden, daß wenn ein bei der
                              Destillation solcher fetten oder öligen Substanzen erhaltener Rückstand auf die
                              gewöhnliche Weise verseift und dann mit Dampf destillirt wird, werthvolle Producte
                              gewonnen werden können. Bei dieser Destillation scheint es nicht rathsam, sich einer
                              kupfernen Destillirblase zu bedienen, wenn man mehr als die Hälfte der Füllung überdestilliren will,
                              weil sonst eine Ablagerung am Boden der Blase nachtheilige Folgen haben könnte. Der
                              letzte Rückstand wird in einer gußeisernen Blase mit Dampf bis zur Trockenheit
                              abdestillirt.
                           Die durch den obigen Proceß gewonnenen destillirten Producte werden auf folgende
                              Weise behandelt. Die destillirten Säuren von Talg, Schmalz oder Palmöl, welche fest
                              sind, werden wie bei der Stearinsäurekerzen-Fabrication gepreßt; die
                              destillirten fetten Säuren von Thran etc., welche flüssig sind, filtrirt man zuerst
                              und preßt dann die erhaltene feste Substanz, welche man zu Kerzen verarbeitet.
                              Dieses geschieht auf die bei der Stearinkerzenfabrication übliche Weise, nur daß man
                              in Betracht der größern Brennbarkeit der destillirten Fette kleinere Dochte
                              anwendet. Die bei den verschiedenen obigen Proceduren gewonnenen flüssigen Säuren
                              können mit geeigneten Alkalien behandelt werden, um sie in Seife zu verwandeln. Auch
                              kann man das ganze fette Destillations-Product mit Alkalien behandeln und auf
                              ähnliche Weise in Seife verwandeln.
                           Die flüssigen Säuren der Fette und Oele enthalten eine gewisse Substanz, welche sie
                              zum Brennen in Lampen in hohem Grade untauglich macht. Diesem Uebelstande helfen die
                              Patentträger dadurch bedeutend ab, daß sie die Oelsäure (wie sie in den
                              Stearinkerzen-Fabriken als Nebenproduct gewonnen wird) destilliren und zwar
                              zuerst bei Einwirkung der Luft, um eine Veränderung ihrer Beschaffenheit
                              hervorzubringen, und dann noch ein- oder mehreremal in der Art, daß die Luft
                              mittelst Zulassen von Wasserdampf ausgeschlossen bleibt. Nach der letzten
                              Destillation muß die Oelsäure durch einen Sack filtrirt werden, um die in ihr
                              enthaltene feste Substanz zu entfernen.
                           Ein anderer Theil der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Destillation des
                              sogenannten Harzöls, welches von sehr geringer Qualität ist; durch Destillation
                              desselben bei Ausschluß der Luft kann man jedoch bessere Producte gewinnen. Die
                              Patentträger finden es gut ungefähr 3/4 der Füllung überzudestilliren und dann den
                              Rückstand zu entfernen. Das destillirte Product wird noch einmal auf gleiche Weise
                              destillirt, bei dieser zweiten Destillation jedoch nur ein geringer Rückstand
                              gelassen. Das Oel kann nun noch öfters destillirt werden, bis es rein genug ist. Die
                              verschiedenen Rückstände werden vermengt und einer gewöhnlichen Destillation
                              unterworfen, ähnlich derjenigen, durch die man das rohe Harzöl gewinnt.
                           Obgleich die Patentträger bei den oben beschriebenen Proceduren dem Wasserdampf den
                              Vorzug geben, um den Luftzutritt abzuhalten, so können doch zu diesem Zweck auch
                              geeignete Gasarten, die auf das Fett nicht nachtheilig einwirken, angewendet werden;
                              z.B. kohlensaures Gas, welches nach der bei der Sodawasserfabrication gebräuchlichen
                              Methode erzeugt werden kann. Der oben beschriebene für Wasserdampf eingerichtete
                              Apparat eignet sich auch für kohlensaures Gas; da jedoch die Bereitung dieses Gases
                              kostspielig ist, so kann man dadurch eine Ersparniß erzielen, daß man die letzte der
                              verticalen Röhren u¹, Fig. 50, in einen großen
                              luftdichten Metallbehälter sich endigen läßt, welcher mit kaltem Wasser umgeben ist,
                              anstatt mit dem erwähnten siebartig durchlöcherten Injectionsrohre versehen zu seyn.
                              Das Gas wird aus dem Behälter in den Gasometer zurückgepumpt und der Behälter
                              gelegentlich geöffnet, um das darin verdichtete Fett zu beseitigen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
