| Titel: | Apparat um die Farben auf Gewebe in geraden oder wellenförmigen Streifen aufzutragen, worauf sich John Davies zu Manchester in Folge einer Mittheilung am 25. Oct. 1845 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. XII., S. 70 | 
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                        XII.
                        Apparat um die Farben auf Gewebe in geraden oder
                           wellenförmigen Streifen aufzutragen, worauf sich John Davies zu Manchester in Folge einer Mittheilung
                           am 25. Oct. 1845 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Jul. 1846, S.
                              413.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Davies' Apparat zum Drucken in Streifen.
                        
                     
                        
                           Der Zweck der Erfindung ist auf Geweben gerade oder wellenförmige Streifen
                              hervorzubringen, welche in der Mitte dunkler und gegen die Ränder zu Heller werden,
                              was man im Handel „Iris“ zu nennen pflegt. Die Erfindung
                              besteht in der Anwendung von Röhren mit kleinen Ausgußöffnungen, durch welche die
                              Farbe strahlenförmig, heiß oder kalt, herausgedrückt wird, während man den Zeug
                              durch die Maschine Passiren läßt. Die Farbe wird so auf dem Zeug in Streifen
                              abgesetzt, welche in Zahl und Entfernung von einander mit den erwähnten
                              Ausgußstrahlen correspondiren; die Capillaranziehung bewirkt, daß sich die Farbe
                              ausbreitet und gegen die Ränder des Streifens allmählich Heller wird.
                           Fig. 39 ist
                              ein Längendurchschnitt der hiezu dienenden Maschinerie; Fig. 40 ein Grundriß oder
                              eine horizontale Ansicht und Fig. 41 ein
                              Querdurchschnitt derselben. a, a ist das Hauptgestell
                              der Maschine, welche für den sie bedienenden Arbeiter in gehöriger Höhe aufgestellt
                              seyn muß. An diesem Gestell ist der Träger b für das
                              Gefäß c befestigt; letzteres enthält die Farbe, welche
                              in Streifen auf dem Zeug angebracht werden soll und dieselbe kann mittelst des
                              Dampfgehäuses d heiß erhalten werden. An dem Gefäß c ist die Röhre e
                              angebracht, welche durch
                              den Hahn f mit der Hauptröhre g communicirt; letztere ist mit mehreren engen Ausguß- oder
                              Ausspritzröhrchen h, h, h versehen, welche dem Zeug die
                              Farbe liefern. Diese Röhrchen sollten adjustirbar seyn, damit man ihre gegenseitige
                              Entfernung reguliren kann; man kann sie auch mit Sperrhähnen versehen. Der zu
                              behandelnde Zeug wird um die Walze i gerollt, unter den
                              Spannwalzen k, k über die Ausspritzröhrchen h, h hindurchgezogen und zur Walze l geleitet, woran man ihn befestigt. Man öffnet dann den
                              Hahn f in der Röhre e, damit
                              die Farbe mit beträchtlichem Druck durch die Ausgießröhrchen h, h aufsteigen und ausfließen kann und sich dadurch dem Zeug mittheilt,
                              welchen man durch Umdrehen der Kurbel m über sie leitet
                              und auf der Walze l aufrollt. So erzeugt man auf dem
                              Stück, von einem Ende desselben bis zum anderen, längliche Streifen; die
                              Capillaranziehung bewirkt daß die Farbe sich ausbreitet und gegen die Ränder des
                              Streifens allmählich abstuft. n, n ist ein Trog, welcher
                              die überflüssige Farbe aufsaugt, die dann in einen darunter befindlichen Behälter
                              ablauft. Man muß den Zeug so oft durch die Maschine nehmen, bis die erforderliche
                              Tiefe der Farbe in der Mitte des Streifens erreicht ist. Will man Streifen in
                              Wellenlinien (anstatt in geraden Linien) herstellen, so muß man den Zeugwalzen oder
                              der Röhre g die geeignete Querbewegung ertheilen. Man
                              kann auch zwei oder mehrere Röhren g, g mit
                              Ausgießöffnungen h, h anwenden, wo man dann den Zeug
                              nicht so oft durch die Maschine zu Passiren braucht, um eine tiefe Farbe zu
                              erhalten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
